Hey, da bin ich endlich wieder! Scheiß XP. es funktioniert nix, aber heute morgen hat er mich aus irgendeinem Grund an die Dokumente gelassen und hier ist endlich das Ergebnis! Wow! Ich bin ja begeistert, wie viele Leute plötzlich wieder Reviewen! Hab gar net gedacht, dass noch so viele lesen! Aber ich glaub dennoch, dass es kein weiteres Sequel geben wird. Vielleicht in ferner Zukunft. aber das wird noch lange bis hin sein. Aber spätestens, wenn der zweite Film rauskommt *zwinker*. Hab ich schon mal erwähnt, dass es da eine gaaanz tolle HdR FanFic gibt? *husthustTwistetFatehust* So, dann mal viel Spaß beim Lesen!

@strumpfhase: Uiuiui! Was fürn Lob! Ich hör so was doch immer gern *breitgrins*. ob ich mich verbessert habe, das überlaß ich den Lesern zum Urteil, aber es schmeichelt natürlich ganz enorm. Hoffentlich enttäusche ich dich jetzt net mit dem Schluß, aber es wird Zeit, dass ich ihn endlich fertig stelle. Neenee, Characterdeath is nix für mich. Aber wer am Ende wen bekommt, musst du abwarten ;-)

@Nilaihlah: Oh! Die hät ich auch gern! Aber werde mir natürlich auch noch die DVD holen. irgendwann *heul* Paß auf deinen Tisch auf! Der ärmste! Immer müssen die Tische herhalten! RETTET DIE TISCHPLATTEN!

@chrissy: Noch da? Hätt ich ja gar net gedacht. *lol* *zuzwinkert* Nein, verstehe natürlich, wenn die Spuckröhrchenbande dich vom Lesen abhält.

@Malfoy-Girly: Was? Noch ein neuer Leser? Ich bin hocherfreut! Ja, die DVD will ich auch unbedingt! Viel Spaß beim Gucken! Und beim Lesen. *evilgrin*

@Gimlisbraut: Was geiler Nickname! *liest den immerwieder gern*

@Minui: Schön dass du noch da bist! *acht sich schlapp* Böser Wauwau! *lachtsichschlapp* ach jo. umbringen? Solltest mich doch inzwischen kennen *evilgrin* Schade, dass es bald vorbei ist. irgendwie fühlt man sich doch ziemlich nahe, wenn jemand so treu die Storys verfolgt (

@Aeril: Auch beide Storys gelesen? Ist ja super! Tjaja, was wird wohl aus den beiden, hm? Laß dich überraschen, schreib lieb Reviews und les auf jeden Fall den Schluß!

@Elanor8: *heult* So bald müssen wir auseinander gehen. *schnief* wahrscheinlich in nächster Zeit kein neues Chapi, außer natürlich, mir wird langweilig, wenn ich ausgezogen bin. gut möglich.

A Sons Revenge 11

Der Sturz des Tyrannen 1

Elizabeth und Iona standen am Fenster und blickten herab auf die Menge. Sie schauten herab, gefesselt und geknebelt, bewacht von zwei Soldaten des Gouvernors.

Elizabeth versuchte zu schreien, als die Trommeln mit dem Wirbel begannen. Aber jedes Geräusch, das durch den Fetzen Stoff hindurch drang, der ihren Mund verschloß, wurde von dem lauten Getöse vom Hof erstickt. Die junge Frau versuchte sich von ihrem Bewacher zu lösen und wand sich wild hin und her, als die Spannung des Wirbels andauerte, aber der große schlanke Mann hinter ihr ließ sie nicht los, zwang sie, der Hinrichtung auch weiterhin zu folgen.

Ionas Atem stockte, sie wagte es nicht, hin zusehen und schloß die Augen fest. Sie wollte nicht mit ansehen, wie zwei Menschen, die sie erst seit so kurzer zeit kannte, welche aber zweifellos ihr Leben für sie riskiert hatten, getötet wurden. Wie sie entweder langsam erstickten oder - wenn ihnen der Galgen gnädig war - ihr Genick brach.

Der Wirbel hörte auf und kurz darauf hörte Iona, wie zwei Falltüren knackende Geräusche von sich gaben.

*Es ist vorbei,* dachte sie und spürte, wie Tränen und Schluchzer sich langsam den Weg in Augen und Kehle bahnten.

"Nein!!!!" schrie Elizabeth so laut sie konnte, als sie es endlich geschafft hatte den Knebel irgendwie ihrem Mund zu entwinden und Iona hörte das Rascheln ihres Kleides, als die junge Frau von Zorn und Verzweiflung übermannt, versuchte, sich zu befreien.

