Teil 4/10
Rating: 13? Also, jemand der Yaoi nicht mag, für den ist die FF nichts ^^
Pairing: Kaito Kid + Shinichi Akuma + Kazuki ( unsere erfundenen
Charakter, aber lest selbst)
Autoren: Sakura und Liz
Email: AkaiNoKori@aol.com und cloie20489@aol.com
Warnings: Shounen – Ai, Angst, Dark, Death, Lemon, Lime
Disclaimer: Hii,
hier sind Sakura und Liz mit den Worten, die den meisten hier wohl schon
auf die Nerven gehen. * gg * Die Figuren gehören nicht uns ( außer
natürlich Akuma und Kazuki ) und wir verdienen kein Geld daran.
Kommentar: Wir wünschen euch viel Spaß mit dem Teil und hoffen auf einige Kommis. ^^
Kapitel 4
Kid sank zu auf seine Knie. Hielt sich krampfhaft die blutende Wunde an seinem Bauch fest und keuchte schwer.
'Mir ist so schwindelig ...', sprach er in Gedanken. Sein Monokel viel klirrend auf den Asphalt und zerbrach.
Kaito hörte ein höhnisches Lachen und Schritte die schwer und langsam immer näher kamen. Kid kniff ein Auge zusammen und sah auf.
Er hatte auch keine Kraft mehr weiter zu laufen. Jeder Atemzug tat weh. Bei jeder Berührung brannte ein stechender Schmerz in ihm.
"Die Chips ... Her damit!", sprach Akuma beängstigend ruhig. Hielt fest die Waffe auf den Meisterdieb der kraftlos vor ihm kniete.
Kid machte keine Anstalten seiner 'bitte' nachzukommen. Akuma würde ihn töten, so oder so. Solle er sich diese blöden Dinger doch aus seinen kalten, leblosen Finger holen. Akuma hielt ihm die Waffe an die Stirn und löste die Sicherung.
Kid schluckte schwer und schloss die Augen. Das sollte also sein tolles 'come back' sein?
Er lächelte traurig. 'Was ein scheiß Abgang ...'
Dann hörte Kid plötzlich schnelle Schritte die von rechts kamen. Er öffnete die Augen und sah eine Person die sprang und Akuma seitlich einen harten Tritt verpasste. Der Rotäugige viel schwer auf den steinernen Boden. Verlor dabei seine Waffe. Sie rutsche auf den Asphalt ein paar Meter weiter weg und kam in der nähe des Autos zur Ruhe.
Akuma schlug dich den Kopf am Boden auf und ein kleiner Rinnsal Blut floss von seiner Stirn. Akuma rührte sich nicht.
Kid hatte dem Schauspiel erschrocken zu gesehen. Sein Blick wanderte von auf dem Boden liegenden Akuma zu der Person vor sich.
Die Person atmete schwer und Schweißtropfen waren auf ihrer Stirn.
Ihr Blick ruhte noch auf Akuma um sicher zu gehen das dieser nicht so schnell wieder aufsah. Dann wandte sich die Person zu Kid.
"Alles okay? Kuruba?", sprach sie zwischen zwei Atemzügen und lächelte.
Kid konnte nicht richtig sehen. Sein Blick war immer noch verschwommen. Er kniff sie Augen leicht zusammen um dann vielleicht besser sehen zu können.
Dann weiteten sie sich ungläubig. "Shi-Shinichi?!"
Dieser wollte gerade etwas entgegnen als eine zitternde Stimme ihn unterbrach.
"Kei-keiner bewegt sich!", sagte Kazuki mit Tränen in den Augen. Er hatte erschrocken mit angesehen wie Shinichi auf seinen geliebten losging.
Es gab für ihn erst mal nur eines: Akuma hier wegbringen. Der Junge hatte sich die Waffe geschnappt und richtete sie nun zitternd auf seine Mitschüler.
"Kazuki? Aber ... was machst du denn hier? Was soll das?" verwundert sah Shinichi auf den kleinen schwachen Jungen.
Salzige Tränen liefen von dem zarten Gesicht des 16-Jährigen. Akuma ... der einzige der ihn je beachtet hatte. Hoffendlich war er nur bewusstlos.
Die schlanken Finger des Jungen schlangen sich zitternd und krampfhaft um die kalte Metallwaffe. Jederzeit bereit, abzudrücken.
Shinichi trat vorsichtig einen Schritt auf Kazuki zu.
"Kazuki! Was ist los mit dir? Ich bin's, Shinichi! Ich bin dein Freund!", sprach er ruhig und breitete seine Arme leicht aus um zu zeigen das er ihm nichts tun würde.
"Nein das bist du nicht! Du hasst mich genau wie Kaito. Ihr seid nicht meine Freunde, aber Akuma, Akuma ist es. Ich werde ihn jetzt mitnehmen und ihr werdet
mich nicht aufhalten klar?!"
Kazukis Stimme war wegen der Aufregung schriller und lauter geworden. Der Junge ging langsam ohne Shinichi oder Kuruba aus den Augen zu lassen auf seinen Geliebten zu. Die Waffe noch fest auf seine Mitschüler gerichtet fasste er Akuma unter den Arm und zog ihm zum Auto, wo er ihn auf den Rücksitz legte. Er selber stieg an Steuer. Bevor er losfuhr warf er die Waffe aus dem Autofenster. Geräuschvoll verschwand er hinter der nächsten Ecke.
Shinichi hätte ihn gerne aufgehalten, aber er wusste das Kazuki ernst gemacht hatte. Was war nur aus dem lieben, schüchternen Jungen geworden?
Kazuki wäre bereit gewesen einen von ihnen zu töten und das nur wegen diesem Verbrecher? Wie hatte Kazuki ihn genannt? Achja ... Akuma!
Shinichi zuckte zusammen als er ein Röcheln hörte. Sofort drehte er sich um und sah wie sich Kuruba langsam auf seine Beine stellte
"Hey ... wie geht es dir?", fragte er ruhig und stützte Kid an den Schultern damit er nicht wieder umkippte. Er schwankte schon so verdächtig.
"Na ja ... den ... umständen entsprechend ... würde ich ... sagen!", wisperte der andere kraftlos bewarte sich aber sein lächeln.
"Shinichi ich .. ich ..." setzte Kid an.
"Shhht. Nicht jetzt, ich bing dich jetzt Ersteinmahl zu einem Krankenhaus wir können nachher reden."
