Disclaimer: Keine der wundervollen Charaktere Tolkiens gehören mir,
allerdings ist der Held der Geschichte meiner Phantasie entsprungen!
Rating: PG 13, wegen teilweise blutigen Szenen...
Die Freunde atmeten erleichtert auf, als sie vor sich auf einer Wiese ihre Pferde sahen, die friedlich grasten. Die treuen Tiere hatten an diesem Ort verharrt, wo sie ihre Herren verlassen hatten. Als Aragorn zu Brego ging, sah Frodo sprachlos hin und schüttelte den Kopf: „Du, Streicher?"Das war das erste Mal seit seiner Befreiung aus dem Turm, dass Frodo seinen großen Freund erkannt hatte! Während des Rittes nach Minas Tirith schienen sich die Nebel um den Verstand des Hobbits langsam zu lichten und er erkannte einen Freund nach dem anderen. Ameron atmete auf, als er die stete Besserung seines Zustandes bemerkte, nun würde alles wieder gut werden, da war er sich nun sicher!
Als sie durch die Strassen der Stadt ritten, lenkte Aragorn seinen Hengst neben die Stute Amerons. „Ich möchte, dass du dir deine Wunde in den Häusern der Heilung versorgen lässt, Ameron. Sie ist nicht auf die leichte Schulter zu nehmen, riskiere lieber nichts!"Der junge Mann schüttelte langsam den Kopf: „Ich denke nicht, dass das etwas bringen würde. Sie verheilt bereits und den Verband kann ich auch selbst wechseln."
Aragorn verdrehte die Augen und stöhnte leise auf. Nicht schon wieder so eine sinnlose Diskussion! Ameron konnte wohl einfach nicht über seinen Schatten springen, da war er wie ein störrischer Junge! „Hauptmann Ameron! Ich muss euch doch nicht extra einen Befehl erteilen, oder?"Die Stimme des Königs klang drohend, sodass ihn Ameron einfach nur aus großen Augen anstarrte und langsam den Kopf senkte. Der junge Mann sah sich in einer Falle. Entweder er ginge freiwillig, oder er nahm einen Befehl des Königs entgegen und musste auf jeden Fall gehorchen. Wieso nur wollte ihm Aragorn nie glauben, wenn er sagte, dass er keinen Heiler benötigte?
Missmutig trottete der junge Hauptmann durch den Gang und trat schließlich in eines der Behandlungszimmer, das ihm zugewiesen worden war. Er setzte sich auf einen der Stühle und ließ seine Blicke durch den Raum schweifen, überall sah er Verbandszeug, verschiedenste Scheren, Pinzetten und kleine scharfe Messer. Ameron fuhr ein Schauer über den Rücken, als auf dem Tisch auch eine Nadel zu finden war. Bloß nicht wieder nähen! Das würde er bestimmt nicht zulassen, der Schnitt würde auch so heilen!
Ameron musste nicht allzu lange warten, als die Türe aufging und eine junge Frau eintrat. Als er ihre Erscheinung sah, musste der junge Mann unwillkürlich schlucken. Sie war eine echte Schönheit! „Mein Herr, ich werde mich nun um euch kümmern! Was fehlt euch denn?"fragte sie mit sanfter Stimme, die Amerons Herz schneller schlagen ließ. „Der Oberarm...eine vergiftete Orkklinge hat mich erwischt."Antwortete er mit leiser Stimme.
Die junge Frau half ihm, die Knöpfe und Schnallen seiner Jacke und seines Hemdes zu öffnen und zog die Kleidungsstücke vorsichtig über den verletzten Oberarm, der noch immer Aragorns notdürftigen Verband trug. Als sie den tiefen Schnitt sah, verzog sie ein wenig erschrocken das Gesicht. Die Wunde war stark gerötet, an einigen Stellen zeigten sich Spuren von Eiter und sie nässte ziemlich stark. „Das sieht aber wirklich nicht gut aus, mein Herr...?"- „Ameron. Mein Name ist Ameron."Beeilte sich der junge Mann zu erwidern. „Ah, Ameron. Ihr seit Mitglied der Leibwache, ich erkenne eure Uniform. Welchen Rang habt ihr da?"Die Frau stellte diese Fragen, während sie mit geübten Fingern alle Dinge auf einen kleinen Tisch neben sich legte, die sie in Kürze brauchen würde. Misstrauisch verfolgte Ameron jeden ihrer Handgriffe. „Ich bin Hauptmann"antwortete er.
