Disclaimer: Keine der wundervollen Charaktere Tolkiens gehören mir, allerdings ist der Held der Geschichte meiner Phantasie entsprungen! Rating: PG 13, wegen teilweise blutigen Szenen...

@ Daenor: Oh, ein Aragornfan...ja, Ameron wird Leibwächter, was bei DEM König sicher nicht einfach wird...*gg*

@SweetDevil: Langsam tauchen sie ja auf, die Gefährten! Und wenn du nicht verwirrt wirst, umso besser! (

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Ameron wusste nicht, wohin er zuerst hinsehen sollte, sie waren nun in Hobbingen eingetroffen und der Weg führte am Marktplatz vorbei einem kleinen Weg lang, der leicht bergan führte. Der junge Mann hatte von Aragorn erfahren, dass ihr Ziel die große Wohnhöhle am Ende des Weges sein sollte, die Beutelsend genannt wurde. Ameron hatte seit seiner Kindheit nicht mehr so viele Personen auf einmal gesehen, die Hobbits standen am Weg und starrten die Menschen mit unverhohlenem Misstrauen an, er konnte sich nicht vorstellen, warum sie es taten, noch wusste er nichts über die Vorfälle, die nach dem Ringkrieg im Auenland herrschten.

Ameron wurde aus seinen Überlegungen gerissen, als sie vor einem kleinen Gartentor hielten. Er nahm kurz Frodo, der noch immer ohne Besinnung war, auf seine Arme, damit Aragorn aus dem Sattel steigen konnte. Der König übernahm seinen kleinen Freund sofort wieder und ging mit ihm den Gartenweg entlang, bis er an die große runde Eingangstür von Beutelsend gelangte, die gerade aufgerissen wurde und zwei Hobbitfrauen rannten ins Freie. Rosie fiel sofort Sam in die Arme und weinte vor Freude, ihn wiederzusehen. Liliane, Frodos Frau hingegen kam langsam auf Aragorn zu, fast schien es, als fürchte sie sich vor dem, was sie zu Gesicht bekommen würde. Sie hatte bereits gemerkt, dass ihr Frodo in seinen Armen lag, aber er regte sich nicht, eine Decke verhüllte seine gesamte Gestalt. Aber ein Blick in die Augen Aragorns und sie wusste, dass mit Frodo soweit alles in Ordnung war. Er hatte sich hingekniet und gab Liliane nun den Blick frei auf Frodos Gesicht, sie erschrak ein wenig, als sie sah, wie blass ihr Mann doch war, aber als sie ihm liebevoll über die Wangen strich, merkte sie dass sie warm waren. "Zeig mir den Weg zu seinem Bett, Liliane" bat Aragorn und folgte ihr durch die runde Tür ins Innere der Höhle. Gandalf und die anderen Hobbits folgten ihnen nach.

Nur Ameron, der bisher ein wenig abseits gestanden hatte, blieb bei den Pferden und Ponys am Weg stehen. Der junge Mann kam sich sehr fremd hier vor, er kannte niemanden. Er konnte einen Blick auf Frodos Frau Liliane werfen und hatte gesehen, wie besorgt sie um ihren Mann war. Ameron seufzte, er fragte sich, ob er auch jemals das Glück haben würde, eine Frau zu haben. Einen Menschen, der sich um ihn Sorgen machte und sich freute, wenn er wieder zu Hause war? Versonnen streichelte er über Bregos Hals, der Hengst des Königs schnaubte zufrieden und schien die Streicheleinheiten zu geniessen.

"Ameron! Möchtest du nicht in die Höhle kommen? Rosie hat ein wundervolles Mahl zubereitet!" rief Sam durch die Tür. Ameron sah auf und wandte den Kopf dem Hobbit zu. "Gerne, wenn ich euch nicht störe? Ich kann aber auch heraußen bleiben, das macht mir nichts aus!" antwortete der junge Mann unsicher. "Ach, Ameron! Sei doch nicht so schüchtern! Rosie, Liliane und die Kinder brennen geradezu darauf, dich kennenzulernen!" lachte Sam und winkte ihn heran. Langsam trat Ameron in die Höhle ein. "Pass aber auf die Deckenbalken auf, sie..." wollte der Hobbit ihn warnen, aber es war zu spät. "Au! Ist das niedrig!" rief der junge Mann und hielt sich die schmerzende Stirn. Sam musste sich das Lachen verbeißen, die Menschen waren einfach zu groß für den Smial.

