So das ist nun das Ende der geschichte. Danke allen, die mich begleitet haben. Ihr ward es, für die ich das hier geschrieben habe. Und, wenn Interesse besteht, auch weiterhin schreiben werde.

Danke *knuddel*

Kapitel 11

Haldir seufzte leise, als sich die Tür zu den Räumen des Königs schloss. Er kannte seinen Geliebten, dieser würde nicht eher wieder zu ihm zurückkehren, bis sein Vater Rechenschaft über sein Verhalten abgelegt hatte. Der Wachmann Loriens war so in Gedanken versunken, dass er nicht bemerkte, dass Gimli an ihn herantrat. „Wo ist Legolas?", fragte er vorsichtig. „Beim König.", antwortete Haldir niedergeschlagen. „Gibt es Probleme?", hakte der Zwerg nach. „Ich dachte das Oberhaupt des Reiches wäre genesen." „Darum geht es nicht.", gab der Lorienelb zurück. „Lord Elrond wird das Reich morgen verlassen..." „Und der Herrscher hat nichts dagegen?", unterbrach ihn Gimli. Haldir schüttelte den Kopf. „Deswegen ist Legolas bei ihm."

Als der Prinz Thranduils Gemächer betrat, saß der König auf seinem Bett und starrte ins Leere. Der Thronfolger hatte nicht erwartet, seinen Vater in diesem Zustand anzutreffen. Für einen Moment fehlten ihm die Worte. „Ich weiß, was du sagen willst.", begann der Herrscher. „Ach ja?", fragte Legolas fast schon ein wenig zu hart. „Was will ich denn sagen?" „Mein Sohn, das ist nicht deine Sache, es geht nur mich etwas an.", antwortete Thranduil mit monotoner Stimme. „Nein tut es nicht.", fuhr Legolas auf. „Warum lässt du zu, dass Elrond geht? Hast du vergessen, was du mir in unserem Gefängnis gesagt hast?" „Nein habe ich nicht." „Warum hältst du den Lord nicht auf?" „Ich möchte nicht darüber reden."

Der Prinz hielt inne und versuchte die Wut in sich niederzukämpfen. Haldir hatte recht, wieso tat er sich das hier an. „Ich verstehe es nicht.", setzte er leise an. „Er ist dein Schicksal, aber du begreifst ja immer erst, wenn es zu spät ist. Du hattest zwei Chancen. Du hast das Glück vermutlich einfach nicht verdient." In dem Moment, in dem der Prinz dies sagte, tat es ihm auch schon wieder leid. Aber nun war es nicht mehr zurückzunehmen. Legolas drehte sich herum, um die Gemächer zu verlassen „Ich habe Angst."

Der Thronfolger hatte bereits seine Hand an der Türklinke, als er die Worte Thranduils vernahm. Er blickte auf und sah den Herrscher, der wie ein Häufchen Elend auf seinem Bett saß. „Wovor?", fragte der Prinz, während er sich neben den König niederließ. „Alles noch einmal durch machen zu müssen.", antwortete das Oberhaupt niedergeschlagen. „Was meinst du?"Legolas verstand sein Gegenüber immer noch nicht. „Was, wenn man mir Elrond auch nimmt?", fuhr der König traurig fort. „Ich würde es nicht ertragen. Diesmal würde es mich verbrennen. Ich ... ich kann das nicht tun, es wird wieder passieren..."

Endlich begriff der Prinz, warum sein Vater sich so verhielt. Seine Schuldgefühle wegen des Ausbruches wenige Minuten zuvor erdrückten beinahe sein familiäres Herz. „Aber das sind Dinge, die du doch nicht vorhersehen kannst." „Für dich ist das leicht.", meinte Thranduil leise „Du kennst keine Angst und bist glücklich." „Ich fürchte das gleiche wie du.", warf Legolas mit sanfter Stimme ein. „Aber ich denke nicht an morgen, weil das heute viel zu schön ist." Thranduil schüttelte lächelnd den Kopf, worauf der Thronfolger seine Hand auf des Herrschers Schulter legte.

„Aber..." „Es wird nicht passieren." Der König vertraute dieser Aussage nicht, und sein Sohn spürte das. „Man weiß nie was geschehen wird.", setzte Legolas noch einmal an. „Aber der Schmerz und die Flammen, die dich aufzehren und zerstören sind dir sicher, wenn du Elrond ziehen lässt." Mit diesen Worten erhob sich der Thronfolger, um die Gemächer zu verlassen.

Lange lag der König wach. Immer wieder dachte er an das Gespräch mit Legolas. Als er sich erhob, um seinen nächtlichen Gang zur Unterbringung des Elbenlords anzutreten, wünschte sich Thranduil zum ersten mal, dass der Herr von Imladris noch nicht schlief. Aber seine Hoffnungen zerschlugen sich.

Viel zu schnell fand die Sonne ihren Weg zurück an den Himmel. Mit den ersten Lichtstrahlen des anbrechenden Tages trat Elrond aus der Tür des Königshauses, um seine Sachen auf sein Pferd zu laden.

