@ Novala: Allerdings... ;)

@ Merry: Wie schön!!! Das stimmt schon, Frodo ist etwas zu wenig streng, aber, hätte ich ihn strenger sein lassen, hätte er mich viel zu sehr an Saradoc erinnert ;) Langsam gewöhne ich mich an die Kinderrolle, auch wenns mir manchmal noch immer recht schwer fällt. Freut mich, dass es dir so gut gefällt hat.

@ Eliza: Du siehst mich da rum hüpfen? Nun, man kann es dir nicht verübeln. Die Sache mit dem Heuboden beruht schließlich auf Tatsachen... *hüstel*

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Kapitel 10: Heirat in Bockland

Frodo betrachtete sich kritisch im Spiegel und zupfte seine Weste zurecht. Inzwischen war nicht mehr nur Merry nervös, sondern auch er wurde zunehmend unruhiger. Neben Pippin, Fredegar und den Eltern der Brautleute, sollte er seine Unterschrift auf die Heiratsurkunde setzen, welche zu guter Letzt doch noch fertig gestellt wurde (und nun mindestens genauso schön aussah wie zuvor). Wichtige Dokumente im Auenland verlangten immer sieben Unterschriften in roter Tinte und gerade auf Heiratsurkunden zu unterschreiben, war eine besondere Ehre.

Noch immer blickte Frodo in den Spiegel, strich sich noch einmal über Hemd und Weste.
"Du siehst schön genug aus", meinte Lily missgestimmt, während sie verzweifelt versuchte, die Bänder, die ihr Kleid an der Taille schmückten, auf ihrem Rücken zu einer Schlaufe zu binden.
"Hilf mir", jammerte sie und blickte mit hilflosen Augen zu ihm auf.
Frodo lächelte, kniete sich vor ihr nieder und band ihr die Schlaufe. Als er wieder aufstand, musterte er sie von oben bis unten. Lily trug ein grün-weiß kariertes Kleidchen mit kurzen Ärmeln. Frodo hatte ihr einen Teil ihrer Haare mit der Spange, die aussah wie eine Lilie zusammengebunden. Nur wenige ihrer dunklen Locken hingen ihr jetzt noch ins Gesicht. Lily sah ihn mit leuchtenden Augen und einem breiten Grinsen im Gesicht an.
Er lächelte, machte eine leichte Verbeugung und hielt Lily seine rechte Hand hin.
"Würdet Ihr mir die Ehre erweisen, mich zu begleiten, Miss Baggins?"
Seine Tochter schlug verlegen die Augen nieder, hakte sich dann aber sogleich bei ihm ein und tapste stolz mit ihm den Gang entlang nach draußen, wo bereits die meisten der Hochzeitsgäste versammelt waren.

Frodo entdeckte Sam und Rosie, die sich gerade angeregt mit Fredegar Bolger unterhielten, und ging auf sie zu.
Lily sah sich suchend nach Elanor um, konnte sie jedoch nirgendwo entdecken. Dafür erblickte sie Pippin, der so seine Schwierigkeiten damit hatte, seine drei Nichten und Neffen nicht aus den Augen zu verlieren. Lily kicherte in sich hinein.
"Hallo, Kleines"!
Überrascht blickte sie auf.
"Tante Peony!", rief Lily erfreut und legte ihre Arme um ihre Tante.
Peony lächelte und musterte ihre Nichte von oben bis unten. "Du siehst hübsch aus."
Lily lächelte verlegen und schlug die Augen nieder.
"So hübsch nun auch wieder nicht", meinte Adelard, der neben seiner Mutter stand, und seine Cousine ebenfalls genau betrachtete.
Lily warf ihm einen vielsagenden Blick zu. "Und das sagst ausgerechnet du!"
"Ja, das sage ich!", entgegnete er und sah sie herausfordernd an. Lily erwiderte seinen Blick.
"Adelard!", mahnte Fredegar, der seinem Sohn einen eindeutigen Blick zuwarf.
Lily grinste siegreich, als ihr Vetter den Kopf senkte und etwas Unverständliches in sich hinein grummelte.

