Erklärung: Tolkien gehört alles, mir gehört nichts. Außer Fabienne. (

On it goes...

Kapitel 2

`Was ist denn nur los mit dir, sitzt hier da wie so ein kleines Mädchen und flennst dir die Seele aus dem Leib!` schalt sie sich selber. Langsam stand sie auf und wischte sich mit dem Ärmel die schon halbtrocknen Tränen ab. `Alles nur Schuld dieses blöden Elfen. Verdammt nochmal, du hast dich nicht mehr so gehen lassen, seit...,ja, seit du hier weg bist. Na warte, der soll mir ja nicht in die Quere kommen!`

Ein schelmisches Grinsen umspielte ihre Lippen und sie ging in die goldene Halle weiter hinein. Nun stand sie genau in der Mitte vor dem Thron und drehte sich langsam um sich selber. Wie sehr hatte sie sich gefreut, hier zu sein und nun stand sie in diesem riesengroßen Raum. Noch nie zuvor war sie hier alleine...

"Fabienne!! Oh meine Fabienne!!!!" Eowyn kam auf sie zugerannt und fiel ihr um den Hals, aber mit soviel Schwung, das sie beide nach hinten stolperten und hinfielen. "Wowwowwow, immer langsam mit den jungen Pferden! Meine Güte, lass mich doch mal Luft holen." lachte Fabienne und beide standen auf. Eowyn nahm ihre beiden Hände in die Ihren und sah sie lange prüfend an. "Wo bist du nur gewesen", schluckte sie schwer und die ersten Tränen stahlen sich aus ihren Augenwinkeln hervor, "wir haben uns solche Sorgen um dich gemacht. Als die Sucher nach wochenlangen Ausritten ergebnislos zurückkamen, da haben wir dich..., da haben wir dich... für tot erklärt." flüsterte sie fast tonlos.

Fabienne starrte sie nur an und dann schloss sie ihre allerbeste Freundin in eine lange, feste Umarmung. Beiden liefen die Tränen über die Wangen und keiner traute sich, die Umarmung zu lösen, aus Angst, dies könnte alles nur ein schöner Traum sein. Niemand sprach ein Wort und die Stille wurde nur ab und zu von einem schweren Schlucken unterbrochen.

Schließlich löste Eowyn die Umarmung und ein wissendes Grinsen lag um ihren Mund. "Erzähl es mir!! Ich will alles wissen, vom Tag deiner überstürzten Abreise, bis heute! Komm mit!" Und sie zog Fabienne quer durch die Gänge bis in ihre Gemächer.

Als sie dort schließlich ankamen, machte sie schnell, die Türe zu und setzte sich erwartungsfroh auf ihr großes Bett. `Immer noch die alte Eowyn. Mehr in Abenteuer und heldenhaften Sagen interessiert als in romantischen Geschichten. Ich kann es ihr nicht verdenken, bin ich ihr doch darin gleich.`

Doch das war auch das einzigste, worin sich die beiden Frauen glichen. Im Inneren brannte das Bedürfnis nach Freiheit und Abenteuer, Reisefieber und Kampf- Mann gegen Mann! Doch äußerlich unterschieden sie sich gewaltig...

Eowyn, blass, kühl, schneeweißes fließendes Kleid, taillenlanges blondgelocktes Haar, zierliche Figur, aber Augen so grau und durchdringend, das jeder sofort wusste, das man mit ihr nicht spaßen durfte. Nicht mit der Schildmaid Rohans! Anders Fabienne: groß, kräftig, doch schlank, braunschwarze Augen, langes, glattes, pechschwarzes Haar und eine sonnengebräunte Haut. Fabienne stand im Raum und schaute unschlüssig zum Boden. "Ich kann es dir nicht erzählen. Noch nicht.... Bitte vergib mir, aber du wirst es erfahren. Jetzt ist nicht die Zeit ."

Eowyn verstand sofort. Langsam stand sie auf und ging auf ihre Freundin zu. Prüfend glitt ihr Blick von Kopf bis zu den Zehen. "Du hast dich nicht verändert." Doch ein Blick in die dunklen Augen belehrte sie eines besseren. `Wo ist deine sprühende Lebenslust? Natürlich glänzen deine Augen noch immer sehr, aber es liegt etwas anderes darin. Wut? Angst? Ja, vielleicht sogar Hass? ` wunderte sie sich.