Zögerlich nickte Kid. Ja er konnte auch nachher Reden. Kuruba war schwindelig und alles tat ihm weh. Sein Blick verschwamm wieder und als ihn die Finsternis erfasste, war Shinichi da. Er stütze Kaito damit der nicht viel und trug ihn dann zum nächsten Arzt. "Was tue ich hier? Was habe ich gemacht?"
Verstört stützte Shinichi den Kopf in die Hände und kniff seine übermüdeten Augen zusammen. Das dreckige Licht, das in Arztpraxen oder Krankenhäusern herrschte blendete ihn. In sich zusammengesunken saß er auf einem einzelnen Stuhl, im Hintergrund nur die weißen Wände. Der Geruch nach Reinigungsmitteln und Sterilität stieg ihm schon seit er Kuruba hier her gebracht hatte in die Nase.
Er hob leicht seinen Kopf, sah sich ziellos um. Aber, was konnte er erwarten zu sehen? Hier? Mitten in der Nacht in einer Praxis?
Mit einem Seufzer schüttelte er den Kopf. Er konnte sich nicht erklären, warum er so handelte? Und warum er sich solche Sorgen um seinen Erzfeind macht? Kid!
'Nein...', verbesserte er sich in Gedanken. 'Kuruba...' Er hatte eindeutig in seine Augen geblickt.
Schwer schluckte er.
Sein Verhallten war unerklärlich... Warum hatte er die Ätzte angelogen, als er ihn hier hergebracht hatte? Hatte gesagt, er hätte ihn in dem Zustand einfach auf der Straße gefunden? Er kenne seinen Namen und seine Herkunft nicht.
Aber als er ihn gesehen hatte, so blutüberströmt, so... schwach? War es Schwäche gewesen, was er da gezeigt hatte?
Auch Kid war nur ein Mensch... Das musste er sich immer wieder in Erinnerung rufen...
Und trotzdem! Warum saß er noch hier? Warum war er nicht einfach gegangen?
Was waren das für Gefühle gewesen, die er dort empfunden hatte? Er hatte sich echt Sorgen um ihn gemacht... um KID!
Immer noch spürte er seinen schmalen Körper auf ihn gestützt an seiner Seite. Hörte seinen Stoßweise kommenden Atem, und sah in Gedanken immer noch wie er in der Dunkelheit der Nacht verschwand.
Und immer wieder musste er hinunter schauen, auf sein Blut beflecktes Hemd. Das Blut von Kuruba klebte an ihm. Er hatte noch stark geblutet, als er ihn hier hergebracht hatte.
Einen kalten Schauer nach dem anderen jagte ihm dieser Anblick über den Rücken, der sich in seinem Gedächtnis eingebrannt hatte.
Akuma.... wie er auf den weiß gekleideten zielte. Ein Schuss durchschnitt die Stille der Nacht... und Kuruma hatte ihn angesehen, aus diesen Augen in denen
man versinken konnte.
Shinichi vergrub den Kopf in den Händen, kniff die Augen zusammen. Er wollte Kurubas Blut nicht mehr vor Augen haben... seine Hände, so rot wie die Hölle...
"Reis dich zusammen, Shinichi.", befahl er sich murmelnd, und sah auf die Uhr, die sich ihm schräg gegenüber befand.
Die Zeiger standen auf 3.00 Uhr...
Er hatte den Ärzten zugehört, gehört das er nicht in Lebensgefahr schwebte... Doch im ersten Moment, kurz nach dem der Schuss verklungen war, hatte er gedacht Kuruba würde sterben. Er hatte eine verdammte Angst um den Typen gehabt...
Er seufzte leise.
Wahrscheinlich hatten sie ihn mit Schmerzmitteln vollgepumpt, so das er wenigstens im Moment keine Schmerzen verspürte. Eigentlich war Shinichi glücklich darüber, das ihm der Arzt keine Aufmerksamkeit schenkte, so konnte er in aller Ruhe noch mal alles überdenken. Und trotzdem... ihm fielen keine Antworten ein, auf die vielen Fragen die ihm im Kopf herum surrten.
Plötzlich hörte er ein Geräusch, er hob den Kopf und sah den weißen Mantel eines Arztes, der die Klinke einer Tür ein Stück entfernt von ihm vorsichtig niederdrückte.
Wahrscheinlich wollte er nach Kid sehen, sehen ob er wach war, ob er ansprechbar war.
Doch plötzlich blieb der Arzt wie angewurzelt stehen und Shinichi richtete sich auf. Sein Herz klopfte, was war geschehen?
Doch in dem steril gehaltenen Raum sah er nur ein leeres, zerwühltes Bett. Der Wind spielte mit den Gardinen die vor dem offenem Fenster hingen.
"Verdammt!", fluchte Shinichi leise, als der Arzt wortlos davon eilte. Den Block, wo eigentlich die Personalien Kurubas hätten stehen sollen, hatte er vor der Tür fallen lassen. Ein leeres Blatt Papier lag oben drauf.
Schnell stand Shinichi auf, wandte sich von der Tür ab und ging schnellen Schrittes aus der kleinen Praxis, wo sich nur ein paar Patientenzimmer befanden.
Er wusste nicht einmal warum er den Ärzten nicht einfach Kurubas Personalien gab?! Es wäre so einfach gewesen... Er hätte den Triumph gehabt, den er seit er Kid das erste mal begegnet war, haben wollte. Er wäre schneller hinter Gitter gewesen, als er eines seiner Zauberkunststücke vorführen konnte.
Doch dieser Gedanke, Kid... Kuruba hinter Gitter gebracht zu haben versetzte ihm einen schmerzhaften Stich ins Herz.
Und er wusste nicht wieso... oder wollte er es nicht wahrhaben?
Dunkelheit hatte um Kid geherrscht, als er erwacht war. Er hatte nur das leise Pipen von Geräten um sich gehört. Und er hatte keinen Schmerz verspürt, doch konnte er sich an alles erinnern.
"Ich muss hier weg!", war der erste Gedanke, als er sich aufsetzte. Stille herrschte in dem kleinen Raum. Noch immer spürte er keinen Schmerz, was vermutlich an Schmerzmitteln lag, die noch immer in ihn hereingepumpt wurden.
Einmal atmete er tief durch, dann zog er sich die feinen Nadeln aus seinem Körper. Seine Haut schimmerte blass im Mondlicht.