Frodo beugte sich zu seiner Tochter hinunter und legte ihr die Hände auf die Schultern.
"Benimm dich, bitte. Dieser Tag ist sehr wichtig für Merry", sagte er leise, aber bestimmt.
Lily nickte lächelnd. "Keine Sorge, ich benehme mich immer."
Sie küsste seine Stirn, als ihr Blick plötzlich auf Elanor fiel. Blitzschnell löste sie sich aus seinem Griff und stürmte ihrer Freundin entgegen.
Frodo seufzte, als er wieder auf die Beine kam. Genau diese Antwort hatte er befürchtet.


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Der Morgen war noch nicht sehr weit fortgeschritten, als sich schließlich alle geladenen Hobbits auf den Wiesen vor dem Brandyschloss eingefunden hatten.
Esmeralda war recht nervös, als sie ihren Blick durch die Menge schweifen ließ. Dies war die Hochzeit ihres einzigen Sohnes und sie wollte, dass alles perfekt verlief. Ein erleichtertes Seufzen entwich ihren Lippen, als sie die Kinder unter der großen Eiche entdeckte.
Sie griff nach Adelards Arm und rief auch Elanor, Lily und deren Cousin Adalgrim zu sich.
"Ich hätte eine kleine Bitte an euch. Hättet ihr Lust unsere Blumenkinder zu sein?", fragte sie, als sie sich zu den dreien hinunter beugte.
"Blumenkinder?", rief Elanor begeistert und ihre Augen leuchteten, als sie von Esmeralda zu ihrer Freundin und wieder zu Merrys Mutter blickte.
Lily strahlte über das ganze Gesicht und nickte eifrig. Adelard blickte kurz zu seinem Vetter, zuckte gleichgültig mit den Schultern, nickte aber dennoch und seine Augen verrieten, dass auch er recht angetan von dem Vorschlag war.

Die Kinder folgten Esmeralda, die jedem von ihnen einen kleinen Korb voller Rosenblüten reichte. Lily schnupperte an den Blüten und ein verträumtes Lächeln ließ ihr Gesicht erstrahlen.
"Weshalb grinst du?", wollte Adelard wissen, der sie neugierig musterte.
Sie zuckte mit den Schultern, antwortete ihm jedoch nicht.
Der junge Hobbit zog eine Augenbraue hoch und schüttelte den Kopf, als er ihr hinter her lief.

"Darf ich um eure Aufmerksamkeit bitten!"
Saradocs Stimme erhob sich über die der anderen Hobbits. Die Gespräche verstummten, während sich alle Augen dem Herrn von Bockland zuwandten. Dieser stand auf einem Baumstumpf und blickte erwartungsvoll in die Menge. Seine Hände hatte er hinter dem Rücken verschränkt. Seine Augen leuchteten, als er freudig alle anwesenden Hobbitfamilien begrüßte.
"Der heutige Tag ist ein besonderer Tag, für mich, aber noch mehr für meinen Sohn Meriadoc, der diesen Tag zu jenem auserkoren hat, an dem er sich mit Estella Bolger vermählen will. Ein Tag voller Freude und Fröhlichkeit soll es werden, aufdass all ihre gemeinsamen Tage von Glück geprägt sein mögen!"
Die Menge brach in tosenden Applaus. Saradoc nickte der kleinen Musikkapelle (bestehend aus fünf Hobbits mit Flöten und anderen Instrumenten) zu, die sich nicht weit hinter dem Herrn von Bockland platziert hatte. Diese begann sogleich zu spielen.

Die Hobbits strömten auseinander, als sie Merry und Estella erkannten, sodass das Brautpaar durch einen Gang zwischen Verwandten und Freunden zum Herrn von Bockland gelangte, der sie vermählen sollte.
Estella hatte ihre hellen, braunen Haare hochgesteckt und ein Kranz aus Veilchen und zarten Frühlingsblumen zierte ihren Kopf. Ihre blauen Augen strahlten, als sie in das Gesicht ihres zukünftigen Ehemannes blickte und ihre Finger sich fester um den Brautstrauß in ihrer rechten Hand schlossen. Ihr dunkelblaues Kleid glitzerte in der Morgensonne. Rosamunda, ihre Mutter, hatte es für sie genäht und den Ausschnitt mit leuchtenden, weißen Blumen bestickt. Das Oberteil wurde mit seidenen Bändern geschnürt und der in Falten geraffte Rock fiel fließend von ihren Hüften herab und bedeckte ihre Beine bis zu den Fesseln.

