Titel: Weil Gott gestorben ist
Teil: 12/?
Autor: Shiva
Email: Shiva_is_back@yahoo.de
Pairing: Wie im ersten Teil
Disclaimer: Nein, Weiß Kreuz gehört mir nicht.
Kommentar : Tja,... Ich dachte ja, ich hätte den Virus besiegt. Er hat mich
dann jedoch eines Besseren belehrt... Wisst ihr, wie schrecklich das ist,
wenn man unbedingt den nächsten Teil posten will und es nicht geht ?
Ich fühle mich Farf jetzt näher als je zuvor. -_-°°
"blabla"
~Call me Schuschu, Cutie~
~/Hi, ich bin der Strafend\~
**Denkdenk**
***
„Schuldig ! Bist du angezogen ?"
„Aaah ! Ich krieg die Krawatte nicht gebunden !! Scheiße !!", brüllte
der Deutsche durch die Räume.
Aya verdrehte die Augen, kam ungeduldig auf den tobenden Telepathen zu,
schlug seine Hände zur Seite, um die Krawatte selbst zu binden.
„So schwierig ist das nicht, Schu… Hast du das noch nie gemacht ?"
„Doch ! Klar ! Aber… Scheiße !"
„Wenn du auch nur einmal während der Zeremonie fluchst, schwöre ich dir,
hau ich dir eine rein !", zischte Aya, zerrte ärgerlich an der empfindlichen Seide.
„Du machst sie noch kaputt…", bemerkte Schuldig vorsichtig.
„Ruhe !", fuhr Aya ihn an, drehte sich abrupt um.
Schuldig hob skeptisch eine Augenbraue, sagte aber nichts.
** Vielleicht ist er einfach nur nervös…**
Nachdenklich drehte sich der Rotschopf noch einmal vor dem Spiegel hin
und her, biss sich unsicher auf die Lippe.
„Irgendwie… sehe ich fett aus…", fand er frustriert.
Schuldig lachte laut auf.
„Ja, sicher ! Ungefähr so fett wie Kate Moss in ihrer Drogenzeit…", meinte
er, verdrehte die Augen.
„… Heißt das, ich hab Augenringe ?", fragte Aya verstört, starrte nervös
in den Spiegel.
Leise kichernd umarmte ihn Schuldig, küsste ihn vorsichtig.
„Du siehst hinreißend aus. Keine Sorge…"
„Seid ihr fertig ? Wir müssen los." Brad klopfte ungeduldig an die Tür.
„Nerv nicht ! Wir sind gleich da !", rief Schuldig entnervt.
„… Wo sind meine Schuhe… ?" Aya sah sich im Zimmer um.
„…. Wo *zur Hölle* sind meine verdammten Schuhe ?!!", brüllte er
Schuldig an.
„Ah… An der Tür, Liebling… Wo du sie gestern Abend hingestellt
hast…", antwortete Schuldig kleinlaut, vergaß völlig seine eigene
Unruhe beim Anblick seines Nervenbündels von einem Verlobten.
„Tür… natürlich… Danke, Schatz…", wisperte Aya, hastete durch
das Zimmer.
Yohji beobachtete amüsiert das kopflose Verhalten seines sonst so
beherrschten Anführers. Schuldig schien so verwirrt, dass er sich
nicht einmal von seinem Platz bewegte.
„Wo bleibst du, Schuldig !! Brad hat gesagt, wir müssen los !!"
Aya mühte sich mit seinen Schnürsenkeln ab, stolperte fast über
seine eigenen Beine, als er aufstand.
Brad beobachtete das Szenario schweigend.
„… Yohji… Ich werde dich niemals heiraten."
„Gott sei Dank."
*
Aya nagte nervös an seinen Fingernägeln, während Schuldig aufgeregt
dessen Oberschenkel drückte.
„Au !", quiekte Aya, sah Schuldig verstört an.
„Ah… Entschuldige…" Der Telepath lehnte sich an Ayas Schulter,
knabberte vorsichtig an seinem Ohrläppchen, fuhr mit den Fingern
über Ayas Seiten, ließ den Rotschopf überrascht stöhnen.
„Hey ! Keinen Sex auf der Rückbank !", rief Brad von vorne, sah die
Beiden im Rückspiegel drohend an.
„Hnnnmm… Ich baue nur ein bisschen Stress ab…", nuschelte Schuldig,
beugte sich über Aya, um ihn besser küssen zu können.
„Hn. Schon klar. Hoffentlich bist du vor dem Standesbeamten ruhiger…"
Schuldig winkte nur abgelenkt, beschäftigte sich innig mit Aya, dem
die Tätigkeit gut zu tun schien. Brad verdrehte leicht die Augen.
**So bemerkt er wenigstens nicht die kleine Planänderung**
*
„Aussteigen, Turteltauben !!", rief Yohji fröhlich, riss die Hintertür des
Wagens auf.
Aya und Schuldig sahen ihn verständnislos an, brauchten eine Weile,
um wieder einen klaren Kopf zu bekommen.
„Toll… Jetzt ist mein Hemd total zerknittert !", nörgelte Aya, strich sich,
kaum dass er aus dem Auto gestiegen war, ungeduldig über die Brust.
„… Wo sind wir ? Das ist nicht das Standesamt.", murmelte Schuldig
neben ihm, sah sich verwirrt um.
„Ganz recht ! Uns ist nichts Vernünftiges eingefallen, was wir euch
schenken können, also… Ich hoffe, ihr freut euch über eine kirchliche
Trauung ! Die Kirche gehört für den Tag euch !"
Omi strahlte die beiden glücklich an.
