Der Tag der größten Erfüllung ging auf seine letzte Stunde zu. Der Mond schien hell auf Ginnys Bett, klar und deutlich sah man die stille Natur vor der Fenster. Eine schwarze Decke hatte sich über die Burg zu Hogwarts gelegt und hatte alle Gedanken, Zauber und Gefühle in den Schlaf gezwungen. Nur Ginny und ihre Liebe zu Draco schien noch mit dem hellen Mond zu wachen und durchdrang das schwarze Nichts der Nacht.
Ginny lag wach auf ihrem Kissen und starrte aus dem Fenster, glücklich über das was heute geschehen war. Endlich hatte sie ein Ziel erreicht, erreicht was zu erreichen war. Hatte das erreicht, was sie erreichen wollte. Es war ein schönes Gefühl, angekommen zu sein. Eine Baierre niedergerissen zu haben, eine Grenze überschritten und geöffnet zu haben – einfach am Ziel zu sein. Es gab ihr viel Kraft.
Ginny lag nur einfach da, genoss die Atemzüge des Tages, spürte die innere Ruhe und die neue innere Stärke, die nun endlich Einzug in sie Erhalten hatte. Mit geschlossenen Augen lies sie noch einmal alle Bilder und Eindrücke an sich vorbeiziehen. Alles noch einmal. Wie wunderbar dieser Tag doch gewesen war, wie verheißungsvoll er begonnen hatte und wie schön er ausgeklungen war.
Die Zukunft, dass heißt die neue Zukunft, hatte zu Tagen begonnen. Was die nächsten Tage bringen würden war unausdenklich. Sie wusste, das eine schöne Zeit sich ankündigte. Sie wusste, dass eine neue Welt sich auf getan hatte. Sie wusste, dass sie ihn liebte. Ginny lächelte in sich hinein und sprach noch einmal jene Worte, die ihr die neue Welt eröffnet hatten. „Ich liebe dich!"
Beglückt sagte sie es mehrere Male. Flüsterte die Worte des Glücks vor sich her! Bis sie in langen Zügen atmend, selig liebend und in voller Erfüllung in die süßen Träume der Nacht entschlief.
In der Tat waren die folgenden Tage die schönsten, verträumtesten und liebevollsten Tage, die Ginny bewusst erlebt hatte. In heimlichen Treffen in Bibliothek, in Gärten und auf den Gängen konnte sie Glück aus dem Topf schöpfen, der nur wahren Liebenden zugänglich ist. Es war nicht zählbar, wie oft sie sich trafen, wie oft sie sich küssten. Alles was zählte war die Liebe. Ginny konnte alles noch garnicht so recht glauben. Sie spürte aber alles so deutlich, dass sie das Glück in vollen Zügen zu sich nehmen konnte. Alles passte so gut. Es war real. Die Liebe war echt – und Draco war auch echt.
Die Liebe zu Draco und die Liebe die Draco ihr entgegen brachte war so tief, so innig, das man sie wohl beneiden konnte. Ginny kannte nun die Vollkommenheit des Glückes, die nur wenige wirklich kennen. Die Lebensfäden der beiden hatten sich an jenem besagtem Augustsamstag endgültig verknotet, wahrscheinlich sind sie ein einziger Faden geworden – bis zu ihrem Ende.
Man möchte die beiden um die Innigkeit ihrer Liebe und um die Vollkommenheit ihres Glückes beneiden. Und jener Samstag war zweifelsohne einer der glücklichsten Tage – wenn nicht der glücklichste – den die beiden je erlebt hatten. Doch es hing der dunkle Vorhang des Schweigens und des Geheimnisses über ihrer Liebe. Die Lieben hatten einen stillschweigenden Pakt geschlossen, keinem Dritten von der Liebe zu erzählen. Das Schweigen war im Anfang der Garant der Ungestörtheit, doch die Tage dieser Ungestörtheit waren gezählt.
