Erklärung: Tolkien gehört alles, mir gehört nichts. Außer Fabienne.

On it goes...

Kapitel 18

"HEY, PIPP!! Pass auf! Hier ist überall Wasser!" Merry rannte zu seinem Freund hin und nahm ihm geschwind das kleine Fässchen mit Pfeifenkraut ab. Sein Hobbitfreund versuchte gerade, eines der Pferde mit ihren Sachen zu beladen, doch stellte sich, aufgrund der Größe, nicht sonderlich erfolgreich an! Doch Merry war so hastig zu ihm hingerannt, das Brego scheute und zur Seite austrat. Dabei latschte er Aragorn mit dem Vorderhuf auf den Stiefel. Dieser verzog schmerzverzerrt das Gesicht und gab einen undefinierbar hohen Ton von sich! Erschrocken watete Merry schnell zu ihm hin und kam fast ins Stolpern dabei. Gerade noch rechtzeitig konnte er sich mit dem Fass unterm Arm ausbalancieren.

"Oh Mann...*hmphf*,... bin ich froh...*uff*, wenn wir hier endlich...weg sind!" keuchte der Hobbit laut vor sich hin, als er es endlich schaffte, das Fass sicher zu verstauen.

"Ich auch, mein Freund. Ich auch!" flüsterte Legolas. Er stand etwas entfernt von der Gruppe und fühlte sich äußerst unwohl. Ihm behagte der Ort ganz und gar nicht. Das Böse war nach wie vor stark präsent, auch wenn man es mit dem Auge nicht sah! Isengard war geflutet, die Ents hatten es tatsächlich geschafft, nur durch Wasserkraft des Isen die unterirdischen Brennöfen zu löschen und Saruman in seinen Turm zu sperren. Nun war sein Stab zerbrochen - er hatte keine Macht mehr!

"Es liegt noch ein weiter Weg vor uns, meine Freunde! Lasst uns diesen unseligen Ort endlich verlassen!" Theoden sprach ihnen aus dem Herzen und jeder beeilte sich, in die Sättel zu kommen. Nur Gandalf wirkte angespannt und Legolas beobachtete ihn beim Losreiten. Der alte Zauberer spürte den bohrenden Blick in seinem Rücken und drehte sich um. Natürlich wusste Gandalf, was den Elbenkrieger beunruhigte. Der Palantir war sicher verborgen unter seiner weißen Robe versteckt, doch brauchten Elben nicht unbedingt ihre scharfen Augen, um etwas Böses zu bemerken. Die beiden Männer tauschten sich ein zuversichtliches Lächeln aus, dann ritten sie weiter. Als wäre alles normal...

Unterdessen...

Langsam und knarzend schwang die kleine Tür zu ihrer Kammer auf und Fabienne schlüpfte schnell hinein. Sie hatten ohne jegliche Zwischenfälle Edoras am frühen Nachmittag erreicht und nachdem die Pferde versorgt waren, suchte jeder seine Wohnstätte auf.

Man hatte damit gerechnet, früher anzukommen, doch es waren unterwegs noch viele Verwundete an ihren gravierenden Verletzungen gestorben. Man wollte nicht mit mehr Leichen als Überlebenden heimkehren und deshalb vergrub man sie gleich an der Wegstrecke, anstatt sie nach alter Tradition bei ihren Vorfahren zu bestatten.

`Niemand wird sich mehr von Edoras nach Helms Klamm verlaufen,` dachte Fabienne bitter, `zu viele Gräber weisen jetzt den Weg! Und auf denen wird niemals Simbelmyne wachsen!`

Doch dann schnappte sie aus ihren Gedanken und hastig räumte sie ihre Sachen weg. Daraufhin verließ sie ihre Kammer und begab sich geschwind in die oberen Stockwerke von Meduseld, dem Wohnbereich der Adligen. Bedienstete füllten die Gänge mit geschäftigen Treiben. Der König wurde in den Abendstunden erwartet und es mussten Vorbereitungen für ein Fest getroffen werden. Das Fest über den unverhofften Sieg in Helms Klamm!

"Fabienne! FABIENNE!" Eowyn kam auf sie zugerannt. "Stehst du hier nur rum oder willst du dich nützlich machen?!?"

Ohne eine Antwort abzuwarten, schleifte sie die Waldläuferin in die große Halle und dort in Richtung Festtafeln.

"Hier! Es tut mir leid, doch es ist leider zuwenig Personal da, viele kümmern sich noch um Verletzte. Jeder muss mit anpacken."

Damit drückte sie Fabienne einen Tischleuchter in die Hand und verschwand wieder. In der Halle wimmelte es nur so von kopflos hin- und herrennenden Männern und Frauen, die nicht wussten, mit was sie zuerst anfangen sollten. Kopfschüttelnd lies sich Fabienne auf eine lange Holzbank nieder und begann gedankenverloren den Kerzenleuchter zu putzen.

