Auch auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen, verkünde ich es der ganzen Welt: Harry Potter und sein ganzes Potterversum waren leider nicht meine Idee, sondern die der lieben J.K. Rowling, daher gehört das auch alles ihr und nicht mir.
Soviel mal wieder dazu. ^^;;; Übrigens fällt mir auf, dass die Kapitel immer länger werden. Und später wird es noch viel schlimmer. ^^;;;;; Ojemine. Und später wird es noch schlimmer... Ich hoffe, ihr lest trotzdem weiter.
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03: private enemy
Nachem er aus McGonnagles Büro wieder entlassen worden war, fühlte Harry sich kindisch und heruntergeputzt.
Gut, seine Reaktion im Gewächshaus auf was auch immer, war etwas übertrieben, das sah er ja ein. Aber warum sich alle so aufregten, war Harry ein Rätsel. Immerhin war außer ein bißchen Porzellan nichts zu Schaden gekommen. Und bei Professor Sprout hatte er sich auch mehr oder weniger entschuldigt.
Die darauf folgende Strafpredigt McGonnagles, die doch tatsächlich (Harry hatte auf die Uhr gesehen,) 15 Minuten gedauert hatte, war seiner Meinung nach völlig unnötig gewesen; immerhin hatte er ja eingesehen, dass es nicht richtig gewesen war, oder? Dennoch, die Lehrerin hatte ihn abgekanzelt wie einen Erstklässler, den man im verbotenen Wald erwischt hatte und am Ende mit den Worten vor die Tür gesetzt, er möge doch bitte seine Starallüren woanders ausleben und der Schule seine Unverschähmtheiten ersparen.
Na besten Dank.
Verärgert rausche Harry die Gänge entlang. Die nächste Stunde war Zaubertränke und er hatte keine Lust zu spät zu kommen und sich über noch einen verständnislosen Lehrer ärgern müssen.
Überhaupt, die Lehrer... Harry knurrte in sich hinein, als er den Klassenraum betrat und sich in die erste Lektion Zaubertränke des Jahres stürzte.
Nach dem Mittagessen sah sein Stundenplan zwei Freistunden vor, und da es der erste Tag war, gab es auch keine Hausaufgaben zu tun. Also beschloß Harry, sich irgendwo hinzulegen und seinen Ärger mit einem Nickerchen zu ersticken.
Er trieb sich eine Weile am See herum und fand zwischen Bäumen und Sträuchern dicht um Ufer ein verstecktes Plätzchen, wo er sich aufseufzend längelang ins Gras legte, seine Schulmappe als Kopfkissen benutzend.
Über ihm rauschte das grüne Laub der Bäume im lauen Wind und der Himmel wölbte sich als perfekte blaue Kuppel über ihm, die Mutter Natur in ihrem untrüglichen Sinn für romantischen Kitsch mit ein paar Schäfchenwolken verziert hatte. Eigentlich war der Tag wie geschaffen für gute Laune, ein Quiddich-Match und jede Mege Spaß.
Harry hingegen fühlte sich hundeelend. Und das gute Wetter trug nicht dazu bei, dass seine Laune nicht besserte. Vielleicht hätte er sich, anstatt hier draußen in dieses sommerliche Idyll, ins Bett legen und die Vorhänge zuziehen sollen. Dunkelheit, das passte ihm sehr gut in seine Stimmung. Überall war Sommer. Nur in seinem Herzen nicht.
Die wärmenden Sonnenstrahlen und monotone Laubrauschen taten ihre erhoffte Wirkung und in seinem Körper breitete sich eine angenehme Schwere und Schläfrigkeit aus. Bevor er einschlief, geisterte noch kurz der Gedanke an Sirius in seinem Kopf herum, aber bevor es wieder weh tun konnte, glitschte sein Bewußtsein auch schon davon.
"Oi, Potter."
Irgendjemand kickte ihm leicht in die Seite und ließ seinen Traum platzen wie eine sprichwörtliche Seifenblase und mit ihm ging jede Erinnerung daran. In Harry schläfrigem Hirn blieb nur noch ein unbestimmbares Gefühl der Traurigkeit und Leere.
"mhfgrr" machte Harry. Er wollte weiterschlafen, er spürte jetzt schon, wie ihm der Kopf wehtat; also rollte er sich zu einer Kugel zusammen, in der Hoffnung, dass der Störenfried, wer auch immer es sein würde, aufgeben, weggehen und sich wichtigeren Dingen zuwenden würde. Aber der Jemand war hartnäckig.