Draco war in der 7. Klasse und damit stand er vor der Entscheidung, wie sein Leben weiterzugehen hatte. Am 26. August schließlich erhielt Draco von seinem Vater einen Brief, der ihn daran erinnerte, dass es nun Probleme gab, die er zu lösen hatte. Wie war das weitere Leben mit Ginny zu gestalten? Der Vater teilte dem Sohn mit – gefragt wurde er nicht, - dass der Vater einen Platz an der roten Universität zu Leningrad besorgt hatte. Die rote Universität sei eine der Universitäten, die noch nicht von diesem Muggelwahn befallen sei – die Moskauer Regierung wisse nichts von der Existenz dieser Universität. Draco war kreidebleich, als er den Brief am Frühstückstisch las. Ihm wurde nun bewusst, dass er für Lord Voldemort arbeiten sollte – gegen jene Menschen, die Muggel mochten, gegen die Muggel selbst, gegen jenen Max Frisch, der das Buch geschrieben hatte, gegen Proffesor Snape, der die Totenesser verlassen hatte und – gegen Ginny Weasley.
Draco hatte die beschwörenden Worte seines Vaters noch deutlich in den Ohren „Wer nicht für uns ist, ist gegen uns!" Somit war er, Draco Malfoy, gegen alle! Ein unerträglicher Gewissenskonflikt beschwor sich in ihm herauf. Wie einseitig sie doch alle dachten. Wie einseitig doch die Realität war.
Er ging in der Mittagspause zu Ginny und zeigte ihr den Brief und erklärte ihr was es bedeutete. Sie blickten ihn still und geschockt an. Nur langsam kamen ihr die Wort über die Lippen. „Was soll ich dazu sagen, Draco. Irgendwie musste dieser Konflikt kommen – wir sind aus verschiedenen Lagern, verschiedenen Häusern. Unsere Väter sind Erzfeinde. Wir müssen, das Schweigen brechen, damit alle wissen, dass wir das nicht dulden. Es ist die größte Herausforderung der sich unsere Liebe stellen muss. Aber ich werde zu dir halten – auf mich kannst du vertrauen!"
Draco wusste wie klug diese Worte waren, aber es half nichts. Er musste sich entscheiden und konnte es doch nicht. Ginny erzählte ihm, dass ihre Mutter in vier Tagen Hogwarts besuchen würde und bis zum ersten September bleiben würde. Sie wisse, dass ihre Mutter etwas merken würde – sie merke alles. Alles verlangte nach einer Lösung, aber man fand keine. Die Zeit schlief nicht.
Abend vier Tage später sah alles schon anders aus. Die Wahrheit drängte nun ans Licht. Es war später Abend, als Ginny und Draco sich trafen. Ute – eine Hufflepuffschülerin – hatte sie vermutlich heute Mittag beobachtet. Im hellen Mondschein flackerte der Schatten der Bäume über die Nacht, als Ginny auf Draco zuging. Sie umarmte und küsste ihn kurz, ehe die beiden Arm in Arm weiter gingen.
„Und?" fing Draco vorsichtig an. Ihr Mutter hatte noch nichts bemerkt und Ute schien zu schweigen, aber wie lange noch. Ginny wusste, dass es keinen Ausweg gab. Irgendwann müsste sie nicht nur sich, sondern auch ihrer Umgebung die Liebe gestehen. Die Liebe, die die Umwelt nicht akzeptieren würde. Sie sah Draco traurig in die Augen und wusste, dass es ihm schwer fallen würde.
„Draco -" begann sie langsam „es hat keinen Sinn, eine Beziehung zu führen, in der man immer vor der Umwelt fliehen muss. Es hat keinen Sinn seine Liebe zu verstecken. Für einen kurzen Zeitraum mag es gut und legitim sein, um die Liebe zu schützen und zu stärken. Aber jetzt ist der Zeitpunkt, da wir es allen zeigen müssen, ehe sie es über jemand anderes erfahren. Ich weiß, dass es dir schwer fallen wird. Ich weiß, dass es mir schwer fallen wird. Aber es muss sein. Wir müssen den Kampf beginnen und der Wahrheit in die Augen sehen."
Draco erschrak. Er ahnte was Ginny wollte und schwieg. Ginny fuhr fort. „Morgen ist der Maskenball in der großen Halle. Ich vermute, du hast noch keine Partnerin – ich habe auch keinen Partner. Also lass uns zusammen gehen. Dann können wir bis um halb zwölf, noch einmal den Abschied von der Ungestörtheit nehmen. Danach müssen wir es allen zeigen."