„Und wir haben schon eine Lösung für dein Knitterproblem !" Ken
grinste breit, hielt einen langen Kleiderbeutel hoch.
Schuldig sah seine Freunde ebenso fassungslos an wie Aya, doch im
Gegensatz zu dem jungen Japaner konnte er durch Kens Gedanken in
Erfahrung bringen, was er Aya da anbot. Er lachte ungläubig, freute
sich schon auf Ayas Gesicht, wenn er den Beutel öffnete.
~Das trägt er nie im Leben !~
~Abwarten !~, antwortete Ken zuversichtlich.
„Was ist das ? Ein Anzug ?"
„Uhm…Nicht direkt…", erwiderte Omi, lächelte linkisch.
„Sondern ?"
Schuldig kicherte leise neben ihm, zog Ayas Aufmerksamkeit kurz auf sich.
„Was nun ?"
„Uhm… Also…"
„Ein Kleid.", antwortete Brad, grinste süffisant.
Aya reagierte erst gar nicht. Sein Gesichtsausdruck war völlig
ausdruckslos und seine Teamkameraden sahen ihn gespannt an.
„Und ?"
„… Wieso muss ich die Braut spielen ?!!", fauchte Aya, starrte Schuldig
wütend an, als unterstellte er ihm, etwas mit der Sache zu tun zu haben.
„Ähm… Schuldig ist größer und… ah… Nicht so zierlich wie du. Er sähe
einfach lächerlich aus in einem Kleid !", versuchte es Nagi.
„Ach, aber ich sehe nicht lächerlich aus, wenn ich einen Fummel trage ?!!"
„Es ist ein echt schönes Kleid !!", beteuerte Omi.
„Du siehst wahrscheinlich unglaublich sexy darin aus… Gott, für solch
einen Anblick würde ich meine Fähigkeiten geben…", hauchte Schuldig
an Ayas Ohr, küsste den empfindlichen Hals.
Aya erschauerte leicht, warf Ken einen vernichtenden Blick zu.
„Wehe, wenn auch nur eine Schleife oder Rüsche da dran ist !", zischte er,
riss Ken den Beutel aus der Hand.
„Du kannst dich hinten in der Sakristei umziehen, wir haben schon mit
dem Priester gesprochen.", bemerkte Yohji fröhlich, wies auf die alte Kirche.
Wutschnaubend stapfte Aya davon.
„Was für eine Braut…", seufzte Brad.
*
Schuldig stand aufgeregt am Altar, spürte den neugierigen Blick des
Pfarrers auf sich. Der Standesbeamte lächelte stumpfsinnig vor sich
hin, wartete einfach nur darauf, seine Pflicht erfüllen zu können. Yohji und
Brad hatten sich bereits an ihre gewiesenen Plätze gestellt und Ken
bemühte sich, Farfarello unter Kontrolle zu halten, der trotz Zwangsjacke
extrem unruhig wirkte. Plötzlich erzitterte Brad, rieb sich erschöpft die
Augen. Er winkte Nagi zu sich, flüsterte ihm etwas ins Ohr. Der Jugendliche
zwinkerte mehrmals, nickte dann pflichtbewusst. Mit ernster Miene setzte
er sich wieder neben Omi, nahm dessen Hand.
„Wo bleibt die Braut ?", fragte der Priester höflich.
Die Orgelspielerin hatte sich bereits an ihren Platz gesetzt, schickte sich an,
den Hochzeitsmarsch zu spielen.
„Sie kommt sicher gleich… Ich, äh… Ich würde gerne ein eigenes Gelübde
sprechen. Ist das vielleicht möglich ?", wollte Schuldig wissen, spürte
wieder Nervosität in sich aufsteigen.
„Oh, natürlich ! Kein Problem."
Der Geistliche lächelte sanft, sah dann erstaunt hinüber zur Kirchentür.
„Da kommt die Braut !", rief er der Musikerin zu.
Der Hochzeitsmarsch ertönte und Aya kam gemessenen Schrittes auf
den Altar zu.
Schuldig starrte ihn hingerissen an. Weißer Satin umspielte Ayas
schlanke Gestalt, ein hoher Schlitz am rechten Bein gab ihm genug
Bewegungsfreiheit, trotz des schmal geschnittenen Kleides. Dünne
Träger drohten über die bleichen Schultern zu rutschen. Er trug lange,
weiße Handschuhe und ein weißes Halsband mit einem winzigen Rubinkreuz.
„Och… Warum trägt er den Schleier nicht ?", hörte man Ken
enttäuscht flüstern.
Inzwischen war Aya am Altar angelangt, warf Schuldig einen zärtlichen
Blick zu. Der Priester räusperte sich.
„Sehr geehrte Hochzeitsgäste. Wir haben uns heute hier versammelt, um
diesen Mann und… diesen Mann…" Er lächelte Aya kurz zu, bemerkte
dessen leichtes Erröten.
Der Standesbeamte wiederholte neben ihm leise die Worte des Priesters,
war von Brad extra dazu angewiesen worden, damit sie nicht alles doppelt
sagen mussten.
„… In den heiligen Stand der Ehe zu geleiten… Nun. Willst du, Aya
Fujimiya, den hier anwesenden Schuldig… uhm…" Er sah den Telepathen
ratlos an, erwartete eine Antwort. Schuldig schüttelte den Kopf und der
gutmütige Priester seufzte leise.
„… zu deinem rechtmäßig angetrauten Ehemann nehmen ? Ihn lieben und
ehren, in guten wie in schlechten Zeiten. Ihn…"
„Entschuldigung, ich…", unterbrach ihn Schuldig errötend.
