Erklärung: Tolkien gehört alles, mir gehört nichts. Außer Fabienne.

On it goes...

An alle meine lieben reviewer: Leider kann ich euch nicht persönlich umarmen, doch ich mach es jetzt per Tastatur! *biiiiiigknuddel* Ihr seid das Allerbeste, was einem writer passieren kann! Bitte weiter so!

Doch jetzt heißt es erstmal die Tempotaschentücher bereithalten...für die "Softies"! :-) Zähle mich übrigens auch dazu...*g*, denn jetzt wird's erst so richtig dramatisch. Enjoy it!!!

Kapitel 23

"Was tust du da?" flüsterte sie irritiert, als er vor ihr auf ein Knie ging. Doch anstatt einer Antwort nahm er einfach ihre Hand, blickte sie an...und Fabienne verstummte!

"Tindómerel! Elen síla lúmenn`omentielvo! Du hast mich verzaubert, mîrnya*! Arwen vanimelda*, ich frage dich: willst du meine Frau werden und unter Buchen und Wäldern wohnen und herrschen?" ("Tochter der Dämmerung! Ein Stern scheint auf die Stunde unserer Begegnung! ...,mein Juwel*! Schöne Geliebte*,...)

Sie musste schlucken. "Ich...ich bin deiner nicht würdig!" flüsterte sie. Ihre Augen wirkten gehetzt. Legolas stand sofort wieder auf. "Du hast meine Frage nicht beantwortet, lothamin! Willst du meine Frau werden?" fragte er, noch ruhig.

Fabienne schluchzte leise auf. "Ich kann...bin...nicht würdig..." Ihre Stimme war nur noch ein Zittern. Doch Legolas schüttelte den Kopf und ging direkt in ihre Augenhöhe. Sie versuchte seinen Blick auszuweichen. "Sieh mich an, Fabienne! Wer bist du? Was bist du?!"

Einen kurzen Augenblick lang konnte sie ihm standhalten, doch dann senkte sie den Blick. Da verlor er die Geduld.

"Ich will dir sagen, wer du bist! Du bist die schönste, wagemutigste, atemberaubendste und störrischste Frau, die ich je kennen lernen durfte! Du bist alles, was ich mir je wagte zu erhoffen. Und egal, was du bist, egal was ich bin, du und ich, wir gehören für die Ewigkeit zusammen, begreifst du das nicht?"

Fabienne hob während dieser Worte den Kopf, doch schloss ihre Augen und die erste Träne kullerte hervor.

"Du trägst unser Kind unter deinem Herzen, mein Schatz..." wisperte er. Die Angst vor ihrer Ablehnung ergriff seine Seele - etwas, was der Elbenkrieger bislang niemals erleben musste. Und gebettelt hatte er noch nie...bis jetzt! Verzweiflung stieg in ihm auf.

"Heirate mich...werde meine Frau." Seine Stimme war jetzt ein einziges Flehen.

"Ja." hauchte sie. "Ja, ich will deine Fr...!" doch ihre letzten Worte verstummten, da Legolas Fabienne schwunghaft in die Arme genommen hatte und sie ein paar mal herumwirbelte. "Ja? Ja?" fragte er immer wieder überglücklich, während sie überrascht leise aufjauchzte. "Ja!!!" rief sie überglücklich und fand sich im nächsten Augenblick in einem leidenschaftlichen Kuss wieder.

Worte wurden überflüssig - Zeugen wurden Milliarden von Sternen und Mondlicht gab dem Paar seinen Segen, welches sich soeben ewige Treue geschworen hatte.

"Du machst mich überglücklich! So glücklich..." sagte er mit bewegter Stimme. Stirn an Stirn standen sie zusammen, gebannt von den letzten Augenblicken. Ihre Herzen schlugen mit einer Geschwindigkeit, jenseits von gut und böse. Wind umspielte ihre Silhouetten, doch keiner nahm es war.

