Disclaimer: Keine der wundervollen Charaktere Tolkiens gehören mir, allerdings ist der Held der Geschichte meiner Phantasie entsprungen! Rating: PG 13, wegen teilweise blutigen Szenen...

@ AUXIA: Ich habe mich diesmal extra beeilt um dich nicht allzu lange warten zu lassen! Ich freue mich immer wieder, dass es dir noch immer gefällt! (

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Ameron schlenderte durch den verschneiten Garten des Palastes und hing seinen Gedanken nach. Er war einfach nur froh und glücklich mit seinem Leben, auch wenn er manchmal das Gefühl hatte, es fehle ihm etwas. Dieses Gefühl suchte ihn meist dann heim, wenn er Frodo und Liliane zusammen mit ihren Kindern sah. Eine wundervolle Familie, dass war es, was Ameron abging.

Lautes Lachen drang an seine Ohren, Ameron musste sich nicht anstrengen, um Eldarion und den jungen Frodo herauszuhören. Die Beiden waren mittlerweile die dicksten Freunde geworden und hatten meist nichts wie Unsinn im Kopf. Ameron begann breit zu grinsen, es war an der Zeit, ihnen die Sache mit Rowhana heimzuzahlen! Leise schlich sich der junge Mann an, kein noch so kleines Geräusch drang durch den frischgefallenen Schnee. Ameron hatte nichts aus seiner Zeit im Wald verlernt, außerdem waren seine jungen Freunde zu sehr mit ihrem Spiel beschäftigt, als dass sie auf ihre Umgebung geachtet hätten. Der Hauptmann hatte sich hinter einem Gebüsch versteckt und wartete nur noch auf die passende Gelegenheit. Eldarion stand genau mit dem Rücken zu ihm, Ameron sprang und riss den jungen Prinzen, der vor Schreck aufschrie zu Boden.

Es bereitete dem Mann keine Schwierigkeiten, den Jungen am Boden niederzuhalten und begann ihn durchzukitzeln. „Ameron! Lass das, hör auf! Das kitzelt!"rief Eldarion lachend und versuchte sich aus dem festen Griff herauszuwinden. Aber es gelang ihm nicht. Ameron wollte schon triumphieren, als er plötzlich ein Gewicht an seinem Hals und im Rücken spürte. Frodo hatte sich mit einem lauten Kampfschrei auf den jungen Mann gestürzt und versuchte nun, ihn von Eldarion herunterzuziehen. Ameron musste sich anstrengen, um nicht umgerissen zu werden, aber schließlich schafften es die Jungen, ihn in den Schnee zu werfen und festzuhalten. „Ergib dich!"rief Eldarion und Frodo begann nun seinerseits, Ameron an den Seiten zu kitzeln. „Nie, niemals! Ihr furchtbaren Orks werdet mich nicht besiegen!"keuchte Ameron lachend und machte verzweifelte Versuche, sich aus den Fängen der kleinen Orks herauszuwinden.

Aufgeschreckt durch das Geschrei im hinteren Teil des Gartens waren Frodo und Liliane mit ihren Kindern hinzugeeilt und sahen staunend das wilde Gerangel im Schnee. Sam und Titheniel stürmten quietschend auf Ameron zu und halfen Frodo und Eldarion nach Kräften, ihren großen Freund zu kitzeln. Frodo und Liliane begannen zu lachen, dass ihnen die Tränen über die Wangen liefen, es sah zu komisch aus, als die vier Kinder alle auf Ameron saßen und der junge Mann keine Möglichkeit hatte, seine Belagerer abzuschütteln.

„Hallo Frodo!"Ameron winkte freudig zu seinem kleinen Freund hinüber, der gerade auf dem Weg in sein Zimmer war. „Oh, Ameron! Lange nicht mehr gesehen."Frodo kam lachend auf den jungen Hauptmann zu. „Wo warst du?" Ameron zuckte mit den Schultern: „Aragorn hatte mir ein paar Tage frei gegeben, da bin ich zu meinen Schwestern nach Rohan geritten. Du glaubst ja gar nicht, wie süß die Kleine ist! Sie kann schon meinen Namen sagen! Naja, fast."erzählte der junge Mann freudestrahlend. Der Hobbit musste über den verklärten Gesichtsausdruck schmunzeln, er wusste nur zu gut, was sein Freund meinte. „Wie geht es Liliane, macht ihr die Schwangerschaft noch immer so schwer zu schaffen?"fragte Ameron. Frodo nickte: „Ja, es war noch nie so schlimm wie bei diesem Kind! Das muss ein Monster werden, ganz bestimmt!"lachte er. Ameron musste lachen, die Vorstellung, dass Frodo Vater eines kleinen Monsters werden würde, amüsierte ihn prächtig.