„Na dann, Hauptmann Ameron. Bitte haltet ihren Arm jetzt ruhig, ich will den Schnitt säubern!"Sie hatte eine Flasche in die Hand genommen und begann, etwas der Flüssigkeit auf die Wunde zu träufeln. Doch ehe der erste Tropfen seine Haut benetzen konnte, zog Ameron schnell seine Hand zurück. „Was macht ihr da? So kann ich das nicht!"sagte die junge Pflegerin vorwurfsvoll und fuhr mit der Behandlung fort. Aber auch diesmal gelang es nicht, das Mittel auf den Schnitt zu bekommen. „Das brennt! Orkgift könnte nicht schlimmer sein!"sagte der junge Mann und rückte ein wenig ab. „Woher wollt ihr das wissen?"fragte sie und sah ihn mit gerunzelter Stirn an. „Könnt ihr mir versprechen, dass es nicht brennt?"Er zog eine Braue hoch und sah mit einem kleinen Grinsen, dass sie den Kopf schüttelte. „Nein, das kann ich nicht. Aber eure Wunde ist nicht sauber, euch könnte das Wundfieber heimsuchen!"Die junge Frau war am Ende ihrer Weisheit, diese Sturheit erinnerte sie an die eines kleinen Jungen, der nicht einsehen wollte, dass man ihm nur helfen wollte. Aber sie würde den Arm versorgen, Amerons Verhalten forderte sie heraus.
„Ich benehmt euch wie ein Kind! Wollt ihr euren Arm verlieren?"Ihre Stimme war nun streng geworden. „Das werde ich bestimmt nicht, die Wunde beginnt bereits zu heilen, ich brauche das Zeug hier nicht! Wickelt einfach einen neuen Verbad drüber und ihr seid mich los!"Ameron wollte sich gerade erheben, als er sah, dass die junge Frau große Augen machte und an ihm vorbeisah. Sie erhob sich und deutete eine Verbeugung an. „Eure Hoheit! Was..."
Der junge Hauptmann fuhr hoch und drehte sich erschrocken um. Wenn Aragorn diese Diskussion mitbekommen hatte, na dann... Aber niemand war hinter ihm, er wollte sich gerade wieder umdrehen, als er plötzlich fühlte, dass eine kalte Flüssigkeit über seinen Arm rann und die Wunde fürchterlich zu brennen begann. Erschrocken schrie er auf und funkelte die Frau wütend an: „Was soll das? Wollt ihr mich umbringen?"Ameron sah, dass sich die junge Frau nur mühsam das Lachen verbeißen konnte und runzelte die Stirn. „Es tut mir leid, Hauptmann! Aber ich wollte euch nur schlimmeres ersparen!"– „Noch Schlimmeres?"brummte der junge Mann und sah sie beleidigt an. Langsam hörte das Brennen auf und Ameron vergaß seinen Ärger. „Weibliche Hinterlist, das war gemein!"grinste er und ließ es zu, dass die junge Frau seinen Arm weiterbehandelte. Tapfer ertrug er es nun, dass sie die Wunde gründlich säuberte und schließlich noch einen frischen Verband anlegte.
