Kapitel 22 – Erwachen

Gegen halb elf kehrten sie durch ein Portal in den Gemeinschaftsraum zurück. Nur noch Ron und Hermine saßen auf der Couch und umarmten sich zärtlich. „Hem. Hem."machte Harry. Sie ließen erschreckt voneinander ab. „Hört ihr denn nie damit auf?"fragte Ron missmutig. „Vielleicht."Er zwinkerte Hermine unauffällig zu. „Hast du deine form gefunden?"fragte Ron neugierig. „Ja. Es ist ein Phönix."flüsterte sie leise. Beide schauten sie überrascht an. „Krass!"entfuhr es Ron. „Ginny, wie wäre es, wenn du Ron erzählst, wie es sich abgespielt hat. Ich habe Hermine versprochen, ihr noch etwas zu zeigen." Sie nickte verstehend. Ron war so neugierig, dass er sich nichts weiter dabei dachte. Harry nahm Hermine beiseite und öffnete ein Portal in den Flur zu Fluffys Raum. Durch das Portal war zu erkennen, dass sich niemand im Flur aufhielt. So schritten sie hindurch. „Weißt du wo wir sind?"fragte Harry. Sie sah sich um. „Ja, das ist der Flur, der zu Fluffys Kammer führt." Harry nickte. Dann führte er sie zu der Stelle in der Wand, hinter der sich die Tür verbarg. Es war dunkel, die Stelle wurde nicht von den Fackeln erleuchtet. Dann sagte er: „amicitia quattuoris"und die Wand öffnete sich leise. Hermine sog überrascht die Luft ein. Sie betraten den Raum. „Oh, Harry. Der Raum ist wunderschön und so gemütlich." Harry hatte das Bett gleich stehen gelassen und er entfachte den Kamin erneut. „Ja, wir können ihn aber noch etwas umgestalten. Ich konnte das Passwort zwar nicht herausfinden, aber ein neues vergeben. Außerdem habe ich den Zauber so geändert, dass sich die Tür nur öffnet, wenn der Raum nicht besetzt ist."fügte er zwinkernd hinzu. Hermine sah ihn erst ehrfurchtsvoll an und dann grinste sie. „Das ist komplexe Magie, die du da gewirkt hast, Harry und ich muss sagen, ich hätte nie gedacht, dass du so verschlagen bist." „Danke."sagte sie und umarmte ihn freundschaftlich. „Wir müssen uns nur darauf einigen, dass niemand ein Portal in den Raum öffnet. Mit Ginny habe ich das auch geklärt." Sie nickte verstehend. Dann kehrten sie in den Gemeinschaftsraum zurück, wo Ginny immer noch ihre Erlebnisse berichtete. Sie setzten sich zu ihren Partnern. Als Ginny geendet hatte, fragte Hermine: „Sag mal Harry, dürfen wir uns deinen Umhang leihen?" Harry sah sie überrascht an. Dann schüttelte er den Kopf. „Hermine, Hermine. Das hätte ich wirklich nicht von dir gedacht."sagte er und grinste. „Natürlich könnt ihr ihn haben." Ron sah die beiden überrascht an und Ginny täuschte ein Gähnen vor, um ein Lachen zu verbergen. Nachdem die beiden sich zurückgezogen hatten, tauschten Ginny und Harry noch einen Kuss, bevor sie ins Bett gingen.

Am nächsten Morgen kamen ein sehr glücklicher Ron und eine strahlende Hermine an den Tisch. „Na, habt ihr gut geschlafen?"fragte Harry grinsend. Ron kam zu ihm herüber und gab ihm einen Fausthieb auf den Oberarm. „Das ist dafür, dass du dich hinterrücks mit meiner Freundin konspirativ verbündest. Und ja, wir haben gut... geschlafen."sagte er und grinste. „Ja, Ja, da gewinnt der Ausdruck: ‚Sucht euch ein Zimmer' doch eine ganz neue Bedeutung."murmelte Harry vor sich hin.