"Ich...mir war nur ...bange. Wir...wir sind doch so verschieden." flüsterte sie gebrochen. Legolas löste sich sanft von ihr und hielt sie auf Armlänge von sich. "Das, was uns trennt ist mächtig! Doch das, was uns verbindet ist mächtiger als alles andere, glaube mir! Mein Volk, Düsterwalds` Bewohner werden sich für uns freuen..." schloss er, um ihre Zweifel zu vertreiben. `Ich hoffe es doch...` durchfuhr es ihn innerlich, doch schnell verwischte den Gedanken.

Fabienne schlang ihre Arme wieder um ihn herum und schmiegte sich an ihn heran. "Ich hätte niemals gedacht, jemals wieder lieben zu können. Jedenfalls keinen Elben...!" seufzte sie und vergrub ihre Nase an seinem Hals. Legolas erwiderte nichts, streichelte ihr Haar und küsste sie auf die Stirn. Lange standen sie einfach nur so zusammen, die Welt versank um sie herum, kein Laut war von ihnen zu hören...als wären sie zu Stein geworden.

Bis sich ihr Bauch meldete...

Fabienne tat so als wäre nichts, schob verstohlen ihre Hand zwischen ihren Bauch und seinem und strich um ihren Nabel. Dadurch linderte sich der Schmerz etwas, doch ein merkwürdiger Druck blieb.

Legolas` Augen sahen sie prüfend an...natürlich hatte er es gemerkt. "Das...war heute schon den ganzen Tag über, nicht wahr?" Fabienne nickte langsam. Der Druck war nach wie vor präsent, doch aushaltbar. "Ja..., das ist aber bestimmt völlig normal. Es wächst eben?!" Mit einem entwaffnendem Lächeln wollte sie ihn ablenken, doch Legolas runzelte die Stirn - er glaubte ihr nicht!

Fabienne seufzte leise auf. "Gleich morgen gehe ich zu einer Heilerin, wenn du möchtest. Sie soll mir einen Trank bereiten, der mir...uns...gut tun wird, ja?" Legolas schloss sie wieder sanft in seine Arme. "Vielleicht bist du auch einfach nur übermüdet." flüsterte er an ihre Wange. "Die Ereignisse der letzten Tage...und Nächte haben uns Beide zu schaffen gemacht!"

"Dich auch?" Ihr belustigter Unterton war nicht zu überhören. "Mich auch...!" flüsterte er zurück, und musste dabei selber schmunzeln.

"Darf ich...mit dir in deinem Gemach die Nacht verbringen? Mich...würde es interessieren, wie ein Elbenprinz in Edoras untergebracht ist."

Legolas` Herz blieb kurz stehen - er hasste es, wenn die Menschen ihn nur seines Wesens und Standes her interessant fanden. Und aus ihrem Munde klang es schlimmer als je zuvor...

"Was ist...?! Oh..." Fabienne erschrak, als sie seinen enttäuschten Gesichtsausdruck sah. Legolas sagte kein Wort und sie überlegte fieberhaft, welchen Fehler sie beging. "Es tut mir leid, aber wenn du nicht möchtest das ich zu dir komme..." Doch der schöne Elb schüttelte langsam seinen Kopf.

"Warum liebst du mich, Fabienne?" fragte er ruhig. Die Frau sah ihn mit großen Augen an, dann ergriff sie seine Hand. "Weil du es bist! Weil wir zusammen gehören! Weil ich mich bei dir sicher fühlen darf! Weil du mir das gibst, was ich noch niemals hatte! Und weil ich die Mutter deines Kindes sein darf!!!" sagte sie mit fester Stimme. Die Worte sprudelten einfach aus ihr heraus - sie hatte dafür keine Sekunde überlegt.

Da wurden seine Augen weicher. "War das alles?" flüsterte er. "Nein! Ich könnte noch viel mehr aufzählen - doch dafür bräuchte ich noch mein ganzes Leben. Da du mir immer wieder einen neuen Grund bietest, dich zu lieben!"

Legolas holte tief Luft - diese Worte trafen mitten in sein Herz. "Du machst mich so froh!" flüsterte er atemlos und zog sie wieder an sich heran. "Doch du kannst trotzdem nicht zu mir kommen. Gimli, der Zwerg ist bei mir einquartiert. Und außerdem...ich nahm an, bei den Menschen sei es Sitte, die Nacht vor der Hochzeit getrennt zu verbringen?!" flüsterte er liebevoll.