Sie verstand nicht, wie man erst unzählige Verluste verkraftete und dann feiern konnte. Doch die Rohirrim waren ein stolzes, ungezähmtes Volk, was immer schnell für einen Kampf und danach für ein kräftiges Saufgelage zu begeistern war! Angewidert dachte sie an ihre Kindheit, als sie sich mit Eowyn zum Spaß unter den langen Holztischen versteckte, um "mitfeiern" zu können! Doch wenn dann die ersten Betrunkenen neben sich erbrachen, um daraufhin weiter zu trinken und schmutzige Lieder gesungen wurden, hörte für sie der Spaß auf!

Schnell schüttelte sie den Gedanken von sich ab und beschäftigte sich eifrig mit allem, was ihr in die Hände fiel. Alt und jung, egal welchen Ranges half mit, die Halle vorzubereiten. Nur Eowyn durfte unmissverständlich in der Küche keine Hand anlegen. Ihre Kampfkunst war weitverbreitet - genau wie ihre "Kochkunst"!

Also ging sie Fabienne mit zur Hand, die sich abmühte, schwere, alte Weinflaschen aus den Gewölben zu transportieren. So merkten sie nicht, wie die Zeit verging und ehe sie sich versahen, wurde es langsam dunkel in Edoras.

Doch die goldene Halle erstrahlte bereits wie im Glanz der alten Zeiten wieder und der Duft leckeren Essens durchzog die Gänge. Zufrieden betrachteten die Leute ihr Werk und machten sich dann auf den Weg, für sich selbst etwas zu tun. Fabienne wollte sich gerade in Richtung ihrer Kammer bewegen, als Eowyn sie stoppte. "Sag bloß, du willst in den...Sachen heute Abend vor den König treten?"

Fabienne wurde etwas verlegen. "Ich kann mir doch nicht schon wieder was von dir borgen..." Doch Eowyn zog sie (mal wieder) bereits hinter sich her in Richtung Kleiderkammer.

"Hier! Das dürfte dir passen. Und es ist deine Farbe!" Damit drückte sie Fabienne ein schweres dunkles Kleid in den Arm und schob sie zur Tür hinaus. "Beeil dich...und mach mal etwas aus dir!" Damit lies sie die verdutzte Waldläuferin im Gang einfach stehen. Diese wollte sich gerade abwenden, als nochmals die Türe aufging und Eowyn mit ein paar leichten Schuhen herausgestürmt kam. "Die hatte ich ganz vergessen!" lachte sie ihr ins Gesicht und war darauf gleich wieder verschwunden.

Als Fabienne in ihre Kammer kam, legte sie behutsam das Kleid aufs Bett und stellte die Schuhe davor. Dann ging sie in das anliegende Badezimmer und stellte überrascht fest, das jemand die Zeit gefunden hatte, den hölzernen Badetrog mit heißem Wasser zu füllen! Doch als sie ihre Hand hineinhielt, war das Wasser nur noch lauwarm.

Doch immer noch besser als ein Bad im kalten Fluss. Vorsichtig griff sie in ihre Bluse, um seine Haare hervorzuholen und hielt sie dann für einen kleinen Moment gedankenverloren in ihrer Hand. Er würde auch da sein... Er war schon auf dem Weg hierher!

`Mach was aus dir!` Eowyns Worte hallten in ihrem Kopf wider und schnell tat sie die goldene Strähne in ein kleines Holzkästchen.

Ihre Reitsachen lies sie achtlos zu Boden gleiten, als sie in das noch warme Wasser stieg. Doch lange hielt sie sich nicht in dem Trog auf, nur ihre Haare wusch sie ausgiebig und lange. Dabei nahm sie übermäßig Duftöl, warum, dass wusste sie selber nicht. Nachdem sie noch schnell ihren Körper geschrubbt hatte, stand sie aus dem nun fast erkaltetem Wasser auf.

Frierend rubbelte sie sich ihre Haut rot und verfluchte innerlich ihre Gedankenlosigkeit - sie hatte vergessen, in ihrem Zimmer ein Feuer anzufachen. Also wickelte sie ihr Tuch, was sie zum Abtrocknen genommen hatte um ihren Oberkörper und machte sich daran, Holz in den offenen Kamin zu stapeln. Glücklicherweise musste sie nicht auch noch erst Holz beschaffen gehen.

Als endlich wohlige Wärme sie umfing und die kalten Wände etwas erwärmte, trat sie ans Bett und begutachtete das Kleid zum ersten Mal näher. Sie fasste es am Ausschnitt und hielt es auf Armlänge von ihr entfernt hoch.

