Disclaimer: Ich verdien kein Geld damit, mir gehört nur Jessie Hillyard, der Rest ist bekannt!!

Noch eine kleine Anmerkung am Rande: Das Rating ist hier immer noch PG-13, bis auf das letzte Wort – und nur für ein Wort schraub ich das Rating nicht auf „R" hoch!!! *grins*

Und jetzt will ich euch auch gar nicht länger von Kapitel 2 abhalten... Viel Spaß!

* * *

„Jessie, Jessie, Jessie..."

„Lucius, Lucius, Lucius..."

Was er konnte, konnte ich auch! Ich hatte auch längst die Arme vor der Brust verschränkt und musterte ihn genauso ausgiebig wie er mich. Um seine Lippen herum begann es zu zucken.

„Jessie Hillyard... wie ich sehe, hast du dich kein bisschen verändert! Außer... im Aussehen!" fügte er mit einem kleinen Anheben seines Mundwinkels hinzu. Auch ich lächelte zurück. Ich sah, wie er ein Auge leicht zusammenkniff. Gewöhnlich fühlte man sich unter diesem Blick wie ein Insekt unter dem Mikroskop, aber ich war diesen Blick gewöhnt und begegnete ihm, ohne mit der Wimper zu zucken und ohne mein Lächeln zu verlieren. Lucius stieß nun die Luft aus und entledigte sich seines Umhanges, den er achtlos über einen Stuhl warf.

„Und... fühlst du dich wohl in Hogwarts, Jessie?"

Er ging um seinen Schreibtisch herum und setzte sich. Ich wandte mich zu ihm um.

„Ganz ehrlich?"

Lucius nickte.

„Gut. Ich fühle mich schrecklich! Die meisten Lehrer sind schrecklich, die meisten Schüler sind schrecklich, der Unterricht ist sterbenslangweilig und..."

„Schrecklich!"

Lucius lächelte ironisch, während ich unbeirrt nickte und fortfuhr:

„Das Essen ist schrecklich, die Betten sind schrecklich und ich verstehe absolut nicht, was alle an diesem Kasten so wundervoll finden! Der einzig wahre Lichtblick, seit ich hier bin, ist die Tatsache, dass es wenigstens einen vernünftigen Menschen hier gibt!"

„Ah. Und... der wäre?"

Mit einem Gesichtsausdruck, als wisse er genau, von wem ich sprach, lehnte sich Lucius in seinem Stuhl zurück. Ich verdrehte die Augen.

„Tu doch nicht so, als wüsstest du es nicht! Ich rede natürlich von dir!"

„Meine liebe Jessie..."

Lucius stieß kurz die Luft durch die Nase aus.

„Wenn ich nicht wüsste, dass du sensibel bist, würde ich dich für deine impertinente Art übers Knie legen!"

„Du?? Mich???"

Allein bei der Vorstellung lachte ich auf. Wieder kniff Lucius kurz die Augen zusammen, während seine Fingerspitzen auf der Stuhllehne zu trommeln begannen. Ich grinste immer noch.

„Lucius, ich bin 17 Jahre alt! Und 17 Jahre alte Mädchen legt man nicht mehr übers Knie!"

„Ach nein? Worüber dann?"

Sekundenlang knisterte die Luft. Ach, was rede ich! Sie knisterte nicht nur, es schlugen bereits kleine Funken um uns herum. Ich biss mir auf die Unterlippe und senkte den Blick, um dann mit einem Augenaufschlag par Excellenze Lucius anzusehen.

„Mädchen wie ich lassen sich nicht mehr übers Knie legen, Lucius. Mädchen wie ich lassen sich höchstens woanders hinlegen..."

In Lucius' Augen blitzte es auf, dann beugte er sich vor.

„Wie war das eben?"

Ich stöhnte gespielt gequält auf und stützte mich so auf seinen Schreibtisch auf, dass er mit genau ins Dekolletee hätte sehen können – hätte diese ebenfalls schreckliche Schuluniform eins gehabt!

„Lucius... so alt bist du doch noch gar nicht!"

Ich betonte jetzt jedes Wort extradeutlich:

„Ich sagte ‚Mädchen-wie-ich-lassen..."

„Du kleine unverschämte Göre!"

Jetzt war Lucius doch ungehalten aufgesprungen und um seinen Schreibtisch herumgekommen. Ich zog eine Augenbraue hoch. Stundenlang hatte ich für diese Geste üben müssen, aber ich fand es einfach nur cool, wie Lucius das drauf hatte und wollte es auch können. So sah ich ihn jetzt aus meinen blauen Unschuldsaugen groß an.

„Was denn? Ich dachte, du hättest mich vielleicht nicht verstanden, darum wollte ich es wiederholen!"

