Ach ja, die ewige Zeit bis ich wieder was update. Aber jetzt hab ich erstmal ein Kapitel um euren Lesedurst zu stillen.
@ Terra: Du meine Güte!!! Da können wir wirklich froh sein, dass es in Mittelerde keine Kameras gab!! Wer weiß was Frodo noch alles zu fotographiren hötte? Obwohl... ich wäre vermutlich die erste, die als wandelnder Paparazzi immer in irgendwelchem Gebüsch oder sonst was lauern würde, nur um ein Bild zu kriegen :p
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Kapitel 4: Erste Sorgen
Im Jahr 1423 gebar Rosie Sam seinen ersten Sohn, dessen Name Frodo war. Doch im
selben Jahr verstarb auch Lilys Großvater Adelard, der oft in Bag End zu
Besuch war, um nach seiner Enkelin zu sehen. Lily war betrübt, über
den Verlust ihres Großvaters, doch ihre Trauer hielt nicht lange an. Und
so kam das Jahr 1424.
Lily war inzwischen fünf Jahre alt und sehr neugierig.
Alles wollte sie wissen und oft wollten ihre Fragen gar kein Ende nehmen. Frodo
nahm sich sehr viel Zeit, um ihr alles zu erklären, was sie wissen wollte.
Als Lily aber das erste Mal nach ihrer Mutter fragte, war sich Frodo nicht sicher,
was er antworten sollte. Er entschied sich schließlich, ihr die Wahrheit
zu sagen, doch um das Kind nicht zu sehr zu erschrecken, fügte er hinzu,
dass Asphodel immer auf sie Acht geben würde, auch wenn sie nicht mehr hier
war. Die selben Worte hatte seine Mutter zu ihm gesagt, kurz bevor sie gestorben
war und sie hatten ihm Linderung gebracht und nun hoffte er, dass sie auch seiner
Tochter den nötigen Trost spenden würden.
Auch seine zahlreichen
Narben und sein fehlender rechter Mittelfinger, schienen Lily große Sorgen
zu bereiten. Oft fragte sie, wie es dazu gekommen war und immer gab er ihr die
selbe Antwort.
"Ich ging auf eine lange, gefährliche Reise, ein
Abenteuer, wie du es nennen würdest. Doch nicht alle Abenteuer verlaufen
so, wie wir uns das vorstellen."
Lily war nie zufrieden mit dieser Antwort,
doch mehr wollte er nicht sagen.
Die Sonne spähte über die
Hügel und sendete die ersten warmen Strahlen in Lilys Zimmer. Lily blinzelte
und zog sich die Decke über den Kopf. Eine Weile blieb sie liegen und lauschte
dem ersten Zwitschern der Vögel. Dann erhob sie sich und schlich aus ihrem
Zimmer. Noch war keiner wach. Leise öffnete sie die Tür zum Zimmer ihres
Vaters und ging auf Zehenspitzen hinein. Auch er schlief noch. Vorsichtig kletterte
sie in sein Bett und kroch unter die Decke. Sie beobachtete ihn einige Zeit, bevor
sie erneut einschlief.
Als sie die Augen aufschlug, sah sie, dass Frodo sie lächelnd betrachtete. Die Sonne war inzwischen aufgegangen und Lily konnte Geräusche aus der Küche hören.
Die beiden sagten sich guten
Morgen und Lily kuschelte sich enger in seine Arme.
Sie liebte es, morgens
zu ihm ins Bett zu kriechen und sich an ihn zu kuscheln. Dann fielen ihr meist
die interessantesten Fragen ein und Frodo konnte soviel Zeit damit verbringen,
sie ihr zu beantworten, dass Sam manchmal an die Tür klopfte und fragte,
ob sie nicht auch frühstücken wollten. Doch heute war ihr nicht nach
fragen zumute. Dennoch wollte sie kein Schweigen aufkommen lassen und so berichtete
sie von ihrem Traum in der vergangenen Nacht.
Als sie wenig später
in die Küche gingen, war Sam schon emsig damit beschäftigt, dass Frühstück
vorzubereiten. Rosie war noch in ihrem Zimmer und kümmerte sich um ihren
Sohn.
Frodo half Sam, während sich Lily zu Elanor an den Tisch setzte.
Als sich schließlich alle am Tisch versammelt hatten, verkündete
Frodo, dass er auf den Markt gehen wollte. Lily war hellauf begeistert und schloss
sich ihm sofort an. Frodo wollte auch Elanor mitnehmen, doch Sam meinte, ein Kind
wäre genug, denn es waren einige Besorgungen zu machen.