Fabienne verschluckte sich. "Hoch...Hochzeit?? Morgen?!" Fast erschrocken sah sie ihn an. "Was sagst du dazu, hmm?" wisperte er und rieb sanft seine Nasenspitze an ihrer.

"Oh, Lai! Aber...aber warum so schnell?" Da wurde seine Miene ernster. "Sollte der Krieg...er ist noch nicht vorbei. Ich...ich will das du geschützt bist...das ihr Beide geschützt seid." Seine Stimme war bewegt - sie wusste, von was er eben sprach. "Falls mir etwas passieren sollte...nimm unser Kind und zieh in den Düsterwald. Du wirst willkommen sein...als meine Frau!"

Fabienne musste schlucken und konnte nichts mehr sagen. Ihre Augen waren geweitet - plötzlich kam ihr ein furchtbarer Gedanke, den sie bis jetzt doch so erfolgreich verdrängt hatte. `Was, wenn ihm etwas zustößt?! Was wird dann...?`

"Ich will dich nicht verlieren!!" rief sie verzweifelt auf und Tränen sprangen hervor. "Hab keine Angst um mich, melamin! Ich wusste immer, wofür ich kämpfe! Der Sieg hat für mich jetzt nur eine andere Bedeutung erlangt...eine persönliche!" Dabei strich seine Hand über ihren Bauch und er küsste sie auf die Wange. "Komm, lass uns ins Innere gehen. Du sollest dich nicht erkälten."

"Mmh." murmelte sie, wieder etwas beruhigt und schmiegte sich an ihn. Legolas legte beschützend seinen Arm um sie herum und gemeinsam verließen sie langsam ihren geschützten Standort. Sie versteckten sich nun nicht mehr - morgen würde es ja ganz Edoras wissen! Legolas` Gedanken glitten zu Gandalf...es betrübte ihn, das 4 seiner nun sehr engen Freunde nicht an der Zeremonie teilhaben konnten. `Doch wenn alles vorbei ist, wird die Feier im Düsterwald umso prächtiger!` hellte sich seine Stimmung wieder auf. Glücklich drückte er seine wunderschöne Frau noch etwas fester an sich und küsste flüchtig ihre Schläfe.

In den Gängen begegneten ihnen nur ein paar Soldaten, die auf Wache standen. Doch niemand wagte, ihnen einen merkwürdigen Blick zuzuwerfen oder das Paar gar anzusprechen.

"Wie fühlst du dich jetzt?" fragte er vorsichtig, als sie endlich in ihrer Kammer standen. "Es geht mir...wie soll ich sagen...prächtig? Ich glaube, ich schwebe und hebe jeden Moment ab, bei dem Gedanken an morgen." flüsterte sie und konnte ein kleines Kichern nicht unterdrücken. "Und wie geht es dir hier?" Seine Hand war weich und warm auf ihrem Bauch und sie genoss seine Berührung. "Das geht schon. Ist nichts zur Besorgnis, Legolas!"

Dieser zog eine Augenbraue hoch und sah sie prüfend an. Er glaubte ihr nicht - sie spürte es. "Wer wird uns trauen?" fragte sie schnell, um das Thema zu wechseln.

"Nun, König Theoden wird die Aufgabe übernehmen. Nach dem Frühstück werde ich es verkünden - doch die Zeit reicht nicht mehr für eine große Vorbereitung." Fabienne nickte verständnisvoll. "Ich wähle Aragorn und Gimli als Trauzeugen. Weißt du schon, wen du als deine Trauzeugen erwählen wirst?" Fabienne überlegte kurz, war sich aber nur einen Augenblick später sicher. "Eowyn und Eomer! Ich war mit ihnen mein ganzes Leben lang verbunden, sie sollen an meinem schönsten Tag teilhaben."

"Was ist mit deinen Eltern? Ich sollte vorher bei deinem Vater...!" "Ich weiß nichts von meinen Eltern, Legolas! Sie sind bestimmt schon tot. Ich wuchs Zeit meines Lebens hier auf, doch an meine Eltern erinnere ich mich nicht! Man sagt, ich sei ein Findelkind. Wird...wird sich jetzt dadurch irgendwas in deiner Meinung mir gegenüber ändern?" flüsterte sie, fast ängstlich. "Nein, natürlich nicht! Wie kommst du nur darauf, Fabienne?!" Die Waldläuferin atmete erleichtert auf.