"Aufstehn, Schatzi, Schu~le!" flötete er und wieder spürte Harry den leichten Tick seiner Schuhspitze in der Nierengegend.
"Geh weg." maulte er drehte sich auf den Rücken und blinzelte im Licht. Über ihn gebeugt stand ein Schatten mit der Sonne im Rücken und schien zu grinsen. "Wasissn?"
"Du hast die Dunklen Künste verpasst." teilte ihm der Schatten mit. "Und deine Freunde suchen dich überall, als wärst du ein Osterei."
Die Information sickerte langsam in Harrys Hirn, erreichte die richtige Stelle und plötzlich setzte sich Harry hellwach und so heftig auf, dass er dem Schatten ein Bein stellte und ihn von den Füßen riss. "Verpasst???"
Und dann sah er, wer da vor ihm ins Gras auf den Hintern gefallen war und ihn vorwurfsvoll anguckte.
"Malfoy!"
"Schönen guten Morgen auch, Potter." gab dieser giftig zurück, offensichtlich tat ihm das Steißbein weh. "Ist das eine Art?"
Harry rappelte sich blitzschnell hoch, rückte sich den Umhang zurecht und ging unwillkürlich in Verteidigungshaltung über. "Was willst du?"
Auch Draco hatte sich wieder erhoben, wedelte sich Gras von Umhand und den Ärmeln, richtete würdevoll seinen Kragen und blickte dann Harry an, undurchsichtig wie immer und gab auch keine eindeutige Antwort.
"Wie gesagt, du hast den halben Nachmittag verschlafen."
"Was, wieso, warum, wie spät ist es denn überhaupt?" Harry suchte entsetzte nach seiner Armbanduhr. Die er nicht fand. Mist.
"Dürfte in etwa um halb fünf rum sein." teilte ihm Draco mit.
"Und warum bist du hier?" Aus den Augenwinkeln heraus sah Harry sich nach einem möglichen Fluchtweg um. Er fühlte sich irgendwie in die Enge getrieben.
~Und seit wann hast du Angst vor Malfoy?~ meldete sich sein männliches Ego. ~Wenn du auch nur einen Funken Ehre im Leib hast, dann setzt du ihm jetzt deine linke Gerade genau zwischen die Augen.~
Und wieso? Eigentlich hat er doch gar nichts gemacht. Noch nicht...
~Er ist ein Slytherin! Das reicht als Grund!~
Also, das ist wahrlich mal ne gute Argumentation, wirklich! Wir können wohl alle von Glück sagen, dass du kein Politiker bist. Ich sollte vielleicht erst mal Abwarten, was er will.
~Na was schon. Seinen Charme in sämtliche Richtungen verspritzen und sich über dich lustig machen, wie sonst auch oder warum nicht gleich Dementoren herbeirufen...~
"Nichts eigentlich." kam es von Draco.
Harry lachte humorlos auf. "Du kommst hier her und weckst mich, wegen nichts?"
"Ich ging spatzieren so für mich hin," fing Draco an "und nichts zu suchen, das war mein Sinn, als ich auf deine beiden komischen Freunde stieß, die wiederum dich zu suchen schienen."
"Schienen?"
"Naja, das könnte man annehmen, wenn zwei Leute hin und herrennen und andauernd deinen Namen rufen." fuhr Draco unberührt fort. "Und da ich gesehen hab, wie du dich nach dem Mittagessen in Richtung See verkrümelt hast, dachte ich..."
"...du kommst allein hierher, spürst mich auf und machst mich fertig, ohne das jemand es mitbekommt." brummte Harry trocken. " Das perfekte Verbrechen. Ja, das ist dein Stil, da hast du völlig recht."
Für einen kurzen Moment schien Draco fast beleidigt, aber wenn er es war, überspielte er es fabelhaft. "Nicht doch, Potter. Eigentlich wollte ich nur mal nach dir sehen."
Und jetzt fing Harry tatsächlich an zu lachen. "Was? Du?? Willst nach MIR sehen??" prustete er los. "Das ist gut. Als nächstes erzählst du mir noch, du sorgst dich um mich!" Das war ja nun wirklich zu komisch.
"Was das angeht, kann ich dich beruhigen. Es liegt mir ungefähr so viel an deinem Wohlergehen, wie dir an meinem." erklärte Draco sachlich. "Eigentlich war ich neugierig."