„Oh ! Natürlich ! Fangen sie nur an !" Er lächelte ihn aufmunternd an.
„… Sag mir, wirst du mich halten ? Wenn ich falsch liege, wirst du mich
verbessern ? Wenn ich verloren bin,wirst du mich finden ? Man sagte mir,
ein Mann muss treu sein… Und selbst laufen, wenn er nicht dazu fähig ist…
Und bis zum Schluss kämpfen. Doch ich bin nur ein Mensch. Ich bin so verwirrt...
wirst du mir zeigen, dass du für mich da bist… Und dich genug
sorgst, um mich zu ertragen ? Stütze mich, leg deinen Kopf an meine Schulter,
führe mich, erhöre und bade mich. Sanft sagst du zu mir : „Ich werde da sein.
Ja, ich werde da sein". Zeig mir, dass du dich sorgst. Ich werde da sein.
Begehre mich, liebe mich und nähre mich. Stütze mich. Küss mich und befreie
mich. Ich werde selig sein... In unserer dunkelsten Stunde… In meiner tiefsten
Verzweiflung… Wirst du dir noch immer etwas aus mir machen ? Wirst du
dich noch immer um mich sorgen ? Wirst du noch immer da sein ? In meinen
Prüfungen… Und meinen Verurteilungen… Durch unserer Zweifel…
Und Frustrationen… In meiner Gewalt… In meiner Unruhe… Durch meine
Angst… In meinen Geständnissen… In meinem Schmerz und meinem
Kummer… Durch meine Freude… Und durch meine Sorgen… In dem
Versprechen… Eines neuen Morgens… Ich lasse dich niemals gehen…
Denn du bist immer in meinem Herzen. Lass mich dein Herz mit Glück und
Freude füllen. Alles was ich mir wünsche, ist deine Nähe. Wann immer du
mich brauchst, werde ich für dich da sein. Wann immer du mich brauchst, rufe
einfach meinen Namen und ich werde da sein…"
Aya blickte ihn sprachlos an, eine einzelne Träne rollte über seine Wange.
Auch die übrigen Gäste schienen beeindruckt, fast schon betroffen von
Schuldigs Worten zu sein.
„Ja, ich will…", hauchte Aya.
Der Priester schloss kurz die Augen, sah Schuldig dann zufrieden an.
„Und Schuldig, willst du den hier anwesenden Aya Fujimiya zu deinem
rechtmäßig angetrauten Ehemann nehmen, ihn lieben und ehren, in guten wie
in schlechten Zeiten bis das der Tod euch scheidet. So antworte bitte mit Ja."
„Ja, ich will !", erwiderte Schuldig mit einem erleichterten Grinsen.
„Sollte jemand einen Grund wissen, warum diese beiden Menschen nicht in
den heiligen Stand der Ehe eintreten sollen, so möge er jetzt sprechen oder
für immer schweigen."
Niemand antwortete, doch Nagi schien Schmerzen zu haben. Omi sah ihn
beunruhigt an, nahm ihn vorsichtig in die Arme.
„Die Ringe bitte…", forderte der Priester auf.
Yohji trat eilig vor, bedachte Aya und Schuldig mit einem glücklichen Blick.
Er reichte den Beiden die schlichten, silbernen Ringe. Schuldig nahm vorsichtig
Ayas Hand, steckte den Ring an den schmalen Finger.
„Ich liebe dich."
Aya nahm den zweiten Ring, streifte ihn mit halbgeschlossenen Augen über
Schuldigs Ringfinger.
„Ich liebe dich. Ich werde dich nie verlassen.", versprach Aya, lächelte liebevoll.
„So erkläre ich euch nun kraft meines mir verliehenen Amtes zu Mann und Frau…
Äh, Mann und Mann. Entschuldigung. Sie dürfen die Braut nun küssen." Er
lächelte entschuldigend.
Schuldig grinste breit, zog Aya ungeduldig an sich. Unter dem Jubel der Gäste
küsste sich das Paar stürmisch. Auch Nagi klatschte, während Schweiß über seine
Stirn perlte. Er atmete heftig und seine Augen glühten leicht, als alle das Paar
umarmten. Aya wollte sich gerade an ihn wenden, als er seine offensichtliche
Anstrengung bemerkte.
„Nagi ? Alles in Ordnung ?"
„… Ich… Ich kann ihn nicht mehr lange aufhalten…", keuchte Nagi, torkelte leicht.
Omi fing ihn ängstlich auf, stützte ihn, damit er nicht fiel.
„Nagi ! Nagi, was ist los ?", wisperte er hektisch.
Brad trat zu Farfarello, löste die Schnallen der Zwangsjacke.
„Lass los, Nagi. Wir kümmern uns um den Rest.", ordnete er ruhig an.
„Strafend…", murmelte Farfarello, grinste irrsinnig.
„… Mein Katana… Ich hab es nicht dabei…", knurrte Aya, zerrte an
seinen Handschuhen.
„Arbeite hiermit !", antwortete Brad, zog ein Kurzschwert aus einem Gurt
an Farfarellos Rücken.
„Hey !"
„Ruhe Farf…", zischte Ken, schob die drei Unbeteiligten in den hinteren Teil der
Kirche, hoffte, dass sie nicht mit hineingezogen wurden.
„Er kommt.", sagte Schuldig ruhig, fing geschickt die Pistole auf, die Brad ihm zuwarf.
Im nächsten Moment flogen die hohen Doppeltüren der alten Kirche auf. Nagi
zuckte heftig zusammen, sank ohnmächtig zu Boden, zog Omi dabei automatisch mit sich.