Ohne Erfolg. Aber kaum 30 Sekunden später wurde Iona überraschenderweise losgelassen und sie hörte nur noch zwei Stiefelpaare, die den Gang entlang rannten. Was war denn jetzt passiert?

"Will!" ein erstaunter und fast atemloser Schrei kam von Elizabeth` Seite her und nun öffnete auch Inona wieder die Augen.

Sie sah hinab auf den Hof, den die Sonne noch schwach erhellte und bemerkte, daß der Strick um Williams Hals zeitweise nicht ganz gespannt war, genau wie bei Lara. Sie standen auf irgendetwas!

*Jack,* dachte Iona.

*~*~*~*~*

Jack und Early standen mitten in dem Menschenauflauf und versuchten, sich so weit wie möglich vorzuarbeiten. Dies war kein leichtes Unterfangen, denn auch andere Schaulustige drängten nach vorne, um einen möglichst guten Ausblick zu haben. Jack war in gar seltsamen Kleidern, welche ihm beengender, als die Menge der Leute hier schien. Eine einigermaßen saubere braune Hose und schwarze Halbschuhe trug er und seinen Oberkörper bekleidete ein vergilbtes Hemd. Seine Haare waren unter einem hellen Kopftuch verschwunden, was sein braunes, SAUBERES Gesicht ungewöhnlich hervorhob. Oder war diese Enge etwa immer noch eine Folge dieses Chaos` in seinem Kopf? Aber er hatte sich doch so gut gefühlt heute morgen, viel besser schon als gestern Nacht... zumindest bis Early ihm über die Hinrichtung erzählt hatte. Genau dann war die Übelkeit zurückgekehrt und der Geschmack der Galle, hatte seinen Mundraum wieder in Besitz genommen.

Jetzt verwirrte ihn alles! Diese Enge! Diese Leute! Dieser Lärm!

*Verdammte Trommeln,* fluchte er lautlos und mit einem unsanften Schubs stieß er einen kräftigen Mann aus dem Weg und hatte plötzlich ein freies Sichtfeld auf den Galgen!

Er wollte gerade nach vorne stürmen, da hörte der Lärm in seinem Kopf auf.

*Gott sei Dank!* dachte er noch bei sich und eine Sekunde später wünschte er sich, der Lärm hätte nie aufgehört, denn fast wie in Zeitlupe beobachtete er, wie der Henker nach dem Hebel für die Falltür griff.

Der Lärm war verstummt, weil das Trommeln aufgehört hatte. Sein Herz machte einen Schlag, der ihm das Blut ins Gehirn schießen ließ und plötzlich war er hellwach.

*Na, Junge? Das hättest du auch nicht gedacht, daß ich dich jemals aus solch einer Lage befreie.*

Der Hebel gab nach und klappte nach unten. Jack griff vor sich und zog aus den Scheiden der nächsten beiden Soldaten die Schwerter und mit einem harten Wurf bohrten sich zwei Klingen in hartes Holz, direkt unter den Füßen der beiden Fallenden, die augenblicklich, aber knapp bemessen Halt fanden!

Early schaute Jack verwundert an.

"Wo hast du denn den Trick gelernt?"

Jack grinste und sein Goldzahn glänzte in der Abendsonne.

"Ein alter Schmiedetrick!" gab er zurück, was Earlys Frage nicht ausreichend, aber notgedrungen beantwortete.

Mit lautem Geschrei stürmte er nach vorne, schlug im Vorbeirennen die beiden entwaffneten Soldaten mit dem Griff seines Schwertes nieder. Early kam schnell hinterher und während Jack das Podest hinauf sprang und mit einem Schlag beide Stricke durchtrennte, verteidigte der ältere Pirat standhaft den Zugang nach oben gegen den Ansturm von Soldaten, die sich gegen den großen Piraten eher klein ausnahmen.

Will und Lara stürzten hart, aber glücklich, schnappten nach Luft, die nun endlich wieder den Weg in ihre Lungen fand. Schnell sprangen sie auf und gerade, als ein Gegner sich auf Will stürzen wollte, duckte sich dieser, griff nach dem Schwert, welches kurz zuvor auf ihn herab gesunken war und schickte den Angreifer mit einem festen Fußtritt und entwaffnet mitten in die schockierten Leute.

Mit einem Streich fällte er einen Mann, der gerade dabei war, Lara Jade anzugreifen. Der Soldat ging bewusstlos zu Boden. Dankend nickte sie ihm zu, ergriff dann Williams Hüfte, was ihn ziemlich überraschte und auch etwas ablenkte (daß er etwas rot angelaufen war, ging im Kampf unter), sie zog sich an Williams Seite hoch und mit allem Schwung, den sie aufbringen konnte, trat sie einem Soldaten direkt hinter Will ins Gesicht, so daß er zu Boden ging.

