Ich bedaure es sehr, erneut mitzuteilen, dass sich auch in den letzten paar Tagen nichts geändert hat: HP gehört nicht mir. u,u

Nya, dank an euch reviewer. ^.^

@Tinkalili: stil? Welcher Stil ^^;;; Ich schreib, wie's in meinen Kopf kommt.

@annettemargarete: Es wird schlimmer als greenpeace. VIEL schlimmer. ^^ Aber die Idee mit der Muggelkommune ist gut. Könnte von mir sein. ^___^

@Lost_dope: tut mir leid, wenn ich dich mit neuen sachen bis auf weiteres auf entzug setzte muß... housearbeit ;____;

Nyanya: ich wünsche viel spaß beim lesen. ^-^

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10: la valse des monstres

"Mann, was für eine miese Absteige!"

"Beschwer dich nicht. Sei froh, dass wir überhaupt noch ein Zimmer gefunden haben."

"Du hast recht. Immerhin haben wir Aussicht auf eine wundervolle Schnellstraße und nicht auf eine Backsteinmauer."

"Hör mal, du wolltest mich unbedingt begleiten, nicht umgekehrt."

"Ist ja gut, ist ja gut, ich bin still."

Es mußten schon mehr als vierundzwanzig Stunden vergangen sein seit seinem klammheimlichen Abgang durch sein Zimmerfenster.

Er lag in der Dunkelheit auf der Couch, gewickelt in eine Decke, die nach Veilchen roch, ein Kissen im Nacken. Vom einzigen Bett im Zimmer her drang gleichmäßiges Atmen zu ihm herüber.

Draco rollte sich auf den Rücken.

Bei Schere-Stein-Papier hatte er noch nie Glück gehabt.

Von draußen her hörte man das Rauschen der Schnellstraße, und durch die Vorhänge über ihm huschten in unregelmäßigen Abständen geisterhafte Lichter der vorbeisausenden Muggelautos. Im Gegensatz zur undurchdringlichen Stille des nachts im Slytherinturm war es hier fast schon unerträglich laut.

Fast unerträglich.

Draco konnte nicht umhin, zuzugeben, dass er völlig ruhig und verhältnismäßig entspannt war. Und die Geräusche lullten ihn eher ein, anstatt ihn wachzuhalten, wie es in Hogwarts der Fall gewesen war, wenn kein einziger Laut ihn umgab...

Er gähnte und ließ den vergangenen Tag Revue passieren.

Die Muggelwelt. Laut, bunt, unübersichtlich und ein ziemlicher Kulturschock. Draco hatte immer irgendwie die Vorstellung gehabt, dass die Muggel noch in so einer Art geistiger Steinzeit lebten, und er daher, immerhin ein reinblütiger Zauberer, keine Probleme gehabt hätte, sich in ihrer Welt zurecht zu finden.

Weit gefehlt.

Wäre Harry nicht dabei gewesen, hätte er sich bereits nach drei Schritten verlaufen, und der kannte sich schon nicht in London aus.

Der Knight Bus hatte sie gestern gegen halb sechs Uhr morgens in der Nähe der Winkelgasse herausgelassen. Denn bevor sie irgendetwas tun könnten, hatte Harry gemeint, müßte er Gold holen und dieses wechseln, denn mit Gold bekam man hier nichts.

Also hatte sich Harry, sobald die Geschäfte geöffnet hatten, zu Gringotts verdrückt, und versprochen, sobald wie möglich zurück zu sein. Draco hatte ihm noch einen warnenden Blick zu geworfen, ja nicht die Kurve zu kratzen. Aber knapp eine halbe Stunde später kam Harry zurück, einen Stapel komischer Papierlappen zählend.

Draco hatte von Harry einiges geliehen bekommen; er fühlte sich irgendwie unwohl dabei, aber groß streiten konnten sie darüber nicht, denn sie mußten die Winkelgasse schnell wieder verlassen. Harrys Flucht aus Hogwarts würde sich gewiss auch bis nach hier herumgesprochen haben. Da war es besser, zu verschwinden und im Muggellondon unterzutauchen, bevor unnötige Schwierigkeiten auftraten.