Während die Frau konzentriert arbeitete, musterte er sie heimlich. Sie war so schön, ihr langes braunes Haar hatte sie im Nacken zu einem Zopf zusammengebunden, ihre braunen Augen, verborgen von langen Wimpern, glänzten, während sie den Verband anlegte und ihr wunderschöner, voller Mund zeigte ein leises Lächeln. Ameron schlug das Herz bis zum Hals, sie war eine Traumfrau, ihre sanfte Stimme, ihre weichen Hände, die zart über seine Haut strichen,...verträumt schloss er die Augen und seufzte leise. „Ist alles in Ordnung, Hauptmann Ameron? Geht es euch nicht gut?"Ihre besorgte Stimme riss ihn aus seinen Träumen, irritiert schlug er die Augen wieder auf und sah sie an. „Nein, nein! Mir geht es gut! Ich scheine in letzter Zeit nur etwas zu wenig Schlaf zu bekommen."Sagte der junge Mann und lächelte sie schelmisch an. „Ich habe gehört, dass ihr mit König Elessar in Mordor wart, stimmt dass?"fragte sie und musste unwillkürlich lächeln, als er nickte. „Dann ist ja wohl alles klar, wenn ihr euch lieber mit Orks vergnügt, als zu schlafen..."
Erstaunt sah sie Ameron an und schüttelte den Kopf, ehe er zu lachen begann. Diese Frau hatte auch noch Sinn für Humor! Der junge Mann fühlte, dass sich mit jeder Sekunde, die er in ihrer Nähe befand, sein Herz heftiger zu klopfen begann. Er konnte es kaum glauben, aber es schien fast so, als ob er gerade im Begriff war, sich zu verlieben!
Verwirrt stand er auf, als die Behandlung zu Ende war und lief aus dem Zimmer. An der Treppe stoppte Ameron plötzlich seine Schritte und wandte sich noch einmal ihr zu: „Wie lautet eurer Name?"fragte er mit belegter Stimme und sah, wie sie zu lächeln begann. „Tabea, mein Name lautet Tabea!" antwortete sie. Tabea! Welch wundervoller Name! Ameron lief die Treppen hinab und stoppte seinen schnellen Schritt erst wieder, als er die Tür seines Hauses hinter sich geschlossen hatte. Tabea! Sein Herz schlug ihm bis zum Hals und aus seiner Kehle rang sich ein Seufzer.
Früh am nächsten Morgen war er auf dem Weg zu Aragorns Palast, er konnte die ganze Nacht kein Auge zutun und hatte statt dessen einige ausstehende Berichte verfasst. Was sich als äußerst schwierig erwiesen hatte, denn immer wieder schweiften Amerons Gedanken ab. Tabea! Seufzend stieg er die Treppen hoch und klopfte schließlich an Aragorns Arbeitszimmer, nachdem einer der Diener im mitgeteilt hatte, das der König bereits zu arbeiten begonnen hatte. Ameron wollte gerade die Türe öffnen, als Aragorn vor ihm stand und ihn erstaunt ansah. „Ameron? Was tust du um diese Zeit hier? Und wie du aussiehst...hast du überhaupt geschlafen?"Seinen scharfen Blicken war es nicht entgangen, dass der junge Mann völlig übernächtigt aussah. „Nein, eigentlich nicht, aber dafür habe ich hier die letzten fehlenden Berichte."Antwortete Ameron mit einem Lächeln.
Der König runzelte die Stirn und schüttelte den Kopf. Was war mit Ameron los? Irgendwie machte der junge Mann auf ihn einen völlig abwesenden Eindruck, der jedoch nichts mit dem Schlafmangel zu tun hatte. „Komm mit, das Frühstück ist fertig. Wenn du schon nicht schläfst, solltest du wenigstens was essen!"Aragorn ließ keine Widerworte gelten und nahm Ameron an der Schulter. Gemeinsam gingen sie in das Speisezimmer, wo bereits alle außer Frodo und seiner Familie versammelt waren. Ameron ließ sich auf den freien Platz neben Eldarion nieder und nickte leicht, als ein Diener ihm eine Tasse Tee anbot. Hunger hatte er überhaupt keinen, aber ein strafender Blick von Ameron genügte, dass der junge Mann sich einen Teller nahm, auf dem Eier und Speck lagen. Lustlos nahm er einen Bissen und kaute langsam. Arwen verfolgte die Bewegungen des jungen Mannes und sah dann fragend zu ihrem Mann, der mit der Schulter zuckte. Er wusste nicht genau, was mit Ameron los war, aber er ahnte etwas. Vor einiger Zeit hatte sich Ameron schon mal so eigenartig benommen, damals hieß der Grund Amrun. Ob auch diesmal eine Frau dahinter steckte? Oder seine Wunde machte ihm mehr zu schaffen, als er zugeben wollte. Aber ein Blick in das verträumte Gesicht des jungen Mannes ließ es für Aragorn offensichtlich werden, es waren keine Schmerzen, die Ameron beschäftigten...