`Bei Eru!` Es war wohl das schönste Kleid, was sie je getragen hatte. Blau wie ein Sommerhimmel begann das Kleid, sich über die Taille bis zum Rocksaum hin zu verdunkeln. Am Boden war das Kleid fast schwarz. `Muss wohl eine spezielle Färbetechnik sein!` fragte sie sich, doch dann hielt sie inne!

Für was zog sie eigentlich dieses Kleid an? Warum sollte sie eigentlich auf ein Fest gehen?

Fabienne hatte nichts zu feiern! Natürlich, der Sieg über die Uruk-hai war beachtlich, doch mit vielen Verlusten. Aber immerhin ein Sieg!

Jedoch nicht ihrer...denn sie hatten sich getrennt! Trotz der Vorfreude auf ihn, trotz des immer dunkler werdenden Himmels, der die verheißungsvolle Nacht bringen sollte, unaufhaltsame Zweifel beschlichen sie. Es war kein gefühlloser Abschied gewesen, das auf keinen Fall.

Doch sie hatte ihn gebeten, zu bleiben... er war gegangen! Und ein Stück Lembas füllt die Lücke für eine geliebte Person nicht aus.

Langsam sank der Traum aus Blau und Schwarz zurück auf `s Bett und Fabienne öffnete ihren Schrank. Schnell traf sie ihre Wahl - denn sie hatte nicht viel zum auswählen! Ein leinenes Hemd, eine etwas bessere Hose, eine lange Weste und ein Gürtel aus Kalbsleder. Schmucklos, einfach, aber passend! Genau richtig...für den Stall. Ihr stand der Sinn nach einem ausgedehntem Ritt.

Nachdem sie seine Haare wieder an ihren vorgeschriebenen Platz in ihrem Hemd gebracht hatte ging sie langsam mit einem groben Holzkamm durch ihre eigenen, nunmehr halbtrockenen. Fabienne war stolz auf ihre Mähne - doch niemals machte sie sich etwas aus Anputz und schönen Dingen wie Schmuck, Edelsteinen, teuren Stoffen. Sie strahlte vielmehr von innen...und in seinen Augen wie alle irdischen und unterirdischen Schätze zusammen! Doch dies wagte sie nicht einmal zu denken...

Plötzlich ertönten von den Aussichtsplattformen Signalhörner - Theoden war wieder da! Sofort war geschäftiges Treiben in den Gängen und aufgeregte Stimmen huschten hin und her. Doch sie lies sich Zeit.

Nach kurzer Zeit ertönte ein heftiges Pochen und Fabienne hatte nicht einmal Zeit, "Herein!" zu rufen, als auch schon die Türe aufgestoßen wurde und Eowyn ins Zimmer rauschte.

"Fabienne, könntest du...DU BIST JA NOCH GAR NICHT ANGEZOGEN!!"

Doch Fabienne konnte nicht antworten...ihr stand buchstäblich der Mund offen. Eowyn war noch nie so schön wie heute Abend. Ihr rubinrotes Samtkleid schien sich bei der nur kleinsten Bewegung fließend um ihre Füße zu schmeicheln. In ihren Haaren waren dunkle Bänder hineingewebt, die sich von ihren goldenen Locken wunderbar abhoben. Ihre Augenlider waren irgendwie verdunkelt, doch wie, das konnte sich die Waldläuferin nicht vorstellen. In den eisiggrauen Augen der Schildmaid schienen dadurch sämtliche Sterne versammelt zu sein - sie war einfach atemberaubend schön!

"Was ist denn los mit dir?! Starr mich nicht so an, als wäre ich dem Jahrmarkt als Rarität entflohen! Zieh dich lieber ganz schnell um, die Männer sind schon da!" schimpfte die schöne Frau belustigt auf Fabienne ein.

Doch diese schüttelte nur langsam den Kopf. "Ich gehe nicht, Eowyn! Ich habe nichts zu feiern!" antwortete sie ihr mit fester Stimme.

Eowyn trat einen Schritt auf Fabienne zu und nahm sie sanft an der Schulter: "Weißt du was?" flüsterte sie lächelnd, "das ist der...ALLERGRÖSSTE MIST, den ich je gehört habe!!! Du ziehst dich auf der Stelle um oder ich schleife dich an deiner schönen langen Mähne NACKT vor den König!!!" fuhr sie Fabienne an. Dabei schüttelte sie sie gehörig durch, um sie zur Besinnung zu bringen.

"Ich...ich weiß nicht, ...was ich da draussen soll. Er...er wird doch auch da sein, und ich...wir...wir haben uns doch verabschiedet und..." stammelte leise Fabienne, nun schon den Tränen nah. Sofort hörte Eowyn mit ihrer Schüttelprozedur auf und musterte die Frau stumm.

