Es geht dem Ende entgegen..... Doch vorher geschieht noch so einiges. Aber lest selbst: Konfrontationen..............Kapitel 9

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Doch es kam natürlich alles ganz anders.

Lucius war am kommenden Morgen noch nicht einmal aufgestanden, als ein Eulenkurier eine dringende Nachricht von Fudge brachte. Lucius' Anwesenheit im Zaubereiministerium war unbedingt erforderlich und so machte sich Lucius, nachdem sein Wutanfall über die Verzögerung etwas abgeklungen war, auf den Weg ins Ministerium. Als er es endlich wieder verließ, war es früher Nachmittag. Lucius atmete kurz durch und apparierte dann direkt in Rheas Wohnung. Er erschien im hinteren Teil des Wohnzimmers. Geräusche aus dem Schlafzimmer sagten ihm, dass sich Rhea dort aufhalten musste. Also genau dort, wo er sie haben wollte. Zufrieden lächelnd ging er hinüber um sie zur Rede stellen, als er fast über einen Umzugskarton gestolpert wäre.

„Was zum Teufel ist denn hier los?" zischte er ungehalten und versetzte dem Karton einen Tritt.

„Ist das nicht offensichtlich? Ich haue ab. Ich hab' genug von dir, genug von deinen Spielchen, genug von London" Rheas Stimme klang gereizt. Sein Auftauchen hier hatte sie nicht wirklich überrascht und denn sie hatte damit gerechnet. Und so fuhr sie fort, Kleidungsstücke in einen Koffer zu packen. Ihre Antwort reizte Lucius zum Lachen.

„Glaubst du ernsthaft, dass du mir entkommen kannst kleine Rhea?" fragte er erheitert.

„Ja. Wir sind fertig miteinander. Ein für alle mal".

Lucius brach nun tatsächlich in Gelächter aus.

„Wirklich? Nun, da wäre ich mir an deiner Stelle nicht so sicher" erwiderte er, nachdem sein Heiterkeitsausbruch etwas abgeklungen war.

„Muss ich dich schon wieder daran erinnern? Du gehörst mir und du wirst schön hier bleiben. Weil ich es so will".

„Nein!" das Wort kam mit Nachdruck.

„Ich könnte dich mit einem netten kleinen Fluch hier in deiner Wohnung gefangen setzen, weißt du?" sagte er ganz beiläufig und tat so, als betrachtete er interessiert seine Fingernägel.

Rhea schnaubte, fuhr aber fort zu packen.

„Ist mir egal. Ich verschwinde trotzdem" erwiderte sie.

Lucius Mundwinkel zuckten schon wieder amüsiert.

„Wozu machst du dir überhaupt die ganze Mühe? Du weißt doch genau, dass ich dich jederzeit und überall wiederfinden werde".

Zum ersten Mal hielt Rhea inne. Sie richtete sich auf und sah ihn an. Der Ausdruck in ihrem Gesicht war ziemlich selbstbewusst.

„Wer weiß".

Lucius zog eine Augenbraue hoch.

„Wie meinst du das? Es gibt keinen Ort auf dieser Welt, wo du dich vor mir verstecken kannst, soviel ist sicher".

Rhea antwortete nicht darauf. Aber ihr siegessicheres Lächeln gab Lucius zu Denken.

Seine Überlegenheit ihr gegenüber kam etwas ins Wanken.

Hatte sie tatsächlich einen Schlupfwinkel gefunden, in dem sie vor ihm sicher war? Sie vermittelte jedenfalls den Eindruck. Gut, es konnte auch nur ein wirklich guter Bluff von ihr sein. Oder gab es diesen Ort tatsächlich? Lucius kam etwas ins Grübeln. Wenn er ehrlich zu sich selbst war, dann musste er sich eingestehen, dass seine Behauptung vorhin etwas übertrieben gewesen war. Er hatte die Macht, das Unmögliche möglich zu machen. Er hatte bis jetzt immer alles erreicht, was er wollte. Er hatte jeden gefunden und wenn er sich noch so gut vor ihm versteckt hatte. Doch jede Regel hatte auch eine Ausnahme. Und diese Ausnahme konnte unter Umständen den Namen Rhea tragen. Lucius war mächtig, das wusste er genau. Er war mächtiger als viele andere, doch allmächtig war auch er nicht. Sie könnte ihm also tatsächlich durch die Finger schlüpfen, sofern ihre Behauptung nicht nur auf reinem Wunschdenken beruhte.

