Disclaimer: Nix mir. Und Punkt. Nur die Idee, von der ich noch garnich weiß, ob´s klappt...
Das hier ist jetzt vollkommen anders, als das alte...also: LESEN! :-)
~* Kapitel 3: Erinnerungen *~
Harry erwachte in einen heißen Mittag hinein.
Die Sonne stand brütend im Zimmer. Seltsam frei und unberührt fühlte er sich, als er aufstand, um ein wenig frische Luft hereinzulassen. Es war, als habe etwas im Schlaf seine Sorgen und seine Trauer von ihm genommen. Sein Leben war wieder da. Und es fühlte sich an wie etwas, das er kannte, etwas, das vorher gewesen war – vorher...bevor all das gewesen war, was ihn nun verlassen haben musste...
Er stand am Fenster und sah hinaus in den Tag. Der Garten erstreckte sich bis zum Horizont, doch der lag nicht weit entfernt.
Etwas wie Trauben, nur viel größer, hing an den Bäumen direkt unter ihm. Es sah überreif aus, doch Harry traute der Sache nur so weit, dass er sich fast sicher war, dass diese Dinger mehr als nur Durchfall verursachen würden.
Alles hier war bösartig.
Der Efeu schlummerte etwas tiefer an der Wand ruhig vor sich hin. Er regte sich ab und an, wenn sich eine der Fliegen, die um seine Knospen kreisten, auf ihm niederließ, sah aber ansonsten nicht weiter beunruhigend aus.
Gedankenverloren sah Harry in das Geäst der dunklen Bäume, die unter ihm und vor ihm lagen und lauschte dem fremdartigen Surren, dessen Urheber er noch immer nicht entdecken konnte.
Bis spät in die Nacht war er gestern bei Lupin gewesen. Remus. Darauf hatten sie sich geeinigt.
Sie hatten nicht viel geredet, doch es hatte beiden geholfen. Remus´ Schmerz war für Harry unbegreiflich groß. Aber obwohl der Werwolf so sehr in Trauer um seinen Freund war, dass sein eigenes Leben total aus der Spur geraten war, konnte er doch noch Harry Kraft geben und ihm Mut machen. In diesen Stunden hatte Harry bemerkt, wie stark Remus war und er hatte begriffen, dass für einen Werwolf nicht nur der Tod, sondern das Leben an sich Schmerz bedeutete.
Harry tat es gut, jemanden zu haben, der ihn verstand.
Die langen Ferienwochen bei den Dursleys waren wohl seine bisher schwersten gewesen. Er erinnerte sich an den Tag, an dem er nicht hatte aus dem Bett kommen wollen. Nachts hatte ein Alptraum den anderen gejagt und auch noch bei Tageslicht fühlte er sich gehetzt und beobachtet. Bis zum Nachmittag hatte er in die Decke eingerollt auf seinem Bett gelegen. Er hatte nicht aufstehen wollen, weil er gewusst hatte, was kommen würde.
Schon seit er wieder im Ligusterweg war, hatten ihn die Dursleys mit seltsamen Blicken bedacht, die ungemein siegessicher wirkten.
Dann, an diesem Tag, erst vier Wochen nach Harry´s Rückkehr, war es rausgekommen.
Am Frühstückstisch hatte Vernon Dursley Harry plötzlich angesprochen:
„Und...*mampf*...und.hmmpfhmpf...was ischnu mit deinem kriminellen Obdachlosen?!"
Obdachlos...? Harry hatte einige Sekunden gebraucht, um zu begreifen, dass sein Onkel sich von Vorurteilen ernährte und von wem er sprach.
„Was soll mit dem sein? ...falls du meinen Paten meinst..." Harry hatte schnell geantwortet, wie er es aus der üblichen Anti-Haltung heraus gewohnt war, die er sich bei seinen Verwandten in den letzten Jahren angewöhnt hatte. Doch im nächsten Moment war ihm bewusst geworden, was er gesagt hatte. Natürlich war es nichts Besonderes gewesen, doch in seinem Kopf war in diesem Moment Sirius lebendig gewesen. Er hatte einfach nicht daran gedacht, dass es ihn nicht mehr gab.
„Isch..mhmpf...hab in den Nachrichten gehört, dass er abgenippelt sein soll?"
Ein gehässiges Grinsen hatte sich bei diesen Worten gleichmäßig wie die angeschmolzene Butter auf Dudley´s Brötchen in Vernon´s Gesicht verteilt.
Harry konnte sich an den hässlichen Streit, den diese Worte nach sich gezogen hatten, nicht mehr im Detail erinnern. Schon damals war es in rauschender Wut an ihm vorbeigezogen.