"Wieder quitt, was?" lächelte Jade und warf ihre rote Feuermähne nach hinten.

In der Hand hielt sie einen Moment später das Schwert, welches sie dem von Will niedergestrecken Mann entwunden hatte. Sie gaben sich nun gegenseitig Deckung und versuchten sich den Weg frei zu kämpfen. Zu ihrem Glück waren die umstehenden Leute zu eingeschüchtert von diesen Wahnsinnigen, die versuchten, zu entkommen, als daß sie hätten eingreifen können. Denn sonst hätte es gar schlecht für sie gestanden.

Jack streifte das nervende Tuch von seinem Kopf und entblößte seine wilde Haarpracht, die sich hin und her wanden, herumzappelten, als Jack in einen Tanz aus Hieben und Schlägen gegen seine Gegner verfiel. Er drehte und wendete sich, hielt jeden ab, der an ihm vorbei wollte. Seine totbringende Klinge verschaffte sich Respekt und schon kämpften die Soldaten vorsichtiger, vielleicht auch zaghafter - beides nützte ihnen nichts. Vor ihm kämpfte Early mit solch gewaltigen Schlägen, daß seine Klinge manchmal gleich zwei Männer zu Boden schickte.

Mit einem grimmigen Lächeln nahm Early seinen alten Kumpel wahr, der rauh zurück lachte. Doch das Lachen blieb ihm im Halse stecken, als er die drei Soldaten in Jacks Rücken sah. Kapitän Sparrow erkannte den Ausdruck in Earlys Augen und mit einem schnellen Ruck drehte er sich um, fast schon in der Erwartung eines Schwerthiebes in seiner Kehle.

Doch gerade als die 180 Grad Drehung vollendet war, fielen ihm drei erschlaffende Körper entgegen und er mußte Acht geben, daß sie ihn nicht mit zu Boden warfen. Ihm gegenüber, Auge in Auge, stand der Commodore selbst, schön und schlank vor ihm aufgerichtet. Sein Haar vielleicht etwas durcheinander, seine Klinge vor Blut triefend und seine edle Uniform befleckt. Aber seine Augen aufrichtig und ernst.

"Commodore, was verschafft mir diese Ehre?"

"Ihr besitzt keine Ehre, Sparrow! Nur unglaubliches Glück, daß meine einzige Hoffnung auf Elizabeth mit Euch in einem Kapf verwickelt ist!"

"Das ist einleuchtend," lallte Jack trocken und taumelte etwas.

Gerade in diesem Augenblick öffnete sich das Haupttor und herein kam, zu der Eindringlinge Erschrecken, Verstärkung, ihr Todesurteil. Es waren bestimmt 60 weitere Männer in Uniform, denen augenblicklich von den Leuten Platz und Zugang verschafft wurde.

Jack und Edward erstarrten und sahen ihren Feinden entgegen.

"Das sieht nicht gut aus," meinte Jack dunkel.

"Nein, das tut es nicht."

*~*~*~*~*

Ein Freudenschrei schallte durch das alte Gemäuer und Elizabeth sprang vor Freude in die Höhe. Will und Lara waren gerade von Jack losgeschnitten worden und waren zu Boden gefallen.

"Oh, Jack! Dafür werde ich dich küssen!" schrie sie wie wild und rannte vom Fenster weg.

Auf einem kleinen Tisch an der Wand lag ein Teller mit Besteck, ein kleines Bisschen vom Abendessen der Wache lag immer noch darauf. Elizabeth nahm das Messer zur Hand. Mit zwei schnellen Bewegungen, war das Seil, welches sie gefangen hielt, durchtrennt. Sie rannte mit der Waffe zurück zu ihrer Mitgefangenen, welche die ganze Zeit auf den Tumult im Hof starrte. Elizabeth zerschnitt auch ihre Fessel und zog sie mit sich.

"Komm, wir müssen runter! Hier oben finden sie uns nie!"

Zusammen verschwanden die Frauen in den dunklen Gängen der Festung.

*~*~*~*~*

Elizabeth und Iona stoppten abrupt. Sie standen in einer von Kerzen erhellten Kammer voller Waffen.

"Wo zum Teufel," wollte Elizabeth fluchen, ermahnte sich aber gerade noch, es leise zu tun.

"Die Waffenkammer," stellte Iona fest und die Kerzen spiegelten sich in ihren blauen matten Augen wider.

