Chapter 10: Living Hell
Authors PoV
Die Zeit schien nach dem Halloweenball wie Eis in der Sonne dahinzuschmelzen. Vor allem die Siebtklässler hatten mehr zu tun, als je zu vor in ihren Leben. Die Vorbereitungen für die NEWT's waren in vollem Gange und jeder ihrere Lehrer verlangte ihnen alles ab, was sie geben konnten; manche sogar erheblich mehr. Sie konnten sich glücklich schätzen, wenn sie am Ende eines 20 Stunden Tages einen geruhsamen Schlaf hatten. Viel Zeit blieb da niemandem um an andere Dinge zu denken, die nicht Schule wären. Desdo schwerer hatten es Hermine und Harry. Ihre Energieen flossen zwischen Unterricht und Hausaufgaben dahin. Sie kamen überhaupt nicht mehr mit, ihre Fassade aufrecht zu erhalten, geschweige denn ihre Forschungen weiterzuführen. Trotzdem vielen die Wiedersprüche in ihren Geschichten niemandem auf, alle anderen hatten nicht weniger zu tun.
Das aller Schlimmste waren die Tränkestunden mit Professor Barbara Bad, vor allem nach dem man drei Tage in Folge wegen ihren Hausaufgaben keinen Schlaf bekommen hatte.
An diesem Freitag morgen schien die Frau mit besonders "guter" Laune aufgestanden zu sein. Schon beim Frühstück hatte sie keinene Hel daraus gemacht und jeden der ihr in die Quere kam angeschnautzt. Am Lehrertisch angekommen setzte sie sich an ihren gewöhnten Platz und hüllte sich in Schweigen, während sie ihren Mitmenschen mörderische Blicke zuwarf. Harry konnte nicht anders, als an den Snape in seiner Zeit zu denken. Er musste sich wohl ein gutes Beispiel an dieser Frau genommen haben. Oder war es sogar möglich, dass sie verwannt waren? Als unsere Freunde nach zwei anstrengenden Stunden Verwandlungen auf die Drittklässler trafen, die aus Bads Klassenzimmer kamen, war ihnen allen klar, dass sie in die Höhle eines wildgewordenen Drachen maschierten. Mancheiner der Kleinen hatte vor Schock weitaufgerissenen Augen, und eine ganze Menge von ihnen zitterte noch wie Espenlaub.
Schweigend begaben sich Sechst-und Siebtklässler in den Raum und nahmen ihre Plätze ein. Ein eisiger Windzug traf sie, als Professor Bad das Zimmer erneut betrat. Nachdem sie ein flüchtiges "Guten Morgen" genuschelt hatte, fing sie an in einem Mords-Tempo den Jüngeren die Anweisungen für ihren Trank zu geben. Kaum einer kam mit dem Schreiben mit und Hermine beobachtete wie Sirius der Schweiss auf der Stirn stand. Ohne ihren Schülern auch nur die Chance zu geben Fragen zu stellen, wannte sie sich an die Siebtklässler. Diese hatten schon zu Anfang der Stunde ihre zwölfröllige Hausaufgabe auf das Lehrerpult gelegt und studierten paranoisch den Stoff der anstehenden Stunde. Mit einem breiten, unheilvollen Grinsen stellte sich die Frau vor sie.
"Klappen sie ihre Bücher zu. Sie schreiben jetzt einen zehnminütigen Kurztest über den Stoff der letzten zwei Monate. Nur zur Kontrolle."
Damit sank ihre Popularitätsrate bei jedem einzelnen von ihnen um mindestens drei Dutzend Punkte. Diese Frau war einfach unausstehlich; und was noch erheblich schlimmer war, unvorhersehbar! In den folgenden zehn Minuten Stillarbeit volbrachte jeder das Beste was er konnte. Manche, wie Hermine, beachteten jedes einzelne Detail und gaben eine fast buchgetreue Wiedergabe des Gelernten ab. Andere, die grosse Mehrheit von Gryffindor, Slytherin, Huffelpuff und Ravenclaw, versuchte sich fieberhaft an die Grundstruckturen der gefragten Tränke zu erinnern und gerade das Nötigste zu antworten, um überhaupt zur nächsten Frage zu kommen.
