Kapitel 10
Die resignierten Worte des Zwerges lösten in Elrond etwas aus, was er schon lange nicht mehr gefühlt hatte. Er wehrte sich gegen die Leere und er wollte nicht aufgeben. Kurz darauf war die Luft erfüllt mit der sanften Stimme des Elbenlords, der Heilformeln in seiner Sprache auf Thranduil legte.
Haldir hüllte den Prinzen noch immer in seine sanften Armen. Ohne Realitätssinn wiegte er ihn, immer wieder auf den Prinz einredend. Die plötzliche Wärme, die Legolas umgab, ließ diesen die Dunkelheit niederkämpfen. Ein leises Stöhnen entwich seinen Lippen, ein Geräusch, das in den Ohren des Wachmanns von Lorien wie Musik klang. Unvermittelt drückte der erleichterte Elb den Prinzen etwas fester an sich, was diesem ein Schmerzlaut abrang. Sofort lockerte Haldir den Griff. Vorsichtig hob er seinen Geliebten hoch, doch die Ketten an den Handgelenken des Thronfolgers störten seine Bewegung. Gimli war auf der Stelle bei ihm. Mit einem kleinen Metallgegenstand öffnete er geschickt und schnell die Schlösser. Der Lorienelb fragte nicht, wie der Zwerg dies gemacht hatte, zu dankbar war er dem kleinen Kämpfer. Auch Thranduils Fesseln waren bald abgelegt. Ohne dass Elrond von seinen Beschwörungen abließ, nahm er den König sanft in die Arme, um ihn von der Stätte seiner Qual fortzubringen.
So schnell es der Gruppe möglich war, ritten sie zurück Richtung Königshaus. Es waren viele Pausen nötig. Legolas war langsam zu Bewusstsein gekommen, und spürte jeden Schritt des Pferdes wie neue Schläge. Elrond dagegen verlor die Hoffnung, je näher sie der Heimat kamen. Noch immer rührte sich Thranduil nicht und sein Zustand wurde bedenklicher. „Ich hätte ihn an diesem Morgen nicht allein lassen dürfen.", sagte er leise, als er erneut ohne sichtbaren Effekt Heilformeln in den Körper des Königs schickte. Gimli sah betroffen auf, während er Haldir half, Legolas Wunden notdürftig zu versorgen. Etwas traurig begriff der Zwerg, dass der Prinz noch nicht in der Lage war ihn zu erkennen. Er hatte sich gefreut, seinen besten Freund endlich wieder zu sehen, aber stattdessen schickte er den Schmerz ins Herrscherhaus des Düsterwaldes. Langsam ging der Krieger auf den Herren von Imladris zu, der niedergeschlagen neben dem König saß, und dagegen ankämpfen musste, nicht zusammenzubrechen.
„Zeigen sie ihm, dass sie da sind.", begann Gimli leise. „Er braucht sie." Ungläubig wegen dieser einfühlsamen Worte aus dem Mund eines Zwerges, schaute Elrond auf, um kurz darauf Thranduil sicher und warm in seinen Armen zu wiegen. „Verlass mich nicht ...", flüsterte er immer wieder. „Ich liebe dich." Und diese Worte hatten mehr Wirkung als alle elbischen Heilmittel und Formeln zusammen. Der letzte kleine Funken im Herzen des König wurde genährt durch die Hingabe und Geborgenheit, die ihn plötzlich umgab. Thranduils Finger schlossen sich langsam um die des Elbenlords, bei dem Tränen der Erleichterung und des Glücks ihren Weg über das edle Gesicht suchten. Voller Hoffnung traten sie das letzte Stück ihrer Reise an.
