Kapitel 12 Das Ende der Weihnachtsferien naht

"Guten Morgen Professor Dumbledore", quiekte Dobby und zuckte mit seinen großen Ohren, als Albus Dumbledore die Küche von Hogwarts betrat. Auch die anderen Hauselfen verbeugten sich leicht, oder nickten ihm leicht zu, bevor sie sich wieder an ihre Arbeit machten.

"Guten Morgen Dobby. Ich wollte nur wissen, ob gestern Abend noch Besuch in die Küche gekommen ist." Er zwinkerte Dobby zu.

Der Hauself nickte eifrig: "Oh ja Sir. Harry Potter und die Missy waren hier und haben gegessen. Wie sie es gesagt haben Professor."

Dumbledore nickte wohlwohlend: "Sehr gut, sehr gut Dobby."

"Soll ich ihnen etwas Kaffee oder Tee bringen?" Fragte Dobby und wollte sich schon auf den Weg machen. Doch Dumbledore hob abwehrend die Hand: "Nicht nötig Dobby. Ich frühstücke wie immer gleich in der großen Halle. Du brauchst dich nicht zu bemühen." Und mit einem letzten Augenzwinkern verließ er die Küche wieder.

Der Schulleiter nippte bereits an seiner zweiten Tasse Tee, als sich Minerva neben ihn setzte.

"Guten Morgen Albus." Murmelte sie und er erwiderte ihren Gruß freundlich.

Er griff nach einer Scheibe Toast, als sich Minerva plötzlich zu ihm herüberbeugt: "Ich glaube zwischen Mr. Potter und Miss Granger geht etwas vor Albus, sehen sie nur."

Dumbledore blickte auf und beobachtete, wie Harry und Hermine sich am Gryffindortisch niederließen. Er lächelte, als er bemerkte, wie sie sich gegenseitig ansahen.

"Ich weiß Minerva." Er wandte sich wieder seinem Toast zu und biss genüsslich hinein.

"Was heißt, sie wissen es?" Durch ihre eckigen Brillenglässer hindurch starte McGongall ihn an.

"Ach Minerva, es ist doch gar nicht so schwer zu sehen, oder? Ich beobachte die beiden schon eine ganze Weile und es war doch nur eine Frage der Zeit oder?"

"Ihren scharfsinnigen Augen entgeht wohl gar nichts, oder Albus?"

"Meinen Augen entgeht bestimmt genug Minerva und je älter ich werde umso mehr übersehe ich. Aber ich mag zwar alt sein und manche mögen mich sogar für einen Narr halten. Aber gewisse Dinge kann selbst ich noch sehen." Er grinste sie an und McGongall erwiderte sein Lächeln, bevor sie den Kopf wieder hinunter zum Gryffindortisch wandte.

"Die beiden erinnern mich sehr an Lily und James." Murmelte sie leise, als sie Harry und Hermine einen Augenblick lang beobachtet hatte.

"Nicht nur sie Minerva. Mich auch." Antwortete Dumbledore, bevor sie stumm weiter ihr Frühstück einnahmen.

Hermine empfand die restlichen Ferientag, wie eine wunderschönen Traum. Zusammen mit Harry fühlte sie sich wie auf einer Wolke. Sie redeten viel miteinander, liefen Hand in Hand über das Schulgelände und küssten sich immer wieder. Sie beide schienen mit einmal in ihrer ganz eigenen Welt gefangen zu sein. Keine Probleme, keine Sorgen, nur Liebe, Zärtlichkeit, Freundschaft und Frieden. Wenn es nach Hermine gegangen wäre, hätte diese Zeit noch ewig so weitergehen können. Doch nur allzu bald neigten sich die Ferien ihrem Ende. Bald würden alle anderen Schüler wieder in Hogwarts sein, dann gab es wohl kaum noch einen Abend an dem sie zusammen ganz alleine mit Harry im Gemeinschaftsraum sitzen konnte. Dann mussten sie wieder für ihre Prüfungen lernen, Harry würde zusätzlich zum Quidditchtraining gehen auch seinen Pflichten als Schulsprechen nachkommen müssen. Sie würden nicht mehr soviel Zeit füreinander haben, wie jetzt. Dieser Gedanke stimmte Hermine irgendwie traurig und dennoch, würde sie Harry auch weiterhin bei sich haben und bestimmt würde ihnen etwas einfallen, um sich ab und zu ein paar ruhige Momente zu stehlen.