Als Ameron in den nächsten Raum eintrat, sah er Aragorn und Gandalf inmitten einer Horde kleiner Hobbitkinder am Tisch sitzen, daneben hatten Merry und Pippin Platz genommen. An dem Herd stand eine Hobbitfrau, die sich gerade die Hände an ihrer Schürze abwischte und freundlich lächelnd auf ihn zuging. "Ihr müsst Ameron sein! Sam hat mir einiges von euch erzählt. Willkommen in Beutelsend!" sagte sie und streckte ihm ihre Hand entgegen. "Oh, dann seit ihr also Rosie. Es freut mich sehr, euch endlich kennenzulernen!" Ameron erwiderte ihr Lächeln.

"Er will einfach nicht aufwachen, Aragorn! Was soll ich nur tun?" eine traurige Stimme hinter ihm brachte Ameron dazu, sich umzudrehen. Vor ihr stand nun Liliane, die Frau von Frodo und sah den König verzweifelt an. "Lass ihn ausruhen, meine liebe Freundin. Frodo hat viel mitgemacht, mehr als ihm gut getan hat. Aber keine Angst, er ist nicht schwer verletzt. Ich möchte dir nun Ameron vorstellen, er ist es, der Frodo aus dem Fluss gerettet hat!" sagte Aragorn zu ihr. Ameron, der wieder rot geworden war, hielt ihr die Hand zum Gruße hin und sah Liliane verlegen an. Die Hobbitfrau blickte ihm fest in die Augen und ein sanftes Lächeln umspielte ihre Züge. "Dann seid ihr es, dem ich zu ewigen Dank verpflichtet bin. Ohne Frodo kann ich mir ein Leben kaum vorstellen, und seine Kinder brauchen ihn doch auch. Vielen Dank, Herr Ameron, Dank für alles, was ihr für Frodo getan habt." Sagte sie mit leiser Stimme, die ihre Ergriffenheit widerspiegelte.

"Ich tat nur das, was jeder andere doch auch getan hätte! Ich war nur zufällig zur rechten Zeit am Fluss, das ist mein ganzer Verdienst!" murmelte er und blickte verlegen zu Boden. "Na, jetzt mach dich nicht unwichtiger als du bist, mein Junge!" brummte Gandalf und sah belustigt auf Ameron, der ihn ein wenig hilflos ansah. "Du hast eine große Tat vollbracht, es ist gleich, ob du nur durch Zufall am Fluss warst, als Frodo vorübertrieb oder nicht. Tatsache ist, dass ohne deine Hilfe unser Freund gestorben wäre!"

Die Rede des Zauberers machte es dem jungen Mann nicht gerade leichter, gegen seine Schüchternheit anzukämpfen, aber die Hobbits nahmen ihn in seine Mitte und Ameron musste seine Geschichte erzählen. Gebannt lauschten die Hobbitkinder und die Frauen, was der junge Mann in seinem bisherigen Leben alles erlebt hatte.

Besonders von den Kindern war er sehr fasziniert, nie zuvor hatte er Hobbitkinder gesehen, und dann gleich so viele auf einmal! Nach einer kurzen Zeit, in der die Kleinen den fremden, großen Mann schüchtern gemustert hatten, konnte er sich kaum noch retten vor Fragen. Sam war Vater von sechs Kindern zwischen zwölf und drei Jahren, Frodos Sohn, der kleine Sam war zwei Jahre alt. Besonders ihn hatte Ameron fest in sein Herz geschlossen, der Kleine sah seinem Vater so ähnlich, wie es ein Sohn überhaupt konnte. Auch das kleine Hobbitkind schien den jungen Mann zu mögen, er wich kaum von seiner Seite und liebte es, von Ameron getragen zu werden.