Als er aufstand wurde ihm sofort schwindlig, doch er musste sich auf den Beinen hallten.
Shinichi... warum hatte er ihn hier hergebracht? Und warum standen in diesem Moment keine Polizisten vor seinem Bett?
Er kniff die Augen zusammen, darüber konnte er sich später noch Gedanken machen...
Leise öffnete er das Fenster, das im Erdgeschoss lag. Sein Glück...
Er musste hier raus.
'Entlassung auf eigene Gefahr', dachte er sarkastisch, als er die Füße auf die kalte Erde stellte.
Die Bilder von der Umgebung wurden unscharf, doch er hielt sich auf den Beinen. Soweit er das beurteilen konnte, musste er sich in der Nähe seines Apartments befinden...
Und doch wusste er später nicht mehr wie er dorthin gekommen war.
Er zitterte vor Kälte, als er aufschloss, ein paar Mal hatte er inne hallten müssen um zu Atem zu kommen. Leise fing auch die Wunde an zu pochen. Kuruba hatte den Verdacht, das es später noch schlimmer sein würde...
Laut fiel die Tür hinter ihm ins Schloss, was Kid zusammenfahren lies, nach der langen Stille der Nacht. Zitternd lehnte Kuruba sich gegen die Tür, tastete vorsichtig nach der Schusswunde. Er wusste nicht, was alles getroffen wurden war, doch er hätte nicht länger in dem Krankenhaus bleiben können.
Seine schmalen Finger zuckten zurück, als er die Wunde berührte. Das würde er doch für die nächste Zeit sein lassen.
Shinichi... wieder durchzuckte ihn dieser Gedanke. Wo war er jetzt? Verpfiff er ihn schon bei der Polizei? Nein, das passte nicht...
Warum hatte er ihn gerettet, und sich dabei in Gefahr gebracht?
Er schüttelte den Kopf, stieß sich von der Tür ab und torkelte zum Schlafzimmer. Seine Blutbefleckten Klamotten konnte er ja wohl schlecht anlassen.
Als er sich vorsichtig einen blauen Pullover überstreifte klopfte es leise an der Tür.
Kid drehte den Kopf, seine Gedanken rasten, doch es fiel ihm nur einer ein, der jetzt vor der Tür stehen konnte...
Auf nackten Füßen tappte er zur Tür und öffnete sie.
Draußen in der Dunkelheit sah er nur in zwei blaue müde Augen...
Shinichi rannte los. So schnell er konnte. Hoffendlich war mit Kuruba alles in Ordnung.
'Dieser Sturkopf!', dachte er in Gedanken. Shinichi hätte es sich ja denken können das Kid versuchen würde zu fliehen.
Nur nebenbei bemerkte er das es anfing zu schneien. Große, dicke Flocken vielen vom sternenklaren Nachthimmel. Schmelzen auf der erhitzen Wange des Detektivs. Bei jedem Atemstoß stiegen weiße Wölkchen aus seinen Mund. Sie wurden jedoch schnell wieder von dem kalten Wind zerstreut.
Warum tat er das hier? Warum, warum warum?! Mit jeder Frage kamen neue dazu. Sie häuften sich unaufhaltsam. Machten das denken nur
noch schwerer. Auch wenn als bester Detektivs Japan galt ... es gab Fragen die konnte man nicht mit logischen denken beantworten. Diese Fragen ... so wusste er jetzt ... musste er mit seinem Herzen beantworten. Genau dieses Herz flüsterte ihm unermüdlich einen Satz ins Ohr. Immer und immer wieder. Nur erst jetzt hatte er die Worte wahrgenommen, verstanden und er wollte dem ruf des Herzens folgen!
Zum Glück wusste Shinichi wo Kuruba wohnte. Völlig außer Atem stand er vor dem Mehrfamilienhaus und sah hinauf.
"Hier muss es sein!", sagte er atemlos und rannte durch die Vordertür ins Gebäude.
Hastig erklomm er die Treppenstufen und blieb dann vor einer Tür stehen. Er schluckte noch einmal und holte tief Luft. Dann klopfte er zaghaft an der Tür.
Er hörte leise, schwache Schritte. Sah wie gebannt mit klopfenden Herzen auf die dunkle Tür. Seine Brust hob und senkte sich in einem schnellen Rhythmus zu seinem Atem. Die Tür öffnete sich.
Kuruba sah ihn aus erschöpften Augen an. Er hielt sich an der Tür fest um nicht zu schwanken. Damit Shinichi nicht merkte wie schwach er gerade war.
Er sah dem Detektiv kurz in die azurblauen Augen. Konnte seinem Blick aber nicht standhalten und senkte diesen.
'Er hasst mich bestimmt. Dafür das ich Kid bin. Dafür das ich ihn angelogen habe und dafür das ich mit ihm mein Spiel gespielt habe...', dachte er und musste traurig lächeln. Ohne Shinichi anzusehen flüsterte er etwas in die Stille. "Was willst du ... willst du mich festnehmen? ... oder willst du mir sagen wie du mich hasst für das was ich tue?" Erneute Stille trat ein. Doch sie war erdrückender als zuvor. Kuruba wartete auf eine Antwort. Hörte aber nur den gleichmäßiger werdenden Atem des anderen. 'Warum sagt er nichts? Ist er sich zu schade dafür mit einem Dieb zu reden?' Zorn stieg in den schwachen, verletzen Körper auf.
Wütend hob er seinen Kopf und wollte Shinichi schreiend dazu auffordern doch endlich zu antworten.
Doch sein wütender Blick verschwand sofort als er sah wie Shinichi langsam, mit einem nicht deutbaren Blick auf ihn zukam.
Leicht Ängstlich wich Kid zurück als Shinichi seinen Arm ausstreckte.
Der Detektiv hielt kurz inne, verringerte dennoch den Abstand zu ihren Körpern wieder und trat so in die Wohnung. Leise schob er mit der anderen Hand die Tür zu.
'Wa-warum siehst er mich so an?' fuhr es dem Dieb verwirrt durch den Kopf. Ihm war klar das es kein entkommen gab. So schloss er, sich seinem Schicksal ergebend die Augen. Wartete einfach ab und atmete tief ein um sein schnell schlagendes Herz zum schweigen zu bringen.
Kid spürte plötzlich warme, weiche Fingerkuppen auf seiner Wange. In dem ersten Moment zuckte er erschrocken zusammen.