Sie war müde, sehr müde. Sie wollte nichts weiter, als weg aus dieser Stadt. Aber noch würde sie nicht gehen können. Da war noch etwas, das sie erledigen mußte.

Die beiden Frauen sahen sich um und erblickten unter Schwertern, Pistolen und Säbeln auch etwas, das sie nicht erwartet hatten. Elizabeth griff in eine Ecke und holte strahlend etwas hervor.

"Schau, was ich gefunden habe!"

Ionas Augen funkelten fröhlich, als ihre Gefährtin ihr den langen Stab in die Hand gab, der sie etwas überragte. Es war ein gutes Gefühl, ihn wieder zu haben. Fast ehrfürchtig nahm sie ihn entgegen und umfaßte fest das schwere Holz.

Elizabeth schnappte sich ein Schwert, welches ihr gerade am besten gefiel und schnitt damit den unteren Saum ihres Rockes ab, so daß er knapp über ihren Knien endete.

"So leid es mir drum auch tut, aber im Moment ist das nicht die richtige Kleidung," seufzte sie und Iona lächelte müde.

Mit ihrer Tunika war sie nicht in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt, ja sogar freier, als so mancher Mann in Hosen. Die junge Turner warf ihr ein anderes Schwert zu und die Novizin erkannte es sofort, denn es war einzigartig in der ganzen Welt. Die goldene Klinge blitzte noch genau so, wie sie sie das letzte Mal gesehen hatte.

Elizabeth selbst nahm eine andere, etwas längere Waffe, welche beinahe wie ein Degen aussah. Williams edles Schwert.

"Perfekt!" grinste Elizabeth und war hochzufrieden mit ihrem wertvollen Fund.

*~*~*~*~*

"Und was jetzt?" Norrington sah erwartungsvoll zu Jack hinüber und wartete auf eine Antwort, die ihm gefallen würde.

Aber sie blieb aus.

"Mein guter Commodore, ich kann es mit der gesamten Royal Navy aufnehmen, wenn Ihr es so wollt, aber daß ich immer mit heiler Haut davon komme, ist nicht zu erwarten."

Edward war verwirrt.

"Was?! Das wars?! Ihr entkommt mir gleich ein paar mal hintereinander und schließe ich mich euch einmal an, so gebt Ihr kampflos auf?"

Jack sah ihn über seine Schulter an und seine dunklen Augen ließen Norrington einen Blick direkt in die Hölle erhaschen.

"Aye."

Fassungslos begann Edward umher zu laufen und fuchtelte wild mit den Armen, während er - ganz ungebührlich für einen Gentleman - vor sich hin fluchte.

Die kleine Armee kam näher und umzingelte die kleine Truppe und ein lautes tiefes Grollen hallte über den Hof.

"Bravo! Bravo!" rief der Gouvernor. "Wie amüsant! Hattet Ihr wirklich gedacht, Ihr könntet entkommen?"

Der große Mann sah bedrohlich von seiner Anhöhe auf die Gefangenen nieder und ein selbstzufriedenes Lächeln war nun nicht mehr wegzubringen.

"Wen haben wir denn da? Jack Sparrow? Den berüchtigtsten Piraten der Karibik? Daß ich nicht lache!"

Jack hob penibel den Zeigefinger und wankte etwas hin und her.

"Kapitän Jack Sparrow!"

Aber der Gouvernor tat das mit einer abfälligen Handbewegung ab und lachte nur noch lauter.

"Wie auch immer. Daran wird sich sowieso bald niemand mehr erinnern. Da mir zu wenige Galgen zur Verfügung stehen, erlasse ich hiermit als Gouvernor Concordias, zur Sicherheit selbiger Stadt, daß ihr auf der Stelle erschossen werdet."

Er winkte seiner Wache zu und das Klicken von Läufen war zu hören, als die Männer ihre Waffen bereit machten.

Norrington hatte sich das gar nicht so ausgemalt. Er schnaubte verächtlich in Jacks Richtung, der nur zuckend die Schultern hob. Dann blickte er düster dem Lauf des Gewehres entgegen, der ihn höhnisch anstarrte.

"Wenigstens erlebe ich Euren Tod noch mit, Sparrow."

"Nicht, wenn sie zuerst erschossen werden," zischte William finster und Norrington konnte nur inständig hoffen, daß er noch sah, wie diese beiden Männer tot auf dem Boden lagen.

"Halt!"

Ein Raunen und Gemurmel erstarkte in der Menschenmenge, als sich Leute umsahen und nach dem Störer suchten.