Aragorn entschloss sich nach einigen Tagen, mit Ameron nach Minas Tirith aufzubrechen. Frodo war wieder zu sich gekommen und es schien ihm soweit ganz gut zu gehen, Gandalf wollte noch eine Zeit bleiben, er machte sich noch immer große Sorgen um den Hobbit. Ameron freute sich zwar sehr auf die Stadt, von der er bereits so viel von seinem Vater gehört hatte, aber er trennte sich nur schwer von seinen kleinen Freunden, die er sehr liebgewonnen hatte.

Zum Abschied brachten Merry und Pippin ein Pferd, das sie in Bree besorgt hatte und machte es ihm zum Geschenk. "Der Weg nach Minas Tirith ist weit, aber er ist noch länger, wenn du zu Fuß gehen musst!" sagte Merry, als er dem verdutzten jungen Mann die Zügel in die Hand drückte. Die zierliche Falbstute schnaubte zufrieden, als ihr Ameron über ihre weichen Nüstern strich. "Sie ist ja wunderschön, ich danke euch von ganzem Herzen, Merry und Pippin!" Nach einem herzergreifenden Abschiednehmen von Frodo, dem er versprechen musste, einmal zu Besuch zu kommen, schwang sich Ameron in den Sattel und die beiden Männer trabten davon.

Zu Beginn der Reise hatte der junge Mann so seine Probleme, im Sattel zu sitzen, es war zu lange her, dass er auf einem Pferd geritten war. Es war das alte Arbeitspferd seines Vaters, auf dem er als Junge immer gesessen hatte, wenn er vor den Wagen gespannt war, wieder schossen ihm Erinnerungen durch den Kopf aus längst vergangenen Zeiten, die ihn sehr still und nachdenklich machten. Aber schon nach kurzer Zeit fühlte er sich auf dem Rücken der Stute sichtlich wohl.

Während der langen Reise nach Gondor erfuhr Ameron viele Dinge, die seit seiner Flucht in den Wald geschehen waren. Fasziniert lauschte er, wenn Aragorn von den Schlachten um Helms Klamm und den Pelennorfeldern erzählte, so viele Grausamkeiten waren in diesem Krieg geschehen. Besonders interessierte ihn die Ringreise, in der Frodo als der Ringträger viele Gefahren auf sich nehmen musste, zur Rettung von Mittelerde. Als Aragorn von der Gemeinschaft des Ringes und ihren Abenteuern erzählte, ahnte der junge Mann langsam, wie sehr dieses Abenteuer die Gefährten zusammengeschweißt hatte.

"Ich kann beim besten Willen nicht sagen, dass ich gerne bei dieser Schicksalsreise dabei gewesen wäre, aber ich beneide euch alle um die tiefe Freundschaft, die jeden einzelnen mit dem Anderen verbindet. Es ist schlimm, wenn man völlig einsam sein Leben fristen muss, lieber stürzte ich mich in jede Gefahr, als dass ich noch einmal in den Wald zurückkehren müsste!" sagte Ameron schließlich und sah Aragorn ernst an. Nie wieder wollte er diese bittere Einsamkeit fühlen müssen! Der König sah seinen jungen Freund schweigend von der Seite an, er fühlte, dass dies sein voller Ernst war und konnte es auch irgendwie verstehen. In früheren Zeiten war er oft monatelang in der Wildnis unterwegs gewesen, ohne mit jemanden sprechen zu können. Aber er hatte immer einen Platz, an dem er willkommen war. Bruchtal war solange er sich erinnern konnte, seine Heimat gewesen, seine Mutter lag hier begraben. Und nun hatte er zu Hause in Minas Tirith seine geliebte Frau Arwen und seinen Sohn, den kleinen Eldarion, die auf ihn warteten.

"Keine Angst, Ameron. Es wird dir bestimmt in Minas Tirith gefallen, du wirst nie wieder ganz alleine irgendwo leben müssen!" sagte Aragorn schließlich und lächelte Ameron aufmunternd zu.

