4. Lily
Lily konnte sich nun endlich unter ihre schon warme Bettdecke kuscheln und die Vorhänge ihres Himmelbettes um sich ziehen. Ihr Magen war nach dem reichlichen Festessen wie immer wohl gefüllt. Ein Gefühl der Zufriedenheit, der Heimat und der Behaglichkeit durchrieselte sie von Kopf bis Fuß, und sie zog die Decke enger um sich.
Sie wollte gerade die Hand ausstrecken, um die kleine Öllampe über ihrem Kopf zu löschen, als dieses Gefühl mit einem Schlag wieder aus ihrem Körper entwich.
„Hast du gesehen, wie Sirius sich während des Festessens immer die nassen Haare aus der Stirn gestrichen hat?", flüsterte Kathryn kichernd, und Sue antworte ihrerseits mit einem Kichern. Lily wurde auf einmal bewusst, was sie die Ferien über überhaupt nicht vermisst hatte.
Es hatte ein wenig geregnet, als sie auf dem Bahnhof in Hogsmeade angekommen waren, und somit war es wirklich nicht weiter verwunderlich, dass die Schüler nasse Haare hatten, und es war ebenfalls wirklich nicht weiter verwunderlich, dass jemand, der seine Haare länger und ein wenig im Gesicht trug, sie beim Essen aus der Stirn strich. Lily versuchte genervt, die Augen zu schließen, und weg zuhören. Normalerweise würde sie jetzt noch ein wenig mit Alice reden, und die anderen beiden übertönen. Aber die war noch unten, lief irgendwo durchs Schloss, um sich heimlich mit Frank zu treffen. Lily unterdrückte ein leises Seufzen, und fragte sich zum wiederholten mal, wie alt ihre beiden Bettnachbarinnen nun eigentlich waren. Obwohl die beiden anscheinend noch lange weiterreden wollten, war Lily so erschöpft, dass sie bald einschlief.
Am nächsten Morgen, ein Samstag, war Lily als erste wach. Sie fand auf ihrem Koffer, den sie noch auszupacken hatte, ein Stück Pergament. Sie erkannte Alice Handschrift, und blickte sofort zu dem Bett ihrer besten Freundin hinüber. Erleichtert sah sie einen Arm zwischen den unordentlich zusammengezogenen Vorhängen hinaushängen, und begann zu lesen. Alice teilte ihr mit, dass sie erst spät ins Bett gekommen war, und dass Lily nicht mit dem Frühstück auf sie warten bräuchte, da sie wahrscheinlich bis nach Mittag schlafen werde.
Missmutig knüllte Lily den Zettel zusammen. Da würde sie jetzt also den halben Tag allein verbringen. Sie dachte erst gar nicht daran Sue und Kathryn zu wecken, um etwas Gesellschaft zu haben, sondern schlüpfte aus ihrem Pyjama. Sie öffnete schnell ihre Koffer, und zog eine Jeans und ein Poloshirt hervor. Zum Schluss warf sie sich ihren Umhang über.
Wenig später hockte sie zusammengesunken über ihren Cornflakes am Gryffindortisch. Sie war unter den ersten, die in der Großen Halle frühstückten. Sie erblickte keinen in ihrem Alter- bis eine Viertelstunde später, die vier Gryffindorjungen aus ihrer Stufe die Große Halle betraten. Sie verdrehte die Augen- auch das noch.
Doch in dem Moment bemerkte sie hinter ihren Klassenkameraden Professor McGonagall, die sie zu sich hinüber winkte. Sie stand schnell auf, und eilte an den Jungs vorbei zu ihr hinüber.
„Guten Morgen, Professor."
„Guten Morgen, Miss Evans. Ich freue mich wirklich, dass zwei Schüler aus Gryffindor jetzt Schulsprecher sind- solange wie ich an der Schule bin, hatten wir das noch nie, und die letzten drei Jahre hatten wir überhaupt keinen Schulsprecher aus Gryffindor mehr." Lily lächelte fragend. Gab es da noch mehr, oder was wollte sie von ihr? Da fuhr Professor McGonagall fort:
„Ich hätte da etwas mit ihnen zu besprechen- sind sie fertig mit dem Frühstück?"
„Ja, was gibt es denn?"