"Halt!" schrie der Tucher laut und seine wohlige warme Stimme breitete sich über die Köpfe.

Harington zog die Augenbrauen hoch und fragte sich, was das wohl sollte, als der alte Mann das Podest mit dem Galgen erklomm.

"Haltet ein mit dem Schießen! Auf die Falschen richtet ihr die Waffen!"

"Was ist mit dir, alter Mann? Willst du hier Unruhe stiften?" drohte John Harington furchtlos und überragend.

Aber des Tuchers scharfe Augen trafen direkt in die Menge und brannten sich tief in die Gesichter der Menschen vor ihm. Er war bekannt, als einziger Stoffverkäufer und anständiger Mann, der sich nie etwas hatte zu Schulden kommen lassen.

"Ja, vielleicht will ich das! Zumindest will ich euch aufrütteln Mitbürger! Ich will euch den wahren Verbrecher vorführen, der euch Jahre lang getäuscht und verkauft hat. Wie viele von uns haben schon den Preis dafür bezahlt, aber erinnert sich überhaupt jemand an sie, die unseren Wohlstand bitter bezahlt haben?"

In den Gesichtern stand Ratlosigkeit. Harington wurde unruhig. Etwas sagte ihm, daß der Alte mehr in der Hand hielt, als er bis jetzt vorgezeigt hatte. Und plötzlich traf es ihn wie einen Schlag.

"Ergreift ihn! Er ist ein Verräter!" schrie er auf.

Aber weder Bürger noch Soldat rührte sich, sondern starrte nur gebannt auf den Mann.

"Kennt noch einer von euch den alten Lou? Lou, der jeden Morgen durch die Straßen zog und um etwas zu Essen bettelte? Lou, der euch Hof und Gasse gegen ein kleines Entgeld kehrte?"

Murmeln kam auf.

"Wo ist er denn? Wo ist der gute Lou?! Weiß es jemand von euch? Dieses Stück Papier weiß es!"

Der Tucher fuchtelte mit einem Blatt wild umher und warf es schließlich in die Menge.

"Er ist tot! Das ist sein Todesurteil! Er ist unter der Erde, irgendwo! Wenn man so gnädig war und ihm ein Begräbnis erstattete!"

Erschrecken.

"Was ist mit Rosi? Wer hat früher nicht alles in ihrer Wirtschaft gesessen und ein Bier auf ihre kosten bekommen? Du Karl! Du bekamst eines, erinnerst du dich? Was meinst du, wo sie nun ist, nachdem sie bankrott gegangen war?"

Der angesprochene Mann war entsetzt. Sprachlos stand er da und bekam ein Blatt in die Hand gedrückt, welches vom Tucher herab gereicht worden war.

"Tot! Tot sind sie alle, die nicht mit unserem Standart mithalten konnten! Wen trifft es als erstes? Uns Handwerker und Händler! Wer ist denn am meisten bedroht, hinab ins Elend zu rutschen?"

Der alte Mann warf den kleinen Stapel Papier hinunter, bis auf zwei Blätter und verursachte so einen kleinen Blätterregen, der von den Menschen zu seinen Füßen aufgesammelt wurde.

"Und als ob das nicht reichen würde! Er bietet uns Schutz? Und wie? Indem er mit dem Fein Geschäfte abschließt? Welch wunderbarer Schutz! In unserem Hafen liegt ein Piratenschiff!"

Nun brach endgültig das Chaos aus. Frauen schrien hysterisch, Männer schimpften empört und die Menschen gerieten in Bewegung.

"Erschießt den Alten! Macht ihn tot!"

Doch dafür war es zu spät. Für Harington war es bereits zu spät. Seine Macht war versiegt, ehe er es noch begriffen hatte und anstatt sich gegen die Fremden zu wenden, wie er es ihnen immer eingebleut hatte, wandte sich das Volk gegen seiner selbst. Die Menschen bewegten sich schreiend auf den Mann zu und selbst wenn die Soldaten es gewollt hätten, sie hätten der wütenden Menge nichts entgegenzusetzen gehabt.

Wie Wellen brandeten die Menschen gegen den Mann, der erkannte, daß er hier nicht mehr Herr war. Schnell ergriff Harington die Flucht zurück in die Festung, wo er den Bürgern Concordias eine massive Eichentür entgegen setzen konnte.

Weit oberhalb, blaß und versteckt, beobachtete Seth das Geschehen von einem Fenster aus. Leise fluchte er vor sich hin. Hier war nichts mehr für ihn zu holen, jetzt da die Menschen wußten, daß er ein Pirat war. Er wandte sich um und mit wehendem Mantel verschwand er in den Gängen.