"Nun, was ist mit deinen Eltern?"

"Meine naneth* segelte vor langer Zeit in die unsterblichen Landen." ( Mutter*) sagte er traurig. "Naneth? Deine Mutter?" Legolas nickte. "Mein Vater, König Thranduil ist mächtig, doch herrscht weise und gerecht. Er wird es akzeptieren müssen, für eine Nachricht ist es doch schon zu spät! Ich schreibe trotzdem heute Nacht einen Brief an ihn...um mich auch etwas abzulenken." sagte er mit verschmitzter Miene.

Fabienne musste schmunzeln. "Und mit was beschäftige ich mich derweil, hmm?" gab sie belustigt zurück. "Ich habe doch auch Sehnsucht nach dir..."

"Du ruhst dich aus und sammelst Kräfte. Ein weiter Weg liegt noch vor uns, bevor wir das Glück genießen können." flüsterte er zärtlich. "Wir sehen uns beim Frühstück!" Dabei küsste er ihre Stirn, ihre Schläfen, ihre Wangen und zuletzt ihren Mund. "Mae lóre, ernilin*!" ("Schlaft gut, Prinzessin*!) Ein besorgter Ausdruck huschte über sein Gesicht, doch gleich darauf lächelte er wieder. Einen letzten Augenblick umarmten sie sich nochmals leidenschaftlich und küssten sich lange, dann riss er sich von ihr los und verließ abrupt ihre Kammer.

Eiligst trugen ihn seine Stiefel in die Richtung seines Lagers - wäre er nur einen Augenblick länger geblieben hätte er ihre Kammer heute Nacht nicht mehr verlassen!

Während sie sich langsam auszog, war sie mit ihren Gedanken schon am nächsten Morgen. Sie würde seine Frau werden...Fabienne wurde sich dieser Tragweite nur langsam erst so richtig bewusst - ihr Leben begann völlig neu für sie! Doch tief in ihrem Herzen wusste sie genau, sie hatte die richtige Entscheidung getroffen...

Als die Waldläuferin die Kerze löschte, um endlich in dringend benötigten Schlaf zu sinken, kam ihr noch ein schöner Gedanke. "Ein Kleid! Ich werde ein schlohweißes langes Kleid tragen..." murmelte sie. Dann empfingen sie die Schwingen der Nacht und sanft entglitt sie ins Land der Träume.

Gimlis` Schnarchen ließ wie immer die Wände erzittern, jedenfalls kam es Legolas so vor. Doch da Elben nicht so viel Schlaf wie Sterbliche benötigten, machte ihm es auch heute nichts aus. Er entzündete eine Kerze und setzte sich an den einzigsten Tisch im Raum.

Der Brief an seinen Vater musste sofort geschrieben werden, denn er sollte auf dem schnellsten Wege nach Eryn Lasgallen. Die ganze Nacht hindurch kratzte seine Schreibfeder über dem Pergament - Legolas wollte nichts aussparen, er schrieb seinem Vater über jedes Detail der Reise. Und er machte ihm unmissverständlich klar, das er sich nicht von seinem Willen abbringen ließe, die Frau seiner Träume zu heiraten, komme was wolle!

Thranduil mochte schon immer die Entschlusskraft seines Sohnes - dabei wusste er natürlich, das Legolas` Entscheidungen niemals auf wackeligem Fundament gebaut waren. Legolas steckte soviel Hoffnung und Ehrerbietung in seine Worte, wie es dem hohem Waldelben gemäß war - sein Vater sollte sofort davon überzeugt werden, dass er richtig gehandelt hatte!

Nur eine einzigste Sache unterschlug er ihm - Thranduil brauchte von einer Vergewaltigung Fabiennes` durch einen Sindarin nichts zu wissen. Es lag allein in ihrer Hand, ihm davon zu erzählen...