Shinichi legte seine Hand nun ganz auf seine Wange und sah Kid an, der wie ein kleines Kind, dass man gleich schlagen würde, zusammenzuckte.
Er wartete eine zeitlang. Wartete darauf das Kid sich entspannen würde was auch bald eintrat.
Der Detektiv tat einen weiteren schritt auf den Dieb zu. Zog sein Gesicht leicht zu dem seinen. Streifte die Wange des anderen zart mit seinen Lippen und führte diese zu Kids Ohr.
Unwillkürlich durchfuhr Kid ein Schauer als er den heißen Atem des anderen an seiner Haut spürte.
Shinichi begann etwas zu flüstern. So leise, das es schweigende Nacht nicht störte. So leise, das nur Kid es hören konnte.
"Lass mich nie wieder alleine. Lauf nie wieder weg ... bleib immer bei mir ...", hauchte er Kuruba ins Ohr.
Erschrocken öffnete er seine Augen. Hatte Shinichi gerade wirklich das gesagt was er gehört hatte?
Tränen kamen in ihm hoch. Ob der stillen Liebeserklärung oder vor Glück. Vielleicht vor Erleichterung. Vielleicht aber auch weil sich in diesem Moment
weiche Lippen auf die seinen legten. So sanft und zart das er dachte er müsste sterben. Sein Herz sprang so schnell gegen seinen Brust das er dachte Shinichi, der sich nun so zärtlich an seinen Körper schmiegte, könnte es spüren. Ergeben schloss er die Augen. Gab sich seine Emotionen völlig hin. Kostete den anderen mit allen Sinnen die er besaß. Eine kleine Träne, die sich angekündigt hatte, floss nun seine Wange hinunter als Kuruba seine Arme um den Nacken seines Freundes schlang. Kuruba wurde schwindlig, als er so eng umschlungen mit Shinichi in der Dunkelheit stand. Kein Laut war um sie herum zu hören. Die Zeit schien langsamer zu fließen, still zu stehen nur für sie.
Egal aus welchem Grund die einzelne Träne geflossen war... sie war da, perlte jetzt an Kurubas Kinn ab und fiel zu Boden...
Einsam sollte sie auch bleiben.
Er wusste nicht was er empfand, als sich Shinichis Lippen von den seinen lösten, spürte aber seine feuchten Haare auf seinem Gesicht und schmale Hände auf seinen Hüften.
All der Schmerz war für einen Moment vergessen, seine Gedanken standen für einen Moment still.
Shinichi hatte nach seinem Herzen gehandelt. Wie er für Kid fühlte, war ihm erst bewusst geworden, als er ihn gesehen hatte. Verloren, alleine...
Er spürte sein Gewicht auf seinen Hände die er um Kurubas Hüften gelegt hatte.
Kuruba zitterte leicht, er sah ihm in die Augen, die Augen, die so tief waren, so viele Geheimnisse verbargen.
Eine feine Spur war auf seiner Wange zu erkennen, die Spur einer Träne...
Er sah ihn an, biss sich leicht auf die Lippen.
"Vorhin...", brach seine leise, kraftlose Stimme die Stille. "Vorhin, hast du das ernst gemeint?"
Die Stille kehrte wieder ein, als Shinichi stumm nickte.
Er sah den Freund an, der seine Arme um ihn gelegt hatte. Dann drückte er ihn ein wenig fester an sich.
"Ja, das habe ich..."
Kid lächelte leicht. Shinichi spürte dies.
Plötzlich sah er ihn mit vollkommenen anderen Augen. Er war trotz seiner Arroganz ein Mensch mit den selben Gefühlen und Bedürfnissen...
Als sich Shinichi langsam wieder von Kuruba löste, taumelte er einige Schritte zurück, stieß gegen die Lehne der Couch und fasste sich mit der Hand in die Bauchgegend.
"Sturkopf...", murmelte Shinichi und ging auf ihn zu. In seiner Stimme schwang ein hohes Maß an Besorgnis.
Im Mondlicht erschien seine Haut so blass, und er hatte seine kühlen Hände im Nacken eben fühlen können.
Kuruba sah ihn an. In der Dunkelheit, die noch immer herrschte konnte man seine Gesichtszüge kaum erkennen. Nur seine Augen stachen hervor.
Plötzlich senkte er den Kopf, wich nicht zurück vor Shinichi, der nahe an ihn herantrat. Man konnte jetzt deutlich sehen das er zitterte. Es war nicht zu urteilen ob es von seiner Erschöpfung oder von den plötzlichen Ereignissen herrührte.
"Warum hast du das getan, Shinichi?" Er blickte wieder auf. "Warum hast du mich gerettet, entkommen lassen, wo du doch genau wusstest, das ich fliehen würde?"
Shinichi schüttelte den Kopf. "Es war mir selber unverständlich... bis eben..."
Kid fuhr sich müde durch die Haare, verzog leicht das Gesicht.
"Wie geht's dir?", Shinichi seufzte innerlich. Ja, er hatte gewusst das er fliehen würde. Trotzdem hätten ihm noch ein paar Tage Bett gut getan.
"Du hast bestimmt Schmerzmittel bekommen, das jetzt seine Wirkung verliert." Er runzelte die Stirn.
Shinichi half Kid sich auf das Sofa zu legen. Kuruba brauchte nun Ruhe. Er selber würde hier bleiben und über seinen Schlaf wachen.
Immer noch schniefte der 16-Jährige Kazuki. Fuhr wild, mit hohem Tempo durch die Straßen Tokios. Die Straßenlaternen warfen immerzu kurze Schatten in sein blasses Gesicht wenn er daran vorbeifuhr.
Er war fast rasend vor Wut. Aber auch rasend vor Besorgnis.
Kazuki warf einen Blick auf die Rückbank. Akuma schien in Ordnung. Vielleicht war er Ohnmächtig.
Der Junge richtete seinen grünen Augen wieder auf die Straße.
Wie konnten Shinichi und Kuruba, Akuma so was antun! Niemand durfte seinen Geliebten so behandeln! Niemand!
Dabei dachte er die beiden wären seine Freunde. Nein das war nicht ganz richtig. Er wollte ihr Freund sein aber sie stoßen ihn weg, verletzten was ihm lieb und teuer war. Wahrscheinlich lachten sie gerade in diesem Moment über ihn. Machten sich lustig darüber das er so schwach war. Das er alleine war. Das er so naiv war ihnen zu vertrauen und das er ihre Freundschaft wollte.
