So, wegen euren Anfragen wegen der fehlenden Absätze! Hab's jetzt erst mal
mit dem Rat von Jessy probiert (danke für deine Mail, Grizza, aber ich
probier's jetzt erst mal so ist soviel Arbeit... ;o) )
Ich hoffe, euch gefällt mein neustes Kapitel!
Gruß, Isa
*****************************************
James
Er wagte nicht, Lily auch nur anzusehen. Er starrte ohne ein Wort zu sagen abwechselnd auf seine Eltern und auf Lilys Eltern.
Auf einmal brach Lily wortlos neben ihm zusammen. Schnell fing er sie auf, und setzte sich neben sie. Er zog ihren Oberkörper auf seine Beine, damit sie nicht auf dem eiskalten Steinboden liegen musste. Nun liefen auch ihm Tränen über die Wangen und er tätschelte vorsichtig Lilys Hand und strich ihr über die Stirn.
Endlich öffnete sie wieder die Augen und lächelte kurz, als sie James sah. Doch dann schien ihr alles wieder in den Sinn zu kommen, und sie verzog das Gesicht vor Schmerz. Er half ihr hoch, half ihr hinüber zu Sirius, der auf einer schmutzigen Einmannliege saß, die an der gegenüberliegenden Wand hang. Als der bemerkte, wie bleich Lily war, stand er sofort auf und half James, Lily auf das schmale Tuch zu heben.
„Was machen die da mit Mum und Dad?", fragte Lily schwach.
„Ich weiß es nicht. Ich weiß es wirklich nicht.", antworte James bedrückt, der immer noch ihren Kopf in seinem Schoß gebettet hatte und ihre Hand hielt. Auf einmal war es ganz normal. Wie sehr hatte er gehofft, sie noch mal wieder zu sehen.
„Sirius?", fragte Lily hoffnungsvoll.
Sirius rieb sich das Kinn, während er sich an Lilys Fußende setzte.
„Ich glaube, ich habe mal über ein magischen Ritual gelesen...". Angestrengt nachdenkend legte er sein Gesicht in Falten. „Ich kann mich nicht mehr erinnern..."
„Denk nach!", drängte James ihn. „Du hast jedes Buch deiner Eltern mindestens einmal gelesen, das weißt du!"
„Ich weiß es aber nicht mehr!"
„Doch! Denk nach, es geht um meine Eltern, verdammt noch mal!", sagte James heftig, und vielleicht ein wenig zu laut.
„Ich tu's doch! Du hast leicht reden, du musstest gerade nicht den Cruciatus-Fluch über dich ergehen lassen!"
Geschockt schwieg James. Er hatte sich gar nicht nach Sirius erkundigt, obwohl es ihm deutlich anzusehen gewesen war, dass es ihm nicht gut ging. James sah vorsichtig zu seinem besten Freund hinüber, der nun langsam wieder Farbe im Gesicht hatte. Jetzt, da er es wusste, sah man ihm noch deutlich die Folter an, die er hatte erleiden müssen. Doch Sirius schien sich wieder gefasst zu haben. James sagte leise:
„Tut mit leid."
„Ist schon gut.", meinte Sirius versöhnlich.
„Lasst uns doch mal überlegen... vielleicht fällt dir das mit dem Ritual ja wieder ein, wenn wir dir einige Stichwörter liefern.", sagte der wie immer sachliche Remus. Er hatte sich neben zwischen die beiden auf die Erde gehockt und blickte Lily an.
„Auch wenn's euch schwer fällt, aber vielleicht finden wir so eine Möglichkeit eure Eltern noch zu retten."
Lily nickte. James ebenfalls.
„Die Todesser haben mich zuerst in den Kerker dort drüben gebracht." Mit zitternder Hand deutete James durch das Schaufenster. „Sie haben nur schnell die Tür aufgemacht, und mir" –James schluckte- „meine Eltern gezeigt."
„Ist dir irgendetwas aufgefallen? Geräusche? Gerüche?", fragte Remus.
James überlegte kurz, dann fiel ihm etwas ein. „Ja! Es roch nach... einer Mischung aus Schwefel, Erbrochenem und diesem einen abartigen Geruch... ihr wisst schon, dieser süßliche, wenn man einen Drachenmagen pökelt."
Seine Freunde nickten. Sie alle kannten diesen ekligen Geruch nur zu genüge- aus dem Zaubertränkeunterricht.
„Hilft dir das irgendwie weiter?"
