Lieber Draco,
Mir hat unser Treffen in der Muggelbibliothek sehr gut gefallen. Ich möchte dir dafür danken, dass du es vorgeschlagen hast, und dass du gekommen bist. Es war eine kurze Zeit in der ich mit dir unbeschwert gerdet habe. Ich habe mich dabei sehr wohl gefühlt. Mir hat es gefallen. Danke.
Nun, das Treffen hat in der Tat, viele Fragen offen gelassen. Das Wichtigste jedoch war, dass ich mich von dir verstanden gefühlt habe. Du scheinst zu verstehen, was ich dir geschildert habe. Und genau deswegen, möchte ich dir hier aufschreiben, wofür in der Mittagspause keine Zeit blieb.
Du magst mich, vor unserem Treffen, für ein normales Mädchen gehalten haben. Dieser Eindruck mag im prinzip nicht falsch sein – es gibt allerdings einen bedeutenden Unterschied zwischen mir und der normierten Masse.
Der eigentliche Unterschied ist, dass ich eben nicht Teil der Masse bin. Ich bin wie ich bin - ich sehe mich als Individuum, dass seinen eigenen Weg zu gehen versucht. Ich sehe mich als Einzelne, die alleine durch die Schulzeit wandert und ihren eigenen Weg suchen muss. Das macht mich zu einer Einzelkämpferin - und jemand der alleine durch sein Leben kämpft, ist stark und schwach zugleich. Stark, in der Hinsicht, als dass ich mich keiner Ideologie oder geltenden Meinung anschließen muss, stark, weil ich meine eigene Meinung habe. Aber ich bin auch schwach, ich bin allein. Verzweifelt in der Verlassenheit, fern von menschlicher Nähe. Ich mache diesen, mir eigen gewordenen Zustand, niemandem zum Vorwurf, ich habe ihn schließlich selbst so geschaffen. Ich habe gelernt ihn zu tragen und zu ertragen - doch es wird zunehmend härter, zunehmend schwerer, unerträglicher.
Wchtig ist, dass diese Einsamkeit, in der ich nun eine ganze Zeit lebe, eher geistig ist. Ich bin körperlich gesehen immer mitten unter Menschen. Ich sitze zusammen mit den anderen an einem Tisch, spreche zuweilen sogar mit Ihnen. Ich habe sogar innerhalb der letzten zwei Jahre einihe Jungen gehabt, mit denen ich zusammen war.
Zuvor habe ich 4 Jahre lang immer den gleichen Jungen geliebt – habe ihm das jedoch nie gesagt und es ist nie etwas zwischen uns gewesen. Ich habe in der letzten Zeit oft über die Liebe zu diesem Jugen nachgedacht, dabei musste ich mir letzendlich eingestehen, dass ich ihn nie wirklich geliebt habe. Es war eine bloße Wunschvorstellung. Es war ein bloßes Sehnen danach, teil einer Gesellschaft zu sein. Es war der Wunsch danach, so zu sein wie alle. Aber ich kann nicht so sein wie alle.
Es hatte lange gedauert, bis ich mir das eingestehen konnte. Und schließlich musste ich feststellen, dass auch die Beziehungen die ich in den letzten beiden Jahren gehabt habe, nur der Versuch waren, aus der gesitigen Einsamkeit in die Mitte einer Gemeinschaft zu fliehen. Ich habe alle mit denen ich zusammen war betrogen, weil ich sie nur benutzt habe, mir selbst etwas vorzuspielen. Aber ich habe mich vorallen selbst betroegn. Ich bin nicht dazu gemacht, Teil einer Gemeinschaft zu sein. Ich bin ein Individuum, vielleicht gesellschaftsunfähig, auf jeden Fall anpassungsunfähig, das seinen eigenen Weg sucht und braucht. Es resultiert aus dieser Begebenheit, dass ich meine Einsamkeit nicht durch Gesellschaft überwinden kann. Aber as hat das alles mit dir zu tun?
