Kapitel 2

Eine unbeschreiblich befreiende Leere machte sich in seinem Kopf breit und ließ ihn sich fühlen als schwebe er. Draco musste alle ihm verbliebene Kraft aufwenden um sich wieder daran zu erinnern, was er tat und warum er es tat. ‚Denken, Draco! Denk nach!', befahl er sich selbst. Er durfte es Voldemort nicht merken lassen, wenn er sich aus dem Fluch löste. Was hatte ihm Severus damals beigebracht? Er zermarterte sich das Hirn nach jeder noch so kleinen Information, die ihm sein Patenonkel in diesen kurzen Stunden gegeben hatte. Ah ja, Kopf von allem frei machen und dann, das, was versteckt werden soll schön allmählich und Stück für Stück verschließen.

Einige Momente ließ er sich, wie es ihm Severus geraten hatte, einfach in diesem Gefühl des Fluches treiben, sodass sich absolut nichts mehr in seinem Kopf befand. Dann dachte er an einige Erinnerungen oder Dinge, die er vorgehabt hatte und begann sie in seinem Kopf in Watte zu packen und dicke, feste Mauern darum zu bauen. Er schien ewig dafür zu brauchen, doch schließlich hatte er jeden einzelnen Gedanken ganz tief in sich vergraben. Dracos Augen wanderten zum dunklen Lord zurück, der ihn aufmerksam musterte. Malfoy junior ging pflichtbewusst in die Knie und beugte den Kopf.

„Als ob das so schwer gewesen wäre, Lucius.", ertönte die eiskalte Stimme. „Komm mit, Draco, dann kannst du endlich deine Prüfung ablegen und einer meiner hörigen Diener werden."

Er erhob sich und wäre fast verräterisch zusammengezuckt. Die Striemen auf seinem Rücken brannten furchtbar! Er folgte dem dunklen Lord aus dem Kerker, wobei er seinen Vater keines Blickes würdigte. Er wurde in eines der großen dunklen Zimmer von MalfoyManor geführt. Um ihn herum standen dutzende Todesser in ihren schwarzen Kutten und Masken. Er selbst stand in seinen zerrissenen Klamotten, die er nun schon seit drei Tagen trug, in ihrer Mitte. Er hätte es niemandem gegenüber zugegeben aber er hatte Angst. Einige von ihnen waren die Eltern seiner Schulkameraden. Sein Körper zitterte kaum merklich und Draco musste die Zähne zusammen beißen und unterdrückte es mit großer Anstrengung. Die Fackeln in den Haltern an den Wänden verbreiteten ihr magisches grünes Licht um sie herum. Draco sah Voldemort hinter ihm herein kommen. Er zückte seinen Zauberstab und trat auf ihn zu.

Die eisige Stimme durchschnitt die unheimliche Atmosphäre und Draco hatte Mühe seine Gefühle zu unterdrücken und die gefühlskalte Malfoy-Maske aufzusetzen, die er trug seit er klein war.

„Draco Malfoy, wirst du den Todessern beitreten und dem dunklen Lord folgen bis in den Tod?"

Draco schluckte den Klos in seinem Hals hinunter und antwortete mit der Stimme, die er sonst für Potter und das Wiesel verwendete: „Ja, das werde ich!"

Man bedeutete ihm seinen Ärmel hochzukrempeln. Voldemort hielt seinen Zauberstab nahe an seine Haut und murmelte etwas unverständlich. Sofort war Draco als würden Stromschläge durch seinen Körper jagen und in seinem Arm zusammenlaufen. Es fühlte sich an als hätte jemand seine Haut in Brand gesetzt. Aber er handelte wie ein Malfoy…er biss die Zähne zusammen und zeigte keinerlei Anzeichen von Schmerz. Jetzt war er also ein Todesser.