Jack schwang die Arme hoch und schenkte Norrington sein schönstes Ich-bin- Kapitän-Jack-Sparrow-Grinsen, das er gerade auf Lager hatte. Wieder hatte er es geschafft aus einer unmöglichen Situation zu entfliehen! Der Commodore schüttelte nur den Kopf, als ihm plötzlich ein Gedanke kam.

*Piraten im Hafen!*

"Die Dauntless!"

Ohne ein weiteres Wort rannte er los in Richtung Hafen.

"Ja, Commodore, kümmern sie sich lieber um ihr schönes Boot!" rief ihm Jack nach und darauf drehte sich William um.

"Seth," zischte er. "Er wird entkommen!"

Er wollte gerade los laufen, als Jack ihn am Arm packte.

"Laß den feigen Hund. Wir, mein Freund, können uns heute Abend an einem schönen Fläschchen Rum erfreuen!"

Aber Will riß sich los.

"Ich bin nicht dein Freund!" schrie er und rannte Norrington hinterher.

Jack seuzte und verdrehte die Augen.

"Diese Jugend von heute!" stöhnte er und verließ die Festung ebenfalls.

Gerade als er hinaus lief, fiel ihm jemand am Rande des Hofes auf.

"Hallo Täubchen! Dein Liebster ist gerade dabei, der Royal Navy in die Arme zu laufen. Vielleicht willst du dich noch von ihm verabschieden?"

Verdutzt blieb Elizabeth stehen und sah zu, wie Jack an ihr vorbei eilte. Als sie die Bedeutung seiner Worte verarbeitet hatte, brach sie aus ihrer Erstarrung und schüttelte den Kopf, als wäre ihr gerade eine Fatamorgana erschienen. Aber auch dann sah sie noch Jacks schlanke Gestalt, die sich weiter von ihr entfernte.

"Ihm nach!" rief sie Iona zu.

*~*~*~*~*

Der Commodore kam am Hafen an und stoppte seinen Lauf. Es war noch kein Kampf im Gange, wie er beinahe befürchtet hatte.

Aber eine gefährliche Stille lag über beiden Schiffen und selbst die Wellen schienen vor dem Sturm ehrfürchtig zu schweigen. Die dicke Luft machte das Verschnaufen schwer und der Commodore stützte seine Hände auf die Knie, um sich kurz zu erholen.

Plötzlich wurde er hoch gerissen und der Arm, welcher sich um seine Kehle geschlungen hatte, drückte hart und unbarmherzig zu. Kaum daß er wieder zu Atem gekommen war, wurde ihm selbiger auch schon wieder genommen. Er versuchte den kräftigen Arm von sich fort zu ziehen und wand sich hin und her. Doch er konnte nichts ausrichten. Statt dessen zog sich seine Kehle immer weiter zu und Hitze stieg Edward zu Kopf, der sich bereits rot verfärbt hatte. Keuchend trat er hinter sich, doch auch wenn er einmal das Bein oder das Knie seines Angreifers getroffen hatte, so nicht sehr stark.

Norrington fühlte, wie der Sauerstoff knapp wurde und die Kraft aus seinen Muskeln wich, seine Beine weich wurden.

*Das ist das Ende,* er ergab sich bereits in sein Schicksal und warf einen letzten Blick auf sein prächtiges Schiff.

"Laß ihn los, Halunke!"

Seth hielt inne, lockerte den Griff etwas, aber nicht genug, als daß sich Norrington hätte befreien können. Er drehte sich und seine Geisel um und sah direkt in das freudig grinsende Gesicht Jack Sparrows. Dieser hatte sich breitbeinig vor ihm aufgebaut und hatte die Hände in die Hüften gestemmt.

Will kam hinzu - Sparrow hatte einen anderen Weg eingeschlagen, der sich als kürzer erwiesen hatte- und wurde unsanft von Jacks Arm gestoppt, so daß er hinter ihm stehen blieb. Dies rief ein Fauchen von Williams Seite hervor und in Jacks Gedanken fand er sich schon damit ab, den jungen Mann nicht halten zu können, sollte dieser auf Seth losgehen. Zu Wills Erstaunen, hatten die zwei jungen Frauen bereits aufgeschlossen und blieben gerade stehen, als Seth seinen Säbel zog und an die Kehle des Commodores setzte. Jack zog ebenfalls seine Waffe.

"Wenn ihr auch nur einen Schritt näher kommt, werde ich ihm den Hals abschneiden!"

Jack grinste gefährlich und Seth war es, als spiegelte sich blanker Wahnsinn in dessen Augen wider.