„Ameron!"ertönte hinter ihm ein lauter Schrei. Erschrocken drehte sich der junge Mann um und sah zwei wilde Krieger auf ihn zurasen. „Eldarion, Frodo!"rief er auf und machte sich auf einen stürmischen Empfang gefasst. Die beiden Jungs sprangen ihrem Freund aus vollem Lauf in die Arme, sodass Ameron seine liebe Not hatte, auf den Beinen zu bleiben. „Wo warst du so lange? Wir haben dich soo vermisst!"sagte der junge Frodo und drückte den lange entbehrten Freund an sich. „He, langsam, ihr kleinen Orks! Soo lange war es doch gar nicht! Außerdem habe ich euch doch gesagt, dass ich meine Familie besuchen werde!"lachte Ameron und umarmte seine jungen Freunde. Er hatte die beiden Rabauken auch furchtbar vermisst.

Ameron hatte Aragorns und Sams Söhne fest in sein Herz geschlossen, er mochte ihre wilden Spiele und die Streiche. Irgendwie erinnerten ihn Frodo und Eldarion an sich selber und seinen Freund Torben. Wehmütig dachte Ameron an seinen Freund zurück, der bei dem grausamen Überfall auf sein Dorf sein junges Leben lassen musste.

„Was hält ihr von einem kleinen Ausritt, wenn mein Dienst zuende ist?" fragte Ameron grinsend. Lautes Jubeln war die Antwort, Eldarion und Frodo fanden es wundervoll, wenn der junge Hauptmann mit ihnen in die nähere Umgebung von Minas Tirith ritt. „Aber nur mit dem Einverständnis eurer Eltern!"mahnte er, aber die Jungs waren davon überzeugt, dass ihnen die Erlaubnis erteilt werden würde. Jeder hatte vollstes Vertrauen zu Ameron, er würde die Kinder niemals irgendeiner Gefahr aussetzen. Natürlich hatten Aragorn und Sam nichts gegen einen kleinen Ausflug ihrer Söhne mit Ameron einzuwenden, und so ritten die Drei am Nachmittag aus der Stadt hinaus und auf ein kleines Waldstück zu. Sie ließen ihre Reittiere um die Wette galoppieren, wobei Ameron seine Stute Perian immer ein wenig zurückhielt, damit die Ponys der Jungs eine Chance hatten, sie zu überholen. Auf einer kleinen Lichtung ließen sie die Tiere grasen und nahmen den kleinen Imbiss zu sich, den Ameron in seinen Satteltaschen verstaut hatte. Die Jungs tobten danach im Wald herum, während sich Ameron mit geschlossenen Augen auf die Decke legte und sich von der Frühlingssonne bescheinen ließ. Der junge Mann genoss sein Leben in vollen Zügen, er fühlte sich einfach nur wundervoll!

Ein leises Rascheln und das Knacken eines kleinen Zweiges ließ Ameron aufhorchen, er versuchte sich nicht anmerken zu lassen, dass er die Jungs längst gehört hatte. Eldarion und Frodo versuchten sich in der Kunst des lautlosen Anschleichens und obwohl Frodo als Hobbit kaum zu hören war und Eldarion sich die größte Mühe gab, entging dem jungen Hauptmann kein Schritt der Kinder. Gleich würden sie ihn erreicht haben und bestimmt würden sie versuchen, ihn zu kitzeln. Das versuchten sie immer! Ameron konzentrierte sich auf die Geräusche und plötzlich fuhr sein rechter Arm in die Höhe und hinderte Frodo, ihn in der Seite zu kitzeln. Erschrocken schrie der Hobbit auf, als er unvermittelt Amerons Hand hochschnellen sah, obwohl der Mann die Augen noch immer geschlossen hielt!