Auch Merry trug eine neue Weste aus feinen Stoffen, die farblich mit dem Kleid seiner Braut abgestimmt war. Er lächelte ihr zu, als er kurz ihre Hand ergriff und sie sich schließlich bei ihm einhakte.

Lilys Augen leuchteten, als sie, gemeinsam mit Adelard, Adalgrim und Elanor vor dem Brautpaar herging und ihre Rosenblüten streute. Immer wieder sah sie sich lächelnd nach Merry und Estella um. Noch nie hatte sie ein so wunderschönes Kleid gesehen, wie Estella es heute trug. Der Strauß in ihrer Hand war ein Gesteck aus Lilien und Veilchen, gebunden mit saftigem, grünem Efeu. Lily betrachtete die Blumen einen Augenblick, ehe sie mit der rechten Hand erneut in das kleine Körbchen griff und eine weitere handvoll roter Rosenblüten über das Brautpaar streute.

Auch Frodo strahlte über das ganze Gesicht, als das Brautpaar näher trat. Doch er hatte nicht länger Augen für Estella oder Merry, sein Blick ruhte auf Lily, nach der er sich eben noch suchend umgesehen hatte. Er zwinkerte ihr aufmunternd zu, als sie kurz zu ihm herüber blickte. Stolz erfüllte ihn, als sie schließlich auf ihn zu kam und mit einem verträumten, aber zufriedenen Lächeln zu ihm aufsah. Liebevoll legte er einen Arm auf ihre Schultern und richtete seine Aufmerksamkeit dann wieder auf das Brautpaar, welches nun vor Saradoc stand.

Die Musik verstummte und Saradoc begann wieder zu sprechen.
"Viele Trauungen habe ich in meiner Zeit als Herr von Bockland vollzogen, doch nie hat es mir mehr Freude bereitet zwei Hobbits zu vermählen, wie es das heute tut. Meriadoc, mein ganzer Stolz gebührt dir. Estella, es ist mir eine große Freude, dich in meiner Familie begrüßen zu dürfen. Eure Ehe wird viele gute, aber auch schlechte Zeiten mit sich bringen, einige Pflichten mögen auf euch zu kommen, doch gemeinsam werdet ihr alles meistern."
Saradoc ergriff Estellas rechte Hand und legte sie in die rechte Hand seines Sohnes.
"Hiermit erkläre ich euch zu Mann und Frau. Möge eure Zukunft von Glück und Freude bestimmt sein!"

