Disclaimer: Alles J. K. Rowlings...leider!
Note: Mir liegt diese eher kurze Storyline irgendwie ziemlich am Herzen...doch, echt! Ich hab Draco während des Schreibens richtig lieb gewonnen!
Summary: Draco Malfoy findet seinen ganz eigenen Weg ins Leben und muss dafür einiges aufgeben, findet aber Neues…
Kapitel 3
*aus Harrys Sicht*
Harry schlenderte gemütlich mit den Einkaufstüten die Straße entlang. Es war ein extrem heißer Tag gewesen aber jetzt war die Sonne untergegangen und es war schon dunkel. Seine Tante hatte ihn in das nächste große Einkaufszentrum geschickt um einige Dinge zu besorgen, das einige Kilometer entfernt lag, aber da er weder ein Fahrrad hatte noch Auto fahren konnte oder durfte hatte er zu Fuß gehen müssen und kam jetzt erst zurück. Harry war das aber ganz recht. So hatte er fast einen ganzen Tag Ruhe vor Dudley gehabt und sich schön Zeit gelassen auf dem Hin- und Rückweg. Er wusste, dass er höllischen Ärger bekommen würde, aber wenn ihn sein Zeitgefühl nicht völlig im Stich ließ waren sie bereits zu dem Konzert, zu dem sie hatten gehen wollen, also würden sie erst morgen kommen! Er lächelte bei dem Gedanken einen Abend lang seine Hausaufgaben am Küchentisch und nicht in seinem Bett machen zu müssen.
Doch auf einmal erschienen einige Meter vor ihm aus dem Nichts zwei in schwarz gehüllte Personen. Die eine brach sofort zusammen und wurde geradeso von der anderen aufgefangen. Harry erkannte das Gesicht des regungslos am Boden liegenden jungen Mannes und auch denn, der sich über ihn beugte.
„Professor Snape? Was in Merlins Namen machen Sie denn hier?"
Sein Zaubertränkelehrer sah auf und direkt in Harrys Augen: „Potter? Sagen Sie bloß wir sind direkt nach Little Whinging appariert!"
Harry nickte etwas unschlüssig, doch noch ehe er irgendetwas gesagt hatte fragte Snape ihn: „Harry, wie weit ist es von hier zu deinem Zuhause?"
Der Gryffindor wurde immer verwirrter, schließlich hatte Snape vorher noch nie seinen Vornamen benutzt, doch er antwortete wahrheitsgemäß: „Keine zwei Straßen von hier, Professor. Meine Tante und mein Onkel sind gerade nicht da."
Er half Snape Malfoy zu tragen, der, wie selbst Harry zugeben musste, nicht gerade gut aussah. Als sie am Haus der Dursleys angekommen waren drückte Harry die Klinke aber nichts geschah. Entsetzen und Wut breitete sich in ihm aus und er hieb mit der Faust einmal wütend auf die Tür ein. Die Dursleys hatten also mal wieder vorgehabt, ihn draußen übernachten zu lassen! Er durfte außerhalb der Schule nicht zaubern, konnte also ohne Schlüssel nicht rein: „Das hätte ich mir ja denken können! Sie wissen ganz genau, dass ich keinen Schlüssel habe!"
Snape schritt ruhig an ihm vorbei und öffnete die Tür magisch. Harry dankte ihm kleinlaut und half wieder Malfoy ins Haus zu tragen. Dort betteten sie ihn auf der Couch und Snape begann sofort damit, die Wunden des Slytherin zu versorgen.
„Ähm…Professor? Dürfte ich fragen, was Sie hier tun?", fragte Harry schließlich, als sein Lehrer den letzten Verband angelegt hatte.
„Nun, ich hatte nur nicht vor das mir seit Geburt anvertraute Kind in der Gewalt eines Kinderschänders und eines Wahnsinnigen zu lassen, das ist alles. Und du siehst ja was passiert, wenn Lucius auch nur schlecht drauf ist oder Draco versucht selbst Entscheidungen zu treffen."