Harry hörte zu lachen auf und sah sein Gegenüber fragend und skeptisch an. Dann verstand er. "Ach, das. Mein... 'Ausbruch'." seine Stimme machte einen ironischen Schlenker. Dann drehte er sich abbrupt um und ließ sich auf dem Stein am Seeufer im Schneidersitz nieder. "Fang an." sagte er.
"Womit?" Draco hörte sich ehrlich erstaunt an.
"Ach komm schon!" fauchte Harry angriffslustig den See an. "Du willst mir doch nicht erzählen, dass du das halbe Unterholz durchwühlt hast, um mich dann schließlich zu finden und dich NICHT über mich lustig zu machen. Das passt nicht zu dir." Er drehte sich wieder um und funkelte in Richtung Draco. "Also los, fangen Sie mit den Schmähungen an. Oder warum zauberst du mir nicht gleich einen zweiten Kopf an oder hey!!! Wie wär's mit Cruciatus, hm? Ach, stimmt ja, der große böse Lord Zampano will Harry Potter lebendig um ihn zu grillen und zu verspeisen, oder wie war das? Aber weißt du was, Malfoy? Es kümmert mich nicht, es ist mir egal! Dein Vater, Vollgemortzt und sein lustiger Todesserschützenverein, euer ganzer Affenzirkus interessiert mich nicht, und weißt du auch warum? Er ist völlig bedeutungslos!! Also, wenn du dich nicht über mich lustig machen oder umbringen willst, tu mir den Gefallen und zieh Leine!"
Draco hatte sich seinen Ausbruch ohne eine Miene zu verziehen angehört, und jetzt passierte etwas seltsames. Draco Malfoy, der Junge, den Harry noch nie eine Art aufrichtige Emotion hatte zeigen sehen... lächelte? Nicht hähmisch, nicht schadenfroh. Er lächelte einfach, interessiert, beinahe schon fröhlich.
"Okay," meinte er nur. "Ich komme wieder, wenn du drüber reden willst."
Und damit drehte er sich um und ging und ließ einen verblüfften Harry am Seeufer sitzen. Dieser starrte noch eine Weile auf das Geäst, dass sich schwankend hinter der schmalen Gestalt Dracos geschlossen hatte, bevor er sich wieder umdrehte und auf die zittrige Oberfläche des sommerlichen Sees starrte, die sich im warmen Wind kräuselte.
Was war denn das gewesen?
Soviel mal wieder dazu. ^^;;; Übrigens fällt mir auf, dass die Kapitel immer länger werden. Und später wird es noch viel schlimmer. ^^;;;;; Ojemine. Und später wird es noch schlimmer... Ich hoffe, ihr lest trotzdem weiter.
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03: private enemy
Nachem er aus McGonnagles Büro wieder entlassen worden war, fühlte Harry sich kindisch und heruntergeputzt.
Gut, seine Reaktion im Gewächshaus auf was auch immer, war etwas übertrieben, das sah er ja ein. Aber warum sich alle so aufregten, war Harry ein Rätsel. Immerhin war außer ein bißchen Porzellan nichts zu Schaden gekommen. Und bei Professor Sprout hatte er sich auch mehr oder weniger entschuldigt.
Die darauf folgende Strafpredigt McGonnagles, die doch tatsächlich (Harry hatte auf die Uhr gesehen,) 15 Minuten gedauert hatte, war seiner Meinung nach völlig unnötig gewesen; immerhin hatte er ja eingesehen, dass es nicht richtig gewesen war, oder? Dennoch, die Lehrerin hatte ihn abgekanzelt wie einen Erstklässler, den man im verbotenen Wald erwischt hatte und am Ende mit den Worten vor die Tür gesetzt, er möge doch bitte seine Starallüren woanders ausleben und der Schule seine Unverschähmtheiten ersparen.
Na besten Dank.
Verärgert rausche Harry die Gänge entlang. Die nächste Stunde war Zaubertränke und er hatte keine Lust zu spät zu kommen und sich über noch einen verständnislosen Lehrer ärgern müssen.
Überhaupt, die Lehrer... Harry knurrte in sich hinein, als er den Klassenraum betrat und sich in die erste Lektion Zaubertränke des Jahres stürzte.
Nach dem Mittagessen sah sein Stundenplan zwei Freistunden vor, und da es der erste Tag war, gab es auch keine Hausaufgaben zu tun. Also beschloß Harry, sich irgendwo hinzulegen und seinen Ärger mit einem Nickerchen zu ersticken.
