Disclaimer: Keine der wundervollen Charaktere Tolkiens gehören mir, allerdings ist der Held der Geschichte meiner Phantasie entsprungen! Rating: PG 13, wegen teilweise blutigen Szenen...

@ Christa: Wow, ich bin völlig sprachlos zu sehen, wie gut Ameron ankommt! Und ich kann versprechen, dass du noch einiges von ihm zu lesen bekommen wirst!

@Auxia: Hallo! Danke, dass du so geduldig bist und mir nicht den Kragen umgedreht hast! Dafür kann ich wieder mit Updates dienen! ;-) - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -- - - - - - - - - - - - - - - - - - - -

In den nächsten Wochen gewöhnte sich Ameron allmählich an die Einsamkeit, die durch Cujas Tod wieder sein Leben beherrschte. Er strich gerade am Ufer des Flusses entlang auf der Suche nach einem Abendessen, als er durch eine Bewegung im Wasser aufmerksam wurde. Ein dicker Ast trieb die Strömung hinab, an den sich ein Lebewesen geklammert hatte. Ameron dachte im ersten Moment an ein Tier, aber als er genau hinsah, erkannte er eindeutig eine kleine, menschliche Gestalt, die immer wieder verzweifelt versuchte, sich an dem nassen Holz festzuhalten, aber immer wieder abrutschte und mit dem Kopf unter Wasser geriet. Ein Kind!

Der junge Mann hastete zum Wasser und sah gerade noch, wie die kleine Gestalt von dem Ast abglitt und in den Fluten versank. Ohne zu zögern sprang er in die Fluten und schwamm mit kräftigen Zügen zu dem Holz, dass nun verlassen weitertrieb. Ameron holte tief Luft und tauchte an der Stelle, wo er das Kind vermutete. Schnell tauchte er immer tiefer und konnte schon den Grund des Flusses ausmachen, da sah er wenige Meter vor sich die Person, die langsam immer tiefer sank. Er konnte das Hemd packen und stieß sich mit aller Kraft vom Grund ab, um schneller an die Oberfläche zu kommen, Ameron wusste, dass jede Sekunde kostbar war. An der Luft angekommen, hob er das Kind in die Höhe, sodass der Kopf über Wasser war und schwamm behände zum Ufer zurück, wo er die kleine Gestalt aus dem Wasser zog und in den weichen Sand legte.

Als der junge Mann in dessen Gesicht sah, erkannte er, dass das nicht ein Kind, sondern ein Erwachsener war. Ein Halbling lag vor ihm, seine dunkelbraunen, mit vereinzelten grauen Strähnen durchwirkten Haaren hingen ihm ins blasse Gesicht. Ameron kannte das kleine Volk, sein Dorf lag an der Grenze zum Auenland und einige der Dorfbewohner hatten Handel mit den freundlichen kleinen Wesen getrieben. Der junge Mann hielt eine Hand unter die Nase des Kleinen, merkte aber mit wachsender Unruhe, dass der Halbling nicht mehr atmete. Was sollte er nun tun, die Lungen mussten voll Wasser sein, also musste es ihm irgendwie gelingen, die Flüssigkeit wieder herauszubekommen. Ameron hatte eine Idee, er legte beide Hände auf den zierlichen Brustkorb des Hobbits und drückte so fest, wie er es wagte, nach unten.

Aus dem Mund des Bewusstlosen rann ein schwacher Wasserstrahl, aber er atmete noch immer nicht, also wiederholte Ameron die Prozedur, diesmal mit mehr Kraft. Der Körper des Halblings bäumte sich auf und unter Husten brach ein enormer Wasserschwall aus dessen Mund hervor. Erleichtert sah der junge Mann, dass sich die Lider des kleinen Mannes bewegten und sich langsam zu heben begannen, zwei tiefblaue Augen hefteten ihren Blick auf ihn und Ameron lächelte befreit auf, der Kleine lebte!