Endlich sahen sie im Sonnenlicht den weißen Turm der Stadt weithin strahlen, Ameron war von diesem Bild überwältigt. Nie hätte er sich gedacht, dass Minas Tirith so prächtig war. Als sie das erste Stadttor durchritten hatten, war der junge Mann sprachlos, nie zuvor hatte er so viele Menschen gesehen! Dabei war er schon in Hobbingen von der Bevölkerungsmenge beeindruckt gewesen. Aber hier drängten sich die Menschen auf der Strasse, kaum konnten ihre Pferde einen Weg durch die Straßen finden. Ameron, der das nicht gewohnt war, fühlte sich äußerst unbehaglich und der Lärm, den die Leute machten, dröhnte in seinen Ohren. Aragorn sah, dass der junge Mann sich unsicher fühlte und legte ihm die Hand auf den Arm. "Die Menschen kommen gerade von ihrer Arbeit auf den Feldern und den Wäldern zurück in die Stadt. Sonst ist hier nicht so viel los, du wirst merken, dass es in den Teilen der Stadt, die vom Haupttor entfernter liegen, viel ruhiger zugeht!" rief der König, um den Lärm zu übertönen.

Und er hatte Recht, nachdem sie einige kleinere Mauern durchritten hatten, verebbte der Tumult und Ameron atmete auf. Nun konnte er sich wieder umschauen, die Stadt faszinierte ihn mit jedem Male mehr, aufmerksam beobachtete er die Leute, die an ihnen vorbeigingen und ihren König ehrfürchtig begrüßten, die Kinder, die fröhlich auf der Strasse spielten, dann die schönen Häuser, es gab so viel für ihn zu sehen, Ameron wusste nicht, wohin er den Kopf wenden sollte. Aragorn beobachtete schmunzelnd seinen jungen Freund, er freute sich, dass es ihm zu gefallen schien.

Endlich hatten sie den Palast erreicht und die beiden Reiter stiegen ab. Sofort waren zwei Stallknechte zur Stelle, die ihnen die Zügel aus der Hand nahmen und die völlig erschöpften Pferde in den Stall brachten. Ameron stand mit offenem Munde da und hatte den Kopf in den Nacken gelegt. Vor ihm ragte der Turm weit in den Himmel.

"Komm Ameron, wir werden bereits erwartet !" rief Aragorn lachend und lief die Treppen hoch. Der junge Mann sah zur Treppe hoch und erkannte an ihrem Anfang zwei Personen stehen. Langsam setzte er sich in Bewegung und erklomm die Stufen. Mittlerweile hatte der König die Beiden erreicht und Ameron sah, wie er die Frau und das Kind stürmisch umarmte. In einigem Abstand blieb Ameron stehen und beobachtete die rührende Szene.

"Ameron, bitte komm näher! Verzeih, dass ich euch noch nicht bekannt gemacht habe!" lachte Aragorn, als er sich aus den Armen seiner Familie gelöst hatte. Langsam kam der junge Mann seiner Aufforderung nach. "Ich möchte dir meine Frau Arwen und meinen Sohn Eldarion vorstellen!" Ameron sah vor sich eine wunderschöne Elbenfrau, die ihn freundlich zulächelte. Er ging auf die Knie und senkte den Kopf. "Es ist mir eine große Ehre, die Königin und den Kronprinzen Gondors kennenlernen zu dürfen!" sagte er mit fester Stimme. Er hörte Königin Arwen leise lachen und sie sagte: "Die Ehre ist auf unserer Seite. Willkommen in Gondor, mein lieber Ameron!"

"So, nun wollen wir aber hineingehen und uns stärken! Komm mit uns, Ameron!" sagte Aragorn und wandte sich zum Gehen. Der junge Mann erhob sich wieder und trottete hinter der Königsfamilie ins Innere des Palastes. Sie durchschritten große, helle Hallen, bis sie in einen gemütlich eingerichteten Raum gelangten, im großen Kamin an der Wand prasselte fröhlich ein Feuer vor sich hin und sie setzten sich in große, weiche Sessel. Aragorn erzählte Arwen, was er im Auenland erlebt hatte, sie hörte erschrocken, was mit Frodo geschehen war und als sie erfuhr, was Ameron für den Hobbit getan hatte, wandte sie sich ihm zu und griff dankbar seine Hand. "Du hast einen unserer kostbarsten Freunde vor dem sicheren Tod bewahrt. Ohne dich wäre Frodo Beutlin, der Ringträger verloren gewesen. Wir alle sind dir zu tiefsten Dank verpflichtet!" Ameron sah peinlich berührt zu Boden und atmete auf, als ein Diener sie zu Tisch bat.