Nach exakt zehn Minuten, keine Sekunde länger, gab Professor Bad das Zeichen die Federn niederzulegen. Sie sammelte die Pergamentrollen ein und brachte sie zu ihrem Schreibtisch. Barbara Bad gab ihren Schülern kaum Zeit ein paar unsichere Blicke auszutauschen, bevor sie ihnen ihre korrigierten Hausaufgaben der Vorstunde unter die Nase hielt. Mit kurzen Kommentaren verteilte sie die Texet.
"Miserabel."
"Und das nennen sie eine Hausaufgabe...?"
"Sind sie etwa in der dritten Klasse stehengeblieben?"
"Ich hoffe so etwas kommt mir nicht mehr unter..."
"Und sie gedenken diesen Mist in ihre Abschlussprüfung zu schreiben?"
An Snapes Ausbrüche gewöhnt und mittlerweile auch an die ihrigen, machten sich Hermine und Harry nicht viel aus dem negatieven Ton der Lehrerin. Bei ihren eigegen Schülern erntete sie nicht sehr viel mehr als ein Schulterzucken. Trozdem war das Ambiente mörderisch. Nachdem sie jeden einzelnen von ihnen gemustert hatte, meinte sie nur: "Traurig, ausgesprochen traurig.", dann ging sie zum Angriff über. "Und für die nächste Stunde, möchte ich von ihnen, das sie das in dieser Stunde angefangene Kapietel 17 zu Ende lesen und sich Kapitel 18-20 gut einprägen. Von jedem dieser Abschnitte eine Rolle Pergament als Zusammenfassung. Nochmals zwei Rollen pro Trankanalyse der darin benannten Tränke und eine weitere zur Erleuterung dieser."
Nachdem sie ihnen nochmals fünf schlaflose Nächte aufgebrummt hatte, mussten sie ihre praktische Aufgabe der Stunde beweltigen, einen Vampierverwandlungstrank. Bis dahin waren die Populatitätsquoten von Barby Bad um weiter 13 Dutzend gesunken.
Während der Arbeit ihrer Schüler schlich sie, so wie es Snape später auch tun würde, zwieschen ihnen herrum, sah über deren Schulter, kontrollierte deren Fortschritte und liess sich an ihren Fehlern aus. Zu seinem grossen Bedauern, war eines ihrer Lieblingsopfer Harry. Vor allem seit dem Halloweenball konnte sie es nicht mehr lassen auf ihm rumzuhacken. Er bekam langsam das Gefühl, sie benehme sich wie eine eiversüchtige Mutter. Nein, viel mehr sogar wie eine eiversüchtige Ehefrau. Die Professorrin liess keine Gelegenheit aus den schwarzhaarigen Jungen zur Schnecke zu machen.
"Mr. Mcdowall, wenn sie ihre Konzentration auch nur für ein paar Sekunden von Mr.Malfoys Hinterteil und auf ihre Arbeit lenken würden, hätten sie längst bemerkt, dass sie die Zutaten falsch aufgerreiht haben.", herrschte sie Harry von hinten an.
Zu Harrys und Lucius grosses Glück hielten ihre Kammaraden solche Kommentare für Hirngespinnste ihrer Lehrerin. Und wenn schon, dass sie auf dem Halloweenball ein, zwei Lieder miteinander getanzt hatten, das hatte längst nichts zu bedeuten. Wenn es darauf ankam, litt Hogwarts schon seit Jahren an chronischem Mädchenmangel. Was keiner von ihnen ahnte war, dass die Frau im Grunde Recht hatte. Die Beiden liessen sich aber keineswegs von ihr stören. Im Gegenteil, Lucius und Harry sassen wann immer sie konnten zusammen. Sie begnügten sich zwar mit schüchternen Lächeln und "zufälligen" Berührungen in der Öffentlichkeit, konnten sich das Tuscheln ab und zu im Unterricht auch nicht verkneifen. Sie gaben nach Aussen hin den Anschein einer solide aufgebauten Freundschaft. Ab und zu allerdings (AN: Indi, ich leih mir mal deinen (nicht) patentierten, schnulzromantischen Kitsch-Liebessatz aus.) verloren sie sich in den Tiefen der Augen des jeweils Anderen, auch wenn dies von einem Ende der Grossen Halle bis zum anderen hindurch geschehen musste. Nach solchen, meist ungewollte, öffentlichen Ausbrüchen ihrer Zuneigung zueinander, versuchten sich beide auf ihre Art und Weise herrauszureden.