Dann ließ Ameron den Blick auf den Körper des Halblings schweifen und er entdeckte zwei riesige Wunden, die linke Schulter sah furchtbar aus, eine einzige klaffende Wunde! Der Arm war offensichtlich ausgerenkt, das konnte er an der Stellung erkennen, und durch ein großes Loch in der Hose des Hobbits konnte Ameron eine lange, klaffende Wunde an dessen rechten Oberschenkel ausmachen. Beide Wunden bluteten recht heftig und der junge Mann war sich bewusst, dass er die Blutungen so schnell wie möglich zum Stillstand bringen musste, sonst würde der Kleine vor ihm sehr rasch verbluten. Er wusste nicht, wie lange er schon so im Wasser trieb. Ameron nahm den nun wieder bewusstlosen Halbling auf die Arme und lief so schnell er konnte zu seiner Hütte, dort würde er ihm bestimmt helfen können, er würde zumindest alles tun, was in seiner Macht stand.

Vorsichtig bettete der junge Mann den besinnungslosen Halbling auf sein Bett und begann, ihn von seiner völlig durchnässten und zerrissenen Kleidung zu befreien. Als Ameron die vielen Narben sah, die den Körper übersäten, musste er schlucken, sofort waren ihm die Schnitte am Hals und dem Oberkörper aufgefallen, auch am Bauch und sogar an den Handgelenken sah er feine, blasse Linien, die von einer unglaublichen Brutalität zeugten, die dem zierlichen Hobbit entgegengebracht worden war. Ameron verfluchte Sauron und seine Diener, denn nur die konnten solche Grausamkeiten ersinnen und durchführen, dessen war sich der junge Mann sicher. Aber zuallererst musste er sich um die beiden Verletzungen kümmern, Ameron begann an der Schulter. Vorsichtig wusch er die Wunde aus und renkte das ausgekugelte Gelenk wieder ein.

Ein lautes Stöhnen ließ ihn aufsehen, der Hobbit begann sich zu bewegen und öffnete schließlich langsam die Augen. Es dauerte eine Weile, bis der Kleine den Blick auf Ameron gerichtet hatte und schwach die Stirn runzelte. "Wo bin ich?" flüsterte er kaum hörbar mit tonloser Stimme. Der junge Mann lächelte ihn an und antwortete: " Du befindest dich in meiner Hütte. Du wärest beinahe ertrunken, wenn ich dich nicht aus dem Fluss gezogen hätte. Mein Name ist übrigens Ameron."

Der Halbling starrte ihn schweigend an. Ameron wartete darauf, dass er irgendetwas sagen würde, ihm den Namen verraten würde, aber nichts geschah. Also sah er ihn herausfordernd an: " Und wie ist dein Name, kleiner Freund?" Der Hobbit schien sich zu konzentrieren, aber nach einer Weile schüttelte er langsam den Kopf und wisperte mit verzweifeltem Blick:" Ich kenne ihn nicht mehr, ich kann mich an nichts erinnern! Was ist bloss los mit mir?"

Der junge Mann empfand tiefstes Mitgefühl mit dem verzweifelten Halbling, tröstend legte er seine Hand auf die unversehrte Schulter des Kleinen und sprach mit sanfter Stimme: "Du hast wohl dein Gedächtnis verloren, aber das gibt sich bald wieder, keine Angst. Du musst Schreckliches durchgemacht haben, deine Wunden sind tief und du hast jede Menge Blut verloren. Aber nun bist du in Sicherheit, ruhe dich aus, ich werde mich um dich kümmern, mein Freund." Damit widmete sich Ameron wieder den schweren Verletzungen des blauäugigen Hobbits, der ihn stumm beobachtete. Die Schulter hatte er schnell fertig verbunden und er legte den Arm noch in eine Schlinge, damit das Gelenk in Ruhestellung blieb und heilen konnte. Die klaffende Wunde am Oberschenkel wusch er ebenfalls sorgfältig aus, Ameron bemühte sich sehr, dem kleinen Kerl die schlimmsten Schmerzen zu ersparen, aber es war nicht zu vermeiden, dass er immer wieder leise aufschrie. Endlich war auch diese Wunde fertig versorgt und der junge Mann deckte den Verletzten sorgfältig zu. Er strich kurz über die dunklen Locken, die mittlerweile beinahe getrocknet waren und verließ dann die Hütte, um Brennholz zu beschaffen.