Harry sah seinen Lehrer überrascht an. Er hatte noch nie einen ähnlichen Ausdruck auf dessen Gesicht gesehen. Zuneigung! Er strich Malfoy eine Strähne des blonden Haares aus dem unglaublich blassen Gesicht. Snape warf ihm einen kurzen Blick zu und sah dann weg. Der Gryffindor war sich ziemlich sicher, dass er das eben eigentlich gar nicht hatte sagen wollen.
„Können wir ihn nicht irgendwo anders hinbringen? Dieses Zimmer macht einen ja verrückt!", blaffte er im nächsten Moment.
Harry dachte nach. War da noch irgendein Zimmer, wo sie ihn hinbringen konnten?
„Nun, höchstens mein Schlafzimmer. Die Dursleys werden mich ja so schon umbringen, wenn sie morgen zurückkommen. Wenn ich einen Zauberer in einem ihrer Zimmer unterbringe, wird es noch schlimmer…gut, in meinem Raum ist Platz."
Snape nickte und wieder gemeinsam trugen sie den immer noch bewusstlosen Slytherin die Treppe hoch. Magie konnten sie wegen der vielen Fenster nicht riskieren.
Nachdem Malfoy dann in Harrys Bett lag und Snape ihn zur Schnecke gemacht hatte, weil seine Zaubertrankzutaten im Raum herumlagen kündigte er an zum Hauptquartier des Ordens zu müssen.
„Und was soll ich machen, wenn Mal…wenn er aufwacht?!"
„Meine Güte! Rede mit ihm, gifte ihn an! Was weiß ich! Das kriegt ihr sonst doch auch immer hin!", fauchte der Professor wütend: „Ich muss los! Dumbledore erwartet meinen Bericht."
Und mit diesen Worten ging er aus Harrys Zimmer und die Treppen hinunter. Harry schüttelte den Kopf und wunderte sich wie in Merlins Namen das alles an nur einem Tag hatte passieren können! Er hatte einen schwer verletzten Slytherin in seinem Zimmer und als ob das noch nicht genug wäre, musste es ausgerechnet Draco Malfoy sein!
Von seinem Bett kam ein Stöhnen. Harry rappelte sich schnell auf und setzte sich neben das Bett. Er mochte Malfoy zwar nicht besonders aber nachdem, was Snape vorhin gesagt hatte, empfand er fast so etwas wie Mitleid für seinen Erzfeind. Die verbundene Hand tastete suchend über die Bettdecke und ehe er sich versah hatte er ihm die Hand gereicht und sofort hatten sich die Finger krampfhaft darum geschlossen.
„Warum ich?", seufzte Harry bloß.
Es war schon weit nach Mitternacht und Malfoy hatte seine Finger immer noch in Harrys Hand gekrallt. Harry sah gedankenverloren nach draußen. Von seiner jetzigen Position aus konnte er die Hälfte des Vollmondes sehen. Er seufzte. Das war mittlerweile die dritte Nacht ohne ein Sekündchen Schlaf, auch wenn es dieses Mal einen anderen Grund hatte.
„Wo bin ich?", fragte auf einmal eine schwache Stimme vom Bett aus.
Harry versuchte seine Hand, jetzt wo Malfoy wach war, aus der des anderen zu lösen, doch dieser hielt sie noch genauso fest.
„Halbwegs in Sicherheit schätze ich.", antwortete Harry ihm schließlich auf seine Frage. Als er sich den Jungen ansah, erkannte er, dass dieser noch immer seine Augen geschlossen hatte.
Die Lider des Anderes öffneten sich flatternd und er wand schwach den Kopf zur Seite: „Und was machst du hier?"
„Ich spiele gerade deinen Babysitter und bin ganz nebenher in meinem Schlafzimmer.", meinte Harry schulterzuckend und konnte nicht anders als zu grinsen, als sich Malfoys Augen erschrocken weiteten. Er fuhr in eine sitzende Position hoch, ließ sich aber gleich wieder fallen und stöhnte schmerzgepeinigt auf: „Wo ist Severus?"