"Es ist eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis sie hier auftauchen." hatte Harry gesagt, als sie den magischen Teil Londons verließen. Draco wußte nicht genau, ob er nun die Todesser oder Dumbledore gemeint hatte...

Und dann.

Der Tag war in einem bunten Wirbel verschwommen, es waren einfach zu viele Eindrücke auf Draco eingeschwappt, als dass er sie noch hätte ordnen können. Er erinnerte sich, dass sie ihre Besen in einer Art Tresor im Bahnhof eingeschlossen hatten. Schließfach hatte Harry das genannt.

Und da ihnen beiden der Magen ganz furchtbar geknurrt hatte, waren sie Frühstücken gegangen, in ein wirklich komisches Gasthaus. Draco hatte sowas seltsames noch nie erlebt. Man mußte sich an eine Theke stellen, wo einem eine schlechtgelaunte Person mit eingefrorenem Lächeln und einem Papierhütchen auf dem Kopf das Essen gab, anstatt dass sie zu einem an den Tisch kam. Und das Essen konnte man sich von komischen leuchtenden Tafeln über der Theke aussuchen. Und man bekam es so schnell, dass sich Draco fragte, ob es hier vielleicht doch Hauselfen gab. Und er fragte sich auch, ob der Laden vielleicht über zehn Ecken seinem Vater gehörte, als er den leuchtend gelben Buchstaben erblickte. Dann allerdings sah er den vollen Namen des Ladens. Nein, seine Familie hatte zwar Wurzeln in Schottland, aber dieser Name war ihm noch nie untergekommen.

Er hatte sich sich alle Mühe gegeben, nicht wie ein völliges Landei zu wirken, fürchtete aber, dass das reichlich daneben gegangen war, und das den ganzen Tag. Spätestens in der U-Bahn, bei deren Ankunft er ein dermaßen erschrockenes Gesicht gezogen hatte, über das sich Harry wohl noch in fünf Jahren amüsieren würde.

Dieser elende Blödmann.

Zumindest war er Harry dankbar, dass er seine Überlegenheit nicht auch noch raushängen ließ. Er hatte es anscheinend akzeptiert, Draco als Anhängsel zu haben, dem er die Stadt zeigen mußte. Er hatte ihm geduldig alles erklärt, zum Beispiel, was es mit Ampeln auf sich hatte und dass man bei Rot besser nicht versuchen sollte, über die Straße zu kommen. Oder dass man sich an einer Bushaltestelle in einer Reihe aufstellen mußte. Generelle Faustregel war, im Zweifelsfall einfach das zu tun, was Harry tat, da konnte er nicht viel verkehrt machen.

Sie hatten bis zum späten Nachmittag die Zeit damit verbracht, ziemlich ziellos durch die Stadt zu rennen, vorbei an Geschäften, Sehenswürdigkeiten und Massen an Muggeln. Irgendwann hatte Draco Harry kurz darauf angesprochen, was er eigentlich vorgehabt hatte in Muggellondon, doch der hatte nur mit den Schultern gezuckt und damit war das Thema erledigt. Draco hatte das Gefühl, der Junge hatte selbst keinen Plan, wie es mit ihm eigentlich weitergehen sollte.

Sie hatten nicht sehr viel geredet, zumindest nichts tiefschürfendes. Sie gingen einfach nur nebeneinander durch die Straßen Muggellondons, guckten hier und da, bestaunten Statuen, Geschäfte oder schlicht und einfach die Menschenmassen, die sich durch die Straßen schoben, bis die Dämmerung hereinbrach und Harry gähnte wie ein Scheunentor. Er murmelte irgendwas von zuwenig Schlaf. Darauf holten sie ihre Besen aus dem Schließfach und fanden, nach knapp zwei Stunden suchen, eine bezahlbare Übernachtungsmöglichkeit...

Und da war er nun.

Irgendwo in einem lustigen Muggelhotel mitten im lustigen Muggellondon. Er hatte Muggelessen gegessen, war wie einer gekleidet herumgelaufen und hatte den ganzen Tag unter Muggeln verbracht. Sein Vater würde vermutlich einen Herzinfarkt bekommen, wenn er das erfuhr.