Ehrlich gesagt, so recht weiß ich es auch nicht. Aber wenn ich aus all dem Denken dieses Sommers etwas gelernt habe, so ist es, dass ich auf mein Gefühl hören muss, um aus der Einsamkeit zu fliehen. Ich muss in mich hören, mein gefühl finden und ihm das Steuer überreichen. Meine Gedanken sind unfähig dazu. Und eben dieses Gefühl, treibt mich dazu, dir dies alles mitzuteieln. Es ist ein dumpfes, ziehendes Gefühl, das ich seit einiger Zeit habe. Es ist mal deutlich, mal nicht - aber mir kommt es immer deutlicher und kräftiger vor, wenn ich an dich denke. Es ist nicht wirklich schmerzhaft oder tut weh. Dieses Gefühl ist einfach seltsam, ein bisschen unangenehm, aber dann auch in einer Weise angenehm.
Und da ist etwas. Ich sehe - oder ich phantasiere eher - die Chance, mich aus dieser verfluchten Einsamkeit ein Stück weit löse. Ich glaube, ich habe eine echte Chance, meinen Zustand zu ändern. Auch wenn es reine Utopie sein mag - immerhin. Ich fühle mich sicher, ich fühle, dass du mich verstehst. Es ist das, was in mir tatsächlich dieses Gefühl der ,neuen Chance' ausmacht - es gibt jemanden, der mir zuhört und der mich wahrscheinlich versteht. Darum schreibe ich diesen Brief -
Ich fand gerade deswegen unser Treffen in der Muggelbibliothek sehr schön - aber zu kurz. Ich würde mich frueen, wenn du noch zu einem Treffen bereit wärst - an einem Termin, an dem wir nicht unter Zeitdruck stehen. Mir fallen spontan dazu eigentlich zwei Möglichkeiten ein. Wir treffen uns abends in der Muggelbibliothek - das wäre bestimmt nett. Die andere Möglichkeit wäre, dass wir uns kommenden Samstag um ca. 10 Uhr im Garten treffen - dort wo wir uns letztens begegnet sind. Ich würde diese Möglichkeit vorziehen, da wir den ganzen Tag hätten. Genügend ruhig wäre es auch, da die anderen in Hogmeals sein dürften. Allein, ich weiß nicht ob du dann möchtest?
Naja, wie gesagt, würde mich freuen, wenn du Lust hättest und Zeit finden würdest, dass wir einmal einen Abend bzw. eine Tag miteinander verbringen. Es ist eigentlich unwichtig, was wir machen, Hauptsache wir können miteinander reden - ohne Zeitdruck.
Vielleicht kommt dir dieser Brief naiv vor, ich weiß allerdings nicht, wie ich ihn hätte anders formulieren können. Gib mir Bescheid, wie und ob du Lust hast, zu kommen. Ich zähle auf dich.
H.D.L.
Ginny
21. August
Liebe Ginny
Auch ich habe unser kleines, kurzes Zusammentreffen in der Muggelbibliothek genießen können. Ich bin morgen um 10 Uhr da!
Es ist auch für mich nicht einfach, über meine Gefühle und Empfindungen in dieser Richtung zu schreiben oder sie zu erklären. Es ist in der Tat so, als könnte ich dich verstehen - ja, ich glaube ich verstehe, was du meinst und beschreibst, wenn du sagst, dass du allein bist. Ich halte dich nicht für ein gewöhnliches Mädchen - dazu hast du (auf mir unbeschreibliche und unerklärliche Weise) in mir zu viel bewegt. Ich halte dich allein für das was du bist - Ginny Weasley.
Früher war für diesen Namen, zugegebener Maßen, eine gewisse negative Einstellung in meinem Kopf reserviert. Ich mochte alles nicht, was mit diesem Namen ,Weasley' in Zusammenhang gebracht werden konnte. Und dann bin ich diesen Abend durch den Flur gegangen. Da wurde mir bewusst, wen ich da hasse - ich konnte dir nicht in die Augen sehen und dich dabei hassen. Das habe ich an diesem Abend gemerkt. Mein Hass war eine bloße Gefolgschaft gegenüber meinem Vater gewesen. Doch das ist jetzt vorbei.
Vielleicht kann ich dir Sonntag mehr erzählen, fast zwei Wochen nach der ersten Begegnung. Ich freue mich aufrichtig auf diesen Tag.