Harry fing an, in jeder freien Minute, Mädchen anzubaggern. So ungeschickt, dass sie ihn umgehend abblitzen liessen. Lucius vergrub sich während dessen zwischen seinen Büchern. Der blonde Junge übertrieb es manchmal so sehr, dass Snape ihn regelrecht aus seinem Zimmer zerren musste, damit er überhaupt noch etwas ass. Das unglaubliche war, keiner ihrere Freunde schien von ihrem ungewöhnlichen Verhalten Notiz zu nehmen. Severus deutete Lucius verzweifelte Einsamkeitsversuche als ein erneutes Brechen seines Herzens. Allerdings an Hand von James, auf Harry wäre er da nie gekommen. Die Gryffindor führeten Harrys Flirtversuche auf einen Stressausbruch zurück und brachten es mit Sehnsucht nach einer möglichen Freundin in der weitentfernten Heimat in Verbindung. Nur Hermine schien hin und wieder Verdacht zu schöpfen. Konnte sich aber zu ihrem grossen Leiden nicht länger als drei, vier Gedankengänge damit beschäftigen, bevor sie sich wieder ihren Hausaufgaben oder Reschärschen widtmen musste. Zu allem Überdruss kam auch noch Peter dazu, der sich scheinbar in sie vernarrt hatte und sie überall hin verfolgt. Sie verbrachte manchmal genausoviel Zeit damit den lästigen Jungen abzuwimmeln, wie sie für ihre täglichen Mahlzeiten einsetzte.
Desdo mehr stiessen Professor Bad's Kommentare auf taube Ohren. Zum zweiten mal in dieser Stunde gaben die Schüler Alles was sie auf Lager hatten, und es schien der Frau immer noch nicht genug zu sein. Als die erlösende Pausenglocke erklang atmeten sie alle auf. Harry half Lucius seinen Trank abzufüllen und brachte dann beide Kostproben vor zum Pult. Sie räumten zusammen ihre Zutaten weg, säuberten ihre Kessel und begaben sich, wie alle anderen auch, in Richtung der Grosse Halle. Als sie aus dem Klassenzimmre traten, verringerten beide Jungen das Tempo, um ein Stück weit hinter der Feundesgruppe zu bleiben. Als sie sich sicher waren, dass sie von niemanden beobachtete wurden stellten sie ihr Gespräch über Quidditch ein und kamen sich näher. Ein Lächeln spielte auf Harrys Lippen, als er seinen Arm um Lucius Hüfte schwang und auf der anderen Seite seine Hand umschlang. Der blonde Junge legte zufrieden seufzend seinen Kopf auf die Schulter seines Freundes. So aneinander gekuschelt spazierte das junge Paar dem Mittagessen entgegen.
"Huch! Wartet mal kurz, Leute!" Ris sah sich verwundert um. "Wo zum Teufel sind Harry und Lucius abgeblieben?"
"Ruf mal nicht so laut nach dem Teufel, Ris!", James drängelte sich mit seinen drei Freunden an den Mädchen vorbei.
"Ja, genau! Barby Bad könnte womöglich noch in der Nähe sein..." Nen legte den Kopf schief und sah ihre Freundin spitz grinsend an.