Zumindest im Moment schien er das noch nicht zu wissen. Sonst wären Voldmorts Häscher schon längst hier, um ihn und Harry einzusammeln, oder zu zerstückeln oder was auch immer sie vorhaben mochten.

Jetzt, mit mehr als einem Tag Abstand, wurde ihm langsam die Ausmaße klar, dessen, was er getan hatte. Er hatte mehr als nur seinen Vater angeschrien, er hatte mehr getan, als ihn nur zu schlagen. Auflehnung gegen seinen Vater und die Weigerung, Todesser zu werden, kam Hochverrat gleich. Und das bedeutete eigentlich, dass sein Leben nicht mehr allzuviel wert war.

Er lächelte in die Dunkelheit.

Nein, Angst hatte er keine. Er fühlte sich merkwürdig frei. Vielleicht, weil seine Seele nach Jahren wieder, vielleicht auch zum ersten Mal ihm, und ihm allein gehörte. Er machte, was er wollte. Niemand konnte ihn zwingen. Dieses Gefühl war einfach unbeschreiblich. Und er wußte, dass es richtig war.

Todesser...

Ein paar Jahre war er sich sicher gewesen, dass das genau das war, was er hatte sein wollen. Aufregend war es ihm vorgekommen. Besser als der Rest. Unterdrückt und trotzdem im Recht. Nervenkitzel. Sie würden schon sehen, die elenden Schlammblüter. Hahaha.

Aber es fühlte sich falsch an, Draco wußte nicht, warum oder was der Auslöser gewesen war... Vielleicht gab es auch gar kein Ereignis, kein Schlüsselerlebnis, das ihm diese Erkenntnis eingebracht hatte. Vielleicht war er auch ganz von selbst darauf gekommen...

Immernoch lächelnd glitt er in den Schlaf hinüber.

Wump!

Ein dumpfer Aufprall weckte ihn. Als wäre irgendwo ein Tisch umgefallen.

Draco blinzelte. Sein Traum klebte immernoch an seinem Geist, versuchte, ihn zurück in den Schlaf zu ziehen. Aber schon jetzt konnte er sich nicht mehr daran erinnern. Zu diffus, zu neblig. Nur wieder grüne Augen, deutlicher, näher bei ihm als je zuvor. Warme Haut an seiner Wange und ein kalter, sanfter Nacken unter seinen Händen...

Dumpfes Gemurmel, Schluchzen. Ein qualvoller Schrei entrang sich einer heiseren Kehle, zeriss die Dunkelheit des Hotelzimmers und ließ Draco von seinem Lager hochschnellen.

Was war das?

Todesser? Hier? Jetzt schon?

Doch das Zimmer war leer. Draco hörte nur sein eigenes Herz heftig schlagen und ein langgezogenes Wimmern aus Richtung von Harrys Bett.

Niemand lag mehr dort!

Dracos Augen weiteten sich, und unwillkürlich kroch die Angst seinen Rücken hinauf. Er war weg? Verdammt, nein! Sie hatten ihn mitgenommen!

Doch dann fiel ihm ein, dass er, wenn er ihn schreien hören konnte, er wohl noch hier sein mußte. Vielleicht...

Er sprang vom Sofa aus, krabbelte über Harrys leeres Bett und fand ihn auf der anderen Seite. Richtig vermutet. Er war aus dem Bett gefallen. Daher auch dieses komische Wump von eben... Jetzt lag er vor ihm, hatte die Decke halb mit auf die Erde gezogen. Krümmte sich zusammen. Sein schmaler Körper war schweißgebadet und zuckte wie von Krämpfen geschüttelt. Schlief er noch? Er stieß einem weiteren Mark erschütternden Schrei aus und Draco wurde kalt.

Schnell kniete er über ihm auf dem Boden, packte den Jungen bei den Schultern und schüttelte ihn.

"Potter!" rief er laut und stellte zu seinem eigenen Entsetzen fest, dass seine Stimme kippte. "Potter! Aufwachen!"

