Titel: Weil Gott gestorben ist

Teil: 12/?

Autor: Shiva

Email: Shiva_is_back@yahoo.de

Pairing: Wie im ersten Teil

Disclaimer: Nein, Weiß Kreuz gehört mir nicht.

Kommentar : Tja,... Ich dachte ja, ich hätte den Virus besiegt. Er hat mich

dann jedoch eines Besseren belehrt... Wisst ihr, wie schrecklich das ist,

wenn man unbedingt den nächsten Teil posten will und es nicht geht ?

Ich fühle mich Farf jetzt näher als je zuvor. -_-°°

"blabla"

~Call me Schuschu, Cutie~

~/Hi, ich bin der Strafend\~

**Denkdenk**

***

„Schuldig ! Bist du angezogen ?"

„Aaah ! Ich krieg die Krawatte nicht gebunden !! Scheiße !!", brüllte

der Deutsche durch die Räume.

Aya verdrehte die Augen, kam ungeduldig auf den tobenden Telepathen zu,

schlug seine Hände zur Seite, um die Krawatte selbst zu binden.

„So schwierig ist das nicht, Schu… Hast du das noch nie gemacht ?"

„Doch ! Klar ! Aber… Scheiße !"

„Wenn du auch nur einmal während der Zeremonie fluchst, schwöre ich dir,

hau ich dir eine rein !", zischte Aya, zerrte ärgerlich an der empfindlichen Seide.

„Du machst sie noch kaputt…", bemerkte Schuldig vorsichtig.

„Ruhe !", fuhr Aya ihn an, drehte sich abrupt um.

Schuldig hob skeptisch eine Augenbraue, sagte aber nichts.

** Vielleicht ist er einfach nur nervös…**

Nachdenklich drehte sich der Rotschopf noch einmal vor dem Spiegel hin

und her, biss sich unsicher auf die Lippe.

„Irgendwie… sehe ich fett aus…", fand er frustriert.

Schuldig lachte laut auf.

„Ja, sicher ! Ungefähr so fett wie Kate Moss in ihrer Drogenzeit…", meinte

er, verdrehte die Augen.

„… Heißt das, ich hab Augenringe ?", fragte Aya verstört, starrte nervös

in den Spiegel.

Leise kichernd umarmte ihn Schuldig, küsste ihn vorsichtig.

„Du siehst hinreißend aus. Keine Sorge…"

„Seid ihr fertig ? Wir müssen los." Brad klopfte ungeduldig an die Tür.

„Nerv nicht ! Wir sind gleich da !", rief Schuldig entnervt.

„… Wo sind meine Schuhe… ?" Aya sah sich im Zimmer um.

„…. Wo *zur Hölle* sind meine verdammten Schuhe ?!!", brüllte er

Schuldig an.

„Ah… An der Tür, Liebling… Wo du sie gestern Abend hingestellt

hast…", antwortete Schuldig kleinlaut, vergaß völlig seine eigene

Unruhe beim Anblick seines Nervenbündels von einem Verlobten.

„Tür… natürlich… Danke, Schatz…", wisperte Aya, hastete durch

das Zimmer.

Yohji beobachtete amüsiert das kopflose Verhalten seines sonst so

beherrschten Anführers. Schuldig schien so verwirrt, dass er sich

nicht einmal von seinem Platz bewegte.

„Wo bleibst du, Schuldig !! Brad hat gesagt, wir müssen los !!"

Aya mühte sich mit seinen Schnürsenkeln ab, stolperte fast über

seine eigenen Beine, als er aufstand.

Brad beobachtete das Szenario schweigend.

„… Yohji… Ich werde dich niemals heiraten."

„Gott sei Dank."

*

Aya nagte nervös an seinen Fingernägeln, während Schuldig aufgeregt

dessen Oberschenkel drückte.

„Au !", quiekte Aya, sah Schuldig verstört an.

„Ah… Entschuldige…" Der Telepath lehnte sich an Ayas Schulter,

knabberte vorsichtig an seinem Ohrläppchen, fuhr mit den Fingern

über Ayas Seiten, ließ den Rotschopf überrascht stöhnen.

„Hey ! Keinen Sex auf der Rückbank !", rief Brad von vorne, sah die

Beiden im Rückspiegel drohend an.

„Hnnnmm… Ich baue nur ein bisschen Stress ab…", nuschelte Schuldig,

beugte sich über Aya, um ihn besser küssen zu können.

