Hier ist also das nächste Kapitel.

@amicahelena vielen Dank für dein Review, ich hatte schon Zweifel, dass ich etwas zu heftig war. Aber solange es noch einen Menschen da draußen gibt, der Gefallen dran hat, schreibe ich weiter;)

2. Der Aufbruch

Die Gefährten warten aufbruchsbereit am Tor, doch können nicht aufbrechen, weil noch kein Pferd passender Größe für Gimli gefunden wurde.

Endlich kommt einer der Stallburschen und führt ein Tier hinter sich her, das reichlich kurz aussieht: „mein König, ich habe ein Reittier gefunden."

Aragorn (fragend): „Ein Pony?"

Stallbursche (unsicher): „Naja nicht direkt…", er führt den Esel, den er hinter seinen Rücken verborgen hatte, vor. Schnell beeilt er sich zu sagen: „Tut mir leid, aber wir hatten nichts anderes, der ist von der Mühle."

„Ich reite doch nicht auf einem Esel" schnaubt Gimli von hinten und hat schon wieder Mühe das Gleichgewicht zu halten."

Legolas (belustigt) „das ist in dem Sinne richtig, weil du gar nicht zu reiten pflegst, aber du kannst uns auch gern hinterherlaufen. Im übrigen sollen Esel sehr intelligente Tiere sein, also wenn was ist, immer schön den Esel fragen."

Gimli will gerade drohend die Axt heben, als er auch schon wieder auf den Rücken plumst. Die anderen verdrehen die Augen, jetzt müssen sie den überfressenen Zwerg schon wieder hochhiefen. Er wird mit vereinten Kräften direkt auf den Esel gewuchtet und man wartet nur noch auf die Hobbits, die langsam und gemütlich kauend auf ihren Ponys angetrabt kommen.

Alle bis auf Gandalf, der ärmste hatte die ganze Nacht über der Kloschüssel gehangen, freuen sich schon auf das vor ihnen liegende.

Aragorn, eher den drohenden Atem seines Schwiegervaters im Nacken spürend,  hat es auf einmal sehr eilig. Mit lauter Stimme und gezogenem Schwert ruft er: „Auf in die Schlacht!" Die anderen schauen sich fragend an. Aber sie wissen ja mittlerweile, das so was zum Königsgetue gehört.

Man will gerade aus dem Stadttor hinausreiten, als plötzlich Sam auf seinem Pony angaloppiert kommt. Schon von weitem hören sie ihn schreien: „Jawohl, du hast ihnen ein Versprechen gegeben, Samweis Gamdschi. Und ein Versprechen ist ein Versprechen.

Aragorn (stöhnend): „ich fass es nicht, wer hat den denn rausgelassen?"

Keiner rührt sich, doch als er näher kam, sieht man, dass lauter Holzspäne um seinen Mund herum kleben.

Aragorn (dem fast die Augen aus dem Kopf fallen): „Ich glaube, ich werde mir einen neuen Kleiderschrank zulegen müssen."

Also beschließen sie Sam mitzunehmen, wegen der Gefahr, die sie sehen, dass er sonst noch etwas Schrecklicheres anstellen könnte.

Nach einigen Stunden unterwegs wollen sie erst mal eine Pause zu machen. Alle sind fröhlich am Mampfen, als Legolas sich plötzlich am Auge rumwischt und dann den Boden absucht.

Gimli: „Wenn das ein neues Spiel ist, ich bin dabei", er will sich gerade zu Legolas legen.

„Nein" schreien die anderen, zu gut haben sie noch den Anblick des letzten Abends vor Augen. Gandalf hält die Hand vor den Mund und rennt in den Wald.

Der Zwerg brummelt beleidigt.

Legolas erhebt sich und sagt traurig: „ich habe meine Kontaktlinse verloren."

Aragorn geht auf ihn zu und sieht ihn prüfend an: „Wie, du hast gar keine blauen Augen?"

Legolas steht peinlich berührt mit seinem blauen und seinem brauen Auge vor den anderen: „Fällt das auf?"

„Nö!" kommt es einheitlich von den anderen. Alle drehen sich um und feixen.

Nach dieser amüsanten Zwischenmahlzeit beschließen sie den Weg fortzusetzen

Legolas will die Zügel seines Pferdes greifen und langt immer weit daneben. Mit nur einer Kontaktlinse scheint der Blickwinkel nicht mehr zu stimmen. Die anderen biegen sich vor Lachen.

Nach einiger Zeit erbarmt sich der König, vom Zeitdruck getrieben und reicht Legolas die Zügel: „du suchst nicht zufällig das hier?"

Legolas schaut zerknirscht auf das dargereichte Zügel, dann hält er sich die Hand vor das braune Auge und greift mit einem schnellen Griff das Zügel. Er strahlt vor Freude, weil er es erwischt hat, und schaut nach Bewunderung suchend in die Runde.