Ameron merkte kaum, dass Frodo schließlich den Raum betrat und von Dingen sprach, von denen er keine Ahnung hatte. Der junge Hauptmann runzelte die Stirn, als er sah, dass der Hobbit schließlich weinend am Tisch zusammenbrach. Was war geschehen? Frodo soll Sam beschimpft und Liliane bedrängt haben? Ihm fiel wieder die Sache mit dem Orkgift ein, dass sein kleiner Freund in Mordor bekommen hatte, die Heimreise, bei der Frodo völlig verrückt gespielt und ihn gebissen hatte. Aber Ameron merkte, dass das Mittel nun nicht mehr wirkte und das beruhigte ihn sehr.
Was Tabea wohl dazu gesagt hätte? Erschrocken schüttelte Ameron den Kopf, er hatte schon wieder an sie gedacht. Die Frau ging ihm einfach nicht mehr aus dem Kopf. Was würde sie nun gerade machen? War sie ebenfalls schon auf den Beinen und saß sie vor ihrem Frühstück? Was sie wohl gerne aß? Er ertappte sich dabei, wie er sich vorstellte, sie säße gerade neben ihm. Verträumt blickte er neben sich und sah in die erstaunten Augen des Prinzen, der sich wild darüber wunderte, warum ihn Ameron so anstarrte. Erschrocken fuhr Ameron hoch und sah wieder in seinen Teller, er fühlte, wie seine Ohren rot wurden.
Aragorn hatte seinen jungen Leibwächter die ganze Zeit über beobachtet und musste schmunzeln. „Ameron, wie geht es deinem Arm?"fragte er schließlich und sah ihn fragend an. Aber es kam keine Reaktion von Ameron. „Ameron?"er versuchte es erneut, mit etwas lauterer Stimme, aber erst als Aragorn ihn in die Seite stieß, sah der junge Mann irritiert auf. „Ja? Was ist?"– „Ich wollte nur wissen, wie es deinem Arm geht, mein Freund!"der König konnte sich das Lachen kaum noch verkneifen. „Oh! Dem geht´s gut. SIE hat ihn gut versorgt."Amerons Gesicht bekam wieder den verträumten Ausdruck. „Ach, SIE hat ihn also versorgt? Wer ist SIE? Kenne ich die Dame vielleicht?"bohrte Aragorn nach. „Tabea. Ihr Name ist Tabea und sie arbeitet in den Häusern der Heilung. Sie...", Ameron seufzte auf, „hat sie sanftesten Hände, die ich kenne..."Nun war Aragorn alles klar, sein junger Freund war bis über beide Ohren verliebt! Er ließ den träumenden Ameron in Ruhe und widmete sich nun selbst den Frühstück. Die Anderen hatten auch mittlerweile mitbekommen, was mit ihrem jungen Freund los war und alle freuten sich darüber. Sie würden dem jungen Mann dieses Glück mehr als gönnen!
Verträumt griff Ameron nach seiner Teetasse und nahm einen tiefen Schluck. Doch kaum hatte die Flüssigkeit seinen Gaumen benetzt, fühlte er einen widerlichen, salzigen Geschmack, der ihn das Getränk umgehend ausspucken ließ. „Ääh! Was ist DAS denn? Der Tee schmeckt ja widerlich!"Angeekelt sah er in die Tasse und schüttelte sich. „Das war Salz! Wie bitte kommt das Salz in meinen Tee?"Mit diesen Worten wandte er sich an seinen jungen Sitznachbar, der ihn ganz unschuldig ansah. „Wieso fragst du gerade MICH das? Vielleicht hast du das Salz mit dem Zucker verwechselt?"Kurz runzelte Ameron die Stirn und schüttelte dann den Kopf. „Nein, habe ich bestimmt nicht! Vorhin hat es nämlich noch nach Tee geschmeckt!"Dieser Eldarion war wirklich furchtbar mit seinen Streichen.
