Wintermond (Kapitel 16)

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„Willst du noch was?", fragte Lupin, während er versuchte, mit einer Hand einen Schokoriegel auszupacken, weil er mit der zweiten nicht rankam, da er seinen Arm um Harry gelegt hatte. Der Junge setzte sich auf dem weichen Sofa zurecht und kuschelte sich an ihn. Er sog den angenehmen, schokoladigen Duft ein. Je näher er bei seinem Remus war, desto mehr schien alles andere unwichtig zu werden. Filch würde schon nicht gleich an der Tür lauschen und dann reinstürmen!

„Vielleicht. Wenn du es schaffen solltest, das aufzubekommen." Schmunzelnd beobachtete er, wie Remus es nun mit den Zähnen versuchte.

„Verdammtes Plastikzeugs", murmelte der Lehrer.

„Darf ich?" Harry versuchte, einen Lachanfall zu unterdrücken und griff nach dem Riegel, was Lupin gerade recht kam. Er bedankte sich mit Küssen, die, als Harry an der Verpackung herumfummelte, von seiner Wange bis zum unteren Ende seines Halses wanderten. Als Harry sie offen hatte, grinste er triumphierend. „So, ich habs." Doch Lupin schien seine Worte nicht zu beachten. Nicht, dass es Harry etwas ausgemacht hätte, dass er fortfuhr… Er lächelte bei dem bloßen Gedanken dran.

„Ähm… ich sagte, ich habs…" Plötzlich spürte er eine Zunge an seinem Ohrläppchen.

„Wolltest du nicht….äh….."

Remus fing an, an seinem Hals zu saugen.

Harry konnte seinen Puls schon in seinem Kopf pochen hören und ein kleiner Laut der Entzückung drang aus seiner Kehle. „Mhh."

„…Du…mhh" Zuerst starrte er auf die Schokolade, dann Remus. Wieder auf die Schokolade. Er wusste nicht genau, wie er reagieren sollte. ‚ …Was soll schon passieren?' Es war ein so schönes Gefühl, dass er am liebsten für immer in diesem Moment hätte bleiben können.

Ganz und gar war die Schokolade und überhaupt alles andere vergessen, als Remus auch seinen zweiten Arm um ihn legte und ihn nach unten drückte.

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Als Harry endlich Lupins Zimmer verließ, war es schon spät abends. Er wollte zwar eigentlich nicht gehen, aber es würde mit Sicherheit auffallen, würde er nicht in sein Bett kommen… und musste er widerwillig und nach einer langen Verabschiedung gehen.

Eigentlich sollte er um diese Zeit schon lange zurück sein… Er hoffte inständig, McGongall würde nicht auf dem Weg sein.

Und sie war es auch nicht. Harry war erleichtert, als er endlich vor dem wohlbekannten Portrait ankam.

„Passwort?", fragte es.

Harry öffnete den Mund - „Hey, Potter!" Überrascht schaute er zur Seite. Filch, mit seiner Katze im Schlepptau.

„Na, was machen wir denn um die Uhrzeit noch hier?"

„Ich wollte gerade zurückgehen-"

„Du solltest etwas vorsichtiger sein, Freundchen."

Harry hoffte sich zu täuschen, aber eigentlich war das mordlustige Leuchten in den Augen des Hausmeisters ungespielt. ‚Hoffentlich treffen mich jetzt keine Laserstrahlen draus…'

„Hören Sie, ich war noch-" Er hielt inne. Wenn er jetzt Lupin erwähnte, wäre er endgültig dran. „…äh… bei meiner Strafarbeit."

„Soso, isses nicht wahr!", lachte Filch höhnisch. „Ich freue mich auch schon darauf, dich quälen zu dürfen. Warte nur, Potter. Ein falscher Schritt und…" Er fuhr seinen Finger von links nach recht an seinem Hals entlang.

„Hey ihr zwei! Ich hab nicht die ganze Nacht Zeit!", mischte sich plötzlich die fette Dame ein.

„Wir sehen uns." Mit einem Glitzern in den Augen zwinkerte Filch Harry zu.

Harry drehte sich seufzend um. „Rhododendronbrillenputzmittelduft"

Als er den Gemeinschaftsraum betrat, schaute er sich erst einmal um. Alles schien zu sein wie immer… Die meisten Gryffindors waren schon im Bett, das Feuer brannte (im Kamin natürlich) und Hermine saß auf Rons Schoß. Als er die beiden sah, schüttelte er den Kopf. Wenn sie ihn nicht bemerkten, konnte er sich ungesehen ins Schlafzimmer stehlen und niemand würde peinliche Fragen stellen…

„Harry!" Was auch immer es sein mochte, das an ihm war, Hermine schien es zu spüren. Sie hüpfte von Rons Schoß und stellte sich vor ihm hin. ‚Zu spät…Gleich wird sie mich fragen, wo ich-'

„Was ist denn mit dir passiert?", kam anstatt eines Hallo's.

Harry kuckte sie überrascht an.

„Du siehst ja echt schrecklich aus, hattest du einen Kampf mit Mrs Norris?", fragte Ron.

„Äh…Was meint ihr?" Sahen seine Haare wirklich so schlimm aus? Nervös strich er sie sich zurecht.

„Schon gut… ist mir auch schon mal passiert. Die kann einen echt aufhalten. Aber ich hab gewonnen." Ron nickte verständnisvoll, mit einem erinnernden Lächeln.

„Ich verstehe nicht..!?" Harry war perplex, aber der Wink mit dem Zaunpfahl kam gleich von Hermine, die sich ihre Krawatte zurecht rückte und ihm zuzwinkerte. „Auch du solltest morgen früh genauer hinkucken." Harry verstand sofort. Wenn er nach unten blickte, sah er ziemlich… „mitgenommen" aus. Mit einem Schmunzeln drehte Hermine sich zu Ron, von dem sie nur einen verständnislosen Blick erntete.

Harry schluckte. Seine Wangen wurden rot, wenn er zurückdachte. ‚Peinlich, peinlich, peinlich, peinlich, peinlich!!!' „Ich denke… ich werde jetzt …äh… noch meinen Aufsatz fertig schreiben!"

„Oh Gott!" Ron sprang geschockt auf. „Die Hausaufgaben!" Entsetzt blickte er Harry an. „Ich hab noch gar nix gemacht!"

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Olá! Leider kommt dieses Kapitel erst spät(im Vergleich zu den anderen). Hoffe der Stress zeigt sich nicht so! T-T

Ich bedanke mich ganz herzlich für die vielen Reviews! ^.^

-Jibril