Strafends schlanke Gestalt trat durch den breiten Eingang. Er schien wütend und
Schweiß stand auf seiner Stirn.
„Diese kleine Kröte…", zischte er, warf Nagi einen verärgerten Blick zu.
Omi saß wimmernd neben dem bewusstlosen Jungen, griff mit zitternden Fingern
nach seinen Pfeilen. Farfarello stürzte sich inzwischen mit einem irren Lachen auf
den Neuankömmling.
Strafends helle Augen glühten leicht und er biss deutlich die Zähne zusammen, als
er Farfarello in den hinteren Teil der Kirche beförderte.
„Widerstand ist zwecklos. Das solltet ihr doch wissen. Vor allem du, Crawford. Du
kannst doch jederzeit ein neues Flittchen finden. Warum ziehst du nicht mit der Göre
und dem Verrückten ab und lässt mich hier in aller Ruhe meinen Job erledigen ?"
Der junge Deutsche kam gemessenen Schrittes näher.
Crawford lächelte leicht.
„Tut mir sehr leid, aber ich mag dieses Flittchen. Ich kann ihn nicht so einfach
sterben lassen."
Strafend starrte ihn aus eisigen Augen an.
„Dann tut es mit leid.", fauchte er gereizt.
Yohji schrie plötzlich auf, hielt sich den Kopf. Crawford warf ihm einen besorgten
Blick zu, gab Ken, Schuldig und Aya ein Zeichen. Die drei näherten sich von
verschiedenen Seiten,
während sich Brad über Yohji beugte, ihn vorsichtig zu Nagi führte.
„Pass auf sie auf…", flüsterte er Omi zu, sah wieder zurück zu Strafend.
„Ken, er wird schießen. Jetzt !"
Der Angesprochene warf sich gerade rechtzeitig zur Seite, um der Kugel zu
entkommen. Aya nutzte die Gelegenheit, um Strafend anzugreifen, versuchte
erfolglos, ihn mit dem Schwert zu treffen.
„Nach links !", kam er von Crawford.
Ohne zu zögern folgte Aya dem Befehl, erwischte Strafend an der linken Wade.
Strafend schrie auf, stieß Aya mittels seiner Kräfte etwa vier Meter zurück,
um danach Crawford mit voller Wucht gegen den Altar zu schleudern. Der
Amerikaner stöhnte auf, sackte in sich zusammen. Mit einem befriedigten
Lächeln erhob sich Strafend vom Boden, sah aus den Augenwinkeln
Schuldig auf sich zustürmen. Augenblicklich ging er einige Schritte zurück,
verschwand halb in den dicken Wänden der Kirche. Er hörte noch einen
Schuss knallen, da war er schon außerhalb des Gebäudes. Er keuchte leicht.
„Schon geschafft ?", hörte er Schuldig in der Nähe knurren.
„Bin halt nicht mehr der Jüngste !", grinste Strafend, bewegte sich an der
Wand entlang.
Schuldig starrte ihn nur kühl an, hob die Pistole.
„Tröste dich, viel älter wirst du auch nicht werden.", erwiderte er kalt.
Eine Bewegung lenkte Schuldig ab und er schrie frustriert auf, als sich Ken auf
ihn stürzte. Strafend hatte es also doch noch geschafft, sich eine Puppe zu
besorgen. Kein Wunder, dass es Ken traf.
Strafends kratziges, wahnsinnig anmutendes Lachen klang in seinen Ohren,
als er mit Ken rang. Er konnte den Fußballer nicht einfach erschießen,
Farfarello wäre am Boden zerstört. Und Aya wäre sicher wütend.
„Runter von mir !", brüllte er aufgebracht, stieß Ken mühevoll von sich.
Hastig sprang er davon, flüchtete sich fürs Erste in einen nahen Baum.
„Aya bringt dich um ! Du hast seine Hochzeit ruiniert !"
„Oh, kein Problem ! Sobald ich dich erledigt habe, werde ich ihn zum
Trost heiraten. Dem Priester macht das sicher nichts aus !", antwortete
Strafend heiser.
Wut flackerte in Schuldigs Augen und er sprang aus dem schützenden
Geäst. Strafend schien jedoch nur darauf gewartet zu haben. Schuldig
spürte die bedrohliche Kraft, die ihn gegen seinen Willen gegen den
Baumstamm presste. Strafend kam mit einem maliziösen Lächeln näher.
„Wie soll ich dich bloß töten ?! Soll ich dir eine Wunde zufügen, so wie
du es mit mir getan hast ?"
„Du bist dummerweise nicht daran gestorben…", zischte Schuldig, versuchte
sich erfolglos gegen die Kraft seines Gegenübers aufzubäumen.
„Oder soll ich einfach die Barrieren in deinem Kopf zerstören und zusehen,
wie du wahnsinnig wirst, wenn alle Stimmen auf dich einstürmen und du dich
in dem Chaos verlierst ?"
Schuldig funkelte ihn unversöhnlich an, schien ihn mit seinem Blick
regelrecht herauszufordern.
„Wäre das nicht witzig ?! Ich zerstöre dich mit der Gabe, die ich selbst in dir
erweckt habe ! Ironie des Schicksals…" Er grinste breit.
Schuldig antwortete nicht, wartete einfach nur ab. Er konnte nichts tun.
**Aya… Ich will noch nicht sterben… Ich will noch bei dir bleiben…**
„Oder ich quetsche dir einfach die Luft aus den Lippen, beobachtete,
wie du langsam und qualvoll erstickst. So viele Möglichkeiten. Wo ich mich
doch so schlecht entscheiden kann…"
*
Fortsetzung folgt....