„Hn. Schon klar. Hoffentlich bist du vor dem Standesbeamten ruhiger…"

Schuldig winkte nur abgelenkt, beschäftigte sich innig mit Aya, dem

die Tätigkeit gut zu tun schien. Brad verdrehte leicht die Augen.

**So bemerkt er wenigstens nicht die kleine Planänderung**

*

„Aussteigen, Turteltauben !!", rief Yohji fröhlich, riss die Hintertür des

Wagens auf.

Aya und Schuldig sahen ihn verständnislos an, brauchten eine Weile,

um wieder einen klaren Kopf zu bekommen.

„Toll… Jetzt ist mein Hemd total zerknittert !", nörgelte Aya, strich sich,

kaum dass er aus dem Auto gestiegen war, ungeduldig über die Brust.

„… Wo sind wir ? Das ist nicht das Standesamt.", murmelte Schuldig

neben ihm, sah sich verwirrt um.

„Ganz recht ! Uns ist nichts Vernünftiges eingefallen, was wir euch

schenken können, also… Ich hoffe, ihr freut euch über eine kirchliche

Trauung ! Die Kirche gehört für den Tag euch !"

Omi strahlte die beiden glücklich an.

„Und wir haben schon eine Lösung für dein Knitterproblem !" Ken

grinste breit, hielt einen langen Kleiderbeutel hoch.

Schuldig sah seine Freunde ebenso fassungslos an wie Aya, doch im

Gegensatz zu dem jungen Japaner konnte er durch Kens Gedanken in

Erfahrung bringen, was er Aya da anbot. Er lachte ungläubig, freute

sich schon auf Ayas Gesicht, wenn er den Beutel öffnete.

~Das trägt er nie im Leben !~

~Abwarten !~, antwortete Ken zuversichtlich.

„Was ist das ? Ein Anzug ?"

„Uhm…Nicht direkt…", erwiderte Omi, lächelte linkisch.

„Sondern ?"

Schuldig kicherte leise neben ihm, zog Ayas Aufmerksamkeit kurz auf sich.

„Was nun ?"

„Uhm… Also…"

„Ein Kleid.", antwortete Brad, grinste süffisant.

Aya reagierte erst gar nicht. Sein Gesichtsausdruck war völlig

ausdruckslos und seine Teamkameraden sahen ihn gespannt an.

„Und ?"

„… Wieso muss ich die Braut spielen ?!!", fauchte Aya, starrte Schuldig

wütend an, als unterstellte er ihm, etwas mit der Sache zu tun zu haben.

„Ähm… Schuldig ist größer und… ah… Nicht so zierlich wie du. Er sähe

einfach lächerlich aus in einem Kleid !", versuchte es Nagi.

„Ach, aber ich sehe nicht lächerlich aus, wenn ich einen Fummel trage ?!!"

„Es ist ein echt schönes Kleid !!", beteuerte Omi.

„Du siehst wahrscheinlich unglaublich sexy darin aus… Gott, für solch

einen Anblick würde ich meine Fähigkeiten geben…", hauchte Schuldig

an Ayas Ohr, küsste den empfindlichen Hals.

Aya erschauerte leicht, warf Ken einen vernichtenden Blick zu.

„Wehe, wenn auch nur eine Schleife oder Rüsche da dran ist !", zischte er,

riss Ken den Beutel aus der Hand.

„Du kannst dich hinten in der Sakristei umziehen, wir haben schon mit

dem Priester gesprochen.", bemerkte Yohji fröhlich, wies auf die alte Kirche.

Wutschnaubend stapfte Aya davon.

„Was für eine Braut…", seufzte Brad.

*

Schuldig stand aufgeregt am Altar, spürte den neugierigen Blick des

Pfarrers auf sich. Der Standesbeamte lächelte stumpfsinnig vor sich

hin, wartete einfach nur darauf, seine Pflicht erfüllen zu können. Yohji und

Brad hatten sich bereits an ihre gewiesenen Plätze gestellt und Ken

bemühte sich, Farfarello unter Kontrolle zu halten, der trotz Zwangsjacke

extrem unruhig wirkte. Plötzlich erzitterte Brad, rieb sich erschöpft die

Augen. Er winkte Nagi zu sich, flüsterte ihm etwas ins Ohr. Der Jugendliche

zwinkerte mehrmals, nickte dann pflichtbewusst. Mit ernster Miene setzte

er sich wieder neben Omi, nahm dessen Hand.

„Wo bleibt die Braut ?", fragte der Priester höflich.

Die Orgelspielerin hatte sich bereits an ihren Platz gesetzt, schickte sich an,

den Hochzeitsmarsch zu spielen.