Als er aufbrechen wollte, erschien Thranduil in seinen Stallungen. Der Lord stand mit dem Rücken zur Tür, aber er wusste, wer gekommen war. „Kommst du doch noch, um mir Lebe wohl zu sagen?", fragte der Herr von Imladris voller Trauer. „Nein, eigentlich nicht.", gab der König zurück, worauf sich Elrond ungläubig umdrehte, um seinem Gegenüber in die Augen zu sehen. „Ich bin hier, weil ich dich bitten will, zu bleiben.", meinte Thranduil leise. „Wozu soll das gut sein? Damit wir ewig so aneinander vorbei leben? Ich ertrag das nicht und ich verstehe dich nicht.", warf sein Gegenüber ein. „Ich habe einfach Angst....Angst dich genauso zu verlieren, wie ich meine Frau verlor. Ich..." „Aber ich hätte dich nie verlassen."unterbrach ihn Elrond traurig „Kannst du es garantieren?"

Der König konnte nur erahnen, wie der Herr von Imladris den Kopf schüttelte. „Ist es das, was du brauchst? Diese Sicherheit? Ich fürchte das selbe wie du. Ich weiß nicht was kommen wird, aber ich war bereit dies zu riskieren. Ist deine Sorge denn so groß?"

Der Herrscher spürte, das er kurz davor war, dass genau das passierte, wovor er sich fürchtete und so fasste er sich ein Herz. „Nein, ich will nicht, dass mein Leben von Angst gezeichnet ist, die hatte ich lange genug.", setzte er noch einmal an, worauf sein Gegenüber ihn überrascht ansah. „Selbst wenn mir nur noch ein paar Minuten auf dieser Welt gegeben sind, so will ich diese nutzen, glücklich zu sein und das auch jemandem zu geben." Langsam trat Thranduil zu dem Elben seines Herzens. „Ich bitte...nein, ich flehe dich an, verlass mich nicht. Elrond, ich möchte bei dir sein und dir die Welt schenken. Ich liebe dich!" Der Herr von Imladris glaubte, sich verhört zu haben. „Was...?", hauchte er sanft. „Ich liebe dich, ich weiß nicht was ich tun soll ohne...."

Der Rest des Satzes verlor sich, als der Elbenlord seine Lippen auf die seines Geliebten legten. Thranduil wurden die Knie weich und hungrig gewährte er Elrond Einlass. Als sie sich trennten meinte der König, es würden ganze Schwämme von Schmetterlingen in seinem Magen aufsteigen. Zärtlich legte der Herr von Imladris seine Arme um den Regenten seines Herzens, um diesen nah zu sich zu ziehen. „Ich liebe dich auch.", flüsterte Elrond glücklich. „Heißt das, du bleibst.", fragte Thranduil noch etwas unsicher. „Ja das tu ich."

Beinahe überschwänglich küsste der König seinen Geliebten, so dass dieser nach Luft schnappen musste, um nicht zu ersticken, obwohl das in dessen Augen der schönste Tod gewesen wäre. Minutenlang tauschten sie Zärtlichkeiten aus und genossen einfach die Nähe und Vertrautheit des Moments. Erst als draußen das normale Leben begann, schaute der Herrscher auf.

„Ich lasse deine Sachen wieder nach oben bringen.", sagte er strahlend. „Das kann ich auch selbst tun.", meinte Elrond schmunzelnd, aber Thranduil schüttelte gespielt ernst den Kopf. „Oh nein, ich bin der König in diesem Land, und ich verlange deine ungeteilte Aufmerksamkeit.", bei den letzten Worten konnte das Oberhaupt allerdings die Fassung nicht mehr wahren und lachte befreit auf, zum ersten Mal seit Jahrhunderten. Der Elbenlord trat einen Schritt zurück und verbeugte sich übertrieben gestikulierend. „Zu euren Diensten, Hoheit.", meinte er grinsend, um kurz darauf neben dem Herrscher ins Freie zu treten.

Dort liefen sie beinahe dem Prinzen und seinem Geliebten in die Arme, die unruhig nach dem Herrscher und Elrond gesucht hatte. Die Augen des Thronfolgers leuchteten auf, als sie von Thranduil zunächst auf den Herren von Imladris und schließlich zu dessen Händen wanderten, die fest umeinander gelegt waren. Ohne auf seinen Hofstaat zu achten, nahm der König seinen Sohn in die Arme. „Hannon le.", sagte er leise, nur bestimmt für die Ohren des Prinzen, aber auch der Elbenlord wusste, wem er das Glück letztendlich zu verdanken hatte. Der Thronfolger nickte lächelnd. „Haldir und ich haben ein kleines Picknick geplant.", sagte er kurz darauf. „Wollt ihr uns Gesellschaft leisten?" „Das ist eine gute Idee...", antwortete der König, spürte aber sofort, wie sich Elronds Hand fester um die seine schloss. „....Ähm....vielleicht in einer...", setzte er an. „Zwei sind besser...", unterbrauch ihn sein Geliebter flüsternd. „...nein, in zwei Stunden."

Thranduil merkte, wie seine Ohren immer heißer wurden, umso dankbarer vernahm er die Zustimmung seines Sohnes. Gleich darauf verschwand das Paar im Haus des Herrschers vom Düsterwald. Die zwei jüngeren Elben schauten ihnen lächelnd nach. Legolas sah einen Augenblick später seinen Geliebten nachdenklich an, so dass dieser unsicher von einem Fuß auf den anderen trat. „Was hast du, nin bain?", fragte Haldir vorsichtig. „Hm...kannst du es auch zwei Stunden lang?", stellte der Prinz mit hungrigem Blick die Gegenfrage. Der Lorienelb grinste breit. „Oh...du wirst dich wundern..."

Die Leidenschaft und Liebe zwischen ihnen schien die Luft plötzlich zu elektrisieren, als der Prinz die Hand seines Geliebten nahm und diesen in seinen privaten Unterschlupf inmitten des königlichen Gartens führte.

Ende