Merry küsste seine Braut, worauf die anwesenden Hobbits zu klatschen begannen. Rosamunda Bolger strahlte über das ganze Gesicht, als sie sich eine Freudenträne aus den Augen wischte.
"Darf ich nun die Trauzeugen bitten zu mir zu kommen", erhob sich Saradocs Stimme noch einmal.
Frodo ging, gemeinsam mit Pippin und Fredegar nach vorne. Auch Rosamunda und Odovacar Bolger erhoben sich, ebenso wie Esmeralda, die als Erste unterzeichnete, nachdem Saradoc seine Unterschrift unter die Heiratsurkunde gesetzt hatte.


~~~


Die Stunden vergingen. Inzwischen war es später Nachmittag. In den Gärten vor dem Brandyschloss rief man zum Tanz, während sich andere ganz dem Essen der Hochzeitstorte und anderen Leckereien hingaben. Die Kinder hatten sich größtenteils unter das tanzende Volk gemischt, oder spielten im Schatten eines Baumes. Es war ein gelungener Nachmittag, voll fröhlichen Gesangs und erfreuten Gelächters.

"Auf Merry und Estella!", jubelte Frodo und erhob sein Glas.
"Auf Merry und Estella!", stimmten Pippin und viele andere Hobbits mit ein.
Kaum hatte Merry sein Glas abgestellt, blieben seine Augen wieder auf dem Paket haften, welches Frodo mitgebracht hatte. Sein Vetter grinste geheimnisvoll.
"Spann uns nicht weiter auf die Folter! Gib es ihm!", meinte Pippin, der mindestens genauso neugierig war, wie Merry.
Lily, die gerade am Tisch vorbei gerannt und das Paket entdeckt hatte, kam zu ihnen herüber und konnte auf Pippins Aussage hin nur zustimmend nicken.
Frodo reichte das Paket an Merry weiter, der es forschend begutachtete, während er von Frodo darauf hingewiesen wurde, dass es besser wäre, vorsichtig damit umzugehen.
Merry blickte zu Estella, die neben ihm saß, doch sie meinte, dass er es öffnen solle. Lily spähte neugierig auf die Hände ihres Onkels, die das Paket viel zu langsam von seiner Verpackung trennten.
"Alter Wingert!", rief Merry überrascht aus, als er das Geschenk geöffnet hatte. "Ich wusste nicht, dass du davon noch Flaschen übrig hast, Frodo."
Frodo lachte. "Einige wenige sind noch da."
Der frisch Vermählte grinste von einem Ohr zum anderen, während Lily wieder davon tapste. Das Geschenk war nicht halb so interessant, wie sie vermutet hatte.


Lily hatte es sich mit eineigen ihrer Cousinen und Vettern unter einem der Bäume gemütlich gemacht. Nun spähte sie gierig zu den Tischen mit der Hochzeitstorte hinüber.
"Hungrig?", fragte Adelard, der sie beobachtet hatte.
Lily wandte sich kurz zu ihm um und zuckte mit den Schultern: "Nicht wirklich, aber", ihr Blick wanderte wieder zu den übrigen Tortenstücken, " der Kuchen schmeckt so gut!"
"Dann holen wir uns doch ein Stück", schlug Adelard vor.
Lily schüttelte den Kopf. "Ich hatte schon drei und Papa hat gemeint, drei wären vorerst genug, aber"
Wieder wanderten ihre Augen gierig zu den aufgestellten Leckereien.
"Er muss es ja nicht wissen", meinte ihr Vetter.
Sie zog eine Augenbraue hoch. "Er sitzt gerade mal zwei Tische von dem ganzen bereitgestellten Essen entfernt. Wenn ich mir einen Teller nehme und mich unter die Hobbits mische, wird er es bestimmt bemerken. Er bemerkt so etwas immer."
"Dann müssen wir es heimlich machen", erklärte Adelard.
"Du meinst, wenn keiner hinsieht, nehmen wir uns ein Kuchenstück und dann verstecken wir uns...", suchend blickte sie sich um, um ein geeignetes Plätzchen zu finden.
" unter dem Tisch!", sagten sie schließlich beide, wie aus einem Munde und begannen zu kichern.

Gesagt, getan. Noch ehe einer ihrer Cousins und Freunde sie hätte bemerken können, schlichen sich die beiden kleinen Hobbits an den Tisch mit dem Essen heran. Immer wieder sahen sie sich um, um sicher zu gehen, dass sie auch niemand bemerkte.
Keiner beachtete die beiden Kinder, die sich unter die Hobbits mischten und möglichst unauffällig näher an die Hochzeitstorte schlichen.

Lilys Augen wanderten durch die Menge und schließlich entdeckte sie ihren Vater, der lachend an einem der Tische saß. Ihr Onkel Pippin saß neben ihm und klopfte ihm auf die Schulter, ehe er aufstand und kurz darauf sein Glas leerte.