Schu: o_O
Teil: 12/?
Autor: Shiva
Email: Shiva_is_back@yahoo.de
Pairing: Wie im ersten Teil
Disclaimer: Nein, Weiß Kreuz gehört mir nicht.
Kommentar : Tja,... Ich dachte ja, ich hätte den Virus besiegt. Er hat mich
dann jedoch eines Besseren belehrt... Wisst ihr, wie schrecklich das ist,
wenn man unbedingt den nächsten Teil posten will und es nicht geht ?
Ich fühle mich Farf jetzt näher als je zuvor. -_-°°
"blabla"
~Call me Schuschu, Cutie~
~/Hi, ich bin der Strafend\~
**Denkdenk**
***
„Schuldig ! Bist du angezogen ?"
„Aaah ! Ich krieg die Krawatte nicht gebunden !! Scheiße !!", brüllte
der Deutsche durch die Räume.
Aya verdrehte die Augen, kam ungeduldig auf den tobenden Telepathen zu,
schlug seine Hände zur Seite, um die Krawatte selbst zu binden.
„So schwierig ist das nicht, Schu… Hast du das noch nie gemacht ?"
„Doch ! Klar ! Aber… Scheiße !"
„Wenn du auch nur einmal während der Zeremonie fluchst, schwöre ich dir,
hau ich dir eine rein !", zischte Aya, zerrte ärgerlich an der empfindlichen Seide.
„Du machst sie noch kaputt…", bemerkte Schuldig vorsichtig.
„Ruhe !", fuhr Aya ihn an, drehte sich abrupt um.
Schuldig hob skeptisch eine Augenbraue, sagte aber nichts.
** Vielleicht ist er einfach nur nervös…**
Nachdenklich drehte sich der Rotschopf noch einmal vor dem Spiegel hin
und her, biss sich unsicher auf die Lippe.
„Irgendwie… sehe ich fett aus…", fand er frustriert.
Schuldig lachte laut auf.
„Ja, sicher ! Ungefähr so fett wie Kate Moss in ihrer Drogenzeit…", meinte
er, verdrehte die Augen.
„… Heißt das, ich hab Augenringe ?", fragte Aya verstört, starrte nervös
in den Spiegel.
Leise kichernd umarmte ihn Schuldig, küsste ihn vorsichtig.
„Du siehst hinreißend aus. Keine Sorge…"
„Seid ihr fertig ? Wir müssen los." Brad klopfte ungeduldig an die Tür.
„Nerv nicht ! Wir sind gleich da !", rief Schuldig entnervt.
„… Wo sind meine Schuhe… ?" Aya sah sich im Zimmer um.
„…. Wo *zur Hölle* sind meine verdammten Schuhe ?!!", brüllte er
Schuldig an.
„Ah… An der Tür, Liebling… Wo du sie gestern Abend hingestellt
hast…", antwortete Schuldig kleinlaut, vergaß völlig seine eigene
Unruhe beim Anblick seines Nervenbündels von einem Verlobten.
„Tür… natürlich… Danke, Schatz…", wisperte Aya, hastete durch
das Zimmer.
Yohji beobachtete amüsiert das kopflose Verhalten seines sonst so
beherrschten Anführers. Schuldig schien so verwirrt, dass er sich
nicht einmal von seinem Platz bewegte.
„Wo bleibst du, Schuldig !! Brad hat gesagt, wir müssen los !!"
Aya mühte sich mit seinen Schnürsenkeln ab, stolperte fast über
seine eigenen Beine, als er aufstand.
Brad beobachtete das Szenario schweigend.
„… Yohji… Ich werde dich niemals heiraten."
„Gott sei Dank."
*
Aya nagte nervös an seinen Fingernägeln, während Schuldig aufgeregt
dessen Oberschenkel drückte.
„Au !", quiekte Aya, sah Schuldig verstört an.
„Ah… Entschuldige…" Der Telepath lehnte sich an Ayas Schulter,
knabberte vorsichtig an seinem Ohrläppchen, fuhr mit den Fingern
über Ayas Seiten, ließ den Rotschopf überrascht stöhnen.
„Hey ! Keinen Sex auf der Rückbank !", rief Brad von vorne, sah die
Beiden im Rückspiegel drohend an.
„Hnnnmm… Ich baue nur ein bisschen Stress ab…", nuschelte Schuldig,
beugte sich über Aya, um ihn besser küssen zu können.
„Hn. Schon klar. Hoffentlich bist du vor dem Standesbeamten ruhiger…"
Schuldig winkte nur abgelenkt, beschäftigte sich innig mit Aya, dem
die Tätigkeit gut zu tun schien. Brad verdrehte leicht die Augen.
**So bemerkt er wenigstens nicht die kleine Planänderung**
*
„Aussteigen, Turteltauben !!", rief Yohji fröhlich, riss die Hintertür des
Wagens auf.
Aya und Schuldig sahen ihn verständnislos an, brauchten eine Weile,
um wieder einen klaren Kopf zu bekommen.
„Toll… Jetzt ist mein Hemd total zerknittert !", nörgelte Aya, strich sich,
kaum dass er aus dem Auto gestiegen war, ungeduldig über die Brust.
„… Wo sind wir ? Das ist nicht das Standesamt.", murmelte Schuldig
neben ihm, sah sich verwirrt um.
„Ganz recht ! Uns ist nichts Vernünftiges eingefallen, was wir euch
schenken können, also… Ich hoffe, ihr freut euch über eine kirchliche
Trauung ! Die Kirche gehört für den Tag euch !"
Omi strahlte die beiden glücklich an.