„Bitte- kommen sie doch mit in mein Büro."
Als sie in Professor McGonagalls Büro angekommen waren, bot diese ihrer Schülerin einen Stuhl an, und setzte sich ihr gegenüber. Lily blickte die Hauslehrerin neugierig an- Professor McGonagall sah nämlich nicht so aus, als wäre sie böse auf Lily.
„Ich weiß nicht, ob sie das vielleicht schon wissen, Miss Evans; Professor Dumbledore feiert am 3. September seinen Geburtstag-"
„Das ist ja schon morgen!"
„Ja, und es ist ein runder Geburtstag und weil er auch noch auf einen Sonntag fällt, möchte er ihn ausnahmsweise einmal feiern."
„Wie alt...?"
„Glauben sie mir- wenn ich es könnte würde ich es ihnen sagen. Aber ich musste Albus- ich meine natürlich Professor Dumbledore, versprechen, dass ich es nicht verrate. Nur soviel: Es ist ein runder Geburtstag. Unser Schulleiter hat morgen noch etwas vor, aber das wird nicht verraten."
„Und was soll ich tun?"
„Weil sie die Schulsprecherin sind, haben wir uns gedacht, sie könnten vielleicht- natürlich mit Mr Potter zusammen- dafür sorgen, dass jede Klasse ein oder zwei Kunststücke einstudiert... ich weiß, es ist ziemlich kurzfristig, aber es muss ja nichts großes sein. Bis morgen Abend haben alle Zeit."
Zögernd nickte Lily.
„Ich werde gleich noch mit Mr Potter reden. Vielleicht könnten sie währenddessen schon mal einige Pergamente bemalen, und sie in den Gemeinschaftsräumen aufhängen lassen?" Professor McGonagalls Mundwinkel hoben sich leicht. „Professor Flitwick hat mir verraten, dass ihr Jinxilia- Zauber immer besonders gut gelingt..."
Lily lächelte. Sie freute sich, und machte sich sofort an die Arbeit. Sie flog geradezu in den Klassenraum für Zauberkunst, und machte sich voller Eifer ans Werk. Einige Zeit und einige „Jinxilias" später, lagen vier große Pergamente vor ihr, in den Farben der Häuser: Eines in Rot und Gold; eines in Grün und Silber; eines in Blau und Kupfer; und eines in Gelb und Silber.
In dem Moment wurde die Klassentür aufgerissen, und James kam hinein gestürmt. Sofort wurde er langsamer, und kam betont langsam zu Lily hinüber. Als sein Blick auf die noch feuchten Plakate fiel, schob er anerkennend die Unterlippe vor. Er blickte Lily an, und ihr fiel auf, dass dieses Mal von seiner Arroganz keine Spur in seinen dunkelbraunen Augen zufinden war.
„Nicht schlecht, sehen wirklich gut aus."
Moment mal- ein Lob aus dem Mund von James Potter??? Hatte sie sich verhört? Nein, anscheinend meinte er das wirklich ernst.
Überrascht sprach Lily einen Schnell-Trockne-Zauber, und fast wären die Pergamente eingerissen, denn der heiße, trockene Luftzug war ihr etwas zu stark geraten. James lachte und hielt das Hufflepuff- Plakat fest, was ihm entgegenwehte. Lily war es erst ganz schön peinlich, doch dann lächelte sie auch.
„Wenigstens sind sie trocken."
„Tja, zerrissen hätten wir sie nicht gebrauchen können..."
Dem ganzen Tag flitzten James und Lily durch die Schule. Sie waren mit Plakaten aufhängen, die Große Halle dekorieren, und ein wenig zu streiten so beschäftigt, dass sie darüber fast vergessen hätten, dass sich ihre Klasse auch noch etwas für die große Feier überlegen musste. Um fünf Uhr Nachmittags fiel es Lily siedend heiß wieder ein, und sie rannte los, um James zu finden. Zuerst kam sie in die Eingangshalle, wo James eigentlich mit Hagrid anfangen sollte zu dekorieren. Doch von ihm war keine Spur. Nur Hagrid war zusehen, der in der Mitte der Halle stand, und eine lange Leiter senkrecht in die Höhe hielt. An der Decke war eine dicke Schicht bunter Blasen zusehen. Lily konnte James absolut nicht finden. Eine Viertelstunde später lief ihr Sirius über den Weg, der gerade auf dem Weg in den Gemeinschaftsraum war. Nachdem die beiden sich vergewissert hatten, dass James auch dort nicht zu finden war, suchten sie gemeinsam weiter.