Die Freunde atmeten erleichtert auf, als sie vor sich auf einer Wiese ihre Pferde sahen, die friedlich grasten. Die treuen Tiere hatten an diesem Ort verharrt, wo sie ihre Herren verlassen hatten. Als Aragorn zu Brego ging, sah Frodo sprachlos hin und schüttelte den Kopf: „Du, Streicher?"Das war das erste Mal seit seiner Befreiung aus dem Turm, dass Frodo seinen großen Freund erkannt hatte! Während des Rittes nach Minas Tirith schienen sich die Nebel um den Verstand des Hobbits langsam zu lichten und er erkannte einen Freund nach dem anderen. Ameron atmete auf, als er die stete Besserung seines Zustandes bemerkte, nun würde alles wieder gut werden, da war er sich nun sicher!
Als sie durch die Strassen der Stadt ritten, lenkte Aragorn seinen Hengst neben die Stute Amerons. „Ich möchte, dass du dir deine Wunde in den Häusern der Heilung versorgen lässt, Ameron. Sie ist nicht auf die leichte Schulter zu nehmen, riskiere lieber nichts!"Der junge Mann schüttelte langsam den Kopf: „Ich denke nicht, dass das etwas bringen würde. Sie verheilt bereits und den Verband kann ich auch selbst wechseln."
Aragorn verdrehte die Augen und stöhnte leise auf. Nicht schon wieder so eine sinnlose Diskussion! Ameron konnte wohl einfach nicht über seinen Schatten springen, da war er wie ein störrischer Junge! „Hauptmann Ameron! Ich muss euch doch nicht extra einen Befehl erteilen, oder?"Die Stimme des Königs klang drohend, sodass ihn Ameron einfach nur aus großen Augen anstarrte und langsam den Kopf senkte. Der junge Mann sah sich in einer Falle. Entweder er ginge freiwillig, oder er nahm einen Befehl des Königs entgegen und musste auf jeden Fall gehorchen. Wieso nur wollte ihm Aragorn nie glauben, wenn er sagte, dass er keinen Heiler benötigte?
Missmutig trottete der junge Hauptmann durch den Gang und trat schließlich in eines der Behandlungszimmer, das ihm zugewiesen worden war. Er setzte sich auf einen der Stühle und ließ seine Blicke durch den Raum schweifen, überall sah er Verbandszeug, verschiedenste Scheren, Pinzetten und kleine scharfe Messer. Ameron fuhr ein Schauer über den Rücken, als auf dem Tisch auch eine Nadel zu finden war. Bloß nicht wieder nähen! Das würde er bestimmt nicht zulassen, der Schnitt würde auch so heilen!
Ameron musste nicht allzu lange warten, als die Türe aufging und eine junge Frau eintrat. Als er ihre Erscheinung sah, musste der junge Mann unwillkürlich schlucken. Sie war eine echte Schönheit! „Mein Herr, ich werde mich nun um euch kümmern! Was fehlt euch denn?"fragte sie mit sanfter Stimme, die Amerons Herz schneller schlagen ließ. „Der Oberarm...eine vergiftete Orkklinge hat mich erwischt."Antwortete er mit leiser Stimme.
Die junge Frau half ihm, die Knöpfe und Schnallen seiner Jacke und seines Hemdes zu öffnen und zog die Kleidungsstücke vorsichtig über den verletzten Oberarm, der noch immer Aragorns notdürftigen Verband trug. Als sie den tiefen Schnitt sah, verzog sie ein wenig erschrocken das Gesicht. Die Wunde war stark gerötet, an einigen Stellen zeigten sich Spuren von Eiter und sie nässte ziemlich stark. „Das sieht aber wirklich nicht gut aus, mein Herr...?"- „Ameron. Mein Name ist Ameron."Beeilte sich der junge Mann zu erwidern. „Ah, Ameron. Ihr seit Mitglied der Leibwache, ich erkenne eure Uniform. Welchen Rang habt ihr da?"Die Frau stellte diese Fragen, während sie mit geübten Fingern alle Dinge auf einen kleinen Tisch neben sich legte, die sie in Kürze brauchen würde. Misstrauisch verfolgte Ameron jeden ihrer Handgriffe. „Ich bin Hauptmann"antwortete er.