"Wer wird da draussen sein, Fabienne? Wen meinst du denn?" `Hoffentlich nicht Aragorn, hoffentlich nicht Aragorn, hoffentlich...`

"Legolas! Der Waldelb!" und Eowyn atmete erleichtert tief durch. Dann musste sie schmunzeln.

"Und das ist alles? Wegen ihm verkriechst du dich? Sag mal, wo ist eigentlich die starke, selbstbewusste Frau geblieben, die noch vor Helms Klamm so herablassend über ihn gesprochen hat? Mmh?!" Fabienne zuckte nur mit den Schultern und senkte den Blick...

"Also jetzt reicht es mir!! Komm, ausziehen, umziehen, Haare machen, rausgehen, trinken, tanzen und allen Männern den Kopf verdrehen!!! Verstanden??!!" Von der Halle unter ihnen ertönte bereits kräftiger Lärm und Eowyn wurde jetzt richtig hektisch!

"Komm in die Gänge, Mädchen!!!" Fabiennes Kleidung flog zu Boden (sie konnte gerade noch seine Strähne retten), dann stülpte ihr die Schildmaid ihr Kleid ziemlich unsanft über den Kopf und verschnürte mit den flinksten Fingern Mittelerdes` das vordere Mieder. Dann drückte sie die sprachlose Waldläuferin auf einen niedrigen Holzschemel und bearbeitete ihre Haare, teilte Strähnen ab, flocht Zöpfe, steckte alles irgendwie fest und als Fabienne in den Handspiegel sah, erkannte sie sich fast nicht mehr.

Ihre Mähne war nach hinten gesteckt, nur zwei dünne Strähnen hingen locker seitlich von der Stirn nach unten. Eowyn hatte dicke Partien miteinander verschlungen und kunstvoll am Hinterkopf festgesteckt, die Schildmaid nahm dafür eigenen Nadeln aus ihrem Haar. Noch nie zuvor kamen dadurch die schwarzen Augen und das ebenmäßige Gesicht ihrer Freundin so schön zur Geltung wie heute.

"Danke." flüsterte Fabienne betreten. Mehr konnte sie nicht sagen, denn irgendwie hatte sie einen Kloß im Hals. Als sie in die leichten Schuhe schlüpfte, wurde sie nun von ihrer Freundin her bewundert. `Blau und Schwarz - wie ihrer beider Augen...`

"Weißt du was? Du bist viel zu schön, das er seinen Blick auch nur noch einmal von die abwenden könnte, ist dir das überhaupt bewusst?" flüsterte die Schildmaid. Fabienne schwieg, doch war irgendwie glücklich. Es waren jetzt genau die richtigen Worte für sie.

"Ich will, das du wieder glücklich wirst! Ich will, das du wieder mit einem Mann ungezwungen zusammen sein kannst, du verstehst doch, was ich meine?" Aufmerksam forschte Eowyn in den schwarzen Augen. Fabienne lächelte und nickte leicht.

"Ja, ich verstehe dich! Doch es gehören zwei dazu, nicht wahr? Und wenn er nicht will..."

"Dann warten da unten Hunderte von Männern, die ihm doch genauso das Wasser reichen könnten, habe ich Recht?" Fabienne nickte wieder. `Niemand kann ihm jemals das Wasser reichen, NIEMAND UND NIEMALS!!!` dachte sie jedoch innerlich.

"Na bitte! Und jetzt los!" Eowyn und Fabienne holten tief Luft, öffneten die Türe und traten hinaus auf den Gang. Dieser war jetzt menschenleer, alles war bereits in der großen Halle versammelt.

Während die beiden Frauen durch die Gänge hasteten, wurde der Lärm immer deutlicher. Fabienne wollte nochmal zurück, sie hatte seine Strähne vergessen, doch unbarmherzig zog Eowyn sie mit sich. Sie waren schon viel zu spät...

Als sie auf die große Türe zur Halle zuschritten, verlangsamte sich ihr Schritt und kurz drückten sie einander die Hand.

Dann zählten sie innerlich bis Drei und traten in den überfüllten Festsaal ein...in dem es sofort ruhig wurde! ---------------------------------------------------------------------------- -------------------------------------

So, ich hoffe, das es euch gefallen hat, auch wenn die Zwei mal voneinander getrennt waren. Doch das waren wirklich die einzigsten Kapitel, in denen sie getrennt waren und ich mache alles wieder wett, versprochen! Ihr wisst bestimmt, was ich meine... the best at last!!! ;-)

Doch zuvor seid ihr erstmal dran, also bitte: reviewt!!! Danke!