Doch Harrys schlaffer Körper schlackerte zwischen seinen Händen hin und her, immernoch gefangen in seinem qualvollen Schlaf. Er röchelte, atmete ruckartig und viel zu schnell. Keuchte, als würde ihm jemand in den Bauch treten. Krampfte sich erneut zusammen, als wurde jemand seine Eingeweide verdrehen. Draco sah sein Gesicht, durchzogen von Schmerzen. Die Narbe auf seiner Stirn... Dracos Augen weiteten sich vor Entsetzen... sie leuchtete grünlich... pulsierte... er roch verbranntes Fleisch.

Erinnerungen stürzten auf ihn ein, lang schon waren sie her. Worte, aus seinem Mund klangen in seinen Ohren.

"Och, der arme kleine Potter. Hat ihm die Narbe weh getan!"

"Dutzidutziduu"

"Seht euch die kleine Heulsuse an. Sieht einen Dementor und bricht zusammen. Ein feiner Held."

"Na, schon wieder Kopfschmerzen, Narbengesicht?"

Von wegen Kopfschmerzen.

Draco hatte zwar noch nie jemandem unter dem Cruciatusfluch gesehen, aber ungefähr so hatte er es sich vorgestellt.

Unvorstellbare Schmerzen!

"Nein..." kam es fast geflüstert von trockenen Lippen, heiser und gespenstisch. "Geht weg! Geht weg!! Sirius!!!" Beim letzten Wort bäumte sich Harrys Körper auf, er warf den Kopf nach hinten und wurde von Krämpfen geschüttelt. "Naaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiin!" sein Schrei wurde zu einem langezogenen, unmenschlichen Kreischen. Draco hatte Mühe, ihn festzuhalten.

"Potter, verdammt!" hörte er sich brüllen und wie in Panik gab er dem Jungen links und rechts eine schallende Ohrfeige.

Stille.

Er blickte in tränennasse, tiefgrüne Augen.

"Endlich wach?" er versuchte, zu grinsen, was ihm nicht recht gelang.

Harry lag zitternd unter ihm auf dem kalten Teppich und keuchte, als hätte er gerade einen Dauerlauf hinter sich gebracht. Immernoch schweißgebadet, aber die Narbe leuchtete nicht mehr. Man konnte sehen, dass die Schmerzen mit dem Schlaf verschwunden waren.

Draco atmete hörbar auf. Einen kurzen, schrecklichen Moment hatte er tatsächlich gedacht, dass Harry... Unsinn. Man starb nicht von einem Albtraum, was immer es auch gewesen sein mochte. Dennoch, Draco mußte es zugeben, er hatte Angst gehabt. Schreckliche. Er wußte nicht, wieso.

Sein Mund verzog sich zu einem erleichterten Lächeln.

"Alles klar bei dir?"

Er bekam keine Antwort. Stattdessen fühlte er sich von zwei Armen gepackt wie von einem Schraubstock und hinabgezogen. Zitternd presste Harry ihn an sich, drückte seinen Kopf dicht an seine Brust. Wieder hörte er dieses Herz schlagen, schnell, so schnell. Er wehrte sich nicht. Blieb einfach liegen, halb auf dem warmen, zitternden Körper unter ihm.

Draco wußte nicht, wieviel Zeit vergangen war.

Irgendwann war Harrys Atem wieder ruhiger geworden und sein Keuchen wich leisen Schluchzern, die immer lauter wurden. Draco wand sich aus dem Klammergriff, setzte sich auf und zog Harry mit nach oben.

"Geht's wieder?"

Was für eine dämliche Frage. Harry saß ihm gegenüber, sein Haar buchstäblich in jede Richtung gesträubt, schweißnass, und heiße Tränen rannen seine Wangen hinab.

"Ich..." war das einzige, was er hervorbrachte. Das nächste, woran Draco sich erinnerte, war, dass er sein weinendes Gegenüber an den Schultern packte, ihn zu sich herüberzog und an sich drückte. In diesem Moment war es vorbei.

Bereits zum zweiten Mal in einem Leben weinte sich Harry an Dracos Schulter die Seele aus dem Leib. Vor Schreck, Verzweiflung und nagender Einsamkeit.

"Meinst du, du kannst jetzt schlafen?"

"Das bezweifle ich irgendwie."