*Er wird doch nicht auf mich losgehen!* dachte er erschrocken und machte einen Schritt rückwärts.

Aber Elizabeth hielt des Piraten Arm fest und sah ihn flehend an.

"Tu es nicht Jack."

Der Pirat zog eine Braue hoch. Das hatte er in der Tat nicht erwartet.

"Interessant," meinte er nur kurz und ließ zum Zeichen, daß er ihrer Bitte nachkommen wollte, die Waffe sinken.

Ein siegessicheres Lächeln breitete sich auf dem Gesicht von Seth aus und er begann, sich langsam rückwärts zu bewegen auf sein Schiff zu, den Commodore immer nahe an sich gedrückt.

"Aber ich werde es tun!" zischte Will und zog sein schlankes Schwert aus Elizabeth` Hand erhob drohend die Klinge.

Seth war sichtlich überrascht und aus Wills todernsten Augen las er absolute Entschlossenheit heraus.

"Was?!" entrann es ihm schockiert und er setzte einen weiteren Schritt hinter sich. "Das kannst du nicht tun, er ist auf eurer Seite!"

"Ich schulde ihm nichts!" mit diesen Worten rannte er auf Feind und Geisel zu ohne auf Elizabeth` verzweifelte Worte zu hören.

"Aber du schuldest ihm etwas!" schrie sie.

*Verdammt!* ging es Seth durch den Kopf und er hatte gerade noch Zeit genug, sich zu entscheiden.

Schnell ließ er den Commodore los und stieß ihn William entgegen, um mehr Zeit zu gewinnen. Dann rannte Seth in Richtung seines Schiffes, welches am anderen Ende des Hafens lag. Will, rachedurstig, schubste Norrington achtlos und mit so viel Schwung zur Seite, daß der atemlose Commodore erst drei Meter weiter an einer Hauswand fallend zu Halt kam.

Iona rannte zu dem Gefallenen und sah ihn sich an.

"Ihm ist nichts passiert!" rief sie Jack zu und der sah Elizabeth an.

"Hinterher?" fragte er unnötigerweise und nur, um Elizabeth etwas zu ärgern.

"Geh, verdammt!" schrie sie ihn an.

Und mit einem gespielten Zusammenzucken setzte Jack den beiden anderen Männern nach.

*~*~*~*~*

Lara sah sich um. Sieh suchte nach ihren Gefährten und dem Mann, mit dem sie beinahe in den Tod gegangen war. Aber nirgends war Will oder auch nur Jack zu sehen. Doch zu ihrer Linken stand Early, der Mann mit dem Jack vorhin diesen wahnwitzigen Befreiungsversuch gestartet hatte.

"Wo ist Jack?" fragte sie ihn, bekam aber nur ein Achselzucken zurück.

"Piratenschiff!" schrie eine Wache von der Mauer der Festung herab und für einen Augenblick verstummte der Hof.

"Die Pearl!" flüsterte Lara und nur Early, der ihr nahe genug stand riß die Augen auf.

Lara sah ihre Chance, eine Panik zu vermeiden. Sie stürzte zu dem Tucher auf das Podest.

"Leute keine Panik! Die Piraten werden euch nichts tun!"

"Es ist die Black Pearl!" schrie der Wachtposten hysterisch herab und Lara bemerkte, daß sie keine Kontrolle über die Menge bekommen würde.

"Bleibt ruhig!" rief der Tucher den Leuten zu und alles drehte sich um.

Der alte Mann sah Lara fragend an.

"Sie werden Concordia nicht angreifen. Sie sind wegen uns hier."

Der Mann nickte und beruhigte die Menschenansammlung. Das Chaos blieb aus, der Tucher hatte das Vertrauen der Menschen auf seiner Seite. Lara war ziemlich überrascht über die Souveränität, die der Alte an den Tag legte und nickte ihm dankbar zu. Dann sprang sie mit einem Satz von dem Podest, das vor wenigen Minuten noch zu ihrer Hinrichtung gedient hatte und kam direkt neben Early auf.

Dieser schaute hinauf zum Tucher und winkte.

"Dank dir alter Freund! Ich werde dich sicher mal wieder besuchen kommen!" rief er hinauf und der alte Mann lächelte und winkte zurück.

"Lebwohl, Early!"

Die Frau schüttelte den Kopf.

"Ich bin nicht sicher, ob wir sofort von hier weg kommen."

Dann liefen Lara und der alte Pirat aus der Festung.

*~*~*~*~*

"Bleib stehen!" schrie Will.

Aber Seth rannte weiter und erreichte die Rampe, welche geradewegs auf sein Schiff führte. Erst kurz davor machte er halt und drehte sich höhnisch grinsend um.