„Sie kommt sicher gleich… Ich, äh… Ich würde gerne ein eigenes Gelübde

sprechen. Ist das vielleicht möglich ?", wollte Schuldig wissen, spürte

wieder Nervosität in sich aufsteigen.

„Oh, natürlich ! Kein Problem."

Der Geistliche lächelte sanft, sah dann erstaunt hinüber zur Kirchentür.

„Da kommt die Braut !", rief er der Musikerin zu.

Der Hochzeitsmarsch ertönte und Aya kam gemessenen Schrittes auf

den Altar zu.

Schuldig starrte ihn hingerissen an. Weißer Satin umspielte Ayas

schlanke Gestalt, ein hoher Schlitz am rechten Bein gab ihm genug

Bewegungsfreiheit, trotz des schmal geschnittenen Kleides. Dünne

Träger drohten über die bleichen Schultern zu rutschen. Er trug lange,

weiße Handschuhe und ein weißes Halsband mit einem winzigen Rubinkreuz.

„Och… Warum trägt er den Schleier nicht ?", hörte man Ken

enttäuscht flüstern.

Inzwischen war Aya am Altar angelangt, warf Schuldig einen zärtlichen

Blick zu. Der Priester räusperte sich.

„Sehr geehrte Hochzeitsgäste. Wir haben uns heute hier versammelt, um

diesen Mann und… diesen Mann…" Er lächelte Aya kurz zu, bemerkte

dessen leichtes Erröten.

Der Standesbeamte wiederholte neben ihm leise die Worte des Priesters,

war von Brad extra dazu angewiesen worden, damit sie nicht alles doppelt

sagen mussten.

„… In den heiligen Stand der Ehe zu geleiten… Nun. Willst du, Aya

Fujimiya, den hier anwesenden Schuldig… uhm…" Er sah den Telepathen

ratlos an, erwartete eine Antwort. Schuldig schüttelte den Kopf und der

gutmütige Priester seufzte leise.

„… zu deinem rechtmäßig angetrauten Ehemann nehmen ? Ihn lieben und

ehren, in guten wie in schlechten Zeiten. Ihn…"

„Entschuldigung, ich…", unterbrach ihn Schuldig errötend.

„Oh ! Natürlich ! Fangen sie nur an !" Er lächelte ihn aufmunternd an.

„… Sag mir, wirst du mich halten ? Wenn ich falsch liege, wirst du mich

verbessern ? Wenn ich verloren bin,wirst du mich finden ? Man sagte mir,

ein Mann muss treu sein… Und selbst laufen, wenn er nicht dazu fähig ist…

Und bis zum Schluss kämpfen. Doch ich bin nur ein Mensch. Ich bin so verwirrt...

wirst du mir zeigen, dass du für mich da bist… Und dich genug

sorgst, um mich zu ertragen ? Stütze mich, leg deinen Kopf an meine Schulter,

führe mich, erhöre und bade mich. Sanft sagst du zu mir : „Ich werde da sein.

Ja, ich werde da sein". Zeig mir, dass du dich sorgst. Ich werde da sein.

Begehre mich, liebe mich und nähre mich. Stütze mich. Küss mich und befreie

mich. Ich werde selig sein... In unserer dunkelsten Stunde… In meiner tiefsten

Verzweiflung… Wirst du dir noch immer etwas aus mir machen ? Wirst du

dich noch immer um mich sorgen ? Wirst du noch immer da sein ? In meinen

Prüfungen… Und meinen Verurteilungen… Durch unserer Zweifel…

Und Frustrationen… In meiner Gewalt… In meiner Unruhe… Durch meine

Angst… In meinen Geständnissen… In meinem Schmerz und meinem

Kummer… Durch meine Freude… Und durch meine Sorgen… In dem

Versprechen… Eines neuen Morgens… Ich lasse dich niemals gehen…

Denn du bist immer in meinem Herzen. Lass mich dein Herz mit Glück und

Freude füllen. Alles was ich mir wünsche, ist deine Nähe. Wann immer du

mich brauchst, werde ich für dich da sein. Wann immer du mich brauchst, rufe

einfach meinen Namen und ich werde da sein…"

Aya blickte ihn sprachlos an, eine einzelne Träne rollte über seine Wange.

Auch die übrigen Gäste schienen beeindruckt, fast schon betroffen von

Schuldigs Worten zu sein.

„Ja, ich will…", hauchte Aya.

Der Priester schloss kurz die Augen, sah Schuldig dann zufrieden an.