„Ihr seid zu laut!"sagte er schläfrig und öffnete schließlich ein Auge. „Man hört euch schon von weitem!"Frodo setzte ein beleidigtes Gesicht auf: „Dich kann man wohl nie erschrecken, was? Dabei waren wir so leise. Das ist gemein!"maulte er und Eldarion verzog ebenfalls enttäuscht das Gesicht. Ameron musste nun lachen: „Ich höre recht gut, das macht es euch schwer, mich zu überraschen. Im Wald musste ich alles erlauschen können, sonst hätte mich des öfteren einmal ein Ork geholt!"– „Oder ein Wolf!"platzte Frodo heraus. Amerons Miene verdunkelte sich. „Wie kommst du darauf, dass mich ein Wolf hätte anfallen können?"– „Na, ein Wolf ist doch eine reißende Bestie, die alles tötet, was ihr unter die Augen tritt!" antwortete der junge Hobbit überzeugt. Ameron schüttelte betrübt den Kopf: „Woher hast du denn diesen Blödsinn?"Frodo sah den jungen Mann erstaunt an: „Die Männer in Hobbingen haben das gesagt, einmal hatte ein Wolf ein Lamm von einem der Bauern gestohlen!"Ameron atmete durch, um seinen Ärger runterzuschlucken. „Die Männer irren sich! Wölfe sind keine reißenden, mordlüsternen Bestien, sondern scheue, wundervolle Geschöpfe! Ich hatte eine Wölfin zur Gefährtin, als ich alleine im Wald lebte. Sie hat mir über viele Jahre geholfen und mich beschützt."Ameron begann Eldarion und Frodo, von Cuja zu erzählen. Die Jungs hörten ihm mit offenen Mündern zu und als Ameron am Ende angekommen war, wischten sie sich verstohlen die Tränen vom Gesicht. Sie hatten nun ein ganz anderes Bild von Wölfen erhalten und begannen, sich für diese wundervollen Geschöpfe der Wildnis zu begeistern, was Ameron mit einem Lächeln zur Kenntnis nahm.

„Hauptmann Ameron, König Elessar wünscht euch dringendst zu sprechen!" Erstaunt sah Ameron auf den Botenjungen, der keuchend in seiner Küche stand. „Warum? Hat er gesagt, worum es geht?"Der Junge zuckte mit den Schultern. „Nein, nur, dass es dringend sei!"Seufzend stellte Ameron den Teller zur Seite, dabei hatte er sich so auf den gebratenen Fisch gefreut! Aber die Pflicht geht vor, außerdem muss es wirklich um was Ernstes handeln, wenn der Bote so laufen musste! „Gut, ich komme." Schnellen Schrittes machte sich der junge Hauptmann auf den Weg in den Palast.

„Was ist los, Aragorn, ist etwas geschehen?"fragte Ameron beunruhigt, als er vor dem König stand, das Gesicht Aragorns sprach Bände. „Eldarion und Frodo sind verschwunden!"Ameron erbleichte, er konnte kaum glauben, was er da hörte. „Verschwunden? Aber...seit wann? Warum?"Aragorn sah seinen jungen Freund verzweifelt an. „Seit gestern Abend vermissen wir sie, ein Wächter am Stadttor hat sie gesehen, wie sie mit ihren Ponys die Stadt verlassen haben!"–„Was? Und er hat sie nicht aufgehalten? Der Kerl kann was erleben, ich werde...!"rief Ameron erbost auf, der Mann unterstand seinem Befehl und er hatte seine Pflicht offensichtlich vernachlässigt!

„Beruhige dich, mein Freund! Der Mann kann nichts dafür, er hielt die Beiden für Hobbits. Die Jungs haben sich mit Kapuzen getarnt!" beschwichtigte Aragorn den wütenden Ameron. „Trotzdem hätte so etwas nicht passieren dürfen! Aber du hast Recht, es ist schwer, Kinder von Hobbits zu unterscheiden. Aber warum sind sie weggelaufen, Aragorn?"– „Ich habe fürchterlich mit ihnen geschimpft und zu Eldarion gesagt, dass er mir aus den Augen gehen soll!"sagte der König bedrückt und sah zu Boden. „Dass sie deswegen auf und davon sind, kann ich mir nicht ganz vorstellen. Wahrscheinlich hat sie nur die Abenteuerlust gepackt und kommen bald wieder. Immerhin sind sie keine kleinen Kinder mehr!"versuchte Ameron seinen Freund zu trösten. Doch Aragorn sah ihn irritiert an: „Was meinst du damit, Ameron? Ja, sie sind keine kleinen Kinder mehr, aber außerhalb der Stadt harren viele Gefahren auf die Beiden. Gefahren, von denen die Jungs keine Ahnung haben! Sie sind noch zu jung für so etwas!"Ameron nickte und zog es vor, seine Meinung für sich zu behalten.