Im Reiche des Waldelbenkönig war das Volk besorgt um ihr Oberhaupt und dessen Sohn, aber die erfahrenen Hände von Haldir und Elrond sorgten dafür, dass es im Herrscherhaus bald Grund zum durchatmen gab. Thranduil genoss die Aufmerksamkeit des Herren von Imladris. Jede Berührung ließ ihn mehr und mehr leben, aber ihre gemeinsame Nacht und die Liebeserklärung blieben ein Tabu. Auch die Entscheidung Elronds Mittelerde zu verlassen, hing wie ein Schatten über ihnen. Aber der König fand nicht den Mut, sein Gegenüber darauf anzusprechen. Des Nachts lief er schleppend die wenigen Meter zum Quartier des Elbenlords, stand an der Tür und betrachtete das friedliche Antlitz. Immer wieder flüsterte er Worte, zu denen ihm bei Tageslicht und Elronds Anblick der Mut fehlte. Jeden Abend sehnte er sich nach diesen Momenten. Es befreite den König für einige Augenblicke, um später wieder bleischwer auf ihm zu lasten. Absichtlich gab sich Thranduil schwächer als er war, nur um die Fürsorge des Herren von Imladris länger für sich zu sichern. Er wollte ihn nicht gehen lassen, wollte den Moment der endgültigen Trennung herausschieben, um vielleicht doch noch die Courage zu finden, über seine Gefühle zu sprechen. Aber jeder Tag endete mit den gleichen heimlichen Worten und dem selben blutenden Herz. Doch auch Elrond schob den Zeitpunkt seines Weggangs nur zu gerne vor sich her. Fast übervorsichtig behandelte er den Elben, den er liebte, redete es ihm immer wieder aus, sich zu übernehmen und verordnete dem König Ruhe, obwohl er sie gar nicht mehr brauchte. Seine Hoffnungen auf ein Wort des Herrschers ließen ihn länger aushalten, als er es für möglich gehalten hatte. Thranduil musste es nur sagen und er würde alles aufgeben für ein Leben mit ihm, für eine neue Chance glücklich zu sein. Doch je länger dies auf sich warten ließ, umso klarer wurde dem Herren von Imladris, dass seine Zeit gekommen war.
„Wie geht es dir?", fragte er eines Morgens in einer Art, die Thranduils Herz aussetzen ließ. „Ich bin mir nicht sicher.", antwortete der König unsicher. Elrond lächelte wissend. „Ich kann nicht mehr für dich tun.", meinte der Elbenlord leise. „Die letzten Wunden werden schnell heilen."
Der Herrscher wollte auffahren, denn ohne Elrond würde eine bestimmte Verletzung nie heilen, ganz im Gegenteil, aber alles was er tat, war ein leichtes Nicken. „Meine Heilkunde wird hier nicht mehr gebraucht. Legolas ist ebenfalls gut genesen.", fuhr Elrond fort. „Morgen werde ich das Reich verlassen."
Der Herr von Imladris hielt inne, flehte sein Gegenüber regelrecht stumm an, dass er etwas sagen sollte. Er würde doch bleiben, wenn der König es nur wollte. Thranduils Gedanken wirbelten durcheinander. Der Tag musste kommen, und dennoch war er nicht bereit, der Situation ins Auge zu sehen. Alles, was er Elrond mitteilen wollte, ging nacheinander durch seinen Kopf, aber nichts davon erreichte die Ohren seines Gegenübers. Der Elbenlord seufzte leise.
„Leb wohl, Thranduil.", sagte er noch, bevor die Tür hinter ihm zufiel. Und wieder war der König allein, leer und ohne Perspektive in seinem Leben. „Ich liebe dich, Elrond.", hauchte er geistesabwesend, ohne Chance erhört zu werden.
Auf dem Weg in seine Unterkunft traf der Herr von Imladris auf den Thronfolger und dessen Geliebten. Ihr unübersehbares Glück schien den Elbenlord innerlich zu ersticken. „Ich werde morgen abreisen.", sagte Elrond ohne Umschweife. „Gern war ich in diesem Reich." Zu mehr Worten war er nicht fähig, und schnell verließ er diese bedrückende Situation. Legolas traute seinen Ohren nicht. Ungläubig starrte er ihrem Gast nach. Das durfte nicht wahr sein, sein Vater liebte diesen Elben. Warum um alles in der Welt ließ Thranduil das zu.
Wütend riss der Prinz sich los und wollte die Tür zu den Gemächern des Oberhauptes eintreten, aber Haldir hielt ihn zurück. „Shhh..., beruhige dich, nin bain.", begann er sanft. „Ich weiß, was in dir vorgeht, aber das ist eine Sache zwischen dem König und Elrond." „Nein..!", kam die feste Antwort. „Er ist mein Vater. Ich habe viel mit ihm durchlebt. Er wird wieder abstürzen und noch einmal ertrage ich das nicht. Das geht mich wohl etwas an, wo ich doch genau weiß, was in ihm vorgeht." Wieder entzog er sich den Armen seines Geliebten, der nichts anderes tun konnte, als zuzusehen, wie der Prinz des Herrschers Gemächer betrat.