Am letzten Ferientag, fiel Hermine schlagartig ein, dass sie vergessen hatte, ihren Aufsatz für Muggelkunde fertig zu schreiben. Es war das aller erste mal, dass ihr so etwas passiert war. Sie Hermine Granger, die immer ihre Hausaufgaben überpünktlich fertig hatte, hatte wirklich einen Aufsatz vergessen. In den letzten Tagen hatte Harry sosehr all ihre Gedanken eingenommen, dass sie den Rest tatsächlich vergessen zu schien. Mit einem Schuldgefühl setzte sie sich sofort in den Gemeinschaftsraum und begann zu arbeiten. Sie war schon ziemlich weit gekommen, als Harry den Raum betrat. Er war für eine Weile bei Hagrid gewesen, denn auch er ziemlich vernachlässigt hatte.

"Hallo Mine", er strahlte sie an und küsste sie.

"Hallo Harry. Ich muss noch meine Aufsatz für Muggelkunde fertig schreiben. Ich hatte ihn total vergessen." Sie beugte sich bereits wieder eifrig über das Pergament.

"Du hast einen Aufsatz vergessen?" Erstaunt riss Harry die Augen auf. "Hermine Granger vergisst Hausaufgaben? Das ist ja ein ganz neuer Zug an dir."

Sie sah ihn mit einem bösen Blick an: "Und daran bist du schuld!"

Harry grinste, so als ob ihm diese Vorstellung sehr gut gefiele: "Willst du damit sagen, dass ich dich so durcheinander bringen kann, dass du sogar deine Hausaufgaben vergisst?"

"Sei bloß ruhig Harry Potter." Zischte sie und starrte ihn böse an, doch um ihre Mundwinkel zuckte ein Lächeln.

"Ha!" Rief Harry und küsste sie nochmals rasch auf die Lippen. "Ok, ok. Ich lass dich jetzt arbeiten. Das würde mir kein Mensch glauben, wenn ich es erzähle." Er lachte immer noch, als er sich auf das Sofa gegenüber fallen ließ und nach einem Buch über eine Quidditchmanschaft griff, dass er dort hatte liegen lassen.

Hermine versuchte sich wieder auf ihre Arbeit zu konzentrieren und schrieb eifrig weiter. Nach einer Weile vergaß sie, dass Harry sie immer wieder anstarrte. An ihrer Unterlippe kauend schrieb sie einfach weiter. Sie bemerkte nicht, wie er später aufstand und leise hinter sie trat. Er beugte sich vor und küsste ihren Nacken, ein Schauer durchlief ihren Körper und sie zuckte leicht zusammen. Doch Harry ließ nicht so schnell von ihr ab, jetzt knabberte er an ihrem Ohrläppchen und strich mit den Händen über ihre Arme.

Hermine seufzte und holte tief Luft: "Bitte Harry! Ich bin fast fertig. Ich kann mich nicht konzentrieren, wenn du...."

"Ok!" Gab er zur Antwort und setzte sich wieder auf das Sofa.

Hermine seufzte abermals und überdachte nochmals den Satz, denn sie so eben begonnen hatte. Sie las ihn mindestens fünfmal, aber sie kam nicht weiter. Schließlich legte sie ihre Feder beiseite: "Verdammt Harry!"

Er sah mit einer Unschuldsmine von seinem Buch auf und sah zu ihr: "Was ist? Ich hab doch gar nichts gemacht." Sie sah, dass er nur sehr mühsam ein Grinsen unterdrückte.

"Oh doch das hast du." Hermine stand auf und ging zu ihm hinüber, sie setzte sich auf seinen Schoß, legte die Arme um seinen Nacken und starrte ihn an. "Du hast mich so durcheinander gebracht, dass ich mich nicht mehr konzentrieren kann."

"Ach wirklich?"

"Ja wirklich und deshalb wirst du mich jetzt gefälligst küssen, Harry Potter." Auch sie grinste jetzt.

"Sofort?"

"Ja sofort"

"Wie sie befehlen Madam." Und er tat wie ihm geheißen war.

Ein paar aufregende Küsse später flüsterte Harry: "Was ist mit deinem Aufsatz?"

"Welcher Aufsatz?" Fragte Hermine, Harry grinste und küsste sie weiter.