Er trieb sich eine Weile am See herum und fand zwischen Bäumen und Sträuchern dicht um Ufer ein verstecktes Plätzchen, wo er sich aufseufzend längelang ins Gras legte, seine Schulmappe als Kopfkissen benutzend.
Über ihm rauschte das grüne Laub der Bäume im lauen Wind und der Himmel wölbte sich als perfekte blaue Kuppel über ihm, die Mutter Natur in ihrem untrüglichen Sinn für romantischen Kitsch mit ein paar Schäfchenwolken verziert hatte. Eigentlich war der Tag wie geschaffen für gute Laune, ein Quiddich-Match und jede Mege Spaß.
Harry hingegen fühlte sich hundeelend. Und das gute Wetter trug nicht dazu bei, dass seine Laune nicht besserte. Vielleicht hätte er sich, anstatt hier draußen in dieses sommerliche Idyll, ins Bett legen und die Vorhänge zuziehen sollen. Dunkelheit, das passte ihm sehr gut in seine Stimmung. Überall war Sommer. Nur in seinem Herzen nicht.
Die wärmenden Sonnenstrahlen und monotone Laubrauschen taten ihre erhoffte Wirkung und in seinem Körper breitete sich eine angenehme Schwere und Schläfrigkeit aus. Bevor er einschlief, geisterte noch kurz der Gedanke an Sirius in seinem Kopf herum, aber bevor es wieder weh tun konnte, glitschte sein Bewußtsein auch schon davon.
"Oi, Potter."
Irgendjemand kickte ihm leicht in die Seite und ließ seinen Traum platzen wie eine sprichwörtliche Seifenblase und mit ihm ging jede Erinnerung daran. In Harry schläfrigem Hirn blieb nur noch ein unbestimmbares Gefühl der Traurigkeit und Leere.
"mhfgrr" machte Harry. Er wollte weiterschlafen, er spürte jetzt schon, wie ihm der Kopf wehtat; also rollte er sich zu einer Kugel zusammen, in der Hoffnung, dass der Störenfried, wer auch immer es sein würde, aufgeben, weggehen und sich wichtigeren Dingen zuwenden würde. Aber der Jemand war hartnäckig.
"Aufstehn, Schatzi, Schu~le!" flötete er und wieder spürte Harry den leichten Tick seiner Schuhspitze in der Nierengegend.
"Geh weg." maulte er drehte sich auf den Rücken und blinzelte im Licht. Über ihn gebeugt stand ein Schatten mit der Sonne im Rücken und schien zu grinsen. "Wasissn?"
"Du hast die Dunklen Künste verpasst." teilte ihm der Schatten mit. "Und deine Freunde suchen dich überall, als wärst du ein Osterei."
Die Information sickerte langsam in Harrys Hirn, erreichte die richtige Stelle und plötzlich setzte sich Harry hellwach und so heftig auf, dass er dem Schatten ein Bein stellte und ihn von den Füßen riss. "Verpasst???"
Und dann sah er, wer da vor ihm ins Gras auf den Hintern gefallen war und ihn vorwurfsvoll anguckte.
"Malfoy!"
"Schönen guten Morgen auch, Potter." gab dieser giftig zurück, offensichtlich tat ihm das Steißbein weh. "Ist das eine Art?"
Harry rappelte sich blitzschnell hoch, rückte sich den Umhang zurecht und ging unwillkürlich in Verteidigungshaltung über. "Was willst du?"
Auch Draco hatte sich wieder erhoben, wedelte sich Gras von Umhand und den Ärmeln, richtete würdevoll seinen Kragen und blickte dann Harry an, undurchsichtig wie immer und gab auch keine eindeutige Antwort.
"Wie gesagt, du hast den halben Nachmittag verschlafen."
"Was, wieso, warum, wie spät ist es denn überhaupt?" Harry suchte entsetzte nach seiner Armbanduhr. Die er nicht fand. Mist.
"Dürfte in etwa um halb fünf rum sein." teilte ihm Draco mit.
"Und warum bist du hier?" Aus den Augenwinkeln heraus sah Harry sich nach einem möglichen Fluchtweg um. Er fühlte sich irgendwie in die Enge getrieben.
~Und seit wann hast du Angst vor Malfoy?~ meldete sich sein männliches Ego. ~Wenn du auch nur einen Funken Ehre im Leib hast, dann setzt du ihm jetzt deine linke Gerade genau zwischen die Augen.~
Und wieso? Eigentlich hat er doch gar nichts gemacht. Noch nicht...