Von nun an sah man des öfteren eines der Pärchen abends nicht im Gemeinschaftsraum. Die Tage verliefen schnell. Vormittags hatten sie Unterricht, nachmittags bildete Harry und Denron seine Freunde aus und abends machten sie Hausaufgaben und Ginny bereitete sich auf ihre OWL's vor. Harry half Remus über die Vollmondnächte hinweg. Die Meditationsübungen, die Denron mit ihm durchgeführt hatte, halfen Remus, die Schmerzen und Unannehmlichkeiten zu lindern, die mit der Verwandlung einhergingen. Harry, Ginny und Hermine verbrachten viel Zeit in dem Studienraum und in der Bibliothek, um einen Zauber zu finden, der sie endgültig von den Dementoren befreien würde. Harry perfektionierte den Helios-Spruch und lehrte ihn seinen Freunden. Er war sicherlich wirkungsvoll gegen die Dementoren, da er eine unglaubliche Hitze entwickelte. Leider ließ er sich nur gegen einzelne Ziele einsetzen. Harry traf sich regelmäßig mit Dumbledore, um über ihre Fortschritte zu berichten. Außerdem erörterte er mit ihm, was sie gegen die Riesen unternehmen könnten. Dumbledore klärte ihn darüber auf, dass diese wahrscheinlich Rüstungen trugen, die sie wirkungsvoll vor Zaubern schützte. Ihnen würde schwer beizukommen sein. Natürlich nahm Harry regelmäßig an den Treffen des Ordens teil. Mit Einverständnis Dumbledores hatte er Hermine und Ron über seine Mitgliedschaft informiert. Sie hatten das schon erwartet. Von den Mitgliedern gab es nicht viel neues. Das einzige, was ihnen Kopfzerbrechen bereitete, war, dass die Riesen sich nicht weiterbewegten, sondern in Frankreich blieben, als ob sie auf etwas warten würden. Voldemort hatte irgendetwas vor, aber was?

Harry und Ginny besuchten täglich Sirius, um zu sehen, ob sich sein Zustand besserte. Er sah gesund aus und weder Harry noch Madam Pomfrey konnten noch irgendwelche Verletzungen feststellen. Sie mussten einfach darauf warten, dass er aufwachte.

Harry trainierte mit seinen Freunden im Studienraum. Der Raum war relativ groß. Eine Wand des Raumes war voller Bücherregale. Davor standen ein paar Tische, die voller Schriftrollen und Bücher waren. Hermine und Ginny wälzten die Unterlagen auf der suche nach neuen ‚alten' Zaubersprüchen. Die gegenüberliegende Wand war frei. Lediglich eine große Eisenplatte stand davor und zwischen Eisenplatte und Wand befand sich noch ein Block aus Granit. Harry, Neville, Luna, Remus und Denron standen etwa zwanzig Meter von der Platte entfernt. Neville übte den Helios-Zauber. Er schaffte es aber immer nur, die Platte zum Glühen zu bringen. „Luna, versuche du es noch mal."forderte Harry sie auf. „HELIOS!"der Strahl traf die Platte und schmolz ein fußballgroßes Loch hinein. „Sehr gut."lobte er sie. Ron und Hermine hatten den Zauber schon gemeistert, genau, wie Remus. Harry hatte die Platte mit einem Zauber versehen, dass sie sich selbst reparierte, nach jedem Versuch. Harry dachte kurz nach. Dann zauberte er ein fast lebensechtes Bild eines Dementors auf die Platte. „So Neville, das ist dein Ziel. Stell dir vor, dieser Dementor beugt sich gerade über Luna und versucht ihr den Kuss zu verpassen." Neville erschauerte bei dem Gedanken. „Rette sie!"rief er Neville zu. Ohne zu zögern und mit einer fließenden Bewegung hob er den Zauberstab und rief laut und grimmig: „HELIOS!"Nun schaffte auch er es, ein fußballgroßes Loch in die Platte zu schmelzen. Die Zuschauer klatschten begeistert. „Gut gemacht. Ich hoffe es reicht, einen Dementor auszuschalten. Dennoch möchte ich, dass ihr versucht, die Wirkung des Strahles zu erhöhen. Ich werde euch zeigen, was ich meine." Er positionierte sich vor der Platte und konzentrierte sich. Er hörte, wie sich die Tür öffnete, ließ sich aber nicht beirren. Der einzige, der die Tür öffnen konnte, war Dumbledore. Er schwang den Zauberstab und rief: „HELIOS GLADICUS MAXIMUS!" Ein blendend heller Strahl schoss auf die Platte zu und schmolz die gesamte Platte in Sekundenbruchteilen. Selbst der Granit dahinter begann zu glühen. „Beeindruckend!"ertönte eine Stimme. „SIRIUS!"rief Harry überrascht doch der Strahl verband immer noch den Zauberstab mit dem Granit. Der Strahl verstärkte plötzlich seine Intensität um ein vielfaches und der Granitblock zerbarst in tausend Stücke. Harry reagierte sofort, streckte seine Hand aus und rief „AEGIS!" Quer durch den Raum baute sich eine blau leuchtende Energiewand auf, an der die glühenden Trümmerstücke abprallten, ohne Schaden anzurichten. Er ließ den Schild erlöschen winkte einmal mit der Hand und sagte „Reparo!"Der Granitblock setzte sich wieder zusammen.