"Schon immer hast du Reitersachen schönen Kleidern vorgezogen. Aber dieser Aufzug hier ist doch ziemlich...Waldläufertypisch??!" Fabienne musste schmunzeln. Natürlich war ihr ihre Erscheinung nicht entgangen. Sie war vollkommen in schwarz gekleidet. Weiches Lederoberteil, enge Hosen, schwere Stiefel. Und bis zu den Zähnen bewaffnet. An beiden Seiten hingen zwei Langschwerter und auf ihrem Rücken war ein Köcher, zum Bersten voll mit Pfeilen gefüllt. Ihr Bogen wurde von dem Köcher ebenfalls gehalten und in beiden Stiefeln steckten noch zwei extrem scharfe Messer, bereit zum schnellen Wurf. Alles in allem war sie eine imposante Erscheinung und ihr amazonenhaftes Aussehen war Schuld jahrelangem, entbehrungsreichem Überlebenskampfes als Rangerin. Aber sie wollte es ja nicht anders, konnte nicht anders...

" Du bist eine wahre Augenweide geworden. Nicht mehr die jugendlichen Züge, nein, du bist durch und durch erwachsen geworden." klärte sie Eowyn mit stolzer Stimme auf. "Oh, du hast aber noch nicht alles gesehen. Mein Pferd steht im Stall und ich habe meine restlichen Sachen dort abgeladen, weil ich unschlüssig war, wohin damit." lächelte Fabienne sie an. Wenn Eowyn sich verändert haben sollte, dann nur an ihrem Körper, der nun eindeutig fraulich war. In ihrem Wesen war sie immer noch die abschätzende, kühle, unnahbare, ruhige Frau, die sie auch schon in jungen Jahren war. Nur in Fabiennes Gegenwart konnte sie frei und ungezwungen reden und sich locker fühlen. Das war ein wichtiger Grund, was die beiden tief in ihrem Herzen verband. "Dann lass uns schnell dahin gehen, lass mich dein Pferd sehen und dich gleich noch unseren Ehrengästen vorstellen. Wir haben ihnen viel zu verdanken, musst du wissen, sie haben..." "Ich weiß schon, ich war im Thronsaal dabei. Ich habe alles gesehen." schnitt ihr Fabienne das Wort ab. Eowyn blinzelte verdattert, das war wirklich typisch für Fabienne. Sich immer schön im Hintergrund halten und alles genau beobachten. ` Ich hätte es wissen müssen! Kein Wunder, ich habe sie nicht bemerkt.` dachte sie amüsiert, während die beiden ungleichen Frauen über den großen Platz in Richtung der Ställe schritten. Die Stalltür war angelehnt und von drinnen drang gedämpftes Gemurmel zu ihnen heraus. Eowyn machte die Stalltür weit auf und sie traten in das Halbdunkel des großen Baues. Augenblicklich verstummten die Gespräche, während die beiden Frauen auf die kleine Menge zugingen. Freudig nickte Eowyn mit ihren Kopf in Richtung der Versammlung. "Da sind unsere Ehrengäste. Da kann ich dich gleich bekannt machen." Und rasch beschleunigte sich ihr Schritt. In Fabienne machte sich ein Kloß im Hals bemerkbar, den sie rasch runterschluckte. Dieser Elf würde auch dort sein. Aber sie setzte ein Lächeln auf und machte sich zu den Umstehenden auf, nur darauf bedacht, ja nicht in seine Richtung zu schauen.

"Fabienne, darf ich vorstellen, das ist Gandalf der Weiße, ein mächtiger Zauberer, der meinen Onkel vom Fluch Sarumans befreite. Wir sind ihm auf ewig zu Dank verpflichtet." Die beiden Frauen senkte vor Ehrerbietung ihre Köpfe und Fabienne schaute Gandalf mit großen Augen an. Sie hegte tiefen Respekt vor allem magischem, doch das amüsierte Gandalf nur noch mehr, denn er lachte vergnügt in seinen Bart hinein und in seinen Augen funkelte es. "Nana, ich bin doch kein König oder von hoher Position, ich bitte Euch, lasst doch die Formalitäten beiseite." Er zwinkerte Fabienne an und sie fühlte sich sofort wohl in seiner Gegenwart. "Zu seiner Linken steht Aragorn, Arathorns Sohn." Eowyn wieß mit der Hand auf den dunkelhaarigen Mann, den Fabienne schon zweimal in Action gesehen hatte. Dabei schlich sich ein zartrosa Schimmer auf ihr blasses Gesicht. `Ha! Erwischt, Eowyn, in dir kann man wie in einem offenem Buch lesen.` schmunzelte Fabienne innerlich. "Oder bekannt als Estel, Isildurs Erbe, Streicher, usw. Es ist mir eine Ehre eure Bekanntschaft zu machen, Herr Aragorn." sagte sie laut. Jetzt endlich hatte sie ihn erkannt, nur flüchtig begegneten sie sich mal, westlich des Anduins in den Wäldern, doch sein Ruf eilte ihm immer voraus. Aragorn hob überrascht eine Augenbraue und jetzt erkannte er auch die schöne Frau, die vor ihm stand. "Es ist mir eine Freude und besondere Ehre, euch wiederzusehen, Lady Fabienne!" Er nahm ihre Hand und hauchte einen Kuss darauf. Fabienne musste wieder schmunzeln, nicht darüber, weil er ihr einen Handkuss gab sondern weil sie schon seit langer Zeit nicht mehr mit "Lady" angesprochen worden war. "Bitte lasst das "Lady" weg, ich bin weit entfernt von einer Lady", lachte sie auf. Aragorn betrachtete die junge Frau. "Wenn ich mich jetzt mal nicht täusche, aber darf ich annehmen, das ihr eine Rangerin seid? Nicht häufig sieht man eine Frau in solch einer Montur!" Fabienne schenkte ihm ein breites Grinsen und er war sich der Antwort sicher.