„Na dann, Hauptmann Ameron. Bitte haltet ihren Arm jetzt ruhig, ich will den Schnitt säubern!"Sie hatte eine Flasche in die Hand genommen und begann, etwas der Flüssigkeit auf die Wunde zu träufeln. Doch ehe der erste Tropfen seine Haut benetzen konnte, zog Ameron schnell seine Hand zurück. „Was macht ihr da? So kann ich das nicht!"sagte die junge Pflegerin vorwurfsvoll und fuhr mit der Behandlung fort. Aber auch diesmal gelang es nicht, das Mittel auf den Schnitt zu bekommen. „Das brennt! Orkgift könnte nicht schlimmer sein!"sagte der junge Mann und rückte ein wenig ab. „Woher wollt ihr das wissen?"fragte sie und sah ihn mit gerunzelter Stirn an. „Könnt ihr mir versprechen, dass es nicht brennt?"Er zog eine Braue hoch und sah mit einem kleinen Grinsen, dass sie den Kopf schüttelte. „Nein, das kann ich nicht. Aber eure Wunde ist nicht sauber, euch könnte das Wundfieber heimsuchen!"Die junge Frau war am Ende ihrer Weisheit, diese Sturheit erinnerte sie an die eines kleinen Jungen, der nicht einsehen wollte, dass man ihm nur helfen wollte. Aber sie würde den Arm versorgen, Amerons Verhalten forderte sie heraus.
„Ich benehmt euch wie ein Kind! Wollt ihr euren Arm verlieren?"Ihre Stimme war nun streng geworden. „Das werde ich bestimmt nicht, die Wunde beginnt bereits zu heilen, ich brauche das Zeug hier nicht! Wickelt einfach einen neuen Verbad drüber und ihr seid mich los!"Ameron wollte sich gerade erheben, als er sah, dass die junge Frau große Augen machte und an ihm vorbeisah. Sie erhob sich und deutete eine Verbeugung an. „Eure Hoheit! Was..."
Der junge Hauptmann fuhr hoch und drehte sich erschrocken um. Wenn Aragorn diese Diskussion mitbekommen hatte, na dann... Aber niemand war hinter ihm, er wollte sich gerade wieder umdrehen, als er plötzlich fühlte, dass eine kalte Flüssigkeit über seinen Arm rann und die Wunde fürchterlich zu brennen begann. Erschrocken schrie er auf und funkelte die Frau wütend an: „Was soll das? Wollt ihr mich umbringen?"Ameron sah, dass sich die junge Frau nur mühsam das Lachen verbeißen konnte und runzelte die Stirn. „Es tut mir leid, Hauptmann! Aber ich wollte euch nur schlimmeres ersparen!"– „Noch Schlimmeres?"brummte der junge Mann und sah sie beleidigt an. Langsam hörte das Brennen auf und Ameron vergaß seinen Ärger. „Weibliche Hinterlist, das war gemein!"grinste er und ließ es zu, dass die junge Frau seinen Arm weiterbehandelte. Tapfer ertrug er es nun, dass sie die Wunde gründlich säuberte und schließlich noch einen frischen Verband anlegte.
Während die Frau konzentriert arbeitete, musterte er sie heimlich. Sie war so schön, ihr langes braunes Haar hatte sie im Nacken zu einem Zopf zusammengebunden, ihre braunen Augen, verborgen von langen Wimpern, glänzten, während sie den Verband anlegte und ihr wunderschöner, voller Mund zeigte ein leises Lächeln. Ameron schlug das Herz bis zum Hals, sie war eine Traumfrau, ihre sanfte Stimme, ihre weichen Hände, die zart über seine Haut strichen,...verträumt schloss er die Augen und seufzte leise. „Ist alles in Ordnung, Hauptmann Ameron? Geht es euch nicht gut?"Ihre besorgte Stimme riss ihn aus seinen Träumen, irritiert schlug er die Augen wieder auf und sah sie an. „Nein, nein! Mir geht es gut! Ich scheine in letzter Zeit nur etwas zu wenig Schlaf zu bekommen."Sagte der junge Mann und lächelte sie schelmisch an. „Ich habe gehört, dass ihr mit König Elessar in Mordor wart, stimmt dass?"fragte sie und musste unwillkürlich lächeln, als er nickte. „Dann ist ja wohl alles klar, wenn ihr euch lieber mit Orks vergnügt, als zu schlafen..."