Als der Brief versiegelt war, atmete Legolas tief durch. Er ging vor die Tore Meduselds` und übergab den Brief und eine Mithrilmünze an einen vertrauenserweckenden Soldaten. Diesem gingen die Augen über und er ließ sich sofort von seinem Wachposten befreien. 10 Minuten später sah Legolas befriedigt, wie der junge Mann in voller Geschwindigkeit aus Edoras hinausgaloppierte und im Dunkel verschwand.

Und dann ging die Sonne auf. Wind ergriff seinen Mantel und durchwirbelte seine langen Haare, doch der Elbenprinz genoss es sichtlich. Edoras lag noch im tiefen Schlaf, doch bald würden die ersten fleißigen Menschen ihr Tagwerk beginnen. Als die ersten kräftigeren Strahlen sein Gesicht erfassten, schloss er für Sekunden die Augen - er war wieder im Düsterwald, er war zuhause! Bilder kamen in sein Gedächtnis, riesengroße, immergrüne Bäume, sonnenlichtdurchflutet, verwunschene Winkel mit überwuchernden Resten elbischer Architektur, moosbewachsene Geheimpfade, der unterirdische Palast, versteckte kleine Seen und Wasserfälle. Er spürte den tiefen Frieden, der dort herrschte, genoss die reine Luft und sein Herz sang.

`Und genau da wird unser Kind aufwachsen!` Sehnsucht ergriff nun das Herz des Elben und langsam ging er in das Dunkel der Hallen zurück. Als er an ihrer Tür vorbeikam, wollte er stehen bleiben und horchen, ob alles in Ordnung wäre. Doch Mägde niederen Ranges liefen bereits durch die Gänge und begannen ihre Arbeit - Legolas fühlte sich beobachtet. Umso angestrengter konzentrierte er sich auf jedes kleinste Geräusch, das aus ihrem Zimmer drang, als er langsam an ihrer Türe vorbeischritt. Doch außer regelmäßigen Atemzügen registrierte er nichts - beruhigt lenkte er seine Schritte zu seiner Kammer. Denn während er in den vergangenen Stunden den Brief geschrieben hatte, spürte er immer wieder ihr Befinden - das nicht gut war!

"Herein?" rief Eowyn fröhlich, als es an ihrer Türe klopfte. Als Fabienne ihren schwarzen Schopf durch die Türe steckte, lächelte sie bis über beide Ohren. "Wie geht es dir heute früh? Ich hoffe, etwas besser?" fragte Fabienne vorsichtig. "Oh, ja...mir geht es schon viel besser, danke!"

Fabienne verengte die Augen - Eowyn wirkte verändert. Ihre Augen glänzten und ihre Haut schien rosig und frisch. Und ihr Hals zeigte eine dunkle Stelle. "Eowyn...hast...hast du mit Herrn Ara...?!"

"Pst! Es muss nicht gleich ganz Rohan wissen, Fabienne. Wir...hatten eine Aussprache gehabt, letzte Nacht! Unseren Standpunkt vertreten, nichts weiter. Zufrieden?" Eowyn sah Fabienne mit großen Augen an, die nur eine Botschaft enthielten - SAG NIEMANDEM ETWAS!!!

"Keine Sorge, Eowyn. Meine Mund sei so schweigsam wie ein Grab!" lachte Fabienne die Schildmaid an und Eowyn warf sich ihr dankbar um den Hals. "Ich komme eigentlich, um dich um einen Gefallen zu bitten. Ich müsste mir nochmals ein Kleid borgen. Und bitte gib Eomer Bescheid, er solle sich nach dem Frühstück nicht sofort seinen Aufgaben widmen. Und du dich auch nicht...aber trag ein Halstuch!" lachte Fabienne sie an, nahm sich das Kleid ihrer Wahl aus dem Schrank und verschwand aus der Kammer, eine kichernde Eowyn zurücklassend, die weiterhin versuchte, ihre Mähne zu bändigen!

Fabienne drehte sich schwunghaft um sich selbst - das bodenlange schneeweiße Kleid wirbelte wie eine Welle um sie herum. Dabei war es von dünnem Stoff aber saß trotzdem fest und glatt an ihrem Körper. Es wirkte schlicht, runder Ausschnitt, enge Taille, Trompetenärmel, fließender langer Rockteil. Keinerlei Verzierung, keinerlei Schmuck - so wie sie es liebte!