Die resignierten Worte des Zwerges lösten in Elrond etwas aus, was er schon lange nicht mehr gefühlt hatte. Er wehrte sich gegen die Leere und er wollte nicht aufgeben. Kurz darauf war die Luft erfüllt mit der sanften Stimme des Elbenlords, der Heilformeln in seiner Sprache auf Thranduil legte.
Haldir hüllte den Prinzen noch immer in seine sanften Armen. Ohne Realitätssinn wiegte er ihn, immer wieder auf den Prinz einredend. Die plötzliche Wärme, die Legolas umgab, ließ diesen die Dunkelheit niederkämpfen. Ein leises Stöhnen entwich seinen Lippen, ein Geräusch, das in den Ohren des Wachmanns von Lorien wie Musik klang. Unvermittelt drückte der erleichterte Elb den Prinzen etwas fester an sich, was diesem ein Schmerzlaut abrang. Sofort lockerte Haldir den Griff. Vorsichtig hob er seinen Geliebten hoch, doch die Ketten an den Handgelenken des Thronfolgers störten seine Bewegung. Gimli war auf der Stelle bei ihm. Mit einem kleinen Metallgegenstand öffnete er geschickt und schnell die Schlösser. Der Lorienelb fragte nicht, wie der Zwerg dies gemacht hatte, zu dankbar war er dem kleinen Kämpfer. Auch Thranduils Fesseln waren bald abgelegt. Ohne dass Elrond von seinen Beschwörungen abließ, nahm er den König sanft in die Arme, um ihn von der Stätte seiner Qual fortzubringen.
So schnell es der Gruppe möglich war, ritten sie zurück Richtung Königshaus. Es waren viele Pausen nötig. Legolas war langsam zu Bewusstsein gekommen, und spürte jeden Schritt des Pferdes wie neue Schläge. Elrond dagegen verlor die Hoffnung, je näher sie der Heimat kamen. Noch immer rührte sich Thranduil nicht und sein Zustand wurde bedenklicher. „Ich hätte ihn an diesem Morgen nicht allein lassen dürfen.", sagte er leise, als er erneut ohne sichtbaren Effekt Heilformeln in den Körper des Königs schickte. Gimli sah betroffen auf, während er Haldir half, Legolas Wunden notdürftig zu versorgen. Etwas traurig begriff der Zwerg, dass der Prinz noch nicht in der Lage war ihn zu erkennen. Er hatte sich gefreut, seinen besten Freund endlich wieder zu sehen, aber stattdessen schickte er den Schmerz ins Herrscherhaus des Düsterwaldes. Langsam ging der Krieger auf den Herren von Imladris zu, der niedergeschlagen neben dem König saß, und dagegen ankämpfen musste, nicht zusammenzubrechen.
„Zeigen sie ihm, dass sie da sind.", begann Gimli leise. „Er braucht sie." Ungläubig wegen dieser einfühlsamen Worte aus dem Mund eines Zwerges, schaute Elrond auf, um kurz darauf Thranduil sicher und warm in seinen Armen zu wiegen. „Verlass mich nicht ...", flüsterte er immer wieder. „Ich liebe dich." Und diese Worte hatten mehr Wirkung als alle elbischen Heilmittel und Formeln zusammen. Der letzte kleine Funken im Herzen des König wurde genährt durch die Hingabe und Geborgenheit, die ihn plötzlich umgab. Thranduils Finger schlossen sich langsam um die des Elbenlords, bei dem Tränen der Erleichterung und des Glücks ihren Weg über das edle Gesicht suchten. Voller Hoffnung traten sie das letzte Stück ihrer Reise an.