Danke – Draco
Mir hat unser Treffen in der Muggelbibliothek sehr gut gefallen. Ich möchte dir dafür danken, dass du es vorgeschlagen hast, und dass du gekommen bist. Es war eine kurze Zeit in der ich mit dir unbeschwert gerdet habe. Ich habe mich dabei sehr wohl gefühlt. Mir hat es gefallen. Danke.
Nun, das Treffen hat in der Tat, viele Fragen offen gelassen. Das Wichtigste jedoch war, dass ich mich von dir verstanden gefühlt habe. Du scheinst zu verstehen, was ich dir geschildert habe. Und genau deswegen, möchte ich dir hier aufschreiben, wofür in der Mittagspause keine Zeit blieb.
Du magst mich, vor unserem Treffen, für ein normales Mädchen gehalten haben. Dieser Eindruck mag im prinzip nicht falsch sein – es gibt allerdings einen bedeutenden Unterschied zwischen mir und der normierten Masse.
Der eigentliche Unterschied ist, dass ich eben nicht Teil der Masse bin. Ich bin wie ich bin - ich sehe mich als Individuum, dass seinen eigenen Weg zu gehen versucht. Ich sehe mich als Einzelne, die alleine durch die Schulzeit wandert und ihren eigenen Weg suchen muss. Das macht mich zu einer Einzelkämpferin - und jemand der alleine durch sein Leben kämpft, ist stark und schwach zugleich. Stark, in der Hinsicht, als dass ich mich keiner Ideologie oder geltenden Meinung anschließen muss, stark, weil ich meine eigene Meinung habe. Aber ich bin auch schwach, ich bin allein. Verzweifelt in der Verlassenheit, fern von menschlicher Nähe. Ich mache diesen, mir eigen gewordenen Zustand, niemandem zum Vorwurf, ich habe ihn schließlich selbst so geschaffen. Ich habe gelernt ihn zu tragen und zu ertragen - doch es wird zunehmend härter, zunehmend schwerer, unerträglicher.
Wchtig ist, dass diese Einsamkeit, in der ich nun eine ganze Zeit lebe, eher geistig ist. Ich bin körperlich gesehen immer mitten unter Menschen. Ich sitze zusammen mit den anderen an einem Tisch, spreche zuweilen sogar mit Ihnen. Ich habe sogar innerhalb der letzten zwei Jahre einihe Jungen gehabt, mit denen ich zusammen war.
Zuvor habe ich 4 Jahre lang immer den gleichen Jungen geliebt – habe ihm das jedoch nie gesagt und es ist nie etwas zwischen uns gewesen. Ich habe in der letzten Zeit oft über die Liebe zu diesem Jugen nachgedacht, dabei musste ich mir letzendlich eingestehen, dass ich ihn nie wirklich geliebt habe. Es war eine bloße Wunschvorstellung. Es war ein bloßes Sehnen danach, teil einer Gesellschaft zu sein. Es war der Wunsch danach, so zu sein wie alle. Aber ich kann nicht so sein wie alle.
Es hatte lange gedauert, bis ich mir das eingestehen konnte. Und schließlich musste ich feststellen, dass auch die Beziehungen die ich in den letzten beiden Jahren gehabt habe, nur der Versuch waren, aus der gesitigen Einsamkeit in die Mitte einer Gemeinschaft zu fliehen. Ich habe alle mit denen ich zusammen war betrogen, weil ich sie nur benutzt habe, mir selbst etwas vorzuspielen. Aber ich habe mich vorallen selbst betroegn. Ich bin nicht dazu gemacht, Teil einer Gemeinschaft zu sein. Ich bin ein Individuum, vielleicht gesellschaftsunfähig, auf jeden Fall anpassungsunfähig, das seinen eigenen Weg sucht und braucht. Es resultiert aus dieser Begebenheit, dass ich meine Einsamkeit nicht durch Gesellschaft überwinden kann. Aber as hat das alles mit dir zu tun?