„Und wir haben schon eine Lösung für dein Knitterproblem !" Ken
grinste breit, hielt einen langen Kleiderbeutel hoch.
Schuldig sah seine Freunde ebenso fassungslos an wie Aya, doch im
Gegensatz zu dem jungen Japaner konnte er durch Kens Gedanken in
Erfahrung bringen, was er Aya da anbot. Er lachte ungläubig, freute
sich schon auf Ayas Gesicht, wenn er den Beutel öffnete.
~Das trägt er nie im Leben !~
~Abwarten !~, antwortete Ken zuversichtlich.
„Was ist das ? Ein Anzug ?"
„Uhm…Nicht direkt…", erwiderte Omi, lächelte linkisch.
„Sondern ?"
Schuldig kicherte leise neben ihm, zog Ayas Aufmerksamkeit kurz auf sich.
„Was nun ?"
„Uhm… Also…"
„Ein Kleid.", antwortete Brad, grinste süffisant.
Aya reagierte erst gar nicht. Sein Gesichtsausdruck war völlig
ausdruckslos und seine Teamkameraden sahen ihn gespannt an.
„Und ?"
„… Wieso muss ich die Braut spielen ?!!", fauchte Aya, starrte Schuldig
wütend an, als unterstellte er ihm, etwas mit der Sache zu tun zu haben.
„Ähm… Schuldig ist größer und… ah… Nicht so zierlich wie du. Er sähe
einfach lächerlich aus in einem Kleid !", versuchte es Nagi.
„Ach, aber ich sehe nicht lächerlich aus, wenn ich einen Fummel trage ?!!"
„Es ist ein echt schönes Kleid !!", beteuerte Omi.
„Du siehst wahrscheinlich unglaublich sexy darin aus… Gott, für solch
einen Anblick würde ich meine Fähigkeiten geben…", hauchte Schuldig
an Ayas Ohr, küsste den empfindlichen Hals.
Aya erschauerte leicht, warf Ken einen vernichtenden Blick zu.
„Wehe, wenn auch nur eine Schleife oder Rüsche da dran ist !", zischte er,
riss Ken den Beutel aus der Hand.
„Du kannst dich hinten in der Sakristei umziehen, wir haben schon mit
dem Priester gesprochen.", bemerkte Yohji fröhlich, wies auf die alte Kirche.
Wutschnaubend stapfte Aya davon.
„Was für eine Braut…", seufzte Brad.
*
Schuldig stand aufgeregt am Altar, spürte den neugierigen Blick des
Pfarrers auf sich. Der Standesbeamte lächelte stumpfsinnig vor sich
hin, wartete einfach nur darauf, seine Pflicht erfüllen zu können. Yohji und
Brad hatten sich bereits an ihre gewiesenen Plätze gestellt und Ken
bemühte sich, Farfarello unter Kontrolle zu halten, der trotz Zwangsjacke
extrem unruhig wirkte. Plötzlich erzitterte Brad, rieb sich erschöpft die
Augen. Er winkte Nagi zu sich, flüsterte ihm etwas ins Ohr. Der Jugendliche
zwinkerte mehrmals, nickte dann pflichtbewusst. Mit ernster Miene setzte
er sich wieder neben Omi, nahm dessen Hand.
„Wo bleibt die Braut ?", fragte der Priester höflich.
Die Orgelspielerin hatte sich bereits an ihren Platz gesetzt, schickte sich an,
den Hochzeitsmarsch zu spielen.
„Sie kommt sicher gleich… Ich, äh… Ich würde gerne ein eigenes Gelübde
sprechen. Ist das vielleicht möglich ?", wollte Schuldig wissen, spürte
wieder Nervosität in sich aufsteigen.
„Oh, natürlich ! Kein Problem."
Der Geistliche lächelte sanft, sah dann erstaunt hinüber zur Kirchentür.
„Da kommt die Braut !", rief er der Musikerin zu.
Der Hochzeitsmarsch ertönte und Aya kam gemessenen Schrittes auf
den Altar zu.
Schuldig starrte ihn hingerissen an. Weißer Satin umspielte Ayas
schlanke Gestalt, ein hoher Schlitz am rechten Bein gab ihm genug
Bewegungsfreiheit, trotz des schmal geschnittenen Kleides. Dünne
Träger drohten über die bleichen Schultern zu rutschen. Er trug lange,
weiße Handschuhe und ein weißes Halsband mit einem winzigen Rubinkreuz.
„Och… Warum trägt er den Schleier nicht ?", hörte man Ken
enttäuscht flüstern.
Inzwischen war Aya am Altar angelangt, warf Schuldig einen zärtlichen
Blick zu. Der Priester räusperte sich.
„Sehr geehrte Hochzeitsgäste. Wir haben uns heute hier versammelt, um
diesen Mann und… diesen Mann…" Er lächelte Aya kurz zu, bemerkte
dessen leichtes Erröten.
Der Standesbeamte wiederholte neben ihm leise die Worte des Priesters,
war von Brad extra dazu angewiesen worden, damit sie nicht alles doppelt
sagen mussten.
„… In den heiligen Stand der Ehe zu geleiten… Nun. Willst du, Aya
Fujimiya, den hier anwesenden Schuldig… uhm…" Er sah den Telepathen
ratlos an, erwartete eine Antwort. Schuldig schüttelte den Kopf und der
gutmütige Priester seufzte leise.
„… zu deinem rechtmäßig angetrauten Ehemann nehmen ? Ihn lieben und
ehren, in guten wie in schlechten Zeiten. Ihn…"
„Entschuldigung, ich…", unterbrach ihn Schuldig errötend.