„Nein, Moony. Mir fällt es absolut nicht ein.", antwortete Sirius niedergeschlagen.
Alle schwiegen einige Minuten. James hoffte, dass es Sirius noch einfallen würde, doch er beschloss, erst mal ein Gespräch anzufangen, damit Sirius ein wenig abgelenkt würde.
„Wie habt ihr mich eigentlich gefunden?" Sie erzählten James alles über die Zentauren und die Todesser.
James genoss es fast ein wenig von seinem Golem zu berichten und nicht zuletzt von seiner Begegnung mit Voldemort. Er sprach den Namen aus. Alle zuckten zusammen.
„Jetzt, da ich ihn gesehen habe, kann ich ihn mit Namen ansprechen. Ich habe ihn sogar so angeredet. Ich wollte ihm nicht zeigen, dass ich Angst vor ihm hatte, und es hat gewirkt: ich hatte wirklich keine Angst." James zögerte. „Aber jetzt habe ich Angst. Jetzt, da ich gesehen habe, was er alles fertig bringt, habe ich Angst vor Lord Voldemort. Aber nicht vor seinem Namen, sondern vor seinen Taten."
James sagte nichts mehr und auch seine Freunde sahen ihn nur staunend an.
„Woher wusste er dass es deine Eltern waren?", fragte Peter leise.
„Ach ja, dass habe ich euch ja noch gar nicht erzählt. Snape ist bei ihm. Er ist ein Todesser." Doch die erwartete Reaktion blieb aus. Es schien seine Freunde nicht sehr zu wundern.
„Wusstet ihr das schon?"
„Nein, aber wir haben es uns gedacht.", antwortete Remus für alle und berichtete von den neuen Erkenntnissen über das Pergament. Er war gerade bei dem Zettel über Dumbledores Alter angekommen, als Sirius aufsprang.
„Schnell, was stand noch mal auf dem Pergament drauf?"
„Dumbledores richtiges Alter, oder was meinst du jetzt?", fragte Peter.
„Du Schwachkopf, ich meine natürlich das Pergament aus dem Zug!"
„Moment...", James brauchte dann doch ein wenig um sich zu erinnern, obwohl er gedacht hatte, er könnte die Worte im Schlaf, nach dem nächtlichen Besuch in der Bibliothek. „Mux kappulled ... vilxid mea gomfixenturi", sagte er dann nach einer Weile.
„Ich weiß es wieder!", rief Sirius triumphierend.
„Ja?", kam es von allen Seiten. Er nickte strahlend.
„Ja, Mux kappulled ... vilxid mea gomfixenturi ist der erste Teil des Bannspruches, welchen man benötigt, um dieses Ritual durchzuführen." Sirius holte tief Luft.
„Es heißt: Sererea Sanguinea"
„Sererea Sanguinea? Was ist denn das für ein Ritual?"
„Es dient dazu, die Kontrolle über ein magisch geschütztes Gelände zu bekommen und all die Menschen die sich auf ihm befinden zu kontrollieren:"
„Hogwarts und Albus Dumbledore!", sagten alle wie aus einem Munde.
„Wahrscheinlich.", fuhr Sirius, nun nicht mehr strahlend, fort. „Man muss sich bereits auf dem Gelände befinden und da der Verbotene Wald zu Hogwarts gehört und im selben magischen Bannkreis liegt-"
„Aber was haben meine Eltern damit zutun?" wollte Lily wissen.
„Moment. Um das Ritual durchzuführen, benötigt man das Blut eines magischen und eines nichtmagischen Paares. Diese beiden Paare müssen sich jedoch ansonsten sehr ähneln- nicht im Aussehen, sondern im Charakter. Und anscheinend waren eure Mütter und eure Väter praktisch Charakterzwillinge."
James tauschte einen Blick mit Lily.
„Und was passiert dann mit diesem Blut?", fragte Remus.
„Es wird vermischt. Das passiert schon während der... Blutabnahme."
„Leben meine Eltern noch?", fragte Lily mit fester Stimme.
Sirius nickte. „Haben sie irgendeine Chance, ihr richtiges Blut wiederzubekommen?" Sirius zuckte mit den Achseln. „In jedem Fall werden sie am Leben gehalten, bis sie ihr gesamtes Blut verloren haben."
„Wie lange dauert das noch?"
„Schwer zu sagen. Da das Ritual bei Vollmond vollzogen werden muss, denke ich werden wir bis noch morgen Zeit haben."
„Wie sieht denn das folgende Ritual aus?"