Im Reiche des Waldelbenkönig war das Volk besorgt um ihr Oberhaupt und dessen Sohn, aber die erfahrenen Hände von Haldir und Elrond sorgten dafür, dass es im Herrscherhaus bald Grund zum durchatmen gab. Thranduil genoss die Aufmerksamkeit des Herren von Imladris. Jede Berührung ließ ihn mehr und mehr leben, aber ihre gemeinsame Nacht und die Liebeserklärung blieben ein Tabu. Auch die Entscheidung Elronds Mittelerde zu verlassen, hing wie ein Schatten über ihnen. Aber der König fand nicht den Mut, sein Gegenüber darauf anzusprechen. Des Nachts lief er schleppend die wenigen Meter zum Quartier des Elbenlords, stand an der Tür und betrachtete das friedliche Antlitz. Immer wieder flüsterte er Worte, zu denen ihm bei Tageslicht und Elronds Anblick der Mut fehlte. Jeden Abend sehnte er sich nach diesen Momenten. Es befreite den König für einige Augenblicke, um später wieder bleischwer auf ihm zu lasten. Absichtlich gab sich Thranduil schwächer als er war, nur um die Fürsorge des Herren von Imladris länger für sich zu sichern. Er wollte ihn nicht gehen lassen, wollte den Moment der endgültigen Trennung herausschieben, um vielleicht doch noch die Courage zu finden, über seine Gefühle zu sprechen. Aber jeder Tag endete mit den gleichen heimlichen Worten und dem selben blutenden Herz. Doch auch Elrond schob den Zeitpunkt seines Weggangs nur zu gerne vor sich her. Fast übervorsichtig behandelte er den Elben, den er liebte, redete es ihm immer wieder aus, sich zu übernehmen und verordnete dem König Ruhe, obwohl er sie gar nicht mehr brauchte. Seine Hoffnungen auf ein Wort des Herrschers ließen ihn länger aushalten, als er es für möglich gehalten hatte. Thranduil musste es nur sagen und er würde alles aufgeben für ein Leben mit ihm, für eine neue Chance glücklich zu sein. Doch je länger dies auf sich warten ließ, umso klarer wurde dem Herren von Imladris, dass seine Zeit gekommen war.
„Wie geht es dir?", fragte er eines Morgens in einer Art, die Thranduils Herz aussetzen ließ. „Ich bin mir nicht sicher.", antwortete der König unsicher. Elrond lächelte wissend. „Ich kann nicht mehr für dich tun.", meinte der Elbenlord leise. „Die letzten Wunden werden schnell heilen."
Der Herrscher wollte auffahren, denn ohne Elrond würde eine bestimmte Verletzung nie heilen, ganz im Gegenteil, aber alles was er tat, war ein leichtes Nicken. „Meine Heilkunde wird hier nicht mehr gebraucht. Legolas ist ebenfalls gut genesen.", fuhr Elrond fort. „Morgen werde ich das Reich verlassen."
Der Herr von Imladris hielt inne, flehte sein Gegenüber regelrecht stumm an, dass er etwas sagen sollte. Er würde doch bleiben, wenn der König es nur wollte. Thranduils Gedanken wirbelten durcheinander. Der Tag musste kommen, und dennoch war er nicht bereit, der Situation ins Auge zu sehen. Alles, was er Elrond mitteilen wollte, ging nacheinander durch seinen Kopf, aber nichts davon erreichte die Ohren seines Gegenübers. Der Elbenlord seufzte leise.
„Leb wohl, Thranduil.", sagte er noch, bevor die Tür hinter ihm zufiel. Und wieder war der König allein, leer und ohne Perspektive in seinem Leben. „Ich liebe dich, Elrond.", hauchte er geistesabwesend, ohne Chance erhört zu werden.
Auf dem Weg in seine Unterkunft traf der Herr von Imladris auf den Thronfolger und dessen Geliebten. Ihr unübersehbares Glück schien den Elbenlord innerlich zu ersticken. „Ich werde morgen abreisen.", sagte Elrond ohne Umschweife. „Gern war ich in diesem Reich." Zu mehr Worten war er nicht fähig, und schnell verließ er diese bedrückende Situation. Legolas traute seinen Ohren nicht. Ungläubig starrte er ihrem Gast nach. Das durfte nicht wahr sein, sein Vater liebte diesen Elben. Warum um alles in der Welt ließ Thranduil das zu.
Wütend riss der Prinz sich los und wollte die Tür zu den Gemächern des Oberhauptes eintreten, aber Haldir hielt ihn zurück. „Shhh..., beruhige dich, nin bain.", begann er sanft. „Ich weiß, was in dir vorgeht, aber das ist eine Sache zwischen dem König und Elrond." „Nein..!", kam die feste Antwort. „Er ist mein Vater. Ich habe viel mit ihm durchlebt. Er wird wieder abstürzen und noch einmal ertrage ich das nicht. Das geht mich wohl etwas an, wo ich doch genau weiß, was in ihm vorgeht." Wieder entzog er sich den Armen seines Geliebten, der nichts anderes tun konnte, als zuzusehen, wie der Prinz des Herrschers Gemächer betrat.