Er beschloss, es gar nicht erst darauf ankommen zu lassen. Darüber hinaus war er schließlich hergekommen um sich mit ihr zu vergnügen und dafür waren sie hier ja genau im richtigen Zimmer. Mit schnellen Schritten ging er auf sie zu, packte sie am Unterarm und zerrte sie zu sich.

„Du gehörst mir. Du gehörst mir bis zum Ende aller Tage. Ich will dich jetzt und ich werde mir nehmen was ich will" seine Stimme klang rau.

Er versuchte sie zu küssen doch Rhea entwand sich seinem Griff, wirbelte herum und versuchte zu fliehen.

Sie kam jedoch nur ein paar Schritte weit, dann hatte Lucius sie schon wieder eingefangen. Er drehte ihr die Arme auf den Rücken, hielt die Handgelenke mit einer Hand fest. Den anderen Arm legte er ihr um die Schultern und zog sie an sich. Sie stand, ihm den Rücken zugewandt, und versuchte vergeblich, sich aus seiner Umklammerung zu lösen. Was ihr allerdings nicht gelang.

„Lass mich sofort los!" tobte sie.

Lucius lachte, dann beugte er sich vor.

„Dummes kleines Ding. Du bist mein und das für immer" flüsterte er ganz nah an ihrem Ohr.

Ihren Körper an sich gedrückt zu spüren erregte ihn über alle Maßen. Er begann, ihren Hals zu küssen, während sie weiterhin versuchte, sich ihm zu entwinden. Rhea wollte Lucius gerade anschreien, da vernahm sie den Klang einer weiteren wohlbekannten Männerstimme.

„Lass sie sofort los" knurrte Jake. Zur Untermauerung seiner Forderung zog er einen Revolver aus dem Hosenbund und zielte auf Lucius.

Das knackende Geräusch, als er die Waffe entsicherte, zerriss die plötzlich eingetretene Stille.

Rhea fand ihre Sprache wieder.

„Oh nein Jake. Bitte, du musst sofort wieder gehen, du bist hier in großer Gefahr" flehte sie ihren Freund an.

„Ich werde ganz bestimmt nicht einfach so wieder gehen Rhea. Nicht, solange du mir keine plausible Erklärung geliefert hast und nicht solange dieser weißhaarige Bastard hier ist" antwortete Jake und warf Lucius einen hasserfüllten Blick zu.

Lucius lächelte nur. Er war diesem Muggel haushoch überlegen und das wusste er genau.

„Du solltest besser auf deine kleine Freundin hier hören. Sonst könnte ich mir überlegen, dir noch mal den Hals zuzudrücken" Lucius' Stimme klang mehr als spöttisch.

„Woher weißt du törichter Muggel eigentlich, dass ich heute hier bin, hm?" setzte Lucius, mit einem Mal neugierig geworden, noch hinzu.

Nun lachte Jake auf.

„Dreimal darfst du raten, wer Rhea den Tipp bezüglich des Buchs gegeben hat".

„WAS? Du hast mir den Brief geschickt? Wie hast du das alles herausgefunden?" Rhea war sehr überrascht.

„War nicht weiter schwer. Dein neuer Lover hier ist nicht gerade unbekannt in gewissen Kreisen und alles andere als unauffällig" antwortete Jake.

Rhea starrte ihn verständnislos an.

„Du meinst, du weißt wer Lucius ist?" fragte sie konsterniert.

„Oh ja Rhea. Ich weiß genau, wer er ist".

„Das bezweifle ich sehr" warf Lucius ein.