Er sah nicht ganz ein, warum sich Aragorn so große Sorgen machte, schließlich war er selbst jünger gewesen als Eldarion und Frodo, als er alleine im Wald hausen musste. Es war Amerons feste Überzeugung, dass Kinder in diesem Alter einem kleinen Abenteuer durchaus gewachsen wären! Aber er erklärte sich sofort dazu bereit, sich an der Suche zu beteiligen. Außer Ameron waren natürlich Aragorn und Sam, die besorgten Väter, aber auch Frodo und Faramir mit dabei. Legolas hatte es vorgezogen, bei Liliane in Minas Tirith zu bleiben, der Elb war erst am Tag zuvor eingetroffen und hatte bemerkt, dass sich ihr Kind in Querlage befand, sodass es nicht auf die Welt kommen konnte... nicht ohne spezielle Hilfe. Er wollte versuchen, ihr diese Hilfe zu geben, aber es konnte Liliane und das Ungeborene töten, wenn etwas schief gehen würde. Der Hauptmann hatte die Sachlage von Aragorn erfahren, der ihn über die Erkenntnis des Elben informiert hatte.

Als der Suchtrupp losritt, sah Ameron, dass Frodo mit den Gedanken weit weg war und sich offenbar große Sorgen machte. Klar, Liliane erwartet in den nächsten Wochen die Geburt ihres dritten Kindes, das ist doch schon ein guter Grund für Frodo als werdender Vater, nervös zu sein! Aber der junge Mann wusste, dass das nicht der Grund war, dass der Hobbit so abwesend war, er hatte einfach nur fürchterliche Angst um seine geliebte Frau!

Bald schon war es den Freunden klar, dass Eldarion und Frodo Richtung Osgiliath unterwegs waren, die verlassene Ruinenstadt war nicht allzu weit von Minas Tirith entfernt und für Jungs in ihren Alter mehr als spannend. Soviele Geschichten hatten sie davon gehört, die letzte Festung vor den Toren Mordors war immer wieder Ziel heftiger Angriffe geworden und wurde nach dem Ringkrieg dem Verfall preisgegeben. „Hier haben sie übernachtet!"rief Ameron aus dem verfallenen Stall. Die Spuren der Jungs und ihrer Ponys waren nicht zu übersehen. Also waren sie wirklich hiergewesen, aber es schien schon viele Stunden her zu sein, der junge Hauptmann schätzte, dass Eldarion und Frodo früh am Morgen weitergezogen waren. Aber wohin wollten die beiden Ausreißer nur?

„ Sie sind weg, soviel ist klar. Wir haben jeden Stein hier umgedreht." Faramir schüttelte den Kopf und klopfte leicht auf die Schulter Aragorns, der nachdenklich an der Unterlippe nagte. Eldarion besaß ein furchtbar aufbrausendes Temperament, das wusste er, sein Sohn überdachte oft nicht, was er tat, aber dass er Sams Sohn mitgenommen hatte! Was war bloss geschehen, dass die Jungs davonliefen? Angst vor der Strafe? Aber Eldarion und Frodo hatten doch nichts zu befürchten außer einem ernsten Gespräch. Er und Sam würden ihre Söhne doch niemals schlagen! „Wir sollten so rasch als möglich weiterreiten!"Sams Stimme riss Aragorn aus seinen Gedanken. Er hob den Kopf und sah in die grünen Augen des Gärtners, der ihn auffordernd ansah. „Herr Frodo fühlt sich hier nicht besonders wohl, wenn du verstehst, was ich meine. Die Erinnerungen an seine Gefangenschaft und was die mit ihm angestellt haben sitzt noch tief in seinen Knochen."Der König nickte und rief seine Freunde zum Aufbruch. Ameron war inzwischen vor das verfallene Stadttor gegangen und hatte die Spuren der Ponys wiedergefunden. Sie führten in gerader Linie genau auf das schwarze Gebirge zu, das die Grenze zu Mordor bildete. Mordor! Ameron hatte schreckliche Dinge von diesem Land gehört, einst war es Saurons Reich, von dem aus er die Herrschaft über die freien Völker Mittelerdes an sich reißen wollte. Frodo und Sam hatten dort die schwerste Prüfung in ihrem Leben zu bestehen, als sie den einen Ring vernichten mussten. Wenn die Jungs nun genau dorthin wollten? Dem jungen Hauptmann schien es logisch zu sein, die Kinder hatten viele Geschichten darüber gehört und wollten nun wahrscheinlich ihr eigenes Abenteuer bestehen.