Wütend kniff er die Augen zusammen.
Trat das Gaspedal des schwarzen Autos fester durch und schwör sich in dieser Nacht eines: Rache !
Er würde ihnen zeigen das er nicht schwach war. Kazuki Juubei würde sich an allen rächen.
Ein irres grinsen schlich sich auf das sonst so zarte Gesicht des 16- Jährigen.
Kommentar: Wir wünschen euch viel Spaß mit dem Teil und hoffen auf einige Kommis. ^^
Kapitel 4
Kid sank zu auf seine Knie. Hielt sich krampfhaft die blutende Wunde an seinem Bauch fest und keuchte schwer.
'Mir ist so schwindelig ...', sprach er in Gedanken. Sein Monokel viel klirrend auf den Asphalt und zerbrach.
Kaito hörte ein höhnisches Lachen und Schritte die schwer und langsam immer näher kamen. Kid kniff ein Auge zusammen und sah auf.
Er hatte auch keine Kraft mehr weiter zu laufen. Jeder Atemzug tat weh. Bei jeder Berührung brannte ein stechender Schmerz in ihm.
"Die Chips ... Her damit!", sprach Akuma beängstigend ruhig. Hielt fest die Waffe auf den Meisterdieb der kraftlos vor ihm kniete.
Kid machte keine Anstalten seiner 'bitte' nachzukommen. Akuma würde ihn töten, so oder so. Solle er sich diese blöden Dinger doch aus seinen kalten, leblosen Finger holen. Akuma hielt ihm die Waffe an die Stirn und löste die Sicherung.
Kid schluckte schwer und schloss die Augen. Das sollte also sein tolles 'come back' sein?
Er lächelte traurig. 'Was ein scheiß Abgang ...'
Dann hörte Kid plötzlich schnelle Schritte die von rechts kamen. Er öffnete die Augen und sah eine Person die sprang und Akuma seitlich einen harten Tritt verpasste. Der Rotäugige viel schwer auf den steinernen Boden. Verlor dabei seine Waffe. Sie rutsche auf den Asphalt ein paar Meter weiter weg und kam in der nähe des Autos zur Ruhe.
Akuma schlug dich den Kopf am Boden auf und ein kleiner Rinnsal Blut floss von seiner Stirn. Akuma rührte sich nicht.
Kid hatte dem Schauspiel erschrocken zu gesehen. Sein Blick wanderte von auf dem Boden liegenden Akuma zu der Person vor sich.
Die Person atmete schwer und Schweißtropfen waren auf ihrer Stirn.
Ihr Blick ruhte noch auf Akuma um sicher zu gehen das dieser nicht so schnell wieder aufsah. Dann wandte sich die Person zu Kid.
"Alles okay? Kuruba?", sprach sie zwischen zwei Atemzügen und lächelte.
Kid konnte nicht richtig sehen. Sein Blick war immer noch verschwommen. Er kniff sie Augen leicht zusammen um dann vielleicht besser sehen zu können.
Dann weiteten sie sich ungläubig. "Shi-Shinichi?!"
Dieser wollte gerade etwas entgegnen als eine zitternde Stimme ihn unterbrach.
"Kei-keiner bewegt sich!", sagte Kazuki mit Tränen in den Augen. Er hatte erschrocken mit angesehen wie Shinichi auf seinen geliebten losging.
Es gab für ihn erst mal nur eines: Akuma hier wegbringen. Der Junge hatte sich die Waffe geschnappt und richtete sie nun zitternd auf seine Mitschüler.
"Kazuki? Aber ... was machst du denn hier? Was soll das?" verwundert sah Shinichi auf den kleinen schwachen Jungen.
Salzige Tränen liefen von dem zarten Gesicht des 16-Jährigen. Akuma ... der einzige der ihn je beachtet hatte. Hoffendlich war er nur bewusstlos.
Die schlanken Finger des Jungen schlangen sich zitternd und krampfhaft um die kalte Metallwaffe. Jederzeit bereit, abzudrücken.
Shinichi trat vorsichtig einen Schritt auf Kazuki zu.
"Kazuki! Was ist los mit dir? Ich bin's, Shinichi! Ich bin dein Freund!", sprach er ruhig und breitete seine Arme leicht aus um zu zeigen das er ihm nichts tun würde.
"Nein das bist du nicht! Du hasst mich genau wie Kaito. Ihr seid nicht meine Freunde, aber Akuma, Akuma ist es. Ich werde ihn jetzt mitnehmen und ihr werdet
mich nicht aufhalten klar?!"
Kazukis Stimme war wegen der Aufregung schriller und lauter geworden. Der Junge ging langsam ohne Shinichi oder Kuruba aus den Augen zu lassen auf seinen Geliebten zu. Die Waffe noch fest auf seine Mitschüler gerichtet fasste er Akuma unter den Arm und zog ihm zum Auto, wo er ihn auf den Rücksitz legte. Er selber stieg an Steuer. Bevor er losfuhr warf er die Waffe aus dem Autofenster. Geräuschvoll verschwand er hinter der nächsten Ecke.
Shinichi hätte ihn gerne aufgehalten, aber er wusste das Kazuki ernst gemacht hatte. Was war nur aus dem lieben, schüchternen Jungen geworden?
Kazuki wäre bereit gewesen einen von ihnen zu töten und das nur wegen diesem Verbrecher? Wie hatte Kazuki ihn genannt? Achja ... Akuma!
Shinichi zuckte zusammen als er ein Röcheln hörte. Sofort drehte er sich um und sah wie sich Kuruba langsam auf seine Beine stellte
"Hey ... wie geht es dir?", fragte er ruhig und stützte Kid an den Schultern damit er nicht wieder umkippte. Er schwankte schon so verdächtig.
"Na ja ... den ... umständen entsprechend ... würde ich ... sagen!", wisperte der andere kraftlos bewarte sich aber sein lächeln.
"Shinichi ich .. ich ..." setzte Kid an.
"Shhht. Nicht jetzt, ich bing dich jetzt Ersteinmahl zu einem Krankenhaus wir können nachher reden."
Zögerlich nickte Kid. Ja er konnte auch nachher Reden. Kuruba war schwindelig und alles tat ihm weh. Sein Blick verschwamm wieder und als ihn die Finsternis erfasste, war Shinichi da. Er stütze Kaito damit der nicht viel und trug ihn dann zum nächsten Arzt. "Was tue ich hier? Was habe ich gemacht?"