Dann drehte er sich um. Alle starrten ihn entsetzt an. Sirius und Dumbledore waren vorhin durch die Tür hereingekommen, stellte er fest. „Sirius! Schön, dass du wieder gesund bist."rief Harry erfreut. „Hallo Harry. Was war das gerade?" „Wir suchen einen Zauber, mit dem wir Dementoren loswerden können, endgültig, meine ich." „Ja, soweit habe ich das verstanden, aber wie hast du es geschafft, den Block zu sprengen? Das ist doch Granit oder?"fragte Sirius fassungslos. „Du hast mich erschreckt. Das und meine Freude darüber, dass du erwacht bist, müssen die Magie die in den Spruch geflossen ist, verstärkt haben." vermutete Harry und zuckte mit den Schultern. „Wahnsinn! Und was war das für ein Schild?" „Das ist eine lange Geschichte."winkte Harry ab. Dann grinste er und meinte: „Mir fällt gerade ein, dass du zur Zeit ein armer Schlucker bist. Ich denke, wir sollten mal in die Winkelgasse gehen und dein Vermögen zurückübertragen." Erst sah ihn Sirius erschreckt an, dann lachte er. „Daran hatte ich gar nicht gedacht. Aber Dumbledore hat mir erzählt, dass ihr mit einem baldigen Angriff rechnet. Das kann warten." „Ach, halb so wild. Das dauert doch nur ne halbe Stunde." Sirius sah ihn fragend an. „Wie willst du denn so schnell in die Winkelgasse kommen und wieder zurück?" Remus nahm ihn beiseite „Frag lieber nicht. Lass dir das mal ganz in Ruhe erklären. Übrigens, das ist Denron. Denron, das ist Sirius Black, Harrys Patenonkel und ehemaliger Vormund."Denron begrüßte ihn lächelnd. „Ehemaliger Vormund? Wieso ehemalig? Lass mich raten, das ist eine lange Geschichte." Remus zuckte mit den Schultern und grinste „Harry ist volljährig."

„Harry! Komm mal her!"rief Ginny herüber. Harry eilte zu ihr hinüber und gab ihr einen kurzen Kuss. Sirius, der das ungläubig verfolgte schüttelte ungläubig den Kopf. „Sind sie jetzt..." „Ja und Ron und Hermine und Neville und Luna. Glaub mir, es ist eine lange Geschichte."lachte Remus. Harry kam wieder zurück. „Ginny hat etwas gefunden. Geben sie uns einen Moment, dann probieren wir es aus. Am besten draussen. Ich denke, die Lichtung vom Flugtraining wäre geeignet. Professor Dumbledore, würden sie alle dorthin begleiten? Ginny und ich kommen nach."Dumbledore sah ihn überrascht an und nickte dann. Harry und Ginny setzten sich zur Meditation nieder. Sirius sah das mit Erstaunen, dann schüttelte er den Kopf und winkte ab. „Ich hoffe wir haben irgendwann viel Zeit zum Erzählen." Dann verließen sie den Raum in Richtung des verbotenen Waldes.