Mit einem Blick in seine rechte Handfläche, in der sich einige frische, feine Narben abzeichneten, kam die Erinnerung an das Ende der heftigsten und wahrscheinlich letzten Auseinandersetzung zwischen ihm und seinem Onkel.
Harry war jäh aus seinem tosenden Wutanfall gerissen worden, als sein Onkel sein noch halb volles Multivitaminsaftglas mit einer solchen Wucht auf den Tisch geschmettert hatte, dass es zerbrochen war.
Er hatte in das tiefrote Gesicht seines Onkels geblickt. Direkt hinein. Das konnte er jetzt. Er war nicht mehr der kleine, schwache Harry mit der hässlichen, kaputten Brille und den schlabberigen Duddymatz-Zelthosen, den man ruhig durch die Gegend treten konnte.
Dafür hatte er zu viel erlebt. Dafür war zu viel passiert. Dazu hatte er dieses verdammt hässliche Gesicht zu oft in dieser Farbe gesehen.
Und kaum hatte er aufgehört, unkontrollierte Worte um sich zu schreien, da war auch schon wieder das nächste miese Grinsen über des Onkels hochroten Fladen gekrochen, das ihm genau sagte, wie berechenbar, klein und dumm er doch war.
Harry hatte nicht mehr nachgedacht. Bebend vor erneut aufkommendem Zorn hatte er mit der bloßen Hand nach dem kaputten Glas gegriffen. Fast alle Scherben hatte er in der Hand gehabt, als er sie mitten in das Gesicht seines vor Schmerz brüllenden Onkels gedrückt hatte.
Es hatte wie wahnsinnig geblutet.
Die ganze Wut, den ganzen Hass von fünfzehn Jahren hatte Harry in dieser Küche aus sich heraus geschrieen.
Und er war gegangen. Einfach gegangen.
Und Sirius gab es nicht mehr.
Er schloss das Fenster und drehte sich mit dem Rücken dagegen.
Wieder wanderte sein Blick durch das kahle, kleine Zimmer und fand nichts, woran er hängen bleiben konnte. Hier gab es nichts Besonderes.
Selbst die Wände waren glatt und ließen nicht mal Platz für abenteuerliche Phantasien – was auch immer der einzelne darunter verstehen mag- bis auf...ja, bis auf die Gravur oberhalb des Türrahmens. Aber auch die war unspektakulär. Daneben war noch der Blutfleck einer ehemaligen Stechmücke. Der war ja schon interessanter.
Harry betrachtete den Schriftzug. Er vermutete zumindest, dass es sich um einen solchen handelte. Klare Zeichen waren nicht zu erkennen. Viel eher war es ein Bildnis aus verworrenen Linien.
Es war einfach ein Bild, über dem unspektakulären Rahmen einer unspektakulären Tür in eine uninteressante Wand gemeißelt. Und das in einem sonst langweiligen Raum, der nicht nach Schmuck aussah. Abgesehen davon war das Bild sehr klein. Und es zeigte nichts.
Nichts – nur Linien, die Harry nicht verstand...falls es da überhaupt etwas zu verstehen gab.
Ein Raum, ein Bild, Leere...
Das Bild wandelte sich. Es begann vor seinen Augen Form anzunehmen.
Ein Hirsch, ein Wolf, ein Hund...eine Ratte.
Gedanken schlugen in ihn ein und warfen ihn nieder.
Urplötzlich und ohne Grund oder Vorwarnung.
Tränen versiegelten seine Augen und er verließ den Tag.
Für dieses Mal...
~*~*~
Er schlief in einem bodenlosen Traum. Um ihn her lag nichts, nur dunkle Kälte von kalten Sternen durchzogen, die eilig dahinzogen.
Als sei er gelandet, spürte er kalten Stein unter sich. Ein glatter Boden. Nichts hielt ihn.
Eine Stimme durchbrach die Ewigkeit. Seine Stimme.
Sie brachte das Ende.
Sein Zorn war unerträglich.
Harry erwachte kurz nach Mitternacht.
Sein Kopf fühlte sich an, als sei er gespalten worden.
Er war ihm so nah.
~*~
Es gibt auf dieser Welt eine schlimme Sache, an der viele Leute leiden: Sucht! (Ja, aber wer leidet denn??!!! ;-)) Eigentlich sollte man das nich unterstützen...jaaah, das weiß ich auch...aber als Süchtiger (oder sagen wir: Betroffener...das klingt besser ;-) ) sieht man das n bissl anders. Also, was ich sagen will: HER MIT DEN REVIEWS!!!!
Ihr seid auch auf mich angewiesen!!! :-P
So, hier hör ich erstmal auf und warte ab, was so passiert...
Das nächste Kapitel ist längst fertig. Alles liegt in euren Händen....
*knuddl*
DarkVelvet