„Die vier Körper werden im Mondschein in einen magischen Kreis gelegt. In die Mitte kommt die große Amphore -oder was das da ist- mit dem Blut. Da werden die Todesser einen Kreis um sie schließen und Voldemort wird den Bannspruch sprechen."
Keiner sagte etwas. James war Sirius' Gedächtnis zwar unheimlich dankbar, doch er hatte gehofft, bessere nachrichten zu bekommen. Er sah zu seiner Mutter hinüber. Elaine Potter war für ihn immer ein Vorbild gewesen. Genau wie Harold, sein Vater. Er wollte schon so lange er denken konnte, ein so guter Auror werden, wie seine Eltern es waren. Nun lagen sie da. Gefangengenommen von der Schwarzen Magie.
Lily musste wohl ähnliche Gedanken haben, denn als James einen kurzen Seitenblick auf sie warf, hatte auch sie einen abwesenden Gesichtsausdruck.
„Und was machen wir jetzt?", brach James das Schweigen.
„Wir haben doch noch die Karte des Rumtreibers oder?", fragte Remus. Sirius nickte, und klopfte auf seine Tasche.
„Und wir haben auch noch den Tarnumhang.", meinte Peter und streichelte sein vermeintliches Bäuchlein.
„Du hast geschafft den Tarnumhang mitzunehmen?", fragte Sirius glücklich. „Alle Achtung, Wurmschwanz." Peter grinste.
„Dann habe ich da so eine Idee...", sagte Remus schmunzelnd. Hoffnungsvoll sah James zu seinem Freund hinüber. Auf Remus konnte er sich eigentlich immer verlassen.
Und er wurde nicht enttäuscht.
Als Remus ihnen seinen Plan unterbreitet hatte, war er voller Hoffnung, das er seine Eltern wieder in die Arme schließen konnte. Und: dass er Lilys Eltern kennen lernen konnte.
Die folgende Nacht brachten allerdings alle Zweifel und alle Trauer wieder zurück, die Remus mit seinem Plan hatte zerstreuen können. Die Freunde verbrachten die Nacht abwechselnd zu zweit auf der Liege, wobei sie Lily einmal mehr auf die Liege ließen. Sie durfte sich einmal die schmale Liegefläche mit Sirius und später einmal mit James teilen. James beobachtete Lily heimlich beim schlafen, während er an der eiskalten Wand gelehnt neben Remus saß. Als er sich endlich neben Lily ausstrecken durfte, musste er sich zurückhalten, um nicht in Lilys Haaren zu spielen, die sich auf dem verrutschten Tuch ausgebreitet hatten. Sie lag mit dem Rücken zu ihm, und schien schon zu schlafen. Doch auf einmal griff sie hinter sich und legte seinen Arm um ihre Taille. Zuerst war James ein wenig verdutzt, doch dann drückte er sie an sich. An sie gekuschelt schlief James dann auch irgendwann ein, aber trotzdem konnte diese Tatsache nicht verhindern, dass James sehr traurig war.
Eine erneute Audienz bei Voldemort am nächsten Morgen brachte nichts neues. Außer dass der unbeschreibliche Hass auf Severus Snape noch geschürt wurde, und dass Voldemort ihnen mit der Ankündigung am Abend einen kleinen Ausflug mit ihnen zu unternehmen die Aussicht auf ein Gelingen der Plans stärkte.
Sie verbrachten den restlichen Tag in demselben Kerker wie schon die Nacht zuvor. Trotzdem wurde es kein bisschen heller und alle beschimpften die Todesser, die ihnen ihre Zauberstäbe weggenommen hatten.
Sie sprachen den Plan, in allen Einzelheiten, noch einmal durch.
Es gab noch viel zu bereden, doch alle Erklärungen konnten einfach nicht einen ganzen Tag ausfüllen. So standen James und Lily immer öfter vor dem Fenster, wenn die anderen sie mit ihren immer gleich scheinenden Gesprächen einfach nicht mehr ablenken konnten.
„Inzwischen haben die anderen doch bestimmt gemerkt, dass wir fehlen, oder?"
„Bestimmt, nur ob das was hilft..."
„Wir haben James doch auch gefunden!"
„Wir hatten aber auch die Karte und den Tarnumhang."
„Stimmt."
All ihre Gespräche führten zu nichts.
James sehnte den Abend herbei genau wie er Angst vor ihm hatte. Er wusste nicht mehr weiter. Er sprach lange mit Lily, denn sie war die einzige, die nun wirklich nachfühlen konnte, wie es ihm ging.
