Titel: Wandlungen

Autor: velja

Inhalt: Fred zwischen allen Stühlen; entscheidet sie sich für Gunn oder Wes?

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Kapitel 2

Fred

Verzweifelt versuchte Fred, irgendwo in ihrem Zimmer ein leeres Blatt Papier zu finden. Das war gar nicht so einfach. Unzählige Zettel mit mathematischen Formeln, physikalischen Gesetzen und scheinbar wirren Satzfetzen türmten sich auf dem Schreibtisch, dem Boden und sogar auf ihrem Bett. Sie hatte sich noch nicht abgewöhnt, alles, was sie bewegte, aufzuschreiben. Aber immerhin benutzte sie dafür jetzt Papier und nicht mehr die Wände.

Erschöpft vom Umherwirbeln ließ Fred sich auf ihr Bett sinken und starrte sehnsüchtig auf die kahle, weiße Wand. Der Drang, aufzuspringen, den Stift zu greifen und die wirren Gedanken aus ihrem Kopf auf diese einladend weiße Wand zu verbannen, drohte sie zu überwältigen.

Diese vielen Gedanken, die in ihrem Kopf umherkreisten.

Wesley....Charles..... verliebt?

„In mich?" Fred musste es aussprechen, doch es wurde nicht realer. Der Gedanke war einfach zu absurd!

Pylea fiel ihr wieder ein. Eine Sklavin in abgewetzten Kleidern, schmutzig, zerschunden, das war sie. Eine Vogelfreie, versteckt in einer Höhle. Das war sie.

Eine Verrückte, ständig vor sich hin murmelnd, die die Wände ihres Zimmers mit Formeln voll kritzelte. Das war sie.

Ganz bestimmt hatte sie Angel falsch verstanden. Es konnte nicht anders sein. Ganz bestimmt... Erschöpft schloss Fred die Augen.

Wesley hockte auf dem Boden und verbarg das Gesicht in den Händen

Sie schlug die Hände vors Gesicht und schüttelte den Kopf.

„Ihr schwärmt und schmachtet sie an!"

Angels Stimme hallte in ihren Ohren wieder.

Charles blickte verlegen zu Boden

Der sonst so coole Charles.

Eine einzelne Träne entrann Freds rehbraunen Augen. Sie wischte sie mit dem Handrücken weg, sprang vom Bett auf und lief im Zimmer hin und her.

Die Gedanken ließen sich nicht vertreiben.

Charles Gunn war verliebt in sie.

Sie ließen sich nicht ignorieren.

Wesley Wyndam-Pryce war verliebt in sie.

Sie ließen sich auch nicht leugnen.

Wesley....Charles....

Sie waren da, bohrten sich in ihren Kopf.

Gunn....Wes....

Bohrten sich in ihr Herz.

„Fred? Ich muss mit dir reden. Bitte mach die Tür auf."

Seine Stimme ließ Fred erstarren.

Was jetzt?