„Klappe halten. Und lass sie endlich los du Mistkerl, oder muss ich dir erst eine Kugel verpassen?" knurrte Jake zurück.

„Deine Drohungen kannst du dir sparen Muggel. Glaubst du wirklich, mich mit so einem lächerlichen Spielzeug-Revolver in Schach halten zu können?"

„Was geht es dich eigentlich an, was ich hier mit Rhea mache?" fragte Lucius und taxierte Jake.

Dann ließ er Rhea tatsächlich los und schubste sie ein wenig zur Seite. Nicht um Jakes Aufforderung nach zu kommen, sondern damit er sich ganz seinem Gegner widmen konnte.

Ein teuflisches Grinsen umspielte Lucius' Mund.

„Ah, ich verstehe. Der kleine Muggel hier ist eifersüchtig" holte Lucius zum ersten Schlag aus.

Jake zuckte tatsächlich leicht zusammen. Sofort flackerte es triumphierend in Lucius' Augen auf. Er hatte also Recht gehabt.

„Das geht dich gar nichts an. Ich will, dass du aus ihrem Leben verschwindest" knurrte Jake.

„Und wenn ich das nicht tue, was machst du dann. Hm?" gab Lucius zurück.

Rheas Blick flog von einem zum anderen.

„Nicht Jake, lass dich nicht auf seine Spielchen ein" rief sie ihm zu.

„Halt' dich da raus Rhea". Beide Männer sprachen den Satz fast gleichzeitig.

„Du glaubst gar nicht, wie sehr sie die Stunden mit mir in ihrem Bett genossen hat. Wie sehr sie es immer wollte, wie laut sie darum flehte..." stichelte Lucius weiter.

Jake begann vor Wut zu zittern.

„Nicht wahr mein Schatz?" Lucius blickte kurz zu Rhea hinüber, dann heftete sich sein Blick wieder auf Jake.

Rhea hatte keine Gelegenheit zu antworten.

„Hör auf" zischte Jake leise.

Lucius' Grinsen wurde noch eine Spur breiter.

„Warum? Es ist die reine Wahrheit. Es ist immer wieder die reinste Freude sich diese kleine Wildkatze hier gefügig zu machen. Kennst du das nicht auch? Oder war sie bei dir anders? Wie schade. Nun jetzt jedenfalls, gehört sie mir".

„HÖR AUF!!!" schrie Jake aufgebracht.

„Tja, hätte Rhea eine Wahl, die sie natürlich nicht hat, dann würde sie sich bestimmt nur für mich entscheiden. Denn ich bin ja wohl unzweifelhaft der bessere Mann von uns beiden. Nur ich kann ihr genau das geben, was sie braucht. Dazu wirst du niemals in der Lage sein, du wertloser schwacher kleiner Muggel".

Lucius' letzte Bemerkung brachte das Fass zum Überlaufen. Jake verlor die Kontrolle über sich.

Ein Schuss krachte. Im gleichen Augenblick vollführte Lucius eine Handbewegung, als wolle er eine lästige Fliege verscheuchen.

Ungläubig starrte Jake sein Gegenüber an. Lucius war unversehrt, obwohl die Kugel ihr Ziel nicht hätte verfehlen dürfen, denn Jake war ein ausgezeichneter Schütze. Er hatte genau auf Lucius' Herz gezielt und da hätte die Kugel auch einschlagen müssen. Wenn alles mit rechten Dingen zugegangen wäre.

„Das war schon alles?" fragte Lucius, dann hob er eine Hand.

„Expelliarmus". Der Zauber funktionierte offensichtlich auch bei Muggel-Schusswaffen, denn der Revolver wurde Jake aus der Hand gerissen und flog im hohen Bogen durch das geöffnete Fenster, wo die Waffe mit einem Platschen in den Fluten der Themse verschwand.

„Und jetzt Muggel? Was gedenkst du jetzt..." weiter kam Lucius nicht.