„Der berichtet Dumbledore. Ist schon ein paar Stunden weg, müsste also eigentlich bald wieder da sein."
Malfoy drehte wieder seinen Kopf halb zu Harry herum: „Sag mir mal eins, Potter: Warum zum Teufel bist ausgerechnet, von allen verdammten Menschen auf dieser Welt, du auch hier?"
Harry schnaubte nur: „Erstens liegst du in meinem Bett und solange du das tust wirst du mich Harry nennen, ob dir das nun passt oder nicht, zweitens hab ich mich auch nicht freiwillig dafür gemeldet hier mit dir Händchen zu halten und drittens ist unser Schicksal, so unwahrscheinlich und absurd es auch klingen mag, nach allem, was ich bis jetzt gesehen habe gar nicht so verschieden, also wäre es vielleicht gar nicht so schlecht, wenn wir endlich aufhören würden uns zu bekriegen."
„Wenn du glaubst, dass ich jetzt mit dir befreundet sein werde nur weil du zufälliger Weise mir einmal geholfen hast, dann hast du dich aber geschnitten. Würdest du mich jetzt bitte allein lassen?", zischte der Slytherin in gewohnt aggressiver und sarkastischer Manier. Harry seufzte und stand auf. Er sah an der Tür noch einmal zurück auf Mal…Draco, der sich gerade mit schmerzverzerrtem Gesicht den Unterarm rieb und schloss dann die Tür.
Ja, Harry spürte es auch. Sein Unterarm brannte höllisch, genau dort, wo Voldemort ihm letztes Jahr das dunkle Mal aufgezwungen hatte. Der dunkle Lord rief zu einem Todessertreffen. Dann würde es wohl noch eine Weile dauern, bis Snape wiederkam.
Zu Harrys Überraschung wurde aber just in diesem Moment die Haustür aufgerissen und Snape kam herein wie eine übergroße Fledermaus.
Ohne irgendein Wort der Begrüßung fragte er: „Wie geht's ihm?"
„Ist gerade aufgewacht."
Und schon war er einfach an ihm vorbei die Treppe hoch gelaufen. Und wieder einmal seufzte Harry nur und ging hinterher.
Er hörte schon von draußen Malfoys Stimme: „Also, warum hast du mich ausgerechnet hierher gebracht?"
„Nun, einerseits war es eher Zufall, weil das einfach der erste Ort war, an den ich gedacht habe und dann wäre da natürlich die Tatsache, dass auf diesem Haus fast so viele Banne sind wie auf Hogwarts. Ich muss noch einmal weg, Draco. Ruh dich ein bisschen aus."
Snape rauschte wieder hinaus und Harry fragte sich zum wiederholten Mal warum es die Welt eigentlich immer auf ihn abgesehen hatte.
~~*~~
Soderle,
wieder mit einem Chap fertig(bin heute richtig produktiv! Und da soll meine Mutter noch mal sagen, ich würde nix tun!)
Bevor irgendwer fragt: Nein, das hier wird keine slash-Geschichte! Ich habe ihn nur dorthin geschickt weil es einfach am besten war und außerdem für den Story-Verlauf wichtig ist. Die Story wird wohl eher kurz ausfallen nach dem, was ich bis jetzt geplant habe. Außerdem habe ich recht viel an meinen andern Storys(Der Zeitumkehrer und Schicksal einer Freundschjaft; WERBUNG!!!!) sehr viel zu tun…
@Cosma: Danke für dein Mitleid! *g* Nun, ich denke er hatte vor, sich damit seinen Vater vom Hals zu halten und schließlich ist Draco ja nun noch lange nicht lebensmüde genug um Voldemort gegenüber zu sagen, dass er ihn für einen psychopathischen Idioten hält…wenn er nicht gegen den Imperiusfluch gekämpft hätte, wäre er jetzt außerdem höriger Todesser…also, ich denke schon, dass das eine logische Schlussfolgerung ist…oder???
See ya,
Aeril
Next Chapter: Mitternächtliche Gespräche und Briefe!