Draco zitterte beim bloßen Gedanken daran. Aber er wusste, dass es keinen anderen Ausweg gab. Deshalb stimmte er zu.
Ginny lag wach auf ihrem Kissen und starrte aus dem Fenster, glücklich über das was heute geschehen war. Endlich hatte sie ein Ziel erreicht, erreicht was zu erreichen war. Hatte das erreicht, was sie erreichen wollte. Es war ein schönes Gefühl, angekommen zu sein. Eine Baierre niedergerissen zu haben, eine Grenze überschritten und geöffnet zu haben – einfach am Ziel zu sein. Es gab ihr viel Kraft.
Ginny lag nur einfach da, genoss die Atemzüge des Tages, spürte die innere Ruhe und die neue innere Stärke, die nun endlich Einzug in sie Erhalten hatte. Mit geschlossenen Augen lies sie noch einmal alle Bilder und Eindrücke an sich vorbeiziehen. Alles noch einmal. Wie wunderbar dieser Tag doch gewesen war, wie verheißungsvoll er begonnen hatte und wie schön er ausgeklungen war.
Die Zukunft, dass heißt die neue Zukunft, hatte zu Tagen begonnen. Was die nächsten Tage bringen würden war unausdenklich. Sie wusste, das eine schöne Zeit sich ankündigte. Sie wusste, dass eine neue Welt sich auf getan hatte. Sie wusste, dass sie ihn liebte. Ginny lächelte in sich hinein und sprach noch einmal jene Worte, die ihr die neue Welt eröffnet hatten. „Ich liebe dich!"
Beglückt sagte sie es mehrere Male. Flüsterte die Worte des Glücks vor sich her! Bis sie in langen Zügen atmend, selig liebend und in voller Erfüllung in die süßen Träume der Nacht entschlief.
In der Tat waren die folgenden Tage die schönsten, verträumtesten und liebevollsten Tage, die Ginny bewusst erlebt hatte. In heimlichen Treffen in Bibliothek, in Gärten und auf den Gängen konnte sie Glück aus dem Topf schöpfen, der nur wahren Liebenden zugänglich ist. Es war nicht zählbar, wie oft sie sich trafen, wie oft sie sich küssten. Alles was zählte war die Liebe. Ginny konnte alles noch garnicht so recht glauben. Sie spürte aber alles so deutlich, dass sie das Glück in vollen Zügen zu sich nehmen konnte. Alles passte so gut. Es war real. Die Liebe war echt – und Draco war auch echt.
Die Liebe zu Draco und die Liebe die Draco ihr entgegen brachte war so tief, so innig, das man sie wohl beneiden konnte. Ginny kannte nun die Vollkommenheit des Glückes, die nur wenige wirklich kennen. Die Lebensfäden der beiden hatten sich an jenem besagtem Augustsamstag endgültig verknotet, wahrscheinlich sind sie ein einziger Faden geworden – bis zu ihrem Ende.
Man möchte die beiden um die Innigkeit ihrer Liebe und um die Vollkommenheit ihres Glückes beneiden. Und jener Samstag war zweifelsohne einer der glücklichsten Tage – wenn nicht der glücklichste – den die beiden je erlebt hatten. Doch es hing der dunkle Vorhang des Schweigens und des Geheimnisses über ihrer Liebe. Die Lieben hatten einen stillschweigenden Pakt geschlossen, keinem Dritten von der Liebe zu erzählen. Das Schweigen war im Anfang der Garant der Ungestörtheit, doch die Tage dieser Ungestörtheit waren gezählt.