Schließlich fanden sie ihn, und zwar genau dort, wo er eigentlich sein sollte. Sie liefen gerade durch die Eingangshalle, als James gerade die Leiter wieder herunter kletterte. Sirius lachte Lily erst mal aus, und Lily lachte mit. James war für die dicke Schicht bunter Blasen an der Decke verantwortlich gewesen, und war dadurch nur verdeckt gewesen.
Sie waren mit Schmücken nun fertig, und Hagrid lud sie auf einen Tee und seine berühmt- berüchtigten Felsenkekse ein, und so verbrachten sie die Zeit bis zum Abendbrot in der gemütlichen Holzhütte.
Lily stellte fest, dass sie sich in James und auch in Sirius, unheimlich getäuscht hatte. Besonders mit Sirius konnte sie unheimlich gut reden und lachen. James hielt sich immer noch ein wenig zurück, hatte sie das Gefühl.
Als die drei schließlich so gegen sieben Uhr zurück zum Schloss gingen, fragte James Lily:
„Warum hattest du mich eigentlich gesucht?"
Lily schaute ihn geschockt an, und ihr Magen spürte die soeben gegessenen Kekse anscheinend nicht mehr, denn sie fühlte sich merkwürdig schwindelig.
„Wir haben vergessen selber etwas vorzubereiten..."
Die drei blickten sich zuerst totenstill und ernst an, doch dann begannen erst Sirius und James, und dann auch Lily an, breit zu grinsen, und schon lachten sie wieder herzlich. Die Kekse waren wieder in ihrem Magen, und Lily zuckte nur mit den Schultern, und meinte:
„Spontaneität ist unsere Stärke."
An diesem Abend saß Lily beim Essen zum ersten Mal nicht zwischen ihren Freundinnen, sondern nahm zwischen Sirius und James Platz, was in den siebten Klassen großes Aufsehen erregte.
Lily konnte sich nun endlich unter ihre schon warme Bettdecke kuscheln und die Vorhänge ihres Himmelbettes um sich ziehen. Ihr Magen war nach dem reichlichen Festessen wie immer wohl gefüllt. Ein Gefühl der Zufriedenheit, der Heimat und der Behaglichkeit durchrieselte sie von Kopf bis Fuß, und sie zog die Decke enger um sich.
Sie wollte gerade die Hand ausstrecken, um die kleine Öllampe über ihrem Kopf zu löschen, als dieses Gefühl mit einem Schlag wieder aus ihrem Körper entwich.
„Hast du gesehen, wie Sirius sich während des Festessens immer die nassen Haare aus der Stirn gestrichen hat?", flüsterte Kathryn kichernd, und Sue antworte ihrerseits mit einem Kichern. Lily wurde auf einmal bewusst, was sie die Ferien über überhaupt nicht vermisst hatte.
Es hatte ein wenig geregnet, als sie auf dem Bahnhof in Hogsmeade angekommen waren, und somit war es wirklich nicht weiter verwunderlich, dass die Schüler nasse Haare hatten, und es war ebenfalls wirklich nicht weiter verwunderlich, dass jemand, der seine Haare länger und ein wenig im Gesicht trug, sie beim Essen aus der Stirn strich. Lily versuchte genervt, die Augen zu schließen, und weg zuhören. Normalerweise würde sie jetzt noch ein wenig mit Alice reden, und die anderen beiden übertönen. Aber die war noch unten, lief irgendwo durchs Schloss, um sich heimlich mit Frank zu treffen. Lily unterdrückte ein leises Seufzen, und fragte sich zum wiederholten mal, wie alt ihre beiden Bettnachbarinnen nun eigentlich waren. Obwohl die beiden anscheinend noch lange weiterreden wollten, war Lily so erschöpft, dass sie bald einschlief.