Ein verschmitztes Grinsen zeigte sich auf Lilys Gesicht, als sie kurz zu Adelard schielte, sich noch einmal vergewisserte, dass keiner auf sie achtete und sich schließlich ein großes Stück der Hochzeittorte schnappte, ehe sie mit einem Satz hinter und schließlich unter dem Tisch verschwunden war.

Adelard hatte es ihr gleich getan, und blickte nun grinsend auf seine Beute. Ein Stück Schokoladekuchen, das für mindestens zwei Hobbits gereicht hätte, und dennoch war Lilys Stück größer. Adelard passte dies gar nicht und seine Augen ruhten kritisch auf dem Tortenstück. Lily wollte gerade hinein beißen, als Adelard nach ihrem Arm griff und sie stoppte.
"Dein Stück ist größer als meines, das ist ungerecht!"
Lily zuckte gleichgültig mit den Schultern. "Ich bin die Ältere, also bekomme ich auch das größere Stück."
"Aber es war meine Idee!", protestierte er.
Lily wollte gerade etwas erwidern, als sie mit einem aufgebrachten "Sh!" zum Schweigen gebracht wurde.
"Wollt ihr, dass man uns erwischt?!"

Lily wandte sich erschrocken um. Das Tischtuch flatterte kurz und ließ ein paar Sonnenstrahlen herein.
Saradas saß keine zehn Schritte von ihr entfernt.
"Was machst du hier?", fragte sie überrascht.
Saradas kroch auf sie zu und sah auf das Kuchenstück in ihren Händen. "Dasselbe wie ihr, vermute ich."
Sein Blick viel auf das Stück von Adelard.
"Deines ist tatsächlich größer, als seines. Ich finde, damit es gerecht aufgeteilt ist, solltest du mir etwas abgeben."
"Das hättest du wohl gerne!", meinte Lily und nahm einen Bissen.
Saradas rutschte noch ein Stück näher und blickte sie mit scheinbar durchdringenden Augen an. "Tust du's nicht, werde ich euch verraten."
Einen Augenblick war Lily zurückgewichen, doch nun war es an ihr, ihn durchdringend anzusehen. Ihre Nasen berührten sich beinahe, als Lily sich nach vor beugte.
"Verpetzt du uns, verpetze ich dich!"
Saradas' Augen blitzten wütend auf, doch schließlich ließ er sich wieder zurückfallen und betrachtete die beiden Cousins missmutig.
Lily warf Adelard einen kurzen Blick zu, grinste siegreich und widmete sich dann wieder ihrem Tortenstück.

Saradas war etwas überrascht, als Lily ihm schließlich doch ein Stück von ihrem Kuchen hinhielt. Er lächelte kurz, ehe er es entgegen nahm. So saßen die drei Hobbits schließlich, genüsslich an ihren Kuchenstücken kauend, unter dem Tisch und waren mit sich und der Welt im reinen.

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Saradoc nahm sich einen Teller und ließ seinen Blick durch den Garten schweifen. Ein Lächeln huschte über seine Lippen, als er unter den vielen Hobbits seinen Sohn und seine Schwiegertochter erkannte.
Frodo legte ihm eine Hand auf die Schulter. "Du kannst stolz auf ihn sein."
Saradoc blickte kurz zu ihm auf. "Das bin ich, mehr als du dir vorstellen kannst." Er machte eine Pause. "Sie sind ein wunderschönes Paar, denkst du nicht auch?"
Frodo nickte lächelnd und legte sich ein Stück Kuchen auf den Teller.


Lily verkrampfte sich innerlich, als sie plötzlich die Stimme ihres Vaters hörte.
"Was ist los?", fragte Saradas.
"Mein Vater", flüsterte Lily und rutschte ein wenig nach hinten.
Saradas verzog das Gesicht und deutete ihr mit einem Nicken an, dass er leise sein werde, bis ihr Vater wieder gegangen war. Er wandte sich um, um Adelard zu informieren, doch als er ihm auf die Schulter tippte, verschluckte sich dieser am letzten Bissen seiner Torte.


Ein ersticktes Husten, ließ Frodo aufblicken. Er tauschte einen fragenden Blick mit Saradoc. Dieser lauschte und als er das Husten erneut hörte, hob er die Tischdecke an. Verwundert zog er eine Augenbraue hoch, als er Saradas und Adelard erkannte, die unschuldig aufsahen, während Adelard versuchte einen weiteren Hustenanfall zu unterdrücken.
Frodo spähte hinter ihm unter den Tisch und begann dann schallend zu lachen.