Als er kurze Zeit später zurückkam, sah er dass der Hobbit fest eingeschlafen war. Ameron strich ihm eine Locke aus der Stirn und merkte, dass sie warm war. Wenn der Kleine bloss kein Fieber bekommt, die Schulterwunde hatte dem jungen Mann überhaupt nicht gefallen. Sie stammte von einem Tierbiss, das hatte er einwandfrei erkannt. Da war die Gefahr groß, dass sie sich entzünden konnte. Aber mehr, als er getan hatte, konnte er im Moment nicht tun, er musste abwarten. Ameron beschloss, den Hobbit in Ruhe schlafen zu lassen und ging nach draußen, wo er sich auf den Boden setzte und über seinen kleinen Gast nachdachte. Was war ihm nur zugestoßen, wie kam er so schwer verletzt in den Fluss? Ameron konnte sich zwar denken, dass er von einem wilden Tier angefallen wurde, aber was war mit den alten Narben, wie hatte er seinen Finger verloren? Das alles musste schon recht lange zurückliegen, soviel stand fest. Und es waren Zeichen von schweren Folterungen, wie sie nur das Böse selbst ersinnen konnte. Aber warum machte sich Sauron so große Mühe, einen Hobbit so zu quälen? Ameron kam zu keinem Schluss, aber er war sich sicher, dass ihn die Feinde verfolgen mussten, sonst wäre er nie alleine im Wald gewesen und wäre von einem Raubtier so verletzt worden. Also würde er auf der Hut sein müssen, sie durften den Kleinen nicht wieder in ihre Finger bekommen, um keinen Preis! Und vielleicht würde er bei ihm bleiben und sein Freund werden, seit Cujas Tod war Ameron schrecklich einsam und sehnte sich nach Gesellschaft.

Am Abend hatte der Halbling hohes Fieber bekommen und warf sich stöhnend von einer Seite auf die andere. Immer wieder legte Ameron nasse Tücher auf die Stirn des Kleinen, aber das Fieber stieg immer mehr. "Welche schrecklichen Träume plagen dich nur, kleiner Freund?" murmelte der junge Mann bedrückt und strich ihm liebevoll über die glühendheiße Stirn. Plötzlich begann der Hobbit zu sprechen: " Nein, Sam!...- bleib hier! Sam? SAM!" Die letzten Worte rief er voll Verzweiflung und Angst, seine kleine Hand krallte sich in der Bettdecke fest. Ameron legte seine Hand darüber und fühlte mit einem Mal, wie der Halbling sie fest packte und sich regelrecht an sie anklammerte, aber er wurde nicht wach. Die Angst des Kleinen war unübersehbar, der junge Mann fragte sich immer wieder aufs Neue, welche schrecklichen Dinge er erlebt haben musste.

Ameron fiel wieder seine Familie ein, die grausamen Bilder der Vergangenheit drängten sich wieder in sein Gedächtnis. Ohne es zu merken, begannen die Tränen über seine Wangen zu laufen. Dieser verdammte Krieg brachte soviel Leid und Elend über die Völker Mittelerdes. Der junge Mann dachte an Vater, Mutter, die Schwestern und auch an seinen Freund, die er alle an einem Tag verloren hatte und schluchzte leise auf.

"Warum weinst du?" eine schwache, leise Stimme neben ihm riss Ameron aus seinen Gedanken. Erstaunt wandte er seinen Kopf dem Verletzten zu, der ihn aus seinen großen blauen Augen fragend ansah. Er legte seine Hand auf die Stirn des Hobbits und fand, dass das Fieber ein wenig gesunken war.