Ginny und Harry suchten tief in ihrem Geiste nach dem Spruch. Schließlich fanden sie ihn und erforschten das Wissen, wie er ausgeführt wurde. Sie lösten sich gleichzeitig aus der Meditation. Sie strahlten sich an und küssten sich. „Das könnte es sein." Ginny nickte und nahm seine Hand. „Lass uns gehen." Diesmal öffnete sie das Portal und sie schritten auf die Lichtung. Sie warteten noch fünf Minuten, bevor die anderen eintrafen. „Wie..."setzte Sirius an, „Ach ich will es gar nicht wissen"sagte er störrisch. Harry und Ginny lachten. Dann erklärte Ginny: „Wir haben einen Zauber gefunden, der eine Feuersäule oder einen Feuersturm erzeugen kann. Wir denken, dass wir die Hitze verstärken können, genau wie beim Helios-Spruch. Wenn wir es schaffen, die Dementoren zusammenzutreiben, wird er sie auslöschen." „Es gibt nur einen Zauberer, von dem ich weiß, dass er einmal einen Feuersturm heraufbeschworen hat, und das war Merlin."sagte Sirius ehrfürchtig. „Ja, ich hab den Spruch in seinem Buch gefunden."sagte Ginny fröhlich. Sie stellten sich am Rand der Lichtung auf und Harry trat ein paar Schritte hinein. „Ginny halt dich bereit, falls ein Schild erforderlich sein sollte."sagte er. Sie nickte ihm aufmunternd zu. Dann begann er mit der Beschwörung. „Nuanga reh! Nuanga Reh!..."ein Wirbelwind bildete sich im Zentrum der Lichtung, „Seda nuanga reh! Seda Nuanga Reh!" der Wirbelwind verwandelte sich in eine heiße Flammensäule. Die Zuschauer schirmten ihre Gesichter mit den Händen ab. Harry hob beide Arme in die Luft und rief nun laut über das Tosen der Flammen hinweg: „SEDA GLADICUS NUANGAH REH!"Die hellorange Flammensäule färbte sich nun über ein helles Gelb in fast Weiß und strahlte nun eine unerträgliche Hitze aus. Ginny erzeugte einen Schild vor Harry, um die Hitze abzuhalten. Dann beendete Harry die Beschwörung und die Flammensäule löste sich auf. Als er sich umdrehte, starrten ihn wieder überraschte Gesichter an, nur Ginny lächelte ihm glücklich zu.

„Ich frage mich, was das erst mit ‚Si' werden würde."sagte er leise zu Dumbledore. „Vertraust du Neville und Luna?" „Ja, mit meinem Leben."antwortete er überzeugt. „Ich auch, Harry."sagte Dumbledore ernst. An Ginny gewandt fuhr er fort: „Diesmal setzt du von Anfang an den Schild ein und Hermine und Ron bitte einen zusätzlichen Rundschild." Die drei nickten. Dann wandte sich Harry an Sirius, der ihn immer noch mit offenem Mund anstarrte. „Wenn dich das bis jetzt überrascht hat, dann setz dich lieber hin. Das was du jetzt siehst, haut dich um."lachte er. Dann ging er wieder ein Stück auf die Lichtung und zog ‚Si' aus seiner Robe. „Engorgio!"und er hatte den alten Stab in der Hand. Sirius keuchte überrascht auf. Dumbledore legte ihm die Hand auf die Schulter und flüsterte: „Keine Angst. Er hat genug Macht, ihn zu kontrollieren." „Aber das ist einer der alten Stäbe!"stotterte Sirius. „Ich weiß, Sirius, ich weiß. Mach dir keine Sorgen. Harry und Ginny sind Magi." „Das erklärt einiges."murmelte Sirius.

Diesmal versuchte Harry, direkt die Flammensäule zu beschwören, ohne die einzelnen Stufen durchzugehen. „SEDA NUANGA REH!"rief er laut und rammte den Stab auf den Boden. Eine riesige Flammensäule schoss gen Himmel und der Hitzsturm wirbelte alles, was nicht niet- und nagelfest war durch die Luft und entflammte es. Die brennenden Teile wurden in Richtung Himmel gerissen. Wären Harry und seine Freunde nicht durch die Schilde geschützt gewesen, hätten sie schwere Brandverletzungen davon getragen so stark war die Hitze. Harry ließ die Flammensäule augenblicklich wieder erlöschen. Diesmal war er selber baff, als er zu seinen Freunden zurückkehrte. „Krass! Er war noch nicht mal verstärkt."sagte er fassungslos. Dann ging die Gruppe zu der Stelle, wo das Feuer gewütet hatte. „Der Boden ist geschmolzen und wieder erstarrt."sagte Hermine ehrfurchtsvoll, als sie den glasierten Boden betrachtete. Sie kehrten durch ein Portal wieder in den Studienraum zurück. „Wir haben nun etwas gegen die Dementoren. Jetzt müssen wir noch etwas für die Riesen finden."stellte Harry nüchtern fest. Hermine winkte ihn herüber: „Ich habe hier ein Manuskript gefunden. Aus den Randnotizen kann ich entnehmen, dass es um den Stab ‚Si' geht, aber die Schrift des Manuskripts ist mir unbekannt." Harry nahm das Manuskript und starrte auf die unbekannten Zeichen. Sie verschwammen vor seinen Augen und erschienen in Englisch auf dem Papier. „Kein Problem"lachte er. „Ich kann es lesen." „Wie?" „Keine Ahnung. Ginny, komm bitte mal her!" Sie trat zu ihm heran. „Schau mal, ob du das lesen kannst!" Sie nahm das Manuskript und wenn man ihre Augen ansah, schien sich bei ihr das gleiche abzuspielen, wie bei Harry. „Erst waren die Zeichen fremd, aber nun kann ich sie lesen."sagte sie interessiert. „Wie ist das möglich?"fragte Hermine verwundert. „In der ersten Zeile steht, dass dieses Dokument nur für Magi gedacht ist. Das wird es erklären, denke ich." Hermine nickte verstehend. Harry steckte das Manuskript ein. Dann beendeten sie die Studien für heute.