So machten sich Lily und Frodo nach dem Mittagessen alleine, Hand in Hand, auf dem Weg zum Markplatz. Frodo hatte seinen Rucksack mitgenommen, in den er seine Einkäufe einpacken wollte. Lily hatte zwar nichts dabei, in dem sie neue Errungenschaften hätte verstauen können, dennoch gab es vieles, was ihre Aufmerksamkeit auf sich zog. Frodo wurde an diesen und jenen Stand geführt und darauf hingewiesen, wie gut sich dieser oder jener Gegenstand in ihrem Zimmer machen würde. Nach langem Hin und Her ließ sich Frodo schließlich erweichen und kaufte ihr eine Spange, die die Form einer Lilie hatte. Lily war überglücklich und wollte sich die Spange sogleich in die Haare stecken, nur um sie kurze Zeit darauf wieder abzunehmen und sie erneut zu betrachten. Frodo wuschelte ihr lächelnd durch die dunklen Locken und nahm sie erneut bei der Hand. Er musste nur noch ein großes Glas Marmelade besorgen, bevor sie sich wieder auf den Heimweg machen konnten.
"Lilien sind wunderschön", sagte sie, ihre
Augen noch immer auf die Spange gerichtet.
Frodo lächelte. "Lilien
waren auch die Lieblingsblumen deiner Mutter."
Verwundert sah Lily zu
ihm auf. "Heiße ich deshalb so?"
Frodo nickte und beugte sich
zu ihr hinab, nahm ihr die Spange aus der Hand und steckte sie wieder in ihr Haar.
"Und, weil du genau so schön bist."
Lily kicherte und schlang
ihre Arme um seinen Hals. Frodo drückte sie an sich. Gerade als er wieder
aufstehen wollte, griff Lily nach seiner Hand.
"Trägst du mich?",
bat sie und sah mit großen Augen zu ihm auf.
Frodo nickte, meinte aber,
sie müsse dafür den Rucksack tragen, denn beides zusammen würde
nicht gehen. Lily war einverstanden und kurze Zeit darauf saß sie auf seiner
Schulter, während Frodo den Neuen Weg entlang ging, zurück nach Hause.
Am
Tor zu Bag End wurden die zwei bereits von Sam und Elanor erwartet, die gemeinsam
im Garten spielten. Frodo hob Lily von seiner Schulter, doch kurz bevor er sie
auf den Boden stellte, zuckte er unter Schmerzen zusammen, hätte sie beinahe
fallen gelassen.
"Papa", rief Lily erschrocken und griff nach seiner
linken Hand.
Frodo war auf die Knie gesunken, seine rechte Hand umklammerte
krampfhaft den weißen Stein, den er um den Hals trug, während er verzweifelt
nach Luft rang.
"Herr Frodo!" Sam war sofort herbeigeeilt. Lily
sah ihn verzweifelt an. Was war geschehen?
"Es geht schon wieder",
murmelte Frodo und holte tief Luft.
Vorsichtig half Sam ihm wieder auf die
Beine und führte ihn in die Höhle. Lily, die noch immer völlig
verschreckt war, folgte den beiden. Was war mit ihrem Vater geschehen? Hatte sie
ihm weh getan?
Sam führte Frodo ins Wohnzimmer, wo er sich in einen
Sessel setzte. Lily wich nicht von seiner Seite. Fragend und mit besorgten Augen
sah sie zu ihm auf.
"Keine Sorge, Lily, es ist nichts passiert",
sagte er und rang sich ein gequältes Lächeln ab.
Lily nickte, doch
war sie sich nicht sicher, ob sie ihm glauben sollte, denn Verzweiflung stand
in seinen Augen und er war blass. Sam führte sie in die Küche, doch
Lily entging nicht, dass er ihrem Vater zuflüsterte, er würde gleich
wieder kommen. Was war mit ihm?
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Als Frodo sie wenige Stunden
später zu Bett brachte, war der Vorfall im Garten schon beinahe wieder vergessen.
Er deckte sie ordentlich zu und küsste ihre Stirn, ehe er leise das Zimmer
verließ.
Lily erfuhr nichts von dem Gespräch, dass ihr Vater
an jenem Abend noch mit Sam führte.
Als sie zurückgekommen waren,
hatte ein plötzlicher Stich in der Schulter Frodo zu Boden sinken lassen.
Für einen Augenblick hatte sich alles gedreht und es war ihm schwer gefallen,
zu atmen. Seine Sorge und seine Furcht vor dem kommenden Tag, dem sechsten Oktober,
war groß. Ebenso fürchtete er Lilys Fragen, die diesem Tag zweifelsohne
folgen würden. Er fand es noch nicht an der Zeit, ihr den wahren Grund zu
nennen, weshalb er an diesem Tag nie bei sich war und bat Sam, ebenfalls Stillschweigen
zu bewahren.
"Keine Angst, Herr Frodo. Rosie und ich werden sowohl auf
Lily, als auch auf dich aufpassen", versicherte Sam und griff nach einer
von Frodos Hände, die verkrampft auf seinem Schoß lagen. Frodo wusste,
dass Sam alles tun würde, damit es ihm und Lily gut ging und dafür war
er sehr dankbar.
~tbc~