Am nächsten Morgen, ein Samstag, war Lily als erste wach. Sie fand auf ihrem Koffer, den sie noch auszupacken hatte, ein Stück Pergament. Sie erkannte Alice Handschrift, und blickte sofort zu dem Bett ihrer besten Freundin hinüber. Erleichtert sah sie einen Arm zwischen den unordentlich zusammengezogenen Vorhängen hinaushängen, und begann zu lesen. Alice teilte ihr mit, dass sie erst spät ins Bett gekommen war, und dass Lily nicht mit dem Frühstück auf sie warten bräuchte, da sie wahrscheinlich bis nach Mittag schlafen werde.
Missmutig knüllte Lily den Zettel zusammen. Da würde sie jetzt also den halben Tag allein verbringen. Sie dachte erst gar nicht daran Sue und Kathryn zu wecken, um etwas Gesellschaft zu haben, sondern schlüpfte aus ihrem Pyjama. Sie öffnete schnell ihre Koffer, und zog eine Jeans und ein Poloshirt hervor. Zum Schluss warf sie sich ihren Umhang über.
Wenig später hockte sie zusammengesunken über ihren Cornflakes am Gryffindortisch. Sie war unter den ersten, die in der Großen Halle frühstückten. Sie erblickte keinen in ihrem Alter- bis eine Viertelstunde später, die vier Gryffindorjungen aus ihrer Stufe die Große Halle betraten. Sie verdrehte die Augen- auch das noch.
Doch in dem Moment bemerkte sie hinter ihren Klassenkameraden Professor McGonagall, die sie zu sich hinüber winkte. Sie stand schnell auf, und eilte an den Jungs vorbei zu ihr hinüber.
„Guten Morgen, Professor."
„Guten Morgen, Miss Evans. Ich freue mich wirklich, dass zwei Schüler aus Gryffindor jetzt Schulsprecher sind- solange wie ich an der Schule bin, hatten wir das noch nie, und die letzten drei Jahre hatten wir überhaupt keinen Schulsprecher aus Gryffindor mehr." Lily lächelte fragend. Gab es da noch mehr, oder was wollte sie von ihr? Da fuhr Professor McGonagall fort:
„Ich hätte da etwas mit ihnen zu besprechen- sind sie fertig mit dem Frühstück?"
„Ja, was gibt es denn?"
„Bitte- kommen sie doch mit in mein Büro."
Als sie in Professor McGonagalls Büro angekommen waren, bot diese ihrer Schülerin einen Stuhl an, und setzte sich ihr gegenüber. Lily blickte die Hauslehrerin neugierig an- Professor McGonagall sah nämlich nicht so aus, als wäre sie böse auf Lily.
„Ich weiß nicht, ob sie das vielleicht schon wissen, Miss Evans; Professor Dumbledore feiert am 3. September seinen Geburtstag-"
„Das ist ja schon morgen!"
„Ja, und es ist ein runder Geburtstag und weil er auch noch auf einen Sonntag fällt, möchte er ihn ausnahmsweise einmal feiern."
„Wie alt...?"
„Glauben sie mir- wenn ich es könnte würde ich es ihnen sagen. Aber ich musste Albus- ich meine natürlich Professor Dumbledore, versprechen, dass ich es nicht verrate. Nur soviel: Es ist ein runder Geburtstag. Unser Schulleiter hat morgen noch etwas vor, aber das wird nicht verraten."
„Und was soll ich tun?"
„Weil sie die Schulsprecherin sind, haben wir uns gedacht, sie könnten vielleicht- natürlich mit Mr Potter zusammen- dafür sorgen, dass jede Klasse ein oder zwei Kunststücke einstudiert... ich weiß, es ist ziemlich kurzfristig, aber es muss ja nichts großes sein. Bis morgen Abend haben alle Zeit."
Zögernd nickte Lily.
„Ich werde gleich noch mit Mr Potter reden. Vielleicht könnten sie währenddessen schon mal einige Pergamente bemalen, und sie in den Gemeinschaftsräumen aufhängen lassen?" Professor McGonagalls Mundwinkel hoben sich leicht. „Professor Flitwick hat mir verraten, dass ihr Jinxilia- Zauber immer besonders gut gelingt..."
Lily lächelte. Sie freute sich, und machte sich sofort an die Arbeit. Sie flog geradezu in den Klassenraum für Zauberkunst, und machte sich voller Eifer ans Werk. Einige Zeit und einige „Jinxilias" später, lagen vier große Pergamente vor ihr, in den Farben der Häuser: Eines in Rot und Gold; eines in Grün und Silber; eines in Blau und Kupfer; und eines in Gelb und Silber.