Faramirs Seufzen riss Ameron aus seinen Gedanken. Erstaunt blickte er sich um und zügelte Perian ein wenig, sodass er mit dem Statthalter auf gleicher Höhe ritt. „Was ist los?"fragte der junge Mann besorgt. Faramir schüttelte den Kopf: „Ich musste gerade an Liliane denken, es ist so furchtbar zu wissen, dass sie bei der Geburt ihres Kindes vielleicht sterben könnte!" Ameron nickte wissend, auch er machte sich große Sorgen um Frodos Frau und das Ungeborene. „Ich habe gehört, dass Legolas sich ihrer annehmen will. Elben haben doch großartige Heilfähigkeiten, er wird es schaffen! Ganz bestimmt!"Ameron versuchte optimistisch in die Zukunft zu blicken, er konnte sich nicht vorstellen, dass Liliane, die er sehr mochte, bei einer so wundervollen Sache wie einer Geburt sterben könnte. Das durfte nicht sein! Nachdenklich ritt er weiter, immer die Umgebung im Auge behaltend.

Nach einer Weile stutzte er, vor sich sah er zwei Ponys, die gemächlich an der Strasse standen und grasten. Um besser sehen zu können, stellte sich der junge Mann in den Steigbügeln auf und beschattete seine Augen mit der Hand. „Da vorne scheinen zwei Ponys zu sein!"rief er Aragorn zu und trieb seine Stute an. Es waren tatsächlich Ponys, die da gesattelt und gezäumt vor ihnen standen. „Das ist Eldarions Pony!"sagte Aragorn mit aufgeregter Stimme. „Und das hier ist Frodos!"stammelte Sam, als er den Hals des zottigen Hobbitponys klopfte. „Aber wo sind die Jungs? Es scheint, als hätten sie die Tiere laufen lassen, sie tragen kein Gepäck mehr."Mutmaßte Faramir und sah in die Runde. Nichts war von den Kindern zu sehen, die Ponys mussten. „Sie sind dorthin gegangen."Sagte Aragorn mit müder Stimme und wies nach Mordor.

Ameron musste unwillkürlich schlucken, seine Befürchtung schien sich zu bewahrheiten. Rasch sah er zu Sam und Frodo hinüber, die wie erstarrt auf das Felsmassiv des Ephel Duath starrten. Schlimme Erinnerungen mussten seine kleine Freunde mit diesem dunklen Ort verbinden, das wusste der junge Hauptmann nur allzu gut, oft genug hatte er mittlerweile erlebt, wie Frodo reagierte, wenn ihn irgendetwas an diese Zeit erinnerte. Im Herbst hatte der Hobbit schreckliche Schmerzen erdulden müssen, die Wunde, die Kankra geschlagen hatte, ließ ihn nie zur Ruhe kommen, genauso wie der Dolchstoss der Nazgul quälte sie ihn für einen ganzen Tag unsagbar.

Schweigend stiegen sie wieder auf ihre Pferde und ritten weiter, Ameron sah immer wieder zu den Hobbits und Aragorn hinüber, die sich alle furchtbare Sorgen zu machen schienen. Sam und der König machten sich Gedanken um ihre Söhne, die Ameron noch immer nicht ganz nachvollziehen konnte. Sein Hauptaugenmerk galt indessen Frodo, den er sehr wohl verstehen konnte. All die schlimmen Erlebnisse, die er in letzter Zeit erlebt hatte, dann noch die Sache mit dem Baby... Aragorns scharfe Stimme riss ihn aus den Gedanken um Liliane, erstaunt sah er, dass er sich mit Faramir zu streiten schien. Ameron wusste, dass Faramir genauso wie er dachte, was die Abenteuerlust von Jungen in Frodos und Eldarions Alter anbelangte. „Schon gut! Aber denk doch auch einmal an die Hobbits! Was nützt es uns, wenn wir uns die schlimmsten Dinge ausmalen! Du machst es Sam und Frodo nicht wirklich einfacher, wenn du von Orks sprichst, die die Kinder fressen wollen!" Faramir hatte zwar leise gesprochen, aber Ameron war das Gespräch nicht entgangen. Aragorn wusste, dass Orks die Gegend um Mordors Grenzen unsicher machten. An die hatte Ameron gar nicht gedacht, aber die Jungs würden bestimmt schlau genug sein, ihnen nicht in die Klauen zu fallen.