Doch im Grunde war er froh, als endlich die Kerkertür aufging, und einige Todesser hineinkamen.
Er konnte die Warterei einfach nicht mehr ertragen.
James
Er wagte nicht, Lily auch nur anzusehen. Er starrte ohne ein Wort zu sagen abwechselnd auf seine Eltern und auf Lilys Eltern.
Auf einmal brach Lily wortlos neben ihm zusammen. Schnell fing er sie auf, und setzte sich neben sie. Er zog ihren Oberkörper auf seine Beine, damit sie nicht auf dem eiskalten Steinboden liegen musste. Nun liefen auch ihm Tränen über die Wangen und er tätschelte vorsichtig Lilys Hand und strich ihr über die Stirn.
Endlich öffnete sie wieder die Augen und lächelte kurz, als sie James sah. Doch dann schien ihr alles wieder in den Sinn zu kommen, und sie verzog das Gesicht vor Schmerz. Er half ihr hoch, half ihr hinüber zu Sirius, der auf einer schmutzigen Einmannliege saß, die an der gegenüberliegenden Wand hang. Als der bemerkte, wie bleich Lily war, stand er sofort auf und half James, Lily auf das schmale Tuch zu heben.
„Was machen die da mit Mum und Dad?", fragte Lily schwach.
„Ich weiß es nicht. Ich weiß es wirklich nicht.", antworte James bedrückt, der immer noch ihren Kopf in seinem Schoß gebettet hatte und ihre Hand hielt. Auf einmal war es ganz normal. Wie sehr hatte er gehofft, sie noch mal wieder zu sehen.
„Sirius?", fragte Lily hoffnungsvoll.
Sirius rieb sich das Kinn, während er sich an Lilys Fußende setzte.
„Ich glaube, ich habe mal über ein magischen Ritual gelesen...". Angestrengt nachdenkend legte er sein Gesicht in Falten. „Ich kann mich nicht mehr erinnern..."
„Denk nach!", drängte James ihn. „Du hast jedes Buch deiner Eltern mindestens einmal gelesen, das weißt du!"
„Ich weiß es aber nicht mehr!"
„Doch! Denk nach, es geht um meine Eltern, verdammt noch mal!", sagte James heftig, und vielleicht ein wenig zu laut.
„Ich tu's doch! Du hast leicht reden, du musstest gerade nicht den Cruciatus-Fluch über dich ergehen lassen!"
Geschockt schwieg James. Er hatte sich gar nicht nach Sirius erkundigt, obwohl es ihm deutlich anzusehen gewesen war, dass es ihm nicht gut ging. James sah vorsichtig zu seinem besten Freund hinüber, der nun langsam wieder Farbe im Gesicht hatte. Jetzt, da er es wusste, sah man ihm noch deutlich die Folter an, die er hatte erleiden müssen. Doch Sirius schien sich wieder gefasst zu haben. James sagte leise:
„Tut mit leid."
„Ist schon gut.", meinte Sirius versöhnlich.
„Lasst uns doch mal überlegen... vielleicht fällt dir das mit dem Ritual ja wieder ein, wenn wir dir einige Stichwörter liefern.", sagte der wie immer sachliche Remus. Er hatte sich neben zwischen die beiden auf die Erde gehockt und blickte Lily an.
„Auch wenn's euch schwer fällt, aber vielleicht finden wir so eine Möglichkeit eure Eltern noch zu retten."
Lily nickte. James ebenfalls.
„Die Todesser haben mich zuerst in den Kerker dort drüben gebracht." Mit zitternder Hand deutete James durch das Schaufenster. „Sie haben nur schnell die Tür aufgemacht, und mir" –James schluckte- „meine Eltern gezeigt."
„Ist dir irgendetwas aufgefallen? Geräusche? Gerüche?", fragte Remus.
James überlegte kurz, dann fiel ihm etwas ein. „Ja! Es roch nach... einer Mischung aus Schwefel, Erbrochenem und diesem einen abartigen Geruch... ihr wisst schon, dieser süßliche, wenn man einen Drachenmagen pökelt."
Seine Freunde nickten. Sie alle kannten diesen ekligen Geruch nur zu genüge- aus dem Zaubertränkeunterricht.
„Hilft dir das irgendwie weiter?"
„Nein, Moony. Mir fällt es absolut nicht ein.", antwortete Sirius niedergeschlagen.
Alle schwiegen einige Minuten. James hoffte, dass es Sirius noch einfallen würde, doch er beschloss, erst mal ein Gespräch anzufangen, damit Sirius ein wenig abgelenkt würde.