„Oh ! Natürlich ! Fangen sie nur an !" Er lächelte ihn aufmunternd an.
„… Sag mir, wirst du mich halten ? Wenn ich falsch liege, wirst du mich
verbessern ? Wenn ich verloren bin,wirst du mich finden ? Man sagte mir,
ein Mann muss treu sein… Und selbst laufen, wenn er nicht dazu fähig ist…
Und bis zum Schluss kämpfen. Doch ich bin nur ein Mensch. Ich bin so verwirrt...
wirst du mir zeigen, dass du für mich da bist… Und dich genug
sorgst, um mich zu ertragen ? Stütze mich, leg deinen Kopf an meine Schulter,
führe mich, erhöre und bade mich. Sanft sagst du zu mir : „Ich werde da sein.
Ja, ich werde da sein". Zeig mir, dass du dich sorgst. Ich werde da sein.
Begehre mich, liebe mich und nähre mich. Stütze mich. Küss mich und befreie
mich. Ich werde selig sein... In unserer dunkelsten Stunde… In meiner tiefsten
Verzweiflung… Wirst du dir noch immer etwas aus mir machen ? Wirst du
dich noch immer um mich sorgen ? Wirst du noch immer da sein ? In meinen
Prüfungen… Und meinen Verurteilungen… Durch unserer Zweifel…
Und Frustrationen… In meiner Gewalt… In meiner Unruhe… Durch meine
Angst… In meinen Geständnissen… In meinem Schmerz und meinem
Kummer… Durch meine Freude… Und durch meine Sorgen… In dem
Versprechen… Eines neuen Morgens… Ich lasse dich niemals gehen…
Denn du bist immer in meinem Herzen. Lass mich dein Herz mit Glück und
Freude füllen. Alles was ich mir wünsche, ist deine Nähe. Wann immer du
mich brauchst, werde ich für dich da sein. Wann immer du mich brauchst, rufe
einfach meinen Namen und ich werde da sein…"
Aya blickte ihn sprachlos an, eine einzelne Träne rollte über seine Wange.
Auch die übrigen Gäste schienen beeindruckt, fast schon betroffen von
Schuldigs Worten zu sein.
„Ja, ich will…", hauchte Aya.
Der Priester schloss kurz die Augen, sah Schuldig dann zufrieden an.
„Und Schuldig, willst du den hier anwesenden Aya Fujimiya zu deinem
rechtmäßig angetrauten Ehemann nehmen, ihn lieben und ehren, in guten wie
in schlechten Zeiten bis das der Tod euch scheidet. So antworte bitte mit Ja."
„Ja, ich will !", erwiderte Schuldig mit einem erleichterten Grinsen.
„Sollte jemand einen Grund wissen, warum diese beiden Menschen nicht in
den heiligen Stand der Ehe eintreten sollen, so möge er jetzt sprechen oder
für immer schweigen."
Niemand antwortete, doch Nagi schien Schmerzen zu haben. Omi sah ihn
beunruhigt an, nahm ihn vorsichtig in die Arme.
„Die Ringe bitte…", forderte der Priester auf.
Yohji trat eilig vor, bedachte Aya und Schuldig mit einem glücklichen Blick.
Er reichte den Beiden die schlichten, silbernen Ringe. Schuldig nahm vorsichtig
Ayas Hand, steckte den Ring an den schmalen Finger.
„Ich liebe dich."
Aya nahm den zweiten Ring, streifte ihn mit halbgeschlossenen Augen über
Schuldigs Ringfinger.
„Ich liebe dich. Ich werde dich nie verlassen.", versprach Aya, lächelte liebevoll.
„So erkläre ich euch nun kraft meines mir verliehenen Amtes zu Mann und Frau…
Äh, Mann und Mann. Entschuldigung. Sie dürfen die Braut nun küssen." Er
lächelte entschuldigend.
Schuldig grinste breit, zog Aya ungeduldig an sich. Unter dem Jubel der Gäste
küsste sich das Paar stürmisch. Auch Nagi klatschte, während Schweiß über seine
Stirn perlte. Er atmete heftig und seine Augen glühten leicht, als alle das Paar
umarmten. Aya wollte sich gerade an ihn wenden, als er seine offensichtliche
Anstrengung bemerkte.
„Nagi ? Alles in Ordnung ?"
„… Ich… Ich kann ihn nicht mehr lange aufhalten…", keuchte Nagi, torkelte leicht.
Omi fing ihn ängstlich auf, stützte ihn, damit er nicht fiel.
„Nagi ! Nagi, was ist los ?", wisperte er hektisch.
Brad trat zu Farfarello, löste die Schnallen der Zwangsjacke.
„Lass los, Nagi. Wir kümmern uns um den Rest.", ordnete er ruhig an.
„Strafend…", murmelte Farfarello, grinste irrsinnig.
„… Mein Katana… Ich hab es nicht dabei…", knurrte Aya, zerrte an
seinen Handschuhen.
„Arbeite hiermit !", antwortete Brad, zog ein Kurzschwert aus einem Gurt
an Farfarellos Rücken.
„Hey !"
„Ruhe Farf…", zischte Ken, schob die drei Unbeteiligten in den hinteren Teil der
Kirche, hoffte, dass sie nicht mit hineingezogen wurden.
„Er kommt.", sagte Schuldig ruhig, fing geschickt die Pistole auf, die Brad ihm zuwarf.
Im nächsten Moment flogen die hohen Doppeltüren der alten Kirche auf. Nagi
zuckte heftig zusammen, sank ohnmächtig zu Boden, zog Omi dabei automatisch mit sich.