Ehrlich gesagt, so recht weiß ich es auch nicht. Aber wenn ich aus all dem Denken dieses Sommers etwas gelernt habe, so ist es, dass ich auf mein Gefühl hören muss, um aus der Einsamkeit zu fliehen. Ich muss in mich hören, mein gefühl finden und ihm das Steuer überreichen. Meine Gedanken sind unfähig dazu. Und eben dieses Gefühl, treibt mich dazu, dir dies alles mitzuteieln. Es ist ein dumpfes, ziehendes Gefühl, das ich seit einiger Zeit habe. Es ist mal deutlich, mal nicht - aber mir kommt es immer deutlicher und kräftiger vor, wenn ich an dich denke. Es ist nicht wirklich schmerzhaft oder tut weh. Dieses Gefühl ist einfach seltsam, ein bisschen unangenehm, aber dann auch in einer Weise angenehm.
Und da ist etwas. Ich sehe - oder ich phantasiere eher - die Chance, mich aus dieser verfluchten Einsamkeit ein Stück weit löse. Ich glaube, ich habe eine echte Chance, meinen Zustand zu ändern. Auch wenn es reine Utopie sein mag - immerhin. Ich fühle mich sicher, ich fühle, dass du mich verstehst. Es ist das, was in mir tatsächlich dieses Gefühl der ,neuen Chance' ausmacht - es gibt jemanden, der mir zuhört und der mich wahrscheinlich versteht. Darum schreibe ich diesen Brief -
Ich fand gerade deswegen unser Treffen in der Muggelbibliothek sehr schön - aber zu kurz. Ich würde mich frueen, wenn du noch zu einem Treffen bereit wärst - an einem Termin, an dem wir nicht unter Zeitdruck stehen. Mir fallen spontan dazu eigentlich zwei Möglichkeiten ein. Wir treffen uns abends in der Muggelbibliothek - das wäre bestimmt nett. Die andere Möglichkeit wäre, dass wir uns kommenden Samstag um ca. 10 Uhr im Garten treffen - dort wo wir uns letztens begegnet sind. Ich würde diese Möglichkeit vorziehen, da wir den ganzen Tag hätten. Genügend ruhig wäre es auch, da die anderen in Hogmeals sein dürften. Allein, ich weiß nicht ob du dann möchtest?
Naja, wie gesagt, würde mich freuen, wenn du Lust hättest und Zeit finden würdest, dass wir einmal einen Abend bzw. eine Tag miteinander verbringen. Es ist eigentlich unwichtig, was wir machen, Hauptsache wir können miteinander reden - ohne Zeitdruck.
Vielleicht kommt dir dieser Brief naiv vor, ich weiß allerdings nicht, wie ich ihn hätte anders formulieren können. Gib mir Bescheid, wie und ob du Lust hast, zu kommen. Ich zähle auf dich.
H.D.L.
Ginny
21. August
Liebe Ginny
Auch ich habe unser kleines, kurzes Zusammentreffen in der Muggelbibliothek genießen können. Ich bin morgen um 10 Uhr da!
Es ist auch für mich nicht einfach, über meine Gefühle und Empfindungen in dieser Richtung zu schreiben oder sie zu erklären. Es ist in der Tat so, als könnte ich dich verstehen - ja, ich glaube ich verstehe, was du meinst und beschreibst, wenn du sagst, dass du allein bist. Ich halte dich nicht für ein gewöhnliches Mädchen - dazu hast du (auf mir unbeschreibliche und unerklärliche Weise) in mir zu viel bewegt. Ich halte dich allein für das was du bist - Ginny Weasley.
Früher war für diesen Namen, zugegebener Maßen, eine gewisse negative Einstellung in meinem Kopf reserviert. Ich mochte alles nicht, was mit diesem Namen ,Weasley' in Zusammenhang gebracht werden konnte. Und dann bin ich diesen Abend durch den Flur gegangen. Da wurde mir bewusst, wen ich da hasse - ich konnte dir nicht in die Augen sehen und dich dabei hassen. Das habe ich an diesem Abend gemerkt. Mein Hass war eine bloße Gefolgschaft gegenüber meinem Vater gewesen. Doch das ist jetzt vorbei.
Vielleicht kann ich dir Sonntag mehr erzählen, fast zwei Wochen nach der ersten Begegnung. Ich freue mich aufrichtig auf diesen Tag.
Danke – Draco