„Und Schuldig, willst du den hier anwesenden Aya Fujimiya zu deinem

rechtmäßig angetrauten Ehemann nehmen, ihn lieben und ehren, in guten wie

in schlechten Zeiten bis das der Tod euch scheidet. So antworte bitte mit Ja."

„Ja, ich will !", erwiderte Schuldig mit einem erleichterten Grinsen.

„Sollte jemand einen Grund wissen, warum diese beiden Menschen nicht in

den heiligen Stand der Ehe eintreten sollen, so möge er jetzt sprechen oder

für immer schweigen."

Niemand antwortete, doch Nagi schien Schmerzen zu haben. Omi sah ihn

beunruhigt an, nahm ihn vorsichtig in die Arme.

„Die Ringe bitte…", forderte der Priester auf.

Yohji trat eilig vor, bedachte Aya und Schuldig mit einem glücklichen Blick.

Er reichte den Beiden die schlichten, silbernen Ringe. Schuldig nahm vorsichtig

Ayas Hand, steckte den Ring an den schmalen Finger.

„Ich liebe dich."

Aya nahm den zweiten Ring, streifte ihn mit halbgeschlossenen Augen über

Schuldigs Ringfinger.

„Ich liebe dich. Ich werde dich nie verlassen.", versprach Aya, lächelte liebevoll.

„So erkläre ich euch nun kraft meines mir verliehenen Amtes zu Mann und Frau…

Äh, Mann und Mann. Entschuldigung. Sie dürfen die Braut nun küssen." Er

lächelte entschuldigend.

Schuldig grinste breit, zog Aya ungeduldig an sich. Unter dem Jubel der Gäste

küsste sich das Paar stürmisch. Auch Nagi klatschte, während Schweiß über seine

Stirn perlte. Er atmete heftig und seine Augen glühten leicht, als alle das Paar

umarmten. Aya wollte sich gerade an ihn wenden, als er seine offensichtliche

Anstrengung bemerkte.

„Nagi ? Alles in Ordnung ?"

„… Ich… Ich kann ihn nicht mehr lange aufhalten…", keuchte Nagi, torkelte leicht.

Omi fing ihn ängstlich auf, stützte ihn, damit er nicht fiel.

„Nagi ! Nagi, was ist los ?", wisperte er hektisch.

Brad trat zu Farfarello, löste die Schnallen der Zwangsjacke.

„Lass los, Nagi. Wir kümmern uns um den Rest.", ordnete er ruhig an.

„Strafend…", murmelte Farfarello, grinste irrsinnig.

„… Mein Katana… Ich hab es nicht dabei…", knurrte Aya, zerrte an

seinen Handschuhen.

„Arbeite hiermit !", antwortete Brad, zog ein Kurzschwert aus einem Gurt

an Farfarellos Rücken.

„Hey !"

„Ruhe Farf…", zischte Ken, schob die drei Unbeteiligten in den hinteren Teil der

Kirche, hoffte, dass sie nicht mit hineingezogen wurden.

„Er kommt.", sagte Schuldig ruhig, fing geschickt die Pistole auf, die Brad ihm zuwarf.

Im nächsten Moment flogen die hohen Doppeltüren der alten Kirche auf. Nagi

zuckte heftig zusammen, sank ohnmächtig zu Boden, zog Omi dabei automatisch mit sich.

Strafends schlanke Gestalt trat durch den breiten Eingang. Er schien wütend und

Schweiß stand auf seiner Stirn.

„Diese kleine Kröte…", zischte er, warf Nagi einen verärgerten Blick zu.

Omi saß wimmernd neben dem bewusstlosen Jungen, griff mit zitternden Fingern

nach seinen Pfeilen. Farfarello stürzte sich inzwischen mit einem irren Lachen auf

den Neuankömmling.

Strafends helle Augen glühten leicht und er biss deutlich die Zähne zusammen, als

er Farfarello in den hinteren Teil der Kirche beförderte.

„Widerstand ist zwecklos. Das solltet ihr doch wissen. Vor allem du, Crawford. Du

kannst doch jederzeit ein neues Flittchen finden. Warum ziehst du nicht mit der Göre

und dem Verrückten ab und lässt mich hier in aller Ruhe meinen Job erledigen ?"

Der junge Deutsche kam gemessenen Schrittes näher.

Crawford lächelte leicht.

„Tut mir sehr leid, aber ich mag dieses Flittchen. Ich kann ihn nicht so einfach

sterben lassen."

