Danke ihr Lieben!! Ich hoffe auch, dass euch die Story gefällt.

@Sevie: Ja ich mag Thranduil. Ich lese deine Geschichte gern, kannst du mir mal den Link geben. Ich such mich sonst dumm und dusslig *ggg*

Weiter gehts!!

Kapitel 3

Elronds Festung in diesem tiefeingeschnittenen Tal im Vorland des Nebelgebirges war unberührt von den Schatten, die in der jüngsten Vergangenheit die freien Länder überzog. Es schien, als hätte der Ringkrieg nie stattgefunden. Die drei Ankömmlinge überquerten die Lautwasser und sofort waren Elben des Reiches zur Stelle, um sie zu begrüßen. Kaum hatten die Gäste ihre Pferde in die Obhut begabter Hände gegeben, trat der Herr des Tales aus der großen Tür seines Heimes. Dessen Auftreten war das eines Königs würdig. Die dunklen Haare des Lords waren seitlich zu Zöpfen geflochten, die das edle Gesicht schmeichelnd umspielten. Er schien den Boden unter seinen Füßen kaum zu berühren, als Elrond auf seine Gäste zutrat. Der braune Samtmantel, der bis auf den Boden fiel, machte ihn zu einer Erscheinung, die Thranduil ungewollt für einen Moment den Atem raubte.

"Willkommen in Imladris, König.", sagte er. Der Herrscher des Düsterwaldes war gerade zu einem Nicken fähig. Er hatte Elrond seit Jahrhunderten nicht gesehen, umso faszinierter war dieser von dem Elben vor seinen Augen, dessen sonore Stimme für Thranduil wie die Offenbarung allen Wissens war. "Ich bin erfreut, dass sie meine Einladung angenommen haben.", fuhr der Elbenlord fort, unsicher auf eine Antwort wartend. Sein Gegenüber kam sich vor, als hätte er von einem Moment zum nächsten die Gabe des Sprechens verlernt. Deswegen war Thranduil mehr als erleichtert, dass sein Sohn das Handeln übernahm. "Gern kommen wir ins Haus über den Lautwassern.", antwortete der Prinz. "Es ist uns eine Ehre, dass wir hierher eingeladen wurden."

Elrond nickte lächelnd, um gleich darauf f etwas verwundert festzustellen, wer der dritte Gefährte der Reisegesellschaft war. "Haldir von Lorien?!", begrüßte er sein Gegenüber ungläubig. "Ich muss zugeben, es überrascht mich etwas, einen Elben aus dem Reich von Galadriel und Celeborn in einer Gesandtschaft des Düsterwaldes zu sehen." Die Blicke von Legolas und seines Geliebten trafen sich, und dieser Moment reichte dem Elbenlord aus, um den Grund für diese Ungewöhnlichkeit zu erahnen. "Dies ist eine etwas längere Geschichte, die sich bei einem Tee sicher leichter erzählen lässt.", warf nun plötzlich Thranduil ein, der offensichtlich des Elbischen wieder mächtig war. Elrond nickte freundlich, wobei seine Blicke ein wenig zu lange auf dem edlen König lagen. "Dazu werden wir sicher Zeit finden.", antwortete der Herr von Imladris, nicht ohne den Herrscher weiterhin genau zu mustern. "Aber zunächst solltet ihr ruhen, die Reise war sicher anstrengend."

Dankbar nahmen die drei Elben das Angebot an, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen. Kaum war die Tür zu ihren Räumlichkeiten ins Schloss gefallen, fand sich Legolas mit dem Rücken an der Wand wieder. Haldir hatte sich fest an seinen Geliebten gepresst, so dass es für diesen kein Entkommen gab. "Ich bin im Paradies und habe einen Engel dabei.", flüsterte der Wachmann vielsagend. "Das sollte ich ausnutzen." Ohne dass der Prinz zu irgendeinem Protest fähig war, trug ihn sein Gegenüber auf das große weiche Bett und kurze Zeit später war der Raum erfüllt von den süßen Lauten zweier Liebenden.

Thranduil stand derweil wir erstarrt in seiner Unterbringung und versuchte zu begreifen, was gerade passiert war. Vor seinem inneren Auge liefen die letzten Minuten nun schon zum unzähligen Male ab, und in dessen Zentrum stand immer wieder der Herr von Imladris. Der König hatte kurzzeitig das Gefühl gehabt, am Ende einer Jahrtausende währenden Reise angekommen zu sein. 'Elrond?' 'Halt!' Thranduil schüttelte heftig den Kopf. 'Was geschieht hier nur? Das konnte doch alles nicht wahr sein. Er war erschöpft, das musste der Grund sein.' Seufzend ließ er sich auf seinem Lager nieder und schloss die Augen. Er musste einfach nur entspannen, jedenfalls redete sich der Herrscher das ein. Aber je mehr er dies versuchte, umso schärfer wurde das Bild des nur zu perfekten Elbenlords in seinem Kopf. Wie von selbst formte sein Mund den Namen dieser würdevollen Erscheinung. "Elrond.......'Sternendach'..", flüsterte der König vor sich hin, um sich im nächsten Moment selbst auszulachen. In seinem Kopf drehte sich alles. 'Ich würde alles...'. Fast panisch sprang er auf und musste sich mit Gewalt zur Fassung zwingen. "Das ist doch komplett verrückt!"

Was Thranduil nicht erahnen konnte, war, dass er beim Herren des Hauses einen mindestens genauso starken Eindruck hinterlassen hatte. Elrond saß nachdenklich in seiner Bibliothek. Das Buch in seiner Hand hatte er noch nicht einmal aufgeschlagen, denn sein Geist schweifte immer wieder ab.

Imladris hatte in der Vergangenheit kaum Kontakte zum Düsterwald gepflegt. Die Schatten über dem würdevollen Elben waren dunkel gewesen in letzter Zeit. Schwer traf ihn das selbstgewählte Schicksal seiner Tochter, ein Schmerz, den auch seine Söhne nicht lindern konnten. Und plötzlich war der Nebel vor seinen Augen aufgerissen und gab den Blick frei auf ein Wesen, dessen Existenz er bisher so wenig Bedeutung beigemessen hatte. Ein Elb weilte unter seinem Dach, der Elronds Entschluss, Mittelerde sobal wie möglich zu verlassen, heftig ins Wanken brachte. Das Leben schien auf einmal wieder einen Sinn zu haben. Verwirrt legte der Lord das Buch in seinen Händen beiseite und trat hinaus in die kühle Abendluft. Seine Augen tasteten die Umgebung ab, ohne wirklich zu wissen, nach was sie suchten. Eine Sehnsucht befiel Elronds Herz, gegen die er sich mit aller Kraft sträuben musste. Aber wie lange würde er diesem Kampf in seinem Inneren standhalten können. Der Herr von Imladris richtete seinen Blick gen Himmel, wo die ersten Sterne erschienen. "Bei den Valar, was passiert nur mit mir?", fragte er flüsternd die Lichter der Welt.