Seine Mannschaft hatte sich schnell an Deck eingefunden, als eine der Wachen die baldige Ankunft des Kapitäns verkündet hatte, während Seth auf sein Schiff zugestürmt kam. Nun sahen etwa 30 Gesichter herab, aber keiner machte einen Schritt auf die Planke.

Auch William hielt an, sah den blassen Mann mit der Narbe im Gesicht grimmig an.

"Hier ist Endstation für dich, Will Turner! Schick deine letzten Gebete zum Himmel oder Flüche in die Hölle. Ganz wie es dir beliebt. Männer, erschießt ihn!"

Aber die Mannschaft machte keine Anstalten, seinem Befehl nachzukommen.

Nach einer kurzen Stille drehte sich Seth um und schnauzte seine Männer an.

"Ihr Pack! Worauf wartet ihr? Wollt ihr eine Meuterei anfangen?"

Seth` erster Maat richtete sich auf und schüttelte ernst den Kopf.

"Er ist Bill Turners Sohn! Er war unser Kapitän. Jetzt soll sich entscheiden, wer seiner Nachfolge würdig ist. Du, seine einst rechte Hand, oder sein Sohn selbst!"

Das paßte Seth gar nicht. Seine Position sollte nicht angezweifelt werden! Wenn er mit Will fertig war, würden sie schon sehen, was sie davon hatten. Er drehte sich langsam zu dem jungen Mann um, der auf seine Bereitschaft zum Kampf wartete.

"Ich werde dich ausweiden und deinen Kopf auf den Hauptmast meines Schiffes Aufspießen!" schrie Seth.

"Es ist nicht dein Schiff, du bist nicht einmal fähig, es unbeschadet aus dem ersten Kampf zu bringen!"

Wutentbrannt und mit einem grimmigen Schrei stürzte Seth nach vorn auf Will zu, der sich bereit zur Gegenwehr machte. Doch dazu kam es nicht, denn im Lauf zückte Seth eine Pistole und alles Blut wich aus Wills Gesicht.

"Hurensohn!" schrie Seth und mit einem lauten Knall war die Pistole abgefeuert.

Ein Klirren ertönte und Will fiel zu Boden. Es dauerte einen Moment, bis Seth realisierte, was geschehen war.

Will rollte sich ab und kam gleich wieder auf die Beine. Ungläubig starrte er auf sein Schwert und war selbst verwundert über den unwahrscheinlichsten Zufall, der hätte passieren können. Die Klinge war durchbrochen, das andere Ende lag irgendwo auf dem bepflasterten Boden herum.

Als Will hatte in Deckung springen wollen, traf die Kugel die Klinge seines silberdurchwobenen Schwertes und blieb durch das Metall abgelenkt in einer Holzkiste stecken. Die Schneide aber brach.

Seth machte fünf schnelle Schritte, hielt Will seine Säbelspitze an die Kehle und trat dem jungen Turner die kaputte Waffe aus der Hand.

"Auch dein Glück muß versiegen," meinte er kalt und berührte ganz sachte mit der Metallspitze die Haut Williams an der Kehle.

Mit Freude sah Seth, wie sich der Kehlkopf bewegte, als der Mann vor ihm schluckte. Endlich war es so weit!

Seth atmete tief ein und nahm seine Waffe mit beiden Händen. Er würde die Klinge weit in Bill Turners Sohn stechen, so weit, daß sie aus seinem Rücken wieder hervortrat.

Jack blieb schockiert stehen und sah das Bild vor ihm, welches ihm vorkam wie ein Alptraum.

"Seth!" schrie er, aber der Mann war nicht mehr aufzuhalten.

Er hob die Waffe, um so viel Schwung wie möglich zu holen, über den Kopf und sah zur Seite in Jacks tiefschwarze Augen, welche ihn haßerfüllt ansahen. Seth schenkte ihm ein stechendes kaltes Grinsen.

*~*

Sein Herz stockte. Etwas stechendes Kaltes machte es dem Organ unmöglich seinen Dienst zu tun. Die Lungen rangen panisch nach Luft, aber waren nicht mächtig genug, sie einzusaugen. Das Blut und die Sauerstoffzufuhr kamen zum Stillstand. Er sah an sich hinab auf seine Brust. Der Stahl steckte noch darin. Die Muskeln erschlafften langsam und der Geist wich widerstrebend aus dem Körper, löste sich auf oder fuhr hinab in die Hölle - wer weiß das schon. Der Körper fiel zu Boden und nahm dessen Kälte auf, schon begann das Blut zu gerinnen.