"Das erinnert mich sehr stark an zwei andere Hobbits", meinte er, "Hier hätten wir also Merry und Pippin der nächsten Generation!"
Beim Anblick der Unschuldsmienen der beiden Hobbits musste er nur noch mehr lachen.
Saradoc warf ihm einen kurzen Blick zu und schmunzelte. Mit einem Kopfnicken deutete er den jungen Hobbits an, dass sie von da unten hervor kommen sollten. Widerwillig gehorchten sie und als Saradas und Adelard langsam nach vorne krochen, erkannte Saradoc noch jemand anderen.
Jetzt war es an ihm zu lachen. "Es scheint als würden nicht nur Merry und Pippin in dieser Generation weiterexistieren, sondern auch Frodo."
Frodo blickte ihn verwundert an und bückte sich, um erneut unter den Tisch zu sehen. Lily sah ihm mit großen, unschuldigen Augen entgegen, das Gesicht zu einem verlegenen Lächeln verzogen.
"Lily!", rief er mit einer Mischung aus Staunen und Entsetzen.
Sie lächelte noch breiter, als sie langsam hervor gekrochen kam. Frodo schüttelte den Kopf, konnte aber ein Lächeln nur schwer verbergen.
Saradoc sah die jungen Hobbits, die sich nun nebeneinander vor ihm aufgestellt hatten und beschämt zu Boden blickten, streng an, doch hatte auch er Mühe, sich das Lachen zu verkneifen.
"Ihr solltet zum Brunnen gehen und euch Hände und Gesicht waschen!", meinte er schließlich und dem konnte Frodo nur nickend zustimmen. Ohne ein weiteres Wort zu sagen, eilten die Kinder in Richtung des Brunnens davon.

Frodo und Saradoc blieben lächelnd stehen.
"Frodo der nächsten Generation?", fragte Frodo schließlich und zog fragend eine Augenbraue hoch.
Saradoc entgegnete nichts, sondern legte sich ein Stück Torte auf den Teller. Frodo betrachtete das Kuchenstück einen Augenblick.
"Ich habe niemals heimlich von einer Hochzeitstorte genascht", meinte er dann ernst.
Saradoc lachte. "Nein, dir genügten Maggots Pilze, Menegildas Kekse, mein Pfeifenkraut,"
Frodo brachte ihn mit einer entsetzten Handbewegung zum Schweigen und sah unschuldig und beschämt zugleich in das grinsende Gesicht seines Vetters. Einen Augenblick herrschte Stille und schließlich wandte sich Frodo ab und ging wieder auf ihren Tisch zu. Unvermittelt hielt er plötzlich inne. Saradoc konnte die Sturheit in seinen Augen sehen, als er ihn wieder ansah und trotzig erklärte: "Aber keine Hochzeitstorte!"
Kaum hatte er diese Worte ausgesprochen, brachen sie beide in schallendes Gelächter aus.
"Ich fürchte, uns steht noch einiges bevor", meinte Saradoc dann und klopfte ihm auf die Schulter.


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"Du musst jetzt unbedingt mit mir tanzen!", meinte Lily, als sie ihr Wasserglas wieder auf den Tisch stellte. Außerdem erklärte sie ihrem Vater, dass es inzwischen später' sei, und ein noch später für sie gar nicht erst in Frage käme.
Frodo nickte. "Lass mich aber bitte erst ein wenig zu Atem kommen."
Er hatte sich gerade erst hingesetzt, nachdem er fünf Mal mit Pippins Schwester Perle getanzt hatte und war nun etwas aus der Puste.
Lily blickte ihn missmutig an. Viel Zeit gab sie ihm nicht um zu Atem zu kommen', schließlich hatte er ihr schon den ganzen Abend versprochen, dass er auch einmal mit ihr tanzen würde.
"Du könntest in der Zwischenzeit ruhig noch einmal mit Adelard tanzen", meinte Frodo, der zugesehen hatte, wie seine Tochter im Laufe des Abends mit vielen Leuten getanzt hatte. Angefangen bei Elanor, über Adelard, Adalgrim und Saradas, bis hin zu Merry. Nur er hatte noch nicht mit ihr getanzt und Lily schien scheinbar unermüdlich.
Ihre ungeduldige Augen waren auf ihn gerichtet, als sie des Langen und Breiten erklärte, wie ungeschickt ihre Cousins und Freunde waren, und dass es ohnehin viel mehr Spaß machte mit Pippin, Merry, Sam oder jemanden anderem zu tanzen. Aber am Wichtigsten war, dass er noch nicht mit ihr getanzt hatte und dass sie es ungerecht fand, dass er mit allen anderen tanzte, nur nicht mit ihr.