Ginny, Harry und Remus begleiteten Sirius in sein neues Quartier und erzählten ihm die ganze Geschichte. Als Harry an der Stelle war, wo Idira verschieden war, standen Sirius Tränen in den Augen. Harry erzählte weiter. Als er dann von dem Kampf mit Malfoy und dem Duell mit Snape erzählte, leuchteten seine Augen stolz. Dann berichtete er von dem Angriff auf Hogsmeade und auf Sirius Gesicht zeichneten sich Wut und Anteilnahme ab. Als er dann endlich zu dem Angriff auf Hogwarts kam und berichtete, wie er die Drachen und Malfoy vernichtet hatte, war Sirius blass. „So schlimm steht es schon?"fragte Sirius. Harry und Ginny nickten. „Wir würden uns sonst nicht mit solch mächtigen und gefährlichen Zaubern beschäftigen, Sirius."sagte Harry niedergeschlagen. „Du kannst dich wirklich in einen Drachen verwandeln?"fragte Sirius ungläubig. „Ja. Allerdings besteht dabei die Gefahr, dass es mich das Leben kostet. Es kostet zuviel Kraft, die Transformation durchzuführen." „Und Ginny hat auch ein Totem?"Sie nickte und lächelte glücklich. „Darf man fragen, welchem Totem du folgst?"fragte er neugierig. Ginny sah Harry fragend an, doch dieser zwinkerte ihr aufmunternd zu. Vor den überraschten Augen von Remus und Sirius verwandelte sie sich in einen rotgoldenen Phönix. Dann verwandelte sie sich wieder zurück. „Wow. Das ist unglaublich. Und du hast drei Totems Harry? Kannst du alle drei Formen annehmen?" „Ich kann mich in die drei Totems verwandeln, Adler, Drache und Wolf. Außerdem beherrsche ich noch meine Animagusform."sagte er bescheiden. „Was? Ein Animagus bist du auch?" „Harry hat mich in den ganzen Vollmondnächten begleitet."sagte Remus dankbar. „Was ist deine Form? Wie lange hat die Ausbildung gedauert? Nun sag schon endlich!"Sirius war kaum zu halten. „Meine Ausbildung hat vier Wochen gedauert." Sirius starrte ihn mit offenem Mund an. „Und meine Form ist..."er verwandelte sich in den Greifen. „Ein Löwe..."keuchte Sirius. Harry ließ sein Brüllen hören und spreizte seine Flügel. „Ein Greif! Wahnsinn."Keuchte Sirius. Harry verwandelte sich wieder zurück und lächelte. „Ja. Jetzt kennst du die Geschichte im groben und ganzen. Zur Zeit ist die Situation so, dass ich auf Meldungen vom Orden warte, was Voldemort vorhat." „Meldungen vom Orden? Du bist nicht... ich seh schon. Ich habe wirklich ne Menge verpasst. Ihr habt nicht zufällig schon ein paar Kinder und seit verheiratet oder so?"fragte er nun völlig von den Socken. Ginny bekam rote Wangen und sah Harry an. Dieser zuckte cool mit den Schultern und sagte: „Nun, wenn du schon so fragst, muss ich dir wohl erzählen..." „Nein! Bitte sag dass das nicht wahr ist!"flehte ihn Sirius an. „... dass wir mit diesem Schritt noch warten werden, bis die Zeiten etwas friedlicher geworden sind."fuhr Harry fort und Ginny lachte begeistert. Sirius schüttelte geschlagen den Kopf und sagte zu Remus: „Ich dachte schon, wir wären damals schlimm gewesen. Also wirklich. Einen alten Mann wie mich so zu erschrecken." Dann verabschiedeten sich Ginny und Harry von den beiden und kehrten in den Gemeinschaftsraum zurück. Es war keiner mehr da und so wünschten sich auch Harry und Ginny eine gute Nacht.