Verstört stützte Shinichi den Kopf in die Hände und kniff seine übermüdeten Augen zusammen. Das dreckige Licht, das in Arztpraxen oder Krankenhäusern herrschte blendete ihn. In sich zusammengesunken saß er auf einem einzelnen Stuhl, im Hintergrund nur die weißen Wände. Der Geruch nach Reinigungsmitteln und Sterilität stieg ihm schon seit er Kuruba hier her gebracht hatte in die Nase.
Er hob leicht seinen Kopf, sah sich ziellos um. Aber, was konnte er erwarten zu sehen? Hier? Mitten in der Nacht in einer Praxis?
Mit einem Seufzer schüttelte er den Kopf. Er konnte sich nicht erklären, warum er so handelte? Und warum er sich solche Sorgen um seinen Erzfeind macht? Kid!
'Nein...', verbesserte er sich in Gedanken. 'Kuruba...' Er hatte eindeutig in seine Augen geblickt.
Schwer schluckte er.
Sein Verhallten war unerklärlich... Warum hatte er die Ätzte angelogen, als er ihn hier hergebracht hatte? Hatte gesagt, er hätte ihn in dem Zustand einfach auf der Straße gefunden? Er kenne seinen Namen und seine Herkunft nicht.
Aber als er ihn gesehen hatte, so blutüberströmt, so... schwach? War es Schwäche gewesen, was er da gezeigt hatte?
Auch Kid war nur ein Mensch... Das musste er sich immer wieder in Erinnerung rufen...
Und trotzdem! Warum saß er noch hier? Warum war er nicht einfach gegangen?
Was waren das für Gefühle gewesen, die er dort empfunden hatte? Er hatte sich echt Sorgen um ihn gemacht... um KID!
Immer noch spürte er seinen schmalen Körper auf ihn gestützt an seiner Seite. Hörte seinen Stoßweise kommenden Atem, und sah in Gedanken immer noch wie er in der Dunkelheit der Nacht verschwand.
Und immer wieder musste er hinunter schauen, auf sein Blut beflecktes Hemd. Das Blut von Kuruba klebte an ihm. Er hatte noch stark geblutet, als er ihn hier hergebracht hatte.
Einen kalten Schauer nach dem anderen jagte ihm dieser Anblick über den Rücken, der sich in seinem Gedächtnis eingebrannt hatte.
Akuma.... wie er auf den weiß gekleideten zielte. Ein Schuss durchschnitt die Stille der Nacht... und Kuruma hatte ihn angesehen, aus diesen Augen in denen
man versinken konnte.
Shinichi vergrub den Kopf in den Händen, kniff die Augen zusammen. Er wollte Kurubas Blut nicht mehr vor Augen haben... seine Hände, so rot wie die Hölle...
"Reis dich zusammen, Shinichi.", befahl er sich murmelnd, und sah auf die Uhr, die sich ihm schräg gegenüber befand.
Die Zeiger standen auf 3.00 Uhr...
Er hatte den Ärzten zugehört, gehört das er nicht in Lebensgefahr schwebte... Doch im ersten Moment, kurz nach dem der Schuss verklungen war, hatte er gedacht Kuruba würde sterben. Er hatte eine verdammte Angst um den Typen gehabt...
Er seufzte leise.
Wahrscheinlich hatten sie ihn mit Schmerzmitteln vollgepumpt, so das er wenigstens im Moment keine Schmerzen verspürte. Eigentlich war Shinichi glücklich darüber, das ihm der Arzt keine Aufmerksamkeit schenkte, so konnte er in aller Ruhe noch mal alles überdenken. Und trotzdem... ihm fielen keine Antworten ein, auf die vielen Fragen die ihm im Kopf herum surrten.
Plötzlich hörte er ein Geräusch, er hob den Kopf und sah den weißen Mantel eines Arztes, der die Klinke einer Tür ein Stück entfernt von ihm vorsichtig niederdrückte.
Wahrscheinlich wollte er nach Kid sehen, sehen ob er wach war, ob er ansprechbar war.
Doch plötzlich blieb der Arzt wie angewurzelt stehen und Shinichi richtete sich auf. Sein Herz klopfte, was war geschehen?
Doch in dem steril gehaltenen Raum sah er nur ein leeres, zerwühltes Bett. Der Wind spielte mit den Gardinen die vor dem offenem Fenster hingen.
"Verdammt!", fluchte Shinichi leise, als der Arzt wortlos davon eilte. Den Block, wo eigentlich die Personalien Kurubas hätten stehen sollen, hatte er vor der Tür fallen lassen. Ein leeres Blatt Papier lag oben drauf.
Schnell stand Shinichi auf, wandte sich von der Tür ab und ging schnellen Schrittes aus der kleinen Praxis, wo sich nur ein paar Patientenzimmer befanden.
Er wusste nicht einmal warum er den Ärzten nicht einfach Kurubas Personalien gab?! Es wäre so einfach gewesen... Er hätte den Triumph gehabt, den er seit er Kid das erste mal begegnet war, haben wollte. Er wäre schneller hinter Gitter gewesen, als er eines seiner Zauberkunststücke vorführen konnte.
Doch dieser Gedanke, Kid... Kuruba hinter Gitter gebracht zu haben versetzte ihm einen schmerzhaften Stich ins Herz.
Und er wusste nicht wieso... oder wollte er es nicht wahrhaben?
Dunkelheit hatte um Kid geherrscht, als er erwacht war. Er hatte nur das leise Pipen von Geräten um sich gehört. Und er hatte keinen Schmerz verspürt, doch konnte er sich an alles erinnern.
"Ich muss hier weg!", war der erste Gedanke, als er sich aufsetzte. Stille herrschte in dem kleinen Raum. Noch immer spürte er keinen Schmerz, was vermutlich an Schmerzmitteln lag, die noch immer in ihn hereingepumpt wurden.
Einmal atmete er tief durch, dann zog er sich die feinen Nadeln aus seinem Körper. Seine Haut schimmerte blass im Mondlicht.
Als er aufstand wurde ihm sofort schwindlig, doch er musste sich auf den Beinen hallten.
Shinichi... warum hatte er ihn hier hergebracht? Und warum standen in diesem Moment keine Polizisten vor seinem Bett?
Er kniff die Augen zusammen, darüber konnte er sich später noch Gedanken machen...
Leise öffnete er das Fenster, das im Erdgeschoss lag. Sein Glück...