Erstaunt sah sie Ameron an und schüttelte den Kopf, ehe er zu lachen begann. Diese Frau hatte auch noch Sinn für Humor! Der junge Mann fühlte, dass sich mit jeder Sekunde, die er in ihrer Nähe befand, sein Herz heftiger zu klopfen begann. Er konnte es kaum glauben, aber es schien fast so, als ob er gerade im Begriff war, sich zu verlieben!
Verwirrt stand er auf, als die Behandlung zu Ende war und lief aus dem Zimmer. An der Treppe stoppte Ameron plötzlich seine Schritte und wandte sich noch einmal ihr zu: „Wie lautet eurer Name?"fragte er mit belegter Stimme und sah, wie sie zu lächeln begann. „Tabea, mein Name lautet Tabea!" antwortete sie. Tabea! Welch wundervoller Name! Ameron lief die Treppen hinab und stoppte seinen schnellen Schritt erst wieder, als er die Tür seines Hauses hinter sich geschlossen hatte. Tabea! Sein Herz schlug ihm bis zum Hals und aus seiner Kehle rang sich ein Seufzer.
Früh am nächsten Morgen war er auf dem Weg zu Aragorns Palast, er konnte die ganze Nacht kein Auge zutun und hatte statt dessen einige ausstehende Berichte verfasst. Was sich als äußerst schwierig erwiesen hatte, denn immer wieder schweiften Amerons Gedanken ab. Tabea! Seufzend stieg er die Treppen hoch und klopfte schließlich an Aragorns Arbeitszimmer, nachdem einer der Diener im mitgeteilt hatte, das der König bereits zu arbeiten begonnen hatte. Ameron wollte gerade die Türe öffnen, als Aragorn vor ihm stand und ihn erstaunt ansah. „Ameron? Was tust du um diese Zeit hier? Und wie du aussiehst...hast du überhaupt geschlafen?"Seinen scharfen Blicken war es nicht entgangen, dass der junge Mann völlig übernächtigt aussah. „Nein, eigentlich nicht, aber dafür habe ich hier die letzten fehlenden Berichte."Antwortete Ameron mit einem Lächeln.
Der König runzelte die Stirn und schüttelte den Kopf. Was war mit Ameron los? Irgendwie machte der junge Mann auf ihn einen völlig abwesenden Eindruck, der jedoch nichts mit dem Schlafmangel zu tun hatte. „Komm mit, das Frühstück ist fertig. Wenn du schon nicht schläfst, solltest du wenigstens was essen!"Aragorn ließ keine Widerworte gelten und nahm Ameron an der Schulter. Gemeinsam gingen sie in das Speisezimmer, wo bereits alle außer Frodo und seiner Familie versammelt waren. Ameron ließ sich auf den freien Platz neben Eldarion nieder und nickte leicht, als ein Diener ihm eine Tasse Tee anbot. Hunger hatte er überhaupt keinen, aber ein strafender Blick von Ameron genügte, dass der junge Mann sich einen Teller nahm, auf dem Eier und Speck lagen. Lustlos nahm er einen Bissen und kaute langsam. Arwen verfolgte die Bewegungen des jungen Mannes und sah dann fragend zu ihrem Mann, der mit der Schulter zuckte. Er wusste nicht genau, was mit Ameron los war, aber er ahnte etwas. Vor einiger Zeit hatte sich Ameron schon mal so eigenartig benommen, damals hieß der Grund Amrun. Ob auch diesmal eine Frau dahinter steckte? Oder seine Wunde machte ihm mehr zu schaffen, als er zugeben wollte. Aber ein Blick in das verträumte Gesicht des jungen Mannes ließ es für Aragorn offensichtlich werden, es waren keine Schmerzen, die Ameron beschäftigten...
