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|Kapitel 5: Der Tribe |
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|Einige Abende waren ruhig vergangen, das Verhältnis |
|entspannte sich zusehens, als Ai eines Abends nach dem |
|Essen alle zusammenrief. |
|"Ich bin zu folgendem Schluss gekommen!", eröffnete er|
|die Versammlung, "solche Kämpfe können wir uns nicht |
|leisten! Wir wissen nicht, ob wir die einzigen |
|Überlebenden sind, aber wenn wir so weitermachen, sind|
|wir bald auch nicht mehr da!", er schaute in die |
|aufmerksamen Gesichter seiner Schüler, "ich habe |
|beschlossen, einen Tribe zu gründen!" |
|Alle sahen ihren Lehrer an. |
|"Wie meinst du das, Senshei?", ließ sich nun Lion |
|vernehmen. |
|Ai zog seinen Dolch hervor. |
|"Ihr werdet, insofern ihr einverstanden seid, einen Eid|
|schwören, diese Gemeinschaft zu schützen, und ihr |
|werdet ein Zeichen erhalten!", er hielt den Dolch ins |
|Feuer, "ein Zeichen, das eurem Charakter entspricht!" |
|Er sah sie an. |
|"Seid ihr damit einverstanden?" |
|Alle nickten ernst und erhoben sich. |
|Ai schritt um sie herum. |
|"Ihr sucht euch die Stelle eures Körpers aus, die |
|gezeichnet werden soll, aber denkt daran, es wird |
|schmerzvoll, doch es wird uns zusammenschweißen, auf |
|dass wir überleben!" |
|Satan trat als erster vor und entblößte seine rechte |
|Schulter. |
|"Ich, Satan, schwöre, den Tribe zu achten, zu |
|verteidigen und zu schützen. Ich werde die Regeln |
|achten und jedem Hilfe geben, der sie benötigt!" |
|Ai sah seinen Schüler an: "Ich, Ai-Shayou, Senshei und|
|Anführer dieses Tribe, respektiere deinen Schwur, |
|Satan! Was soll dein Zeichen sein?" |
|Satan deutete auf seine rechte Schulter. |
|"Ein Pentagramm!" |
|Ai nahm seinen Dolch aus dem Feuer und ritzte ihn in |
|Satans Haut. |
|An Satans Rücken traten die Muskeln hervor, als er |
|sich anspannte, um den Schmerz zu unterdrücken. Ein |
|Leuchten ging von Ais Dolch aus, als er zuletzt den |
|Kreis um Satans Zeichen zog. Satan atmete aus. |
|Alle starrten auf sein Schulterblatt: Rot glühte ein |
|eingekreistes Pentagramm! |
|Ai legte seinem Schüler die Hand auf den Arm. |
|"Willkommen im Tribe, Satan!" |
|Thunder erhob sich. |
|"Ich, Thunder schwöre ebenfalls, den Tribe zu |
|schützen und zu achten und jegliche Regeln zu achten |
|und zu ehren!" |
|Ai wiederholte seine Anerkennung und Thunder deutete |
|auf seinen Oberarm. |
|Ai holte wiederrum den Dolch aus dem Feuer und Thunder |
|biss sich auf die Zähne, um nicht zu schreien. Als Ai |
|fertig war, glühte auf Thunders Oberarm ein schwarzer |
|Blitz. |
|"Willkommen im Tribe, Thunder!" |
|Nun trat Angel vor. Sie entblößte ihr linkes |
|Schulterblatt und leistete den Schwur. |
|"Ein Engel sollst du sein, das Gegenstück zum Teufel, |
|so soll dein Zeichen auf der entgegengesetzten Seite |
|sein!", Ai legte den Dolch an und bald erstrahlte ein |
|Paar weiße Schwingen auf Angels linkem Schulterblatt. |
|"Willkommen im Tribe, Angel!" |
|Nun traten erst Red Dragon, dann Lion, Silence, |
|Moon-Eye, Little Rose, Sunflower und Orchidee vor, um |
|sich zeichnen zu lassen. |
|Als das Ritual beendet war, steckte Ai den Dolch wieder|
|ein. |
|"Nun sind wir ein Tribe! Wir werden zusammenhalten und |
|niemand wird dem anderen jemals wieder etwas Böses |
|wünschen", er musterte Angel und Orchidee, die sich |
|die Hand gaben und |
|lächelten. Das hinterhältige Flackern in Orchidees |
|Augen nahm nicht einmal Angel wahr. |
|Ai setzte sich wieder. |
|"Wir werden morgen aufbrechen, um nach einem festen |
|Platz zu suchen, wo wir leben können, ohne eventuell |
|auf ungebetene Gäste zu treffen!" |
|Alle schlugen ihre Sachen zusammen und begaben sich zum|
|letzten Mal in die Hütten. |
|Nur Satan und Angel saßen noch lange vor dem Feuer. |
|"Meinst du, dass der Tribe halten wird?" |
|Satan sah gedankenverloren ins Feuer. |
|"Ich weiß es nicht. Ich hoffe es, denn wir haben keine|
|andere Möglichkeit", er musterte Angel. |
|Sie hatte die Schuhe ausgezogen und malte mit einem |
|Stock im Sand rum. |
|"Ich denke, wenn Orchidee und du sich im Zaum halten |
|können, dann vielleicht!" |
|Angel lächelte. |
|"Ich weiß, ich bin nicht immer einfach... Satan!" |
|Satan erwiderte ihr Lächeln. |
|Er legte seine Waffen zur Seite, dann sprang er auf und|
|warf sich über sie. |
|"He, du Teufel, was tust du denn?", Angel erstickte |
|fast vor Lachen, als Satan sie kitzelte. |
|Mit einem Mal hielt er inne und sah sie an. |
|"Ich... ich..." |
|"Ja?", Angel hatte die Arme um Satans Nacken |
|geschlungen und spielte mit seinem langen Locken. |
|Statt einer Antwort küsste er sie. |
|Angel war es wieder, als schmelze sie dahin unter |
|seinen Berührungen und Küssen, aber wieder stieß sie|
|ihn sanft von sich. |
|"Nicht, Satan, bitte!" |
|Satan ließ Angel los und zog gedankenverloren eine |
|ihrer langen Strähnen durch die Finger. |
|Angel widerstand dem Gedanken, sich wieder in die Arme |
|nehmen zu lassen und erhob sich. |
|"Ich geh jetzt schlafen. Gute Nacht, Satan!" |
|Satan sah ihr nach, als sie anmutig die Leiter |
|hochkletterte. |
|"Gute Nacht, Wild Angel!" |
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|Ai weckte sie am nächsten Morgen zeitig, sie schlugen |
|ihr Lager ab und packten. Nach einem ausgiebigen |
|Frühstück standen sie alle gerüstet zum Abmarsch. Ai|
|schulterte seinen Rucksack und winkte ihnen: "Folgt mir|
|Vorwärts!!" |
|..... |