Er musste hier raus.
'Entlassung auf eigene Gefahr', dachte er sarkastisch, als er die Füße auf die kalte Erde stellte.
Die Bilder von der Umgebung wurden unscharf, doch er hielt sich auf den Beinen. Soweit er das beurteilen konnte, musste er sich in der Nähe seines Apartments befinden...
Und doch wusste er später nicht mehr wie er dorthin gekommen war.
Er zitterte vor Kälte, als er aufschloss, ein paar Mal hatte er inne hallten müssen um zu Atem zu kommen. Leise fing auch die Wunde an zu pochen. Kuruba hatte den Verdacht, das es später noch schlimmer sein würde...
Laut fiel die Tür hinter ihm ins Schloss, was Kid zusammenfahren lies, nach der langen Stille der Nacht. Zitternd lehnte Kuruba sich gegen die Tür, tastete vorsichtig nach der Schusswunde. Er wusste nicht, was alles getroffen wurden war, doch er hätte nicht länger in dem Krankenhaus bleiben können.
Seine schmalen Finger zuckten zurück, als er die Wunde berührte. Das würde er doch für die nächste Zeit sein lassen.
Shinichi... wieder durchzuckte ihn dieser Gedanke. Wo war er jetzt? Verpfiff er ihn schon bei der Polizei? Nein, das passte nicht...
Warum hatte er ihn gerettet, und sich dabei in Gefahr gebracht?
Er schüttelte den Kopf, stieß sich von der Tür ab und torkelte zum Schlafzimmer. Seine Blutbefleckten Klamotten konnte er ja wohl schlecht anlassen.
Als er sich vorsichtig einen blauen Pullover überstreifte klopfte es leise an der Tür.
Kid drehte den Kopf, seine Gedanken rasten, doch es fiel ihm nur einer ein, der jetzt vor der Tür stehen konnte...
Auf nackten Füßen tappte er zur Tür und öffnete sie.
Draußen in der Dunkelheit sah er nur in zwei blaue müde Augen...
Shinichi rannte los. So schnell er konnte. Hoffendlich war mit Kuruba alles in Ordnung.
'Dieser Sturkopf!', dachte er in Gedanken. Shinichi hätte es sich ja denken können das Kid versuchen würde zu fliehen.
Nur nebenbei bemerkte er das es anfing zu schneien. Große, dicke Flocken vielen vom sternenklaren Nachthimmel. Schmelzen auf der erhitzen Wange des Detektivs. Bei jedem Atemstoß stiegen weiße Wölkchen aus seinen Mund. Sie wurden jedoch schnell wieder von dem kalten Wind zerstreut.
Warum tat er das hier? Warum, warum warum?! Mit jeder Frage kamen neue dazu. Sie häuften sich unaufhaltsam. Machten das denken nur
noch schwerer. Auch wenn als bester Detektivs Japan galt ... es gab Fragen die konnte man nicht mit logischen denken beantworten. Diese Fragen ... so wusste er jetzt ... musste er mit seinem Herzen beantworten. Genau dieses Herz flüsterte ihm unermüdlich einen Satz ins Ohr. Immer und immer wieder. Nur erst jetzt hatte er die Worte wahrgenommen, verstanden und er wollte dem ruf des Herzens folgen!
Zum Glück wusste Shinichi wo Kuruba wohnte. Völlig außer Atem stand er vor dem Mehrfamilienhaus und sah hinauf.
"Hier muss es sein!", sagte er atemlos und rannte durch die Vordertür ins Gebäude.
Hastig erklomm er die Treppenstufen und blieb dann vor einer Tür stehen. Er schluckte noch einmal und holte tief Luft. Dann klopfte er zaghaft an der Tür.
Er hörte leise, schwache Schritte. Sah wie gebannt mit klopfenden Herzen auf die dunkle Tür. Seine Brust hob und senkte sich in einem schnellen Rhythmus zu seinem Atem. Die Tür öffnete sich.
Kuruba sah ihn aus erschöpften Augen an. Er hielt sich an der Tür fest um nicht zu schwanken. Damit Shinichi nicht merkte wie schwach er gerade war.
Er sah dem Detektiv kurz in die azurblauen Augen. Konnte seinem Blick aber nicht standhalten und senkte diesen.
'Er hasst mich bestimmt. Dafür das ich Kid bin. Dafür das ich ihn angelogen habe und dafür das ich mit ihm mein Spiel gespielt habe...', dachte er und musste traurig lächeln. Ohne Shinichi anzusehen flüsterte er etwas in die Stille. "Was willst du ... willst du mich festnehmen? ... oder willst du mir sagen wie du mich hasst für das was ich tue?" Erneute Stille trat ein. Doch sie war erdrückender als zuvor. Kuruba wartete auf eine Antwort. Hörte aber nur den gleichmäßiger werdenden Atem des anderen. 'Warum sagt er nichts? Ist er sich zu schade dafür mit einem Dieb zu reden?' Zorn stieg in den schwachen, verletzen Körper auf.
Wütend hob er seinen Kopf und wollte Shinichi schreiend dazu auffordern doch endlich zu antworten.
Doch sein wütender Blick verschwand sofort als er sah wie Shinichi langsam, mit einem nicht deutbaren Blick auf ihn zukam.
Leicht Ängstlich wich Kid zurück als Shinichi seinen Arm ausstreckte.
Der Detektiv hielt kurz inne, verringerte dennoch den Abstand zu ihren Körpern wieder und trat so in die Wohnung. Leise schob er mit der anderen Hand die Tür zu.
'Wa-warum siehst er mich so an?' fuhr es dem Dieb verwirrt durch den Kopf. Ihm war klar das es kein entkommen gab. So schloss er, sich seinem Schicksal ergebend die Augen. Wartete einfach ab und atmete tief ein um sein schnell schlagendes Herz zum schweigen zu bringen.
Kid spürte plötzlich warme, weiche Fingerkuppen auf seiner Wange. In dem ersten Moment zuckte er erschrocken zusammen.
Shinichi legte seine Hand nun ganz auf seine Wange und sah Kid an, der wie ein kleines Kind, dass man gleich schlagen würde, zusammenzuckte.
Er wartete eine zeitlang. Wartete darauf das Kid sich entspannen würde was auch bald eintrat.
Der Detektiv tat einen weiteren schritt auf den Dieb zu. Zog sein Gesicht leicht zu dem seinen. Streifte die Wange des anderen zart mit seinen Lippen und führte diese zu Kids Ohr.