„Wie habt ihr mich eigentlich gefunden?" Sie erzählten James alles über die Zentauren und die Todesser.
James genoss es fast ein wenig von seinem Golem zu berichten und nicht zuletzt von seiner Begegnung mit Voldemort. Er sprach den Namen aus. Alle zuckten zusammen.
„Jetzt, da ich ihn gesehen habe, kann ich ihn mit Namen ansprechen. Ich habe ihn sogar so angeredet. Ich wollte ihm nicht zeigen, dass ich Angst vor ihm hatte, und es hat gewirkt: ich hatte wirklich keine Angst." James zögerte. „Aber jetzt habe ich Angst. Jetzt, da ich gesehen habe, was er alles fertig bringt, habe ich Angst vor Lord Voldemort. Aber nicht vor seinem Namen, sondern vor seinen Taten."
James sagte nichts mehr und auch seine Freunde sahen ihn nur staunend an.
„Woher wusste er dass es deine Eltern waren?", fragte Peter leise.
„Ach ja, dass habe ich euch ja noch gar nicht erzählt. Snape ist bei ihm. Er ist ein Todesser." Doch die erwartete Reaktion blieb aus. Es schien seine Freunde nicht sehr zu wundern.
„Wusstet ihr das schon?"
„Nein, aber wir haben es uns gedacht.", antwortete Remus für alle und berichtete von den neuen Erkenntnissen über das Pergament. Er war gerade bei dem Zettel über Dumbledores Alter angekommen, als Sirius aufsprang.
„Schnell, was stand noch mal auf dem Pergament drauf?"
„Dumbledores richtiges Alter, oder was meinst du jetzt?", fragte Peter.
„Du Schwachkopf, ich meine natürlich das Pergament aus dem Zug!"
„Moment...", James brauchte dann doch ein wenig um sich zu erinnern, obwohl er gedacht hatte, er könnte die Worte im Schlaf, nach dem nächtlichen Besuch in der Bibliothek. „Mux kappulled ... vilxid mea gomfixenturi", sagte er dann nach einer Weile.
„Ich weiß es wieder!", rief Sirius triumphierend.
„Ja?", kam es von allen Seiten. Er nickte strahlend.
„Ja, Mux kappulled ... vilxid mea gomfixenturi ist der erste Teil des Bannspruches, welchen man benötigt, um dieses Ritual durchzuführen." Sirius holte tief Luft.
„Es heißt: Sererea Sanguinea"
„Sererea Sanguinea? Was ist denn das für ein Ritual?"
„Es dient dazu, die Kontrolle über ein magisch geschütztes Gelände zu bekommen und all die Menschen die sich auf ihm befinden zu kontrollieren:"
„Hogwarts und Albus Dumbledore!", sagten alle wie aus einem Munde.
„Wahrscheinlich.", fuhr Sirius, nun nicht mehr strahlend, fort. „Man muss sich bereits auf dem Gelände befinden und da der Verbotene Wald zu Hogwarts gehört und im selben magischen Bannkreis liegt-"
„Aber was haben meine Eltern damit zutun?" wollte Lily wissen.
„Moment. Um das Ritual durchzuführen, benötigt man das Blut eines magischen und eines nichtmagischen Paares. Diese beiden Paare müssen sich jedoch ansonsten sehr ähneln- nicht im Aussehen, sondern im Charakter. Und anscheinend waren eure Mütter und eure Väter praktisch Charakterzwillinge."
James tauschte einen Blick mit Lily.
„Und was passiert dann mit diesem Blut?", fragte Remus.
„Es wird vermischt. Das passiert schon während der... Blutabnahme."
„Leben meine Eltern noch?", fragte Lily mit fester Stimme.
Sirius nickte. „Haben sie irgendeine Chance, ihr richtiges Blut wiederzubekommen?" Sirius zuckte mit den Achseln. „In jedem Fall werden sie am Leben gehalten, bis sie ihr gesamtes Blut verloren haben."
„Wie lange dauert das noch?"
„Schwer zu sagen. Da das Ritual bei Vollmond vollzogen werden muss, denke ich werden wir bis noch morgen Zeit haben."
„Wie sieht denn das folgende Ritual aus?"
„Die vier Körper werden im Mondschein in einen magischen Kreis gelegt. In die Mitte kommt die große Amphore -oder was das da ist- mit dem Blut. Da werden die Todesser einen Kreis um sie schließen und Voldemort wird den Bannspruch sprechen."