"Wen kümmert es wo dieser schleimige Slytherin abbleibt...?" Sirius konnte sich mal wieder nicht zurückhalten. " Ausserdem, was glaubst du wird Barby mit dir machen, wenn sie dich erwischt, wie du ihren verhassten Spitznanen benutzt?" die Rumtreiber rannten lachend vorraus. "Ja, dann wird sie erst recht zum Teufel!", dann verschwanden die vier Jungen laut krakelend hinter der nächsten Bigung.
"Ich schlag vor, wir warten hier auf die beiden. So weit hinter uns können die gar nicht sein." Die Mädchen zuckten zusammen als Severus unerwartet aus den Schatten zu ihrer Rechten trat und Nen in seine Arme schloss.
"Ich werd mich nie daran gewöhnen können, dass du so lautlos aus irgendwelchen Schatten auftauchst, Sev." Hermine schüttelte den Kopf. Warum konnte der Junge kein normales Hobby haben, wie Briefmarken sammeln, oder so was. Nein, er hatte es sich scheinbar zur Aufgabe gemacht so unsichtbar und lautlos wie möglich durch das Schloss zu streifen.
"Also ich finds ausgesprochen schade, dass er sich überhaupt verstecken muss. Was haben James und die Anderen eigentlich gegen ihn? Und dieser Rivalitätsquatsch sollte auch endlich aufhören..."
Severus legte Lily eine Hand auf die Schulter. "Mach dir nichts draus, Lil. Die können halt nicht anders."
"Trotzdem finde ich es ausgesprochen traurig...",erwiederte die Rothaarige.
"Glaubt ihr den Beiden ist wirklich etwas zugestossen?"
"Ach was, sei doch nicht albern, Ris!", schmunzelte Nen.
"Das Einzige was passieren könnte, ist dass sie Professor Bad doch noch in die Arme laufen. Und damit werden Harry und Lucius schon fertig.", bestätigte der dunkelhaarige Slytherin seine Freundin.
"Ich versteh immer noch nicht was eigentlich mit der los ist...! Hat einer von euch'ne Ahnung, warum die immerzu auf Harry rumhackt?"
Auf Lilys Frage konnten alle nur mit einem Kopfschütteln antworten.
Hermine fiel ihr Verdacht wieder ein. "Nun, vielleicht..."
Aber weiter kam sie nicht. Harry und Lucius kamen gerade um die Ecke, (wieder) in eine Diskussion über Quidditch vertieft. "Och, ihr hättet doch nicht auf uns warten müssen", der Blond sah sie lächlnd an.
"Wer hat denn gasagt, das wir auf euch gewartet haben..." Lily spielte die Eingeschnappte.
"Und denkt ja nicht, dass wir uns Sorgen um euch gemacht haben..." , verriet sich Ris.
Harry und Lucius schlängelten sich an der Gruppe vorbei. "Ach soooooo...! Ihr steht einfach nur in diesen kalten, dunklen Kerkergängen herrum und lasst das Mittagessen sausen. Komm Luc, wie konnten wir nur daran Denken sie würden auf uns warten..."
"Aarrr... Na wartet ihr beiden, wenn wir euch in die Finger bekommen!"
Die zwei Jungen rannten lachend die Korridore entlang bis zur Grossen Halle, dicht gefolgt von der Mädchengruppe. Nur Severus und Nen blieben zurück, und genossen die Einsamkeit zu zweit. Ein bisschen Spass musste doch auch sein.
TBC
AN: So, liebe Leute! Auf dieses Chapy musstet ihr wirklich nicht lange warten... Also lasst mir fürs nächste etwas Zeit, ich hab noch andere Projekte, denen ich schon seit langem nicht mehr genügend Aufmerksamkeit schenke. Trotzdem, ich verspresch, ich werd mir Mühe geben es nicht zu lange werden zu lassen. Ich hoffe es hat euch bis hier hin gefallen.
Bis bald ihr alle, H.E.G.G.G.G.G.G.G.G.G.G.G.G.G.G.G.G.G.G.G.G.G.D.L.!
Aure senda, eure Lucius!
