Dramata Vol. 2: Die Schande


Haldirs Bewusstsein war gerade dabei sich zu verabschieden von Arda und seine Seele machte sich auf in Mandos Hallen, das Licht zu erblicken und ewig vereint zu sein mit all den Elben, die vor ihm gegangen waren, als Aragorn ihn fallen ließ und begann, an seiner Hose zu nesteln. Nur noch verschwommen nahm der Hauptmann der Galadhrim wahr, was geschah.

Aragorn beugte sich über ihn, riss an seiner Beinkleidung, zerriss sie und zischte ihm ins Ohr: "Jetzt kannst du dich nicht mehr wehren, du kleine lorische Schlampe, du. Lange genug hast du mich versucht zu verführen und lange genug mir deine Blicke zugeworfen, jetzt bist du fällig, und du wirst mir keinen Widerstand mehr leisten!"

Unfassbar für den Geist Haldirs war es, was nun passierte. Er war gefangen zwischen seinem Körper und irgendeiner Welt, die NICHT Mandos Hallen war, aber auch nicht mehr Arda, und er sah, wie von oben, wie Aragorn, der edle Sohn Arathorns, Isildurs Erbe, sich in seinen - in seinen? - das war nicht mehr seiner, oder? - Körper trieb, zustieß, keuchte und sich in ihm rieb. Vermutlich würde niemand zusehen, keiner konnte ihm helfen, und wer würde ihm schon helfen? Er war tot. Er war - tot????

Bei allen Valar, hör auf damit, versuchte Haldir zu sagen, und er konnte Aragorns lustverzerrtes Gesicht sehen, und er versuchte ihn abzuhalten, denn wenn Aragorn nicht aufhören würde, dann - er konnte nicht gehen, konnte nicht in Mandos Hallen, denn irgendwas würde ihn festhalten, hier, doch - wo?

Aragorn sollte es besser wissen, dachte Haldir wütend und versuchte den kräftigen Mann wegzustoßen, doch es ging nicht! Wie sollte es auch, er war tot...

Und der Widerstand, den sein Körper noch geleistet hatte, brach in sich zusammen und Aragorn verströmte in Haldirs Leichnam seinen lebendigen Samen, stöhnte laut und packte das, was Haldir war, bei den langen Haaren, küsste den bleichen Mund und zog sich zurück, drückte dem Hauptmann die Augen zu und warf ihm ein letztes Mal eine Bemerkung zu: "Zu Lebzeiten wärst du vermutlich kein besserer - " - nun erfolgte ein Wort, das Haldir nicht verstand, vermutlich, weil er nicht mehr auf Arda weilte - dann verstand er wieder - "gewesen, viel Spaß noch in Mandos Hallen, geh dort Männer aufreißen, blonder Stricher!" Und zu allem Übel versetzte ihm - nein, nicht ihm, sondern dem Ding da - Aragorn noch einen Tritt, verstaute seine erleichterte Männlichkeit wieder, zog sein Schwert und setzte den Kampf gegen die bösen Kreaturen Saurons fort, als sei nie etwas gewesen.

War denn etwas gewesen, fragte sich Haldir, der sich umsah.

Doch wo war er....?

Nicht mehr auf Arda.

Aber auch nicht in Mandos Hallen, er hatte es ja geahnt.

Vorsichtig drehte er sich um.