Keiner sagte etwas. James war Sirius' Gedächtnis zwar unheimlich dankbar, doch er hatte gehofft, bessere nachrichten zu bekommen. Er sah zu seiner Mutter hinüber. Elaine Potter war für ihn immer ein Vorbild gewesen. Genau wie Harold, sein Vater. Er wollte schon so lange er denken konnte, ein so guter Auror werden, wie seine Eltern es waren. Nun lagen sie da. Gefangengenommen von der Schwarzen Magie.
Lily musste wohl ähnliche Gedanken haben, denn als James einen kurzen Seitenblick auf sie warf, hatte auch sie einen abwesenden Gesichtsausdruck.
„Und was machen wir jetzt?", brach James das Schweigen.
„Wir haben doch noch die Karte des Rumtreibers oder?", fragte Remus. Sirius nickte, und klopfte auf seine Tasche.
„Und wir haben auch noch den Tarnumhang.", meinte Peter und streichelte sein vermeintliches Bäuchlein.
„Du hast geschafft den Tarnumhang mitzunehmen?", fragte Sirius glücklich. „Alle Achtung, Wurmschwanz." Peter grinste.
„Dann habe ich da so eine Idee...", sagte Remus schmunzelnd. Hoffnungsvoll sah James zu seinem Freund hinüber. Auf Remus konnte er sich eigentlich immer verlassen.
Und er wurde nicht enttäuscht.
Als Remus ihnen seinen Plan unterbreitet hatte, war er voller Hoffnung, das er seine Eltern wieder in die Arme schließen konnte. Und: dass er Lilys Eltern kennen lernen konnte.
Die folgende Nacht brachten allerdings alle Zweifel und alle Trauer wieder zurück, die Remus mit seinem Plan hatte zerstreuen können. Die Freunde verbrachten die Nacht abwechselnd zu zweit auf der Liege, wobei sie Lily einmal mehr auf die Liege ließen. Sie durfte sich einmal die schmale Liegefläche mit Sirius und später einmal mit James teilen. James beobachtete Lily heimlich beim schlafen, während er an der eiskalten Wand gelehnt neben Remus saß. Als er sich endlich neben Lily ausstrecken durfte, musste er sich zurückhalten, um nicht in Lilys Haaren zu spielen, die sich auf dem verrutschten Tuch ausgebreitet hatten. Sie lag mit dem Rücken zu ihm, und schien schon zu schlafen. Doch auf einmal griff sie hinter sich und legte seinen Arm um ihre Taille. Zuerst war James ein wenig verdutzt, doch dann drückte er sie an sich. An sie gekuschelt schlief James dann auch irgendwann ein, aber trotzdem konnte diese Tatsache nicht verhindern, dass James sehr traurig war.
Eine erneute Audienz bei Voldemort am nächsten Morgen brachte nichts neues. Außer dass der unbeschreibliche Hass auf Severus Snape noch geschürt wurde, und dass Voldemort ihnen mit der Ankündigung am Abend einen kleinen Ausflug mit ihnen zu unternehmen die Aussicht auf ein Gelingen der Plans stärkte.
Sie verbrachten den restlichen Tag in demselben Kerker wie schon die Nacht zuvor. Trotzdem wurde es kein bisschen heller und alle beschimpften die Todesser, die ihnen ihre Zauberstäbe weggenommen hatten.
Sie sprachen den Plan, in allen Einzelheiten, noch einmal durch.
Es gab noch viel zu bereden, doch alle Erklärungen konnten einfach nicht einen ganzen Tag ausfüllen. So standen James und Lily immer öfter vor dem Fenster, wenn die anderen sie mit ihren immer gleich scheinenden Gesprächen einfach nicht mehr ablenken konnten.
„Inzwischen haben die anderen doch bestimmt gemerkt, dass wir fehlen, oder?"
„Bestimmt, nur ob das was hilft..."
„Wir haben James doch auch gefunden!"
„Wir hatten aber auch die Karte und den Tarnumhang."
„Stimmt."
All ihre Gespräche führten zu nichts.
James sehnte den Abend herbei genau wie er Angst vor ihm hatte. Er wusste nicht mehr weiter. Er sprach lange mit Lily, denn sie war die einzige, die nun wirklich nachfühlen konnte, wie es ihm ging.
Doch im Grunde war er froh, als endlich die Kerkertür aufging, und einige Todesser hineinkamen.
Er konnte die Warterei einfach nicht mehr ertragen.