Stunden später lag er in seinem Bett und versuchte eine angenehme Lage zu finden. Nachdem das Treffen zu Ende war hatte sein Vater ihn wieder nach oben gebracht und geschlagen. Draco hatte nicht gefragt warum. Das tat er nie. Er wollte es gar nicht mehr wissen. Die Verletzungen waren wieder aufgeplatzt und bluteten. Er spürte, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis er einfach bewusstlos sein würde.

Die Tür öffnete sich knarrend und Draco drehte seinen Kopf in die Richtung. Jemand in einer schwarzen Kutte kam herein und setzte sich auf  seine Bettkante.

Eine ihm wohlbekannte Stimme fragte: „Wie geht es dir, Draco?"

Malfoy junior lächelte sarkastisch: „Es geht so, Severus, danke!"

Der Zaubertränke-Professor nickte und stand auf. „Komm, wir gehen hier weg!"

Überrascht sah der Slytherin seinen Paten an: „Weiß Vater davon?"

Jetzt war es an dem Lehrer sarkastisch zu lächeln: „Würde ich dich sonst mitten in der Nacht mitnehmen?"

„Er wird herausfinden, dass du es warst. Dumbledore wird sicher nicht glücklich sein, wenn du deinen Posten hier aufgeben musst!"

Severus schüttelte seinen Kopf: „Er hat endlich meinem Wunsch nachgegeben, dich hier wegzuholen! Selbst wenn ich dafür meinen Posten aufgeben muss, das Leben meines Schützlings ist mir doch etwas wichtiger. Und jetzt pack deine Sachen! Wir haben nicht viel Zeit."

Draco sprang aus seinem Bett und zog sich schnell an. Seinen Koffer zerrte er unter dem Bett hervor und mit einem Schwenk von Severus' Zauberstab war alles ordentlich darin verstaut.

Vorsichtig schlichen sie die Treppe herunter.

Sie waren bereits fast draußen als hinter ihnen die Stimme von Lucius Malfoy ertönte: „Severus, dürfte ich erfahren, was du da mit meinem Sohn tust?"

Snape drehte sich erschrocken um. Vor ihnen stand Dracos Vater. Genau wie Snape hatte er noch seine Todesser-Robe an und den Zauberstab in der Hand.

„Ich bin gerade dabei ihn zu retten, wenn es dich interessiert.", antwortete er.

Draco öffnete entsetzt den Mund als er den Zauberstab hob und einen Fluch in Richtung seines Vaters schmetterte. Nicht, dass es ihm wirklich leid tat aber er hatte Angst um die einzige Person, die sich jemals wirklich um ihn gekümmert hatte. Sein Vater sprach ebenfalls einen Fluch und schon waren sie in ein Duell verstrickt. Draco unterdessen spürte das Blut aus seinen Wunden seien Rücken hinunter laufen und musste sich am Türrahmen festhalten.

Sein Pate schien genauso wie sein Vater kaum noch Kraft zu haben und als dann ein Fluch fehl ging und dicht neben Dracos Kopf eine Staubwolke hoch wirbelte packte ihn sein Lehrer schnell am Arm und zog ihn hinaus. Sie rannten über den langen schutzlosen Weg zu dem großen Eisentor an dem das Grundstück und somit auch die es belegenden Flüche endeten.

Draco spürte seine Beine kaum noch und stolperte mehrmals auf dem schmalen weg. Severus hatte sich schnell seinen Koffer gepackt und zog ihn nun hinter sich her. Kaum hatten sie das Tor passiert, legte der Zaubertränke-Lehrer ihm einen Arm um die Schulter und apparierte zum ersten Ort, der ihm einfiel.

~*~

Scheint ja Review-mäßig nicht sooo viel Anklang zu finden…na ja, ich mag die Fic aber also werdet ihr wohl mit noch ein paar Chaps leben müssen und vielleicht kriege ich ja doch den ein oder anderen Kommentar. ;-)

See ya

Aeril

Next Chapter: Malfoy und Snape in Little Whinging???????