Nach dem Essen ließ Aragorn für ihn ein Zimmer richten, was den jungen Mann sehr freute, war er doch todmüde, die lange Reise und die vielen neuen Eindrücke, die er gesammelt hatte, forderten ihren Tribut. Er wurde in ein großes Schlafgemach geführt, seine alte Hütte hätte bestimmt darin Platz gefunden. Als Ameron endlich allein war, ging er zum Bett und fuhr langsam mit seinen Fingern über das weiche Bettzeug. Noch nie hatte er einen edleren Stoff gesehen, überhaupt alles in diesem Raum war edel. Es passte überhaupt nicht zu ihm, der junge Mann war Entbehrungen gewohnt, nicht aber Luxus. Er wandte sich von der Liegestatt ab und ging zum Fenster. Obwohl die Welt in finsterer Nacht lag, sah er weit unter sich viele kleine Lichter, sie schienen wie gefallene Sterne die Stadt zu erleuchten.

Ein leises Klopfen an der Türe ließ ihn herumfahren. "Ja?" fragte er zögernd und eine Frau trat ein. "Herr Ameron, ich habe hier für euch neue Kleidung, ich denke, dass sie passen müsste." Erstaunt sah er auf das Bündel in ihren Armen und blickte dann an sich selbst herunter. Seine Sachen sahen wirklich nicht besonders gut aus, an vielen Stellen geflickt oder zerissen, schmutzig und staubig von der weiten Reise. "Dankeschön, ich werde sie gleich anprobieren" antwortete er und lächelte ihr zu. Die Bedienstete legte Hemd, Hose und eine ärmellose Weste, alles wie seine alte Kleidung in schwarz gehalten, auf das Bett. "Außerdem wartet auf euch ein heißes Bad, folgt mir bitte!" Die Frau führte ihn in einen Raum, in dessen Mitte eine große Wanne aus Holz stand, randvoll gefüllt mit dampfenden Wasser, dem verschiedene Kräuteressenzen beigefügt wurden.

Ameron bedankte sich und wollte sich gerade das Hemd ausziehen, als er merkte, dass die Frau noch immer hinter ihm stand. Irritiert wandte er sich zu ihr um, sein Hemd war aufgeknöpft und gab den Blick auf seine muskulöse Brust frei. Warum ließ sie ihn nicht allein, hat er etwas falsch gemacht? Der junge Mann sah sie unsicher an und wusste nicht so recht, was er nun tun sollte. Die Frau begann zu lächeln, als sie seine Unsicherheit bemerkte. "Wenn ihr es wünscht kann ich euch behilflich sein, Herr Ameron." Er schluckte und schüttelte schnell den Kopf: "N-nein, ich denke, dass ich das schon alleine hinbekommen werde!" stotterte er und fühlte, wie ihm das Blut in den Kopf schoss. Leise lachend nickte die Bedienstete und verließ den Raum.

Ameron atmete geräuschvoll aus und sah noch eine Weile misstrauisch zur Tür, ob die Frau auch wirklich nicht wiederkommen würde. Schließlich zog er sich aus und stieg langsam in das dampfende Wasser. Zufrieden lehnte er sich zurück und schloss die Augen. Das war etwas ganz anderes als im Fluss zu baden! Der junge Mann blieb solange im Wasser, bis es ausgekühlt war, dann endlich stieg er aus der Wanne und sah sich kurz um. Was sollte er nun anziehen? Seine neue Kleidung war in seinem Zimmer, hier lag nur das völlig verschmutzte Gewand, das er nun wirklich nicht mehr tragen wollte. Sein Blick fiel auf ein weißes Hemd und auf eine Hose aus dünnen Stoff, das anscheinend für ihn bereitgelegt wurde. Rasch schlüpfte er in die Hose und zog sich das Hemd über. Als er die Türe öffnete, stand die Frau wieder vor ihm und brachte ihn in sein Zimmer zurück. Völlig erschöpft ließ er sich auf das Bett fallen und bevor er noch zum Nachdenken kam, war Ameron bereits eingeschlafen.

Die Dienerin kam wenig später noch einmal in sein Zimmer, um nach etwaigen Wünschen zu fragen, aber als sie ihn tief schlafend liegen vorfand, lächelte sie leise und löschte das Licht.