Strafends schlanke Gestalt trat durch den breiten Eingang. Er schien wütend und
Schweiß stand auf seiner Stirn.
„Diese kleine Kröte…", zischte er, warf Nagi einen verärgerten Blick zu.
Omi saß wimmernd neben dem bewusstlosen Jungen, griff mit zitternden Fingern
nach seinen Pfeilen. Farfarello stürzte sich inzwischen mit einem irren Lachen auf
den Neuankömmling.
Strafends helle Augen glühten leicht und er biss deutlich die Zähne zusammen, als
er Farfarello in den hinteren Teil der Kirche beförderte.
„Widerstand ist zwecklos. Das solltet ihr doch wissen. Vor allem du, Crawford. Du
kannst doch jederzeit ein neues Flittchen finden. Warum ziehst du nicht mit der Göre
und dem Verrückten ab und lässt mich hier in aller Ruhe meinen Job erledigen ?"
Der junge Deutsche kam gemessenen Schrittes näher.
Crawford lächelte leicht.
„Tut mir sehr leid, aber ich mag dieses Flittchen. Ich kann ihn nicht so einfach
sterben lassen."
Strafend starrte ihn aus eisigen Augen an.
„Dann tut es mit leid.", fauchte er gereizt.
Yohji schrie plötzlich auf, hielt sich den Kopf. Crawford warf ihm einen besorgten
Blick zu, gab Ken, Schuldig und Aya ein Zeichen. Die drei näherten sich von
verschiedenen Seiten,
während sich Brad über Yohji beugte, ihn vorsichtig zu Nagi führte.
„Pass auf sie auf…", flüsterte er Omi zu, sah wieder zurück zu Strafend.
„Ken, er wird schießen. Jetzt !"
Der Angesprochene warf sich gerade rechtzeitig zur Seite, um der Kugel zu
entkommen. Aya nutzte die Gelegenheit, um Strafend anzugreifen, versuchte
erfolglos, ihn mit dem Schwert zu treffen.
„Nach links !", kam er von Crawford.
Ohne zu zögern folgte Aya dem Befehl, erwischte Strafend an der linken Wade.
Strafend schrie auf, stieß Aya mittels seiner Kräfte etwa vier Meter zurück,
um danach Crawford mit voller Wucht gegen den Altar zu schleudern. Der
Amerikaner stöhnte auf, sackte in sich zusammen. Mit einem befriedigten
Lächeln erhob sich Strafend vom Boden, sah aus den Augenwinkeln
Schuldig auf sich zustürmen. Augenblicklich ging er einige Schritte zurück,
verschwand halb in den dicken Wänden der Kirche. Er hörte noch einen
Schuss knallen, da war er schon außerhalb des Gebäudes. Er keuchte leicht.
„Schon geschafft ?", hörte er Schuldig in der Nähe knurren.
„Bin halt nicht mehr der Jüngste !", grinste Strafend, bewegte sich an der
Wand entlang.
Schuldig starrte ihn nur kühl an, hob die Pistole.
„Tröste dich, viel älter wirst du auch nicht werden.", erwiderte er kalt.
Eine Bewegung lenkte Schuldig ab und er schrie frustriert auf, als sich Ken auf
ihn stürzte. Strafend hatte es also doch noch geschafft, sich eine Puppe zu
besorgen. Kein Wunder, dass es Ken traf.
Strafends kratziges, wahnsinnig anmutendes Lachen klang in seinen Ohren,
als er mit Ken rang. Er konnte den Fußballer nicht einfach erschießen,
Farfarello wäre am Boden zerstört. Und Aya wäre sicher wütend.
„Runter von mir !", brüllte er aufgebracht, stieß Ken mühevoll von sich.
Hastig sprang er davon, flüchtete sich fürs Erste in einen nahen Baum.
„Aya bringt dich um ! Du hast seine Hochzeit ruiniert !"
„Oh, kein Problem ! Sobald ich dich erledigt habe, werde ich ihn zum
Trost heiraten. Dem Priester macht das sicher nichts aus !", antwortete
Strafend heiser.
Wut flackerte in Schuldigs Augen und er sprang aus dem schützenden
Geäst. Strafend schien jedoch nur darauf gewartet zu haben. Schuldig
spürte die bedrohliche Kraft, die ihn gegen seinen Willen gegen den
Baumstamm presste. Strafend kam mit einem maliziösen Lächeln näher.
„Wie soll ich dich bloß töten ?! Soll ich dir eine Wunde zufügen, so wie
du es mit mir getan hast ?"
„Du bist dummerweise nicht daran gestorben…", zischte Schuldig, versuchte
sich erfolglos gegen die Kraft seines Gegenübers aufzubäumen.
„Oder soll ich einfach die Barrieren in deinem Kopf zerstören und zusehen,
wie du wahnsinnig wirst, wenn alle Stimmen auf dich einstürmen und du dich
in dem Chaos verlierst ?"
Schuldig funkelte ihn unversöhnlich an, schien ihn mit seinem Blick
regelrecht herauszufordern.
„Wäre das nicht witzig ?! Ich zerstöre dich mit der Gabe, die ich selbst in dir
erweckt habe ! Ironie des Schicksals…" Er grinste breit.
Schuldig antwortete nicht, wartete einfach nur ab. Er konnte nichts tun.
**Aya… Ich will noch nicht sterben… Ich will noch bei dir bleiben…**
„Oder ich quetsche dir einfach die Luft aus den Lippen, beobachtete,
wie du langsam und qualvoll erstickst. So viele Möglichkeiten. Wo ich mich
doch so schlecht entscheiden kann…"
*
Fortsetzung folgt....
Schu: o_O
