Titel: Wandlungen

Autor: velja

Inhalt: Fred zwischen allen Stühlen; entscheidet sie sich für Gunn oder Wes? *********************

Kapitel 4

Gunn

Gunn stürmte hinter Wesley her aus dem Hotel. Auf der Straße drehte er sich in alle Richtungen, doch er konnte seinen Freund nirgends entdecken.

„Mist, verfluchter!"murmelte er. Wie hatte es der Engländer geschafft, so schnell zu verschwinden? Er musste unbedingt mit ihm reden, er musste dieses Missverständnis aus der Welt schaffen.

Er hatte doch nur.......er wollte doch.......er war nicht.........

In Gedanken verfluchte Gunn sich selbst für seine Dummheit. Sofort als Wesley seine Hilfe beim Aufstehen ausgeschlagen hatte, hatte er gewusst, dass er zu weit gegangen war. Er hatte nicht gemerkt, dass Wesley es wirklich ernst meinte, dass er Fred wirklich liebte!

Wie hatte er nur so blöd sein können? Nur weil er selbst nicht in Fred verliebt war, hieß das noch lange nicht, dass Wesley...

Na ja, dachte Gunn, er wird bestimmt bald zurückkommen. Und dann erkläre ich es ihm einfach und alles kommt wieder in Ordnung. So.

Gunn wollte zurück ins Hotel gehen, doch dann überlegte er es sich anders, steckte die Hände tief in die Hosentaschen und marschierte los.

Vielleicht war es ganz gut, dass er Wesley nicht finden konnte, dachte er plötzlich.

Was hätte er denn sagen wollen?

„Hey Wes, hör mal zu. Fred ist eine süße, kleine Maus, das stimmt. Aber sie bedeutet mir nichts im Vergleich zu dir."

Oh Gott, Wesley würde ja denken, er sei plötzlich schwul geworden! Nein, er musste es anders sagen. Aber wie?

„Ich hab nur gesagt, dass ich Fred gerne mag, weil ich wusste, dass du sauer reagierst. Es ist so herrlich, wenn du dich aufregst."

Nein, das klang genauso tuntig. Und außerdem stimmte es nicht.

Obwohl, komisch war es schon, wenn Wes sich aufregte. Und irgendwie auch süß. Er wurde dann immer ganz förmlich, redete geschwollen britisch daher. Und er bekam ganz schmale Augen und hektische Flecken im Gesicht. Es war wirklich herrlich anzusehen, solange man sicher sein konnte, dass Wes sich genauso schnell wieder abregte.

Trotzdem, Wesley zu ärgern war mit Sicherheit nicht der einzige Grund, weshalb er die Rivalitätsspielchen mitspielte.

Fred *war* wirklich süß. Wenn sie anfing, zu spinnen, wenn sie ohne Punkt und Komma vor sich hinplapperte, und dann in dieses nervöse Kichern verfiel.....

Oh man, er konnte ihr stundenlang zuhören, sie stundenlang ansehen............

Und wenn er an die Unmengen von Taccos dachte, die sie verschlingen konnte. Und das bei *der* Figur! An ihr war wirklich alles perfekt.

Ihr Busen, klein, aber in einem von diesen Trägerkleidern.... Mmm... Ihre Taille, ihre Beine..... Ihre Augen, sanft und ein bisschen ängstlich, sogar wenn sie lachte. Ihre Stupsnase, ihr geschwungener Mund (den er nur zu gerne mal küssen würde), all das fügte sich zu einem perfekten Bild zusammen.

„Oh, shit!"Ruckartig blieb Gunn stehen. Wenn er es sich recht überlegte, dann war er wohl doch etwas verliebt in Fred. Und warum auch nicht?

Wesley war doch sowieso schon sauer auf ihn. Wenn sie sich stritten, dann konnte er es auch ruhig ernst meinen. Oder nicht?

Entschlossen marschierte Gunn zurück zum Hotel. Einen Versuch war es wert.