In dem Moment wurde die Klassentür aufgerissen, und James kam hinein gestürmt. Sofort wurde er langsamer, und kam betont langsam zu Lily hinüber. Als sein Blick auf die noch feuchten Plakate fiel, schob er anerkennend die Unterlippe vor. Er blickte Lily an, und ihr fiel auf, dass dieses Mal von seiner Arroganz keine Spur in seinen dunkelbraunen Augen zufinden war.
„Nicht schlecht, sehen wirklich gut aus."
Moment mal- ein Lob aus dem Mund von James Potter??? Hatte sie sich verhört? Nein, anscheinend meinte er das wirklich ernst.
Überrascht sprach Lily einen Schnell-Trockne-Zauber, und fast wären die Pergamente eingerissen, denn der heiße, trockene Luftzug war ihr etwas zu stark geraten. James lachte und hielt das Hufflepuff- Plakat fest, was ihm entgegenwehte. Lily war es erst ganz schön peinlich, doch dann lächelte sie auch.
„Wenigstens sind sie trocken."
„Tja, zerrissen hätten wir sie nicht gebrauchen können..."
Dem ganzen Tag flitzten James und Lily durch die Schule. Sie waren mit Plakaten aufhängen, die Große Halle dekorieren, und ein wenig zu streiten so beschäftigt, dass sie darüber fast vergessen hätten, dass sich ihre Klasse auch noch etwas für die große Feier überlegen musste. Um fünf Uhr Nachmittags fiel es Lily siedend heiß wieder ein, und sie rannte los, um James zu finden. Zuerst kam sie in die Eingangshalle, wo James eigentlich mit Hagrid anfangen sollte zu dekorieren. Doch von ihm war keine Spur. Nur Hagrid war zusehen, der in der Mitte der Halle stand, und eine lange Leiter senkrecht in die Höhe hielt. An der Decke war eine dicke Schicht bunter Blasen zusehen. Lily konnte James absolut nicht finden. Eine Viertelstunde später lief ihr Sirius über den Weg, der gerade auf dem Weg in den Gemeinschaftsraum war. Nachdem die beiden sich vergewissert hatten, dass James auch dort nicht zu finden war, suchten sie gemeinsam weiter.
Schließlich fanden sie ihn, und zwar genau dort, wo er eigentlich sein sollte. Sie liefen gerade durch die Eingangshalle, als James gerade die Leiter wieder herunter kletterte. Sirius lachte Lily erst mal aus, und Lily lachte mit. James war für die dicke Schicht bunter Blasen an der Decke verantwortlich gewesen, und war dadurch nur verdeckt gewesen.
Sie waren mit Schmücken nun fertig, und Hagrid lud sie auf einen Tee und seine berühmt- berüchtigten Felsenkekse ein, und so verbrachten sie die Zeit bis zum Abendbrot in der gemütlichen Holzhütte.
Lily stellte fest, dass sie sich in James und auch in Sirius, unheimlich getäuscht hatte. Besonders mit Sirius konnte sie unheimlich gut reden und lachen. James hielt sich immer noch ein wenig zurück, hatte sie das Gefühl.
Als die drei schließlich so gegen sieben Uhr zurück zum Schloss gingen, fragte James Lily:
„Warum hattest du mich eigentlich gesucht?"
Lily schaute ihn geschockt an, und ihr Magen spürte die soeben gegessenen Kekse anscheinend nicht mehr, denn sie fühlte sich merkwürdig schwindelig.
„Wir haben vergessen selber etwas vorzubereiten..."
Die drei blickten sich zuerst totenstill und ernst an, doch dann begannen erst Sirius und James, und dann auch Lily an, breit zu grinsen, und schon lachten sie wieder herzlich. Die Kekse waren wieder in ihrem Magen, und Lily zuckte nur mit den Schultern, und meinte:
„Spontaneität ist unsere Stärke."
An diesem Abend saß Lily beim Essen zum ersten Mal nicht zwischen ihren Freundinnen, sondern nahm zwischen Sirius und James Platz, was in den siebten Klassen großes Aufsehen erregte.