Ein verhaltener Schmerzenslaut ließ ihn verstummen und er wirbelte zu Rhea herum. Nur um zu sehen, dass sie sich eine Hand fest gegen die Brust presste. Das weiße T-Shirt, das sie trug, färbte sich langsam aber stetig rot und Rhea knickten die Beine ein. Lucius fing sie auf, bevor sie auf dem Boden aufschlagen konnte. Vorsichtig, aber mit Nachdruck, nahm er ihre Hand von der Wunde. Die Kugel hatte sie ganz knapp oberhalb ihres linken Busens getroffen. Ihr Atem kam rasselnd und Lucius vermutete, dass die Kugel ihre Lunge durchschlagen hatte und diese sich jetzt mit Blut füllte. Aus der Blutmenge, die aus der Wunde herausströmte schloss er, dass auch noch eine Arterie zerfetzt worden war. Rhea war tödlich verletzt. Der Schuss, der eigentlich sein Leben hätte beenden sollen, hatte sie getroffen.

„Oh nein..." flüsterte Lucius leise.

Fassungslos starrte Jake auf die Szenerie vor ihm. Erst allmählich begriff sein Verstand, was passiert war, und die Erkenntnis warf ihn fast um. Er hatte Rhea getroffen.

Rhea, die jetzt in den Armen von Lucius lag und deren Blut ihre Kleidung durchtränkte.

„Tu doch was! Du bist schließlich ein Zauberer. Tu was. Mach sie wieder gesund" schrie Jake Lucius aufgebracht an.

Lucius wandte den Kopf und warf Jake einen eisigen Blick zu. Dass dieser Muggel offenbar wusste, dass er zaubern konnte, war im Moment erst einmal egal. Rhea hatte Vorrang.

Nur leider war selbst Lucius nicht imstande, noch viel für sie zu tun. Er wäre es gerne gewesen, doch Lucius war nicht Gott.

„Das kann ich nicht. Ich kann niemanden wieder zurück ins Leben holen, der so nah am Übergang steht wie Rhea" gab Lucius zu.

„Aber, aber, aber...nein du musst etwas tun" stammelte Jake, doch Lucius ignorierte ihn. Er hatte sich wieder Rhea zugewandt und wischte den dünnen Streifen Blut weg, der an ihrem Kinn hinuntertropfte.

„Du nutzloser Mistkerl von einem Zauberer. Erst drängst du dich zwischen mich und Rhea und jetzt weigerst du dich auch noch, ihr zu helfen? Und das alles, nur weil du sie nicht hergeben willst?" Jake redete sich in Rage.

Lucius' Augen verengten sich.

„Rede keinen Blödsinn. Wenn ich ihr helfen könnte, würde ich es tun" schnappte er zornig.

Trotz seiner Sorge um Rhea, die Dummheit dieses Muggels machte Lucius wütend.

„Du scheinst vergessen zu haben, dass du es warst, der geschossen hat".

„Aber ich wollte doch nicht Rhea erschießen. DICH, dich wollte ich umbringen. Und wenn du die Kugel mit deiner Hexerei nicht abgelenkt hättest, wäre Rhea jetzt nicht verletzt. Du ganz allein du bist Schuld an allem" schrie Jake Lucius an.

Lucius riss der Geduldsfaden.

Er hätte sich dieses Muggels schon viel früher entledigt, wenn er sich nicht um Rhea hätte kümmern müssen. Doch jetzt war Jake einen Schritt zu weit gegangen. Niemand beleidigte einen Lucius Malfoy ungestraft.

Ohne Rhea loszulassen, zog Lucius mit einer Hand seinen Zauberstab hervor und sammelte seine Kräfte.

„Avada Kedavra". Ein grüner Blitz schoss aus der Spitze des Zauberstabs genau auf Jake zu. Bevor dieser wusste wie ihm geschah, sackte sein lebloser Körper auch schon in sich zusammen.

*******************to be continued*****************************

Ähm ja, nicht schimpfen, dass ich hier aufgehört habe. Aber sonst wäre das Kapitel zu lang  geworden.

Keine Angst, es geht noch weiter und es werden noch ein paar merkwürdige Dinge geschehen.

Freut euch schon auf Kapitel 10.