Draco war in der 7. Klasse und damit stand er vor der Entscheidung, wie sein Leben weiterzugehen hatte. Am 26. August schließlich erhielt Draco von seinem Vater einen Brief, der ihn daran erinnerte, dass es nun Probleme gab, die er zu lösen hatte. Wie war das weitere Leben mit Ginny zu gestalten? Der Vater teilte dem Sohn mit – gefragt wurde er nicht, - dass der Vater einen Platz an der roten Universität zu Leningrad besorgt hatte. Die rote Universität sei eine der Universitäten, die noch nicht von diesem Muggelwahn befallen sei – die Moskauer Regierung wisse nichts von der Existenz dieser Universität. Draco war kreidebleich, als er den Brief am Frühstückstisch las. Ihm wurde nun bewusst, dass er für Lord Voldemort arbeiten sollte – gegen jene Menschen, die Muggel mochten, gegen die Muggel selbst, gegen jenen Max Frisch, der das Buch geschrieben hatte, gegen Proffesor Snape, der die Totenesser verlassen hatte und – gegen Ginny Weasley.
Draco hatte die beschwörenden Worte seines Vaters noch deutlich in den Ohren „Wer nicht für uns ist, ist gegen uns!" Somit war er, Draco Malfoy, gegen alle! Ein unerträglicher Gewissenskonflikt beschwor sich in ihm herauf. Wie einseitig sie doch alle dachten. Wie einseitig doch die Realität war.
Er ging in der Mittagspause zu Ginny und zeigte ihr den Brief und erklärte ihr was es bedeutete. Sie blickten ihn still und geschockt an. Nur langsam kamen ihr die Wort über die Lippen. „Was soll ich dazu sagen, Draco. Irgendwie musste dieser Konflikt kommen – wir sind aus verschiedenen Lagern, verschiedenen Häusern. Unsere Väter sind Erzfeinde. Wir müssen, das Schweigen brechen, damit alle wissen, dass wir das nicht dulden. Es ist die größte Herausforderung der sich unsere Liebe stellen muss. Aber ich werde zu dir halten – auf mich kannst du vertrauen!"
Draco wusste wie klug diese Worte waren, aber es half nichts. Er musste sich entscheiden und konnte es doch nicht. Ginny erzählte ihm, dass ihre Mutter in vier Tagen Hogwarts besuchen würde und bis zum ersten September bleiben würde. Sie wisse, dass ihre Mutter etwas merken würde – sie merke alles. Alles verlangte nach einer Lösung, aber man fand keine. Die Zeit schlief nicht.
Abend vier Tage später sah alles schon anders aus. Die Wahrheit drängte nun ans Licht. Es war später Abend, als Ginny und Draco sich trafen. Ute – eine Hufflepuffschülerin – hatte sie vermutlich heute Mittag beobachtet. Im hellen Mondschein flackerte der Schatten der Bäume über die Nacht, als Ginny auf Draco zuging. Sie umarmte und küsste ihn kurz, ehe die beiden Arm in Arm weiter gingen.
„Und?" fing Draco vorsichtig an. Ihr Mutter hatte noch nichts bemerkt und Ute schien zu schweigen, aber wie lange noch. Ginny wusste, dass es keinen Ausweg gab. Irgendwann müsste sie nicht nur sich, sondern auch ihrer Umgebung die Liebe gestehen. Die Liebe, die die Umwelt nicht akzeptieren würde. Sie sah Draco traurig in die Augen und wusste, dass es ihm schwer fallen würde.
„Draco -" begann sie langsam „es hat keinen Sinn, eine Beziehung zu führen, in der man immer vor der Umwelt fliehen muss. Es hat keinen Sinn seine Liebe zu verstecken. Für einen kurzen Zeitraum mag es gut und legitim sein, um die Liebe zu schützen und zu stärken. Aber jetzt ist der Zeitpunkt, da wir es allen zeigen müssen, ehe sie es über jemand anderes erfahren. Ich weiß, dass es dir schwer fallen wird. Ich weiß, dass es mir schwer fallen wird. Aber es muss sein. Wir müssen den Kampf beginnen und der Wahrheit in die Augen sehen."
Draco erschrak. Er ahnte was Ginny wollte und schwieg. Ginny fuhr fort. „Morgen ist der Maskenball in der großen Halle. Ich vermute, du hast noch keine Partnerin – ich habe auch keinen Partner. Also lass uns zusammen gehen. Dann können wir bis um halb zwölf, noch einmal den Abschied von der Ungestörtheit nehmen. Danach müssen wir es allen zeigen."
Draco zitterte beim bloßen Gedanken daran. Aber er wusste, dass es keinen anderen Ausweg gab. Deshalb stimmte er zu.