"Ich würde sagen, man sieht niemals eine Frau in solch einem Aufzug!" grummelte der Zwerg neben ihm. Fabienne fragte schelmisch: "Und, Master Zwerg, gefällt es eurem Auge nicht, was es sieht?" Gimli war sich nicht so sicher, wie er darauf antworten sollte. Immer schön vorsichtig bei solchen Sachen, Frauen konnten komisch auf allzu schnelle Antworten reagieren. Doch plötzlich hellte sich seine Miene auf und er antwortete rasch: "Natürlich gefallt ihr mir, eure Erscheinung ist wirklich bemerkenswert, doch Lady Galadriel ist unumfochten die schönste Frau, die ich je erblicken durfte! Und daran wird sich nie was ändern." Zufrieden lehnte sich der Zwerg schwer auf seine Axt und sah Fabienne abwartend an. "Nun, Master Zwerg, ach, wie war gleich noch euer Name?" "Oh, verzeiht bitte, wie unhöflich von mir." Erschrocken richtete er sich auf. "Gimli, Gloins Sohn ist mein Name, zu euren Diensten, Lady Fa...,oh, verzeiht, Fabienne!" Fabienne konnte sich wieder ein Schmunzeln nicht verkneifen und lächelte den leicht irritierten Gimli an. "Da ist nichts, wofür ihr euch entschuldigen müsst, Master Gimli, denn ich kann euch da nur beipflichten. Lady Galadriel soll wirklich die allerschönste Frau in ganz Mittelerde sein, doch leider durfte ich sie bislang noch nicht erblicken. Ihr seit ein großer Glückspilz, das ihr sie sehen durftet, ich beneide euch." Wenn Gimli schon mit stolzer Miene dastand, schien er jetzt zu bersten vor Glück. Sein Grinsen reichte von einem Ohr zum anderen und seine Augen strahlten. Eowyn beobachtete die beiden amüsiert und wandte sich der letzten Person im Raum zu. "Und hier steht...FABIENNE!!!"

Doch Fabienne hatte sich mit einmal auf dem Absatz rumgedreht und stürmte zur Türe hin. "Fabienne! Was ist denn nur los?!" schrie ihr Eowyn hinterher. Kurz vor dem Ausgang stoppte sie abrupt und drehte sich um.

"Das ist ein Elf." sagte sie flüsternd, "mehr brauche ich nicht zu wissen."

Sie wollte sich gerade wieder umdrehen, als Eowyn zornesbebend schrie: "Was erlaubst du dir eigentlich!!! Was soll das alles, Fabienne?! Komm sofort zurück!!!"

Aufgeschreckt durch den plötzlichen Lärm scheuten die Pferde. Schattenfell verdrehte die Augen und wieherte laut, Horas und noch ein paar andere Pferde schlugen mit den Hinterhufen gegen die Boxen oder stiegen auf. Es war ohrenbetäubend laut!

"HABE ICH MICH NICHT DEUTLICH GENUG GEMACHT????" schrie jetzt auch Fabienne, "Er ist ein verlogener Elf und ich rate ihm, das er nicht in meine Nähe kommt, sonst vergesse ich mich!!!"

Rot im Gesicht und zitternd packte sie ihre restlichen Sachen und stürmte ins Freie, sich ein Quartier suchend. Zurück blieb eine geschockte Eowyn und 4 völlig verdatterte Männer. Aragorn stand der Mund offen und er blinzelte ungläubig, Gandalf war weißer als weiß und Gimli schwankte zwischen einer Migräne und einem Lachanfall.

Legolas stand reglos da, sein Gesichtsausdruck so elbisch-emotionslos wie immer. Nur sein Bogen, den er hielt, zitterte leicht, so stark umklammerte ihn die Hand ...

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