"Wie geht es dir, Kleiner?" fragte er mit leiser Stimme. "Ich habe Durst." Ameron nahm einen Becher mit Wasser und half dem Verletzten, sich ein wenig aufzurichten. Nach wenigen Schlucken sank der Kleine wieder in die Kissen zurück und lächelte dem jungen Mann schwach zu. "Danke." Sagte er leise. "Kannst du mir heute deinen Namen verraten, kleiner Freund? Ich würde zu gerne wissen, wie ich dich ansprechen kann!" sagte Ameron lächelnd und wartete ab. Aber der Halbling schüttelte nur betrübt den Kopf , man sah ihm an, wie sehr er sich quälte, aber er schien ihm nicht einfallen zu wollen. "Hab keine Angst, dein Gedächtnis wird bestimmt bald wieder da sein, lass dir Zeit!" tröstete er den verzweifelten Hobbit und merkte kurz darauf, dass er wieder eingeschlafen war.

Seufzend widmete sich Ameron wieder den Wunden, er hatte Blätter des Heilkrautes in kochendes Wasser getan und begann nun, die entzündete Schulterwunde sorgfältig mit dem Sud auszuwaschen. Die andere Verletzung wurde ebenfalls behandelt und zum Abschluss wusch er noch Gesicht und Oberkörper des Halblings mit dem erfrischend duftenden Absud, der den Verletzten rasch wieder ruhig und fest schlafen ließ, nachdem er während der Behandlung öfter vor Schmerz aufgestöhnt und sich versucht hatte, den unangenehmen Berührungen zu entziehen.

Als Ameron sah, dass sein Schützling eingeschlafen war, nahm er den Bogen und die Pfeile und begab sich auf die Jagd. Der Kleine würde ein kräftiges Essen bestimmt gut vertragen können, wenn er wieder erwachte! Während Ameron durch den Wald schlich und Ausschau nach Wild hielt, grübelte er über das Schicksal des Hobbits nach, es stand für ihn außer Frage, dass er ihn gegen seine Quäler schützen würde, der Kleine konnte bleiben, solange er wollte. Ein leises Rascheln aus dem Dickicht riss den jungen Mann aus seinen Gedanken. Lautlos nahm er einen Pfeil und legte ihn in den Bogen. Seine braunen Augen schienen die Blätterwand zu durchdringen, Ameron spannte und schoss in Sekundenbruchteilen. Ein lautes Quietschen zeigte an, dass das Geschoss sein Ziel getroffen hatte. Er war mit wenigen Schritten dort und holte unter dem Gebüsch ein Kaninchen hervor, dessen Körper von dem Pfeil durchbohrt worden war. Das würde ein wunderbares Ragout abgeben, das seinen verletzten Freund stärken würde!

Der verletzte Hobbit erholte sich langsam von seinen schweren Verletzungen, das Fieber schwand dank der Kräuter nach einigen Tagen konnte er sich sogar wieder an seinen Namen erinnern. Er hieß Frodo Beutlin und kam aus Hobbingen und war auf einer gefährlichen Wanderung nach Mordor gewesen. An den Grenzen diesen finsteren Landes, bei Kankras Lauer, wie Frodo erzählt hatte, hörten seine Erinnerungen auf. Sein Freund Sam, so meinte der Hobbit, sei dort wahrscheinlich ums Leben gekommen, zumindest konnte sich Frodo nicht erinnern, ihn danach noch einmal wiedergesehen zu haben.

Ameron hörte seinem neuem Freund gespannt zu, er vermutete, dass die schlimmen Folterungen des Feindes an Frodos Gedächtnisverlust schuld waren und war Tag und Nacht auf der Hut nach möglichen Verfolgern des unglücklichen Hobbits. Denn dass sie früher oder später kommen würden, daran hatte der junge Mann keine Zweifel. Die meisten Verletzungen mussten schon lange Zeit zurückliegen, die Narben waren bereits alt. Warum sollte ein einfacher Gefangener über einen so langen Zeitraum gefoltert worden sein, wenn er nicht für Sauron wichtig war?

Immer wieder durchstreifte Ameron die Umgebung auf der Suche nach Spuren, bis er eines Morgens auf Fußspuren aufmerksam wurde, die deutlich in dem feuchten Sand des Flussufers getreten waren. Zwei Personen, eine stammte eindeutig von einem Mann, die zweite machte den jungen Mann etwas stutzig. Es waren relativ große, nackte Füße gewesen, die aber nicht so tief in den Sand gedrückt waren wie die des Mannes. Es schien sich um eine leichte Person zu handeln - oder eine recht kleine! Ameron erinnerte sich an Frodos Beine, es musste sich um einen Hobbit handeln! Er verfolgte die Spuren bis ins Wasser, die Späher mussten den Fluss durchschwommen haben.