Strafend starrte ihn aus eisigen Augen an.

„Dann tut es mit leid.", fauchte er gereizt.

Yohji schrie plötzlich auf, hielt sich den Kopf. Crawford warf ihm einen besorgten

Blick zu, gab Ken, Schuldig und Aya ein Zeichen. Die drei näherten sich von

verschiedenen Seiten,

während sich Brad über Yohji beugte, ihn vorsichtig zu Nagi führte.

„Pass auf sie auf…", flüsterte er Omi zu, sah wieder zurück zu Strafend.

„Ken, er wird schießen. Jetzt !"

Der Angesprochene warf sich gerade rechtzeitig zur Seite, um der Kugel zu

entkommen. Aya nutzte die Gelegenheit, um Strafend anzugreifen, versuchte

erfolglos, ihn mit dem Schwert zu treffen.

„Nach links !", kam er von Crawford.

Ohne zu zögern folgte Aya dem Befehl, erwischte Strafend an der linken Wade.

Strafend schrie auf, stieß Aya mittels seiner Kräfte etwa vier Meter zurück,

um danach Crawford mit voller Wucht gegen den Altar zu schleudern. Der

Amerikaner stöhnte auf, sackte in sich zusammen. Mit einem befriedigten

Lächeln erhob sich Strafend vom Boden, sah aus den Augenwinkeln

Schuldig auf sich zustürmen. Augenblicklich ging er einige Schritte zurück,

verschwand halb in den dicken Wänden der Kirche. Er hörte noch einen

Schuss knallen, da war er schon außerhalb des Gebäudes. Er keuchte leicht.

„Schon geschafft ?", hörte er Schuldig in der Nähe knurren.

„Bin halt nicht mehr der Jüngste !", grinste Strafend, bewegte sich an der

Wand entlang.

Schuldig starrte ihn nur kühl an, hob die Pistole.

„Tröste dich, viel älter wirst du auch nicht werden.", erwiderte er kalt.

Eine Bewegung lenkte Schuldig ab und er schrie frustriert auf, als sich Ken auf

ihn stürzte. Strafend hatte es also doch noch geschafft, sich eine Puppe zu

besorgen. Kein Wunder, dass es Ken traf.

Strafends kratziges, wahnsinnig anmutendes Lachen klang in seinen Ohren,

als er mit Ken rang. Er konnte den Fußballer nicht einfach erschießen,

Farfarello wäre am Boden zerstört. Und Aya wäre sicher wütend.

„Runter von mir !", brüllte er aufgebracht, stieß Ken mühevoll von sich.

Hastig sprang er davon, flüchtete sich fürs Erste in einen nahen Baum.

„Aya bringt dich um ! Du hast seine Hochzeit ruiniert !"

„Oh, kein Problem ! Sobald ich dich erledigt habe, werde ich ihn zum

Trost heiraten. Dem Priester macht das sicher nichts aus !", antwortete

Strafend heiser.

Wut flackerte in Schuldigs Augen und er sprang aus dem schützenden

Geäst. Strafend schien jedoch nur darauf gewartet zu haben. Schuldig

spürte die bedrohliche Kraft, die ihn gegen seinen Willen gegen den

Baumstamm presste. Strafend kam mit einem maliziösen Lächeln näher.

„Wie soll ich dich bloß töten ?! Soll ich dir eine Wunde zufügen, so wie

du es mit mir getan hast ?"

„Du bist dummerweise nicht daran gestorben…", zischte Schuldig, versuchte

sich erfolglos gegen die Kraft seines Gegenübers aufzubäumen.

„Oder soll ich einfach die Barrieren in deinem Kopf zerstören und zusehen,

wie du wahnsinnig wirst, wenn alle Stimmen auf dich einstürmen und du dich

in dem Chaos verlierst ?"

Schuldig funkelte ihn unversöhnlich an, schien ihn mit seinem Blick

regelrecht herauszufordern.

„Wäre das nicht witzig ?! Ich zerstöre dich mit der Gabe, die ich selbst in dir

erweckt habe ! Ironie des Schicksals…" Er grinste breit.

Schuldig antwortete nicht, wartete einfach nur ab. Er konnte nichts tun.

**Aya… Ich will noch nicht sterben… Ich will noch bei dir bleiben…**

„Oder ich quetsche dir einfach die Luft aus den Lippen, beobachtete,

wie du langsam und qualvoll erstickst. So viele Möglichkeiten. Wo ich mich

doch so schlecht entscheiden kann…"

*

Fortsetzung folgt....

Schu: o_O