~Er ist ein Slytherin! Das reicht als Grund!~
Also, das ist wahrlich mal ne gute Argumentation, wirklich! Wir können wohl alle von Glück sagen, dass du kein Politiker bist. Ich sollte vielleicht erst mal Abwarten, was er will.
~Na was schon. Seinen Charme in sämtliche Richtungen verspritzen und sich über dich lustig machen, wie sonst auch oder warum nicht gleich Dementoren herbeirufen...~
"Nichts eigentlich." kam es von Draco.
Harry lachte humorlos auf. "Du kommst hier her und weckst mich, wegen nichts?"
"Ich ging spatzieren so für mich hin," fing Draco an "und nichts zu suchen, das war mein Sinn, als ich auf deine beiden komischen Freunde stieß, die wiederum dich zu suchen schienen."
"Schienen?"
"Naja, das könnte man annehmen, wenn zwei Leute hin und herrennen und andauernd deinen Namen rufen." fuhr Draco unberührt fort. "Und da ich gesehen hab, wie du dich nach dem Mittagessen in Richtung See verkrümelt hast, dachte ich..."
"...du kommst allein hierher, spürst mich auf und machst mich fertig, ohne das jemand es mitbekommt." brummte Harry trocken. " Das perfekte Verbrechen. Ja, das ist dein Stil, da hast du völlig recht."
Für einen kurzen Moment schien Draco fast beleidigt, aber wenn er es war, überspielte er es fabelhaft. "Nicht doch, Potter. Eigentlich wollte ich nur mal nach dir sehen."
Und jetzt fing Harry tatsächlich an zu lachen. "Was? Du?? Willst nach MIR sehen??" prustete er los. "Das ist gut. Als nächstes erzählst du mir noch, du sorgst dich um mich!" Das war ja nun wirklich zu komisch.
"Was das angeht, kann ich dich beruhigen. Es liegt mir ungefähr so viel an deinem Wohlergehen, wie dir an meinem." erklärte Draco sachlich. "Eigentlich war ich neugierig."
Harry hörte zu lachen auf und sah sein Gegenüber fragend und skeptisch an. Dann verstand er. "Ach, das. Mein... 'Ausbruch'." seine Stimme machte einen ironischen Schlenker. Dann drehte er sich abbrupt um und ließ sich auf dem Stein am Seeufer im Schneidersitz nieder. "Fang an." sagte er.
"Womit?" Draco hörte sich ehrlich erstaunt an.
"Ach komm schon!" fauchte Harry angriffslustig den See an. "Du willst mir doch nicht erzählen, dass du das halbe Unterholz durchwühlt hast, um mich dann schließlich zu finden und dich NICHT über mich lustig zu machen. Das passt nicht zu dir." Er drehte sich wieder um und funkelte in Richtung Draco. "Also los, fangen Sie mit den Schmähungen an. Oder warum zauberst du mir nicht gleich einen zweiten Kopf an oder hey!!! Wie wär's mit Cruciatus, hm? Ach, stimmt ja, der große böse Lord Zampano will Harry Potter lebendig um ihn zu grillen und zu verspeisen, oder wie war das? Aber weißt du was, Malfoy? Es kümmert mich nicht, es ist mir egal! Dein Vater, Vollgemortzt und sein lustiger Todesserschützenverein, euer ganzer Affenzirkus interessiert mich nicht, und weißt du auch warum? Er ist völlig bedeutungslos!! Also, wenn du dich nicht über mich lustig machen oder umbringen willst, tu mir den Gefallen und zieh Leine!"
Draco hatte sich seinen Ausbruch ohne eine Miene zu verziehen angehört, und jetzt passierte etwas seltsames. Draco Malfoy, der Junge, den Harry noch nie eine Art aufrichtige Emotion hatte zeigen sehen... lächelte? Nicht hähmisch, nicht schadenfroh. Er lächelte einfach, interessiert, beinahe schon fröhlich.
"Okay," meinte er nur. "Ich komme wieder, wenn du drüber reden willst."
Und damit drehte er sich um und ging und ließ einen verblüfften Harry am Seeufer sitzen. Dieser starrte noch eine Weile auf das Geäst, dass sich schwankend hinter der schmalen Gestalt Dracos geschlossen hatte, bevor er sich wieder umdrehte und auf die zittrige Oberfläche des sommerlichen Sees starrte, die sich im warmen Wind kräuselte.
Was war denn das gewesen?