Unrecht hatte Lily nicht, denn Frodo war ein guter Tänzer und hatte im Laufe des Abends mit vielen Hobbits getanzt. Pippins Schwestern waren nur drei von vielen. Selbst Estella hatte er einmal auf die Tanzfläche führen dürfen.
"Du hast jetzt genug Luft geholt", meinte Lily schließlich und zog an Frodos Ärmel.
"Einen Augenblick noch."
Lily grummelte etwas Unverständliches und sprang ungeduldig von einem Bein aufs andere, während Frodo einen Schluck Bier zu sich nahm.
"Du bist ein gefragter Tänzer", stellte Merimas fest, als er sich neben Frodo auf einen Stuhl sinken ließ und ebenfalls nach seinem Bier griff.
Frodo nickte und wandte sich ihm mit einem etwas gequälten Ausdruck zu. "Langsam wird es mir aber genug."
Merimas lachte. "Das kann ich mir denken."
"Aber mit mir wirst du noch tanzen!", bestimmte Lily und blickte ihn bittend und ungeduldig zugleich an. "Bist du nun ausgeruht genug?"
Frodo verdrehte die Augen, als er sich langsam von seinem Stuhl erhob und sich ein wenig streckte. "Ich denke schon."

Lily jubelte und zog ihn sogleich auf die Tanzfläche inmitten des großen Festsaales im Brandyschloss.
"Bist du denn noch nicht müde?", wollte Frodo wissen, als er Lilys Hand nahm.
Sie schüttelte energisch den Kopf. Frodo zog eine Augenbraue hoch. Ganz glaubte er seiner Tochter nicht.
Lily jubelte und lachte, als Frodo sie im Kreis herumwirbelte und mit ihr über die gesamte Tanzfläche hüpfte.

Der Abend schritt voran. Inzwischen musste es bestimmt schon Mitternacht geworden sein. Lily saß auf Frodos Schoß und rieb sich die Augen.
"Es ist spät geworden", meinte ihr Vater, dem das nicht entgangen war. "Komm, ich werde dich zu Bett bringen."
Sie schüttelte den Kopf und wandte sich zu ihm um.
"Aber ich bin noch gar nicht müde, siehst du?"
Sie sah ihn mit weit aufgerissenen Augen an, die zeigen sollten, wie wach sie noch war.
Frodo strich ihr die Haare aus der Stirn und blickte ihr lange in die Augen, bis diese schließlich immer kleiner wurden.
"Für mich sieht das aber ganz anders aus."
"Nur noch ein Weilchen", bat sie und sah ihn flehend an.
Frodo überlegte einen Augenblick. "In Ordnung, aber sobald ich es sage werde ich ohne ein Widerwort zu Bett gehen!", beendet Lily, grinste, umarmte ihn kurz und ging dann wieder zu ihrer Cousine Linda.

Die Musik hatte einige Zeit aufgehört, doch nun spielte sie erneut. Lily war noch nicht lange weg gewesen, als sie sich wieder neben Frodo setzte, der sich angeregt mit Paladin unterhielt.
Merry tauchte plötzlich hinter ihr auf und wuschelte ihr durch die Haare.
"Wie gefällt es dir, Kleines?"
Lily lächelte. "Sehr gut! Estella ist hübsch!"
"Das ist sie", meinte Merry verträumt und ein verschmitztes Grinsen huschte über sein Gesicht.
Frodo nahm Lily wieder auf seinen Schoß, sodass Merry sich neben ihn hinsetzen konnte. Dieser schaltete sich sogleich in das Gespräch mit Paladin ein. Lily hörte ihnen eine Weile zu, verstand jedoch nicht wirklich, wovon die Hobbits sprachen. Müde lehnte sie sich an Frodos Brust und unterdrückte ein Gähnen.

Auch Merry verlor nach kurzer Zeit wieder das Interesse am Gespräch. Nun konzentrierte er sich auf etwas ganz anderes. Seine Augen suchten und fanden Estella. Mit einem verträumten Grinsen ließ er seinen Blick auf ihr ruhen, als sie mit ihrem Vater tanzte. Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht, als sie ihn bemerkte. Sie kam auf ihn zu, küsste ihn zärtlich.
"Es scheint ein anstrengender Tag gewesen zu sein", meinte sie.
"Anstrengend?", fragte Merry, "Ich fühle mich noch recht gut. Ereignisreich ist vielleicht der passendere Ausdruck."
"Ich spreche auch nicht von dir", sagte sie lächelnd und küsste ihn erneut.
Verwundert zog er eine Augenbraue hoch. Mit einem Kopfnicken deutete sie auf Lily, die schlafend in Frodos Armen lag.
Merry grinste. "Zweifellos ein anstrengender Tag für sie."
Frodo wandte sich zu ihnen um, blickte auf Lily hinab und lächelte.
"Zweifellos", bestätigte er.

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~tbc~