„Toll gemacht, Legolas" sagen alle gelangweilt, „jetzt kann es endlich weitergehen."

Als sie weitere Stunden geritten waren, so ein Esel kommt nicht gerade schnell von der Stelle, steht plötzlich ein furchtbarer Ork vor ihnen. Legolas greift sich in aller Schnelle den Bogen, legt gekonnt an und schießt einige Male einen Pfeil ab. Der geht aber immer gut 2 Meter links vorbei. Der Ork bleibt stehen und schaut verwundert.

Gimli ruft genervt: „Legolas, zwei Meter weiter rechts"

Legolas nickt und legt wieder an, man hört einen Aufschrei. Und Merry fällt mit einem Pfeil im Hintern, rückwärts vom Pferd.

Gimli ruft jetzt noch genervter: „Legolas, rechts nicht links" Er hebt jetzt immer abwechselnd die rechte und dann die linke Hand hoch: „siehst du das ist rechts, das ist links, rechts, links, rechts, links."

Legolas nickt schuldbewusst, er dreht sich wieder in Richtung des Orks und will anlegen, dann hält er inne und dreht sich nochmals zu Gimli: „Kann ich das nochmal sehen?"

Der Zwerg verdreht die Augen und der Ork dreht sich von einem Lachkrampf geschüttelt um und geht. Der König ist froh, dass sie jetzt keine Schlacht auskämpfen müssen, schließlich haben sie Verluste zu beklagen.

Alle wenden sich besorgt Merry zu. Nur Pippin steht total nervös etwas abseits: ‚Der sieht verdammt heiß aus, mit diesem Ding in seinem Arsch, uah, sieht der heiß aus.'

Ihm steht der Schweiß auf der Stirn und irgendwann hält er es nicht länger aus und rennt in den Wald: „bin gleich wieder da!"

Aragorn schaut ihm verwundert hinterher, dann zieht er mit viel Getue und Waldläufer-blabla den Pfeil aus Merry's Hintern. Legolas schaut schuldbewusst zu.

Aragorn dreht sich wütend zu Legolas: „wenn du noch einmal irgendwas in irgendein beliebiges Körperteil meiner Leute absetzt, dann sorge ich dafür dass du bald wieder zwei blaue Augen hast."

Legolas ist am noch Grübeln, ob das jetzt was Gutes oder Schlechtes war, was der König gesagt hat, als Pippin völlig erlöst wieder auftaucht und kurz hinter ihm kommt endlich auch Gandalf wieder.

Aragorn drängt zum Aufbruch, als er alle wieder vollzählig versammelt sieht. Sie schmeißen Merry quer über sein Pony und schwingen sich auf ihre Reittiere. Aragorn wirft Pippin noch einen prüfenden Blick zu: „Mach wenigstens die Hose zu", meint er kurz angebunden und weiter geht des in Richtung Süden. Nur Frodo schaut sich prüfend um, ob er sich nicht irgendwo absetzen kann, er kommt sich vor, wie in einem schlechten Film. Aber Aragorn der Schnösel hat immer ein Auge auf ihn:

‚Seit der König ist, ist er echt nicht mehr zu ertragen. Erst heult er die ganze Zeit rum, das er irgendwie nicht der richtige ist und nun spielt er hier den Obermacker' Frodo wirft Aragorn einen wütenden Blick zu. Er kennt solche Kerle zur Genüge, haben sie erst mal erreicht was sie wollten, entpuppen sie sich.

Irgendwann erreichen sie Südgondor und wie man weiß, spricht der Mensch im Süden etwas anders, sie treffen auf zwei Bauern, bei der Feldarbeit:

König Aragorn: „Seid mir gegrüßt!"

Bauer 1 zu Bauer 2: „Jo, schau dir den Depp den Damischen an, stapft der do mitten über ma Acker."

Der ländliche Dialekt in dieser Gegend muss noch schlimmer sein als der städtische, keiner der Gefährten versteht auch nur ein Wort. Doch man freut sich über die vermeintliche Begrüßung.

Bauer 2 zu Bauer 1: „Ja mei, so san's die Saupreiss'n, scher'n si do glei goar nix."

Bauer1 zu Bauer 2 (deutet zu Legolas): „Ja, so a g'scherter Lackel, guck dir nua des b'scheuerte Grinsen oa."

Er ruft zu Legolas: „He, du Breznsalzer, du fängst dir glei a Watsch'n."

(Anmerkung der Redaktion: Breznsalzer ist die südliche Warmduschervariante)

Legolas winkt dem Bauern zu, dann dreht er sich zu Aragorn: „das sind so nette Leute hier, vielleicht sollten wir auf dem Rückweg etwas länger hier bleiben."

Sie winken den beiden nochmal zu und freudig erfüllt in das Abenteuer hinein. Nur Gandalf hat weniger Freunde. Immer wenn er den Zwerg sieht, ist er eher von den Resten der letzten Mahlzeit erfüllt.