Mit ihrem groben Holzkamm glättete sie ihre Mähne, die sie offen ihren Rücken hinunterwallen ließ. Nur zwei dünne Strähnen hielten ihr die Haare aus dem Gesicht, die sie mit einer einfachen Spange am Hinterkopf befestigte. Ihr einzigster Schmuck...

Dabei ignorierte sie den immer stärker werdenden Druck, der sich seit letzter Nacht kontinuierlich in ihr bemerkbar machte. Schon fast automatisch strich ihre Hand darüber, egal, ob es nun etwas bewirkte, oder nicht!

Sie würde gleich heiraten und ihre Nerven spielten langsam verrückt! Fabiennes` Pulsschlag beschleunigte sich mit jeder Minute, die sie näher an das Geschehen brachte - die Bauchschmerzen waren wie ihre eiskalten Hände ein Zeichen von Nervosität, so redete sie sich das jedenfalls ein! `Vorsichtshalber suche ich gleich die Heilerin auf, wenn die Zeremonie vorbei ist.` beschloss sie, als sie ans Fenster trat, um in den letzten Minuten vor der Hochzeit nochmals ihre Gedanken schweifen zu lassen - und um sich endlich zu beruhigen.

Legolas war so angespannt wie sein Bogen in der heftigsten Schlacht - es waren fast alle zum Frühstück versammelt und es sollte nicht mehr lange dauern, bis sie ihm das "Jawort" geben würde. Unbewusst strichen seine Hände nochmals über sein silbernes Hemd, nur zur Sicherheit, ob alles in Ordnung wäre. Doch der Elbenprinz sah wie immer nahezu perfekt aus.

Jedes Mal, wenn die Türen aufgingen, schlug sein Herz etwas schneller und seine Augen wollten endlich das sehen, wonach es ihnen verlangte - sie! Doch alsbald war die Tafel vollzählig. Man wartete noch ein paar Augenblicke auf Fabienne, doch sie erschien nicht. Legolas hatte bislang noch nichts gesagt, er wollte es erst nach dem Frühstück verkünden. Mit ihr zusammen.

"Nun, ich denke, wir haben lange genug auf unsere Waldläuferin gewartet. Lasst uns mit dem Frühstück beginnen, Männer!" Theoden hielt sein Weinkelch in der ausgestreckten Hand, der Tisch erhob sich und alle streckten ihre Gläser zur Mitte. Dann wurde getrunken.

Dabei herrschte Totenstille im Raum...bis Aragorns` Augenwinkel auf etwas aufmerksam wurden. Legolas stand noch immer mit der ausgestreckten Hand da, trank aber nicht...seine Hand, sonst so ruhig, zitterte und der Wein begann zu schwanken. Plötzlich rutschte das Glas aus seiner Hand, fiel in Zeitlupe hinunter und zerriss mit hohem Klirren auf dem Steinfussboden die Stille. Dunkler Rotwein ergoss sich auf dem Boden und die Männer starrten entgeistert den Elben an.

Dieser war so weiß wie die Wand und seine Augen waren schreckgeweitet. "Fabienne..." entfuhr es ihm leise, dann machte er auf dem Absatz kehrt, floh zur Türe und warf sich mit aller Kraft dagegen. Dann rannte er wie der Wind durch die Gänge davon... Aragorn und Gimli blinzelten sich erschrocken an, dann fiel ihre Trance ab und sofort hefteten sie sich hart an seine Fersen, den empörten Rufen Theodens` nicht Folge leistend.

Legolas rannte so schnell wie er konnte, doch ihm kam es so vor, als bewege er sich mit Eisenschuhen. Er kam einfach nicht vorwärts und verzweifelt kämpfte er dagegen an. Er spürte ihre Schmerzen, er spürte ihre Verzweiflung und ihre Stimme wimmerte in seinem Kopf!

Nackte Angst ergriff den Elben, als die ersten Mägde schreiend auf ihn zugestürzt kamen, mit blutigen Händen und wild gestikulierenden Gesten. Und je näher er ihrer Kammer kam, desto mehr Frauen wurden es...