„Ich bin nicht schwerhörig!" knirschte Lucius. Er warf mir noch einen Blick zu, der andere zartbesaitetere Personen in Tränen hätte ausbrechen lassen, aber ich behielt meinen Blick drauf und lächelte sanft. Lucius nahm mit einem tiefen Seufzen wieder Platz.

„Jessie, ich wollte mit dir reden, weil sich deine Schlafkameradinnen über dich beschwert haben."

Ich verdrehte die Augen.

„Lucius, ich bitte dich! Du wirst doch nicht ernst nehmen, was diese Mädchen  gesagt haben! Das tust du doch nicht, oder??"

Es war zu erkennen, dass sich Lucius in einem Zwiespalt befand. Er verzog das Gesicht, schob ein paar Stifte auf dem Schreibtisch hin und her und seufzte tief.

„Jessie... sie haben gesagt, du hättest die ganze Nacht Musik gehört und sie mit deinem Gesang gestört!"

„Ich wollte sie in den Schlaf singen!"

Jetzt stieß Lucius ein kurzes Lachen aus und schüttelte immer noch grinsend den Kopf.

„Du und singen! Jessie, mit Verlaub: Du krächzt wie eine Krähe, der man die Flügel ausreißen will!"

Beleidigt schob ich meine Unterlippe vor.

„Du hast mich noch nie singen hören, du kannst das überhaupt nicht beurteilen!" warf ich ihm dann vor. Lucius hob eine Hand.

„Erspar es mir! Bitte..."

Wieder holte er tief Luft.

„Was soll ich mit dir machen, Jessie, hm? Ist da keinerlei Entgegenkommen deinerseits? Wir sollten doch versuchen, miteinander auszukommen, solange Dumbledore... verhindert ist! Oder?"

„Aber ja!"

Sofort nickte ich.

„Entgegenkommen ist immer gut!"

„Na also!"

Zufrieden nickte Lucius. Er lehnte sich sichtlich entspannt wieder in seinem Stuhl zurück und wollte wissen:

„Und wie, meine liebe Jessie, hast du vor, dich zu bessern und es allen hier etwas leichter zu machen?"

„Hm..."

Ich legte den Kopf schief, biss mir auf die Unterlippe und trat dann langsam auf das Fenster zu und sah kurz hinaus. Dann drehte ich mich zu Lucius um.

„Ich hätte da schon eine Idee..."

Er hob den Kopf und sah mich erwartungsvoll-gespannt an.

„Ach ja?"

„Ja!"

Langsam nickte ich, dann ging ich auf ihn zu und schob mich zwischen ihn und den Schreibtisch, so dass ich vor ihm stand und auf ihn herabsah.

„Ich bin hier, um zu lernen, Lucius. Nicht mehr und nicht weniger. Aber nicht das ganze Zeug, was ich eh schon gelernt habe und auch beherrsche. Sei du mein Lehrer, Lucius. Bring mir bei, was jede Frau wissen sollte!"

Für einen Moment weiteten sich Lucius' Augen etwas, dann umspielte ein kleines Lächeln seinen Mund.

„Jessie, das ist..."

„Sagst du jetzt Blödsinn, zeig ich dir, dass ich den Cruciatus-Fluch schon beherrsche!" fuhr ich ihn an. In Lucius' Augen blitzte es auf. Jetzt beugte ich mich etwas zu ihm vor und wiederholte:

„Bring mir all das bei, was du glaubst, was eine Frau können sollte. Und wage jetzt nicht, „Kochen!" zu sagen!" fügte ich rasch hinzu, als ich sah, wie er den Mund öffnete. Lucius' Lippen kräuselten sich zu einem Lächeln, dann legte er mir seine Hand über meine, die auf seiner Stuhllehne ruhte.

„Jessie..."

Er schaute zu mir hoch. Ich hielt die Luft an, als er tief durchatmete und sich kurz mit der Zunge über die Lippen fuhr.

„Warum ich, Jessie? Warum suchst du dir keinen netten jungen Mann in deinem Alter, der dich liebt und den du auch wirklich liebst?"

„Darum geht es nicht! Ich möchte, dass du dieser Mann bist, Lucius. Nicht mehr und nicht weniger. Und ich weiß, dass du mich nicht enttäuschen wirst."

Ich machte eine kleine Pause und fügte dann leiser hinzu:

„Bitte, Lucius... ich möchte doch nur, dass... dass du mich..."

„Liebst?" wollte er mit heiserer Stimme wissen. Ich schüttelte den Kopf.

„Nein."

Ein, zwei Sekunden vergingen, dann erklärte ich:

„Ich möchte, dass du mich fickst!"

* * *

Tbc...

Reviews??? Dann klappt's auch mit der Fortsetzung!!! *grins*