Ameron merkte kaum, dass Frodo schließlich den Raum betrat und von Dingen sprach, von denen er keine Ahnung hatte. Der junge Hauptmann runzelte die Stirn, als er sah, dass der Hobbit schließlich weinend am Tisch zusammenbrach. Was war geschehen? Frodo soll Sam beschimpft und Liliane bedrängt haben? Ihm fiel wieder die Sache mit dem Orkgift ein, dass sein kleiner Freund in Mordor bekommen hatte, die Heimreise, bei der Frodo völlig verrückt gespielt und ihn gebissen hatte. Aber Ameron merkte, dass das Mittel nun nicht mehr wirkte und das beruhigte ihn sehr.
Was Tabea wohl dazu gesagt hätte? Erschrocken schüttelte Ameron den Kopf, er hatte schon wieder an sie gedacht. Die Frau ging ihm einfach nicht mehr aus dem Kopf. Was würde sie nun gerade machen? War sie ebenfalls schon auf den Beinen und saß sie vor ihrem Frühstück? Was sie wohl gerne aß? Er ertappte sich dabei, wie er sich vorstellte, sie säße gerade neben ihm. Verträumt blickte er neben sich und sah in die erstaunten Augen des Prinzen, der sich wild darüber wunderte, warum ihn Ameron so anstarrte. Erschrocken fuhr Ameron hoch und sah wieder in seinen Teller, er fühlte, wie seine Ohren rot wurden.
Aragorn hatte seinen jungen Leibwächter die ganze Zeit über beobachtet und musste schmunzeln. „Ameron, wie geht es deinem Arm?"fragte er schließlich und sah ihn fragend an. Aber es kam keine Reaktion von Ameron. „Ameron?"er versuchte es erneut, mit etwas lauterer Stimme, aber erst als Aragorn ihn in die Seite stieß, sah der junge Mann irritiert auf. „Ja? Was ist?"– „Ich wollte nur wissen, wie es deinem Arm geht, mein Freund!"der König konnte sich das Lachen kaum noch verkneifen. „Oh! Dem geht´s gut. SIE hat ihn gut versorgt."Amerons Gesicht bekam wieder den verträumten Ausdruck. „Ach, SIE hat ihn also versorgt? Wer ist SIE? Kenne ich die Dame vielleicht?"bohrte Aragorn nach. „Tabea. Ihr Name ist Tabea und sie arbeitet in den Häusern der Heilung. Sie...", Ameron seufzte auf, „hat sie sanftesten Hände, die ich kenne..."Nun war Aragorn alles klar, sein junger Freund war bis über beide Ohren verliebt! Er ließ den träumenden Ameron in Ruhe und widmete sich nun selbst den Frühstück. Die Anderen hatten auch mittlerweile mitbekommen, was mit ihrem jungen Freund los war und alle freuten sich darüber. Sie würden dem jungen Mann dieses Glück mehr als gönnen!
Verträumt griff Ameron nach seiner Teetasse und nahm einen tiefen Schluck. Doch kaum hatte die Flüssigkeit seinen Gaumen benetzt, fühlte er einen widerlichen, salzigen Geschmack, der ihn das Getränk umgehend ausspucken ließ. „Ääh! Was ist DAS denn? Der Tee schmeckt ja widerlich!"Angeekelt sah er in die Tasse und schüttelte sich. „Das war Salz! Wie bitte kommt das Salz in meinen Tee?"Mit diesen Worten wandte er sich an seinen jungen Sitznachbar, der ihn ganz unschuldig ansah. „Wieso fragst du gerade MICH das? Vielleicht hast du das Salz mit dem Zucker verwechselt?"Kurz runzelte Ameron die Stirn und schüttelte dann den Kopf. „Nein, habe ich bestimmt nicht! Vorhin hat es nämlich noch nach Tee geschmeckt!"Dieser Eldarion war wirklich furchtbar mit seinen Streichen.