Keiner von beiden hätte jemals gedacht, dass sie mal zusammen in einem Bett schlafen würden, aber sobald Draco Harry losließ, fing dieser wieder an zu zittern, und er brachte es einfach nicht fertig, sich wieder auf sein durchgesessenes Plüschsofa zu begeben.

So lagen sie beide beinahe unverschämt dicht beieinander im Bett unter einer Decke. Harry hielt sich an Draco fest, die Nase an seiner Schulter vergraben. Es war nur halb so unangenehm, wie Draco sich sowas vorgestellt hätte.

"Was... was hast du geträumt?"

"Todesser..." murmelte Harry dumpf. "Und Sirius..."

"Hast du gesehen, wie..."

Zögerndes Nicken. "Ich hab es schon oft geträumt... nur nicht in letzter Zeit. Und nie... so..."

"Es sah aus, als hättest du einen Anfall."

Harry zögerte kurz. "Voldemort war da..." sagte er leise. "...das war neu. Ich hab ihn nie in meinen Träumen gesehen. Nie so intensiv... es war, als wäre er tatsächlich da gewesen... er wollte mich umbringen...und ich bin mir sicher, das hätte er auch geschafft, wenn du nicht..."

"Schon gut."

Stille.

"Tat es sehr weh?"

"Ich kann mich nicht daran erinnern, jemals solche Schmerzen gehabt zu haben..." kam es von Harry, so leise, man konnte es kaum hören. "Ich dachte, ich sterbe."

"Es tut mir leid..." murmelte Draco.

"Tut es nicht."

"Meinst du?"

Harry lachte traurig. "Du bist ein Todesser, Draco Malfoy. Du solltest einer der ersten sein, die sich betrinken am Tag meines Ablebens. Ich verstehe nicht, warum du mich geweckt hast. Ich verstehe nicht, warum du mich gerettet hast. Ich verstehe auch nicht, warum du mich festgehalten hast und was du du gerade tust. Ich verstehe dich sowieso nicht mehr in letzter Zeit."

Draco spürte, wie sich sein Mund erneut zu einem Lächeln verzog.

"Ich bin kein Todesser, falls dich das beruhigt."

Harry löste sich ein wenig von ihm und seine verwunderten Augen blickten Draco durch die Dunkelheit an.

"Du kannst mir ruhig glauben." redete er weiter. "Nicht, dass das wichtig wäre... ich bin kein Todesser. Ich wollte nicht." unbewußt fuhr er sich mit der freien Hand über die Stelle in seinem Gesicht, wo der Ring seines Vaters ein Muster in seine Haut gestanzt hatte.

"Und ich dachte immer, du seist der Obertodesser."

"So kann man sich täuschen."

"Warum hast du das nie... ich meine... warum... du hast nie was gesagt. Alle dachten..."

"Ihr habt nie gefragt."

Stille.

Draco seufzte.

"Ich bin bei weitem nicht mit meinem Vater einer Meinung, was das angeht. Deswegen ist er auch ziemlich ausgerastet neulich. Mir ist klar geworden, dass Todesser ziemliche Scheiße bauen. Dass deren Reinblutheorie reichlich an den Haaren herbeigezogen ist. Ich meine, Voldemort selbst ist ein Muggel geborener. Aber das interessiert bei den Todessern natürlich keinen."

Warum erzählte er ihm das alles? Er würde es ja doch nicht verstehen. Trotzdem fuhr er fort. "Ich weiß einfach nicht mehr, ob ich es gutheißen kann, was sie tun. Sie verursachen nichts als Leid und Angst und Schrecken. Das war mir schon immer klar. Aber ich hab's nie mit eigenen Augen gesehen. Bis..."

Er war sich nicht sicher, aber irgendwie schien Harry ihn mit einem Anflug von Respekt anzusehen.

"Ich werd nicht schlau aus dir, Malfoy."

"Ich auch nicht." sagte er heiser.

"Weißt du was... halt... halt einfach den Mund..." murmelte Harry leise und klammerte sich wieder an ihn.

...irgendwann, die Dämmerung kroch schon durch die Vorhänge herein, schlief auch Draco ein, die Nase in Harrys schwarze Haare vergraben.