Kurzentschlossen legte der junge Mann seine Waffen ab und sprang in das kühle Nass. Schnell hatte er den Fluss durchschwommen und suchte das gegenüberliegende Ufer ab. Er nahm die Fährte wieder auf und gelangte an die Stelle, wo sich die beiden Späher mit ihren Kameraden getroffen hatten und schließlich flussabwärts geritten waren. Ameron wusste, dass dort eine Brücke war, die sie mit den Pferden überqueren konnten. Er schätzte, dass die Spur mindestens zwei Tage alt war, sie würden bald hier sein. Die Zeit drängte also, wenn er Frodo schützen wollte, würde er ihn in Sicherheit bringen müssen, ehe er sich um die Diener Saurons kümmern konnte. Dem jungen Mann fielen die Höhlen tief im Herzen des Waldes ein, als Junge hatte er sie erkundet und entdeckt, dass eine davon viele Meilen in den Berg ragte. Das wäre das ideale Versteck für den Hobbit!

Wieder in der Hütte angekommen, sah er Frodo am Tisch sitzend und tief in Gedanken versunken. "Deine Verfolger sind nahe, ich werde dich gleich morgen früh zu den Höhlen bringen. Dort bist du vorerst in Sicherheit. Ich werde mich dann um sie kümmern, damit sie dir kein Leid mehr zufügen können!" sagte Ameron ernst und er sah, wie die Angst in Frodos Augen durch seine selbstsicheren Worte verschwand.

Am nächsten Morgen brachen Ameron und Frodo früh auf, nachdem der junge Mann alles, was sie für einige Tage benötigen würden, in einen Rucksack verpackt hatte. Er hatte für den Hobbit, der schon recht kräftig zu sein schien, einen Wanderstock gefertigt, damit er sein verletztes Bein ein wenig schonen könnte. Der junge Mann lief voraus und hielt immer wieder Ausschau nach ihren Verfolgern, aber im Moment schien die Luft rein zu sein. Als sie einige Entfernung zurückgelegt hatten, meldete sich Frodo zu Wort und bat Ameron um eine Pause, die er ihm gewährte. Mit einem Blick hatte er bemerkt, dass Der Hobbit recht blass geworden war und ein wenig schwankte, ehe er sich entkräftet zu Boden fallen ließ. "Ist alles in Ordnung, Frodo?" fragte Ameron besorgt, doch Frodo schüttelte den Kopf: "Ich bin nur erschöpft, das ist alles." antwortete er mit schwacher Stimme und schloss die Augen. Ameron nutzte die Zeit, um sich wieder um die Feinde zu kümmern, sie müssten bald auftauchen, wenn er sich nicht sehr irrte. Aber noch war nichts von ihnen zu bemerken.

Als Ameron wieder zu Frodo zurückkehrte, sah er mit Entsetzen, dass sein kleiner Freund am Boden lag, das Gesicht der Erde zugewandt und sich nicht bewegte. Schnell war er bei ihm und drehte ihn um. Der junge Mann hatte Angst, dass ihn die Diener Saurons überlistet und Frodo getötet hatten, während er nach ihnen Ausschau gehalten hatte, aber als er den Hobbit umdrehte bemerkte er erleichtert, dass der Kleine noch am Leben war. Ameron entdeckte einen großen dunklen Fleck am rechten Hosenbein und erkannte, dass es sich um Blut handelte - die Verletzung hatte wieder zu bluten begonnen! Der junge Mann zerschnitt den Stoff kurzerhand und entfernte den völlig blutgetränkten Verband von der Wunde. Sie war wieder aufgebrochen und klaffte nun weit auseinander. Während er einen festen Verband anlegte, verfluchte Ameron seine eigene Dummheit, sein Verstand hätte ihm eigentlich sagen müssen, dass Frodo noch nicht so weit war, um eine Flucht auf eigenen Beinen zu überstehen.