Unwillkürlich durchfuhr Kid ein Schauer als er den heißen Atem des anderen an seiner Haut spürte.
Shinichi begann etwas zu flüstern. So leise, das es schweigende Nacht nicht störte. So leise, das nur Kid es hören konnte.
"Lass mich nie wieder alleine. Lauf nie wieder weg ... bleib immer bei mir ...", hauchte er Kuruba ins Ohr.
Erschrocken öffnete er seine Augen. Hatte Shinichi gerade wirklich das gesagt was er gehört hatte?
Tränen kamen in ihm hoch. Ob der stillen Liebeserklärung oder vor Glück. Vielleicht vor Erleichterung. Vielleicht aber auch weil sich in diesem Moment
weiche Lippen auf die seinen legten. So sanft und zart das er dachte er müsste sterben. Sein Herz sprang so schnell gegen seinen Brust das er dachte Shinichi, der sich nun so zärtlich an seinen Körper schmiegte, könnte es spüren. Ergeben schloss er die Augen. Gab sich seine Emotionen völlig hin. Kostete den anderen mit allen Sinnen die er besaß. Eine kleine Träne, die sich angekündigt hatte, floss nun seine Wange hinunter als Kuruba seine Arme um den Nacken seines Freundes schlang. Kuruba wurde schwindlig, als er so eng umschlungen mit Shinichi in der Dunkelheit stand. Kein Laut war um sie herum zu hören. Die Zeit schien langsamer zu fließen, still zu stehen nur für sie.
Egal aus welchem Grund die einzelne Träne geflossen war... sie war da, perlte jetzt an Kurubas Kinn ab und fiel zu Boden...
Einsam sollte sie auch bleiben.
Er wusste nicht was er empfand, als sich Shinichis Lippen von den seinen lösten, spürte aber seine feuchten Haare auf seinem Gesicht und schmale Hände auf seinen Hüften.
All der Schmerz war für einen Moment vergessen, seine Gedanken standen für einen Moment still.
Shinichi hatte nach seinem Herzen gehandelt. Wie er für Kid fühlte, war ihm erst bewusst geworden, als er ihn gesehen hatte. Verloren, alleine...
Er spürte sein Gewicht auf seinen Hände die er um Kurubas Hüften gelegt hatte.
Kuruba zitterte leicht, er sah ihm in die Augen, die Augen, die so tief waren, so viele Geheimnisse verbargen.
Eine feine Spur war auf seiner Wange zu erkennen, die Spur einer Träne...
Er sah ihn an, biss sich leicht auf die Lippen.
"Vorhin...", brach seine leise, kraftlose Stimme die Stille. "Vorhin, hast du das ernst gemeint?"
Die Stille kehrte wieder ein, als Shinichi stumm nickte.
Er sah den Freund an, der seine Arme um ihn gelegt hatte. Dann drückte er ihn ein wenig fester an sich.
"Ja, das habe ich..."
Kid lächelte leicht. Shinichi spürte dies.
Plötzlich sah er ihn mit vollkommenen anderen Augen. Er war trotz seiner Arroganz ein Mensch mit den selben Gefühlen und Bedürfnissen...
Als sich Shinichi langsam wieder von Kuruba löste, taumelte er einige Schritte zurück, stieß gegen die Lehne der Couch und fasste sich mit der Hand in die Bauchgegend.
"Sturkopf...", murmelte Shinichi und ging auf ihn zu. In seiner Stimme schwang ein hohes Maß an Besorgnis.
Im Mondlicht erschien seine Haut so blass, und er hatte seine kühlen Hände im Nacken eben fühlen können.
Kuruba sah ihn an. In der Dunkelheit, die noch immer herrschte konnte man seine Gesichtszüge kaum erkennen. Nur seine Augen stachen hervor.
Plötzlich senkte er den Kopf, wich nicht zurück vor Shinichi, der nahe an ihn herantrat. Man konnte jetzt deutlich sehen das er zitterte. Es war nicht zu urteilen ob es von seiner Erschöpfung oder von den plötzlichen Ereignissen herrührte.
"Warum hast du das getan, Shinichi?" Er blickte wieder auf. "Warum hast du mich gerettet, entkommen lassen, wo du doch genau wusstest, das ich fliehen würde?"
Shinichi schüttelte den Kopf. "Es war mir selber unverständlich... bis eben..."
Kid fuhr sich müde durch die Haare, verzog leicht das Gesicht.
"Wie geht's dir?", Shinichi seufzte innerlich. Ja, er hatte gewusst das er fliehen würde. Trotzdem hätten ihm noch ein paar Tage Bett gut getan.
"Du hast bestimmt Schmerzmittel bekommen, das jetzt seine Wirkung verliert." Er runzelte die Stirn.
Shinichi half Kid sich auf das Sofa zu legen. Kuruba brauchte nun Ruhe. Er selber würde hier bleiben und über seinen Schlaf wachen.
Immer noch schniefte der 16-Jährige Kazuki. Fuhr wild, mit hohem Tempo durch die Straßen Tokios. Die Straßenlaternen warfen immerzu kurze Schatten in sein blasses Gesicht wenn er daran vorbeifuhr.
Er war fast rasend vor Wut. Aber auch rasend vor Besorgnis.
Kazuki warf einen Blick auf die Rückbank. Akuma schien in Ordnung. Vielleicht war er Ohnmächtig.
Der Junge richtete seinen grünen Augen wieder auf die Straße.
Wie konnten Shinichi und Kuruba, Akuma so was antun! Niemand durfte seinen Geliebten so behandeln! Niemand!
Dabei dachte er die beiden wären seine Freunde. Nein das war nicht ganz richtig. Er wollte ihr Freund sein aber sie stoßen ihn weg, verletzten was ihm lieb und teuer war. Wahrscheinlich lachten sie gerade in diesem Moment über ihn. Machten sich lustig darüber das er so schwach war. Das er alleine war. Das er so naiv war ihnen zu vertrauen und das er ihre Freundschaft wollte.
Wütend kniff er die Augen zusammen.
Trat das Gaspedal des schwarzen Autos fester durch und schwör sich in dieser Nacht eines: Rache !
Er würde ihnen zeigen das er nicht schwach war. Kazuki Juubei würde sich an allen rächen.
Ein irres grinsen schlich sich auf das sonst so zarte Gesicht des 16- Jährigen.
