Kapitel 6

Zärtlich knabberte Jerry am Hals seines Geliebten, um dann dessen Mund mit dem seinen in Beschlag zu nehmen. Es war ein schönes Gefühl, er fühlte sich so geborgen, so geliebt. Ein Gefühl, dass er erst kennt, seit er mit Draco zusammen ist. Seinem Draco. Liebevoll kuschelte er sich an den Blonden, der ihn lächelnd beobachtete.

„Hey, Honey, was ist los?"

"Ich liebe dich." Er drückte seinen Geliebten fester an sich.

„Ich dich auch."

Jerrys Umarmung wurde immer fester und fester, trotzdem hatte er das Gefühl weit entfernt von seiner großen Liebe zu sein. Und das schmerzte ihn. Stille Tränen perlten seine Wangen hinab, ein leisen Schluchzen entrann ihm.

„Was ist los?", flüsterte Draco noch einmal, diesmal ernsthaft besorgt.

„Ich weiß nicht, mein Herz tut weh, so weh. Bitte hilf mir, Draco, bitte...", flüsterte er schluchzend und presste sich noch näher an den anderen, „Du bist so weit weg, bitte hilf mir, ich liebe dich, ich liebe dich, ich liebe dich, ich liebe dich, ich liebe dich, ich liebe dich, ich liebe dich, ich liebe dich,..." Immer wieder wiederholte er diese drei Worte, wie ein Mantra, das ihn beschützen sollte, er war wie weggetreten. {Sorry, ich weiß, dass das nicht so rüberkommt, wie ich es mir gedacht hab, aber ich kann das Bild in meinem Kopf nicht besser beschreiben, mir fehlen im wahrsten Sinne des Wortes die Wörter.}

Erschrocken blickte der Blonde ihn an. Was war mit ihm? Wie konnte er ihm helfen? Gerade eben noch war alles in Ordnung, sie lagen zusammen in ihrem Bett, kuschelten und küssten sich und dann plötzlich weinte sein Geliebter, klammerte sich schluchzend an ihn. Was war nur los? Er fühlte sich hilflos, wollte einen Lehrer holen, doch konnte er den Schwarzhaarigen nicht alleine lassen. Stille Panik kroch in ihm hoch, zusammen mit dem wissen, dass er nichts tun konnte um ihm zu helfen. Aber er brauchte Hilfe, dringend. In seiner Panik verlor er die Kontrolle, seine Kräfte brachen hervor.

„HILFE!!", schrie er in Gedanken. Der Ruf wurde von seinen Kräften erfasst und durchs ganze Schloss getragen. Jeder, der sich im Schloss aufhielt hörte diesen ruf und die Angst hinter diesem Wort in seinem Kopf.

„Honey, wach auf, bitte! Bitte, lass mich nicht allein!!!!!!!" Schluchzend hielt er den anderen in seinen Armen, wünschte sich aus ganzem Herzen, dass sein Geliebter wieder okay kommt. Ohne es wirklich zu realisieren hörte er, wie das Portraitloch aufgerissen wurde und ein aufgeregter Professor Snape in den Raum gestürmt kam, um sich neben ihm niederzulassen und das Geschehen erst einmal erschrocken zu begutachten.

„Komm zurück zu mir, bitte, Honey, du kannst mich nicht alleine lassen, dafür haben wir nicht gekämpft. Komm zurück, ich liebe dich, bitte komm zurück...", schluchzte Draco, während er Harry an sich presste. Vorsichtig begann Snape diese Umklammerung zu lösen.

„Lass ihn los, Draco, damit ich ihn mir ansehen kann, ich will ihm doch nur helfen.", sagte er in einem beruhigenden Ton.

„Helf ihm, bitte, helf ihm!", flehte der junge Malfoy.

Doch dazu kam es erst gar nicht. Kaum hatte er nämlich den Schwarzhaarigen losgelassen, als der auch schon zu schreien begann. Dann verstummte er, so schnell und unerwartet, wie er zu schreien begonnen hatte. Langsam flatterten erst seine Lider, bevor er die Augen öffnete und seinen Geliebten ansah. Er zischte etwas in Parsel und Draco verstand ihn komischerweise...

~Hilf mir, bitte!~

...und konnte sogar antworten.

~Wie!? Was ist mit dir?~

~Ein Bund zwischen uns, die Vereinigung unserer Seelen. Sieh...~

Jerry hob die Hände, zwischen denen sich eine leuchtende Kugel bildete.

~Voldemort ist in mir, ein Teil von ihm ist auf mich übergegangen, als er vor vielen Jahren versucht hatte mich zu töten. Der Teil versucht meinen Körper zu übernehmen. Ich kann ihn nicht alleine besiegen, ich bin schon zu schwach.~

~Wie kann ich diesen Bund machen?~

~Wenn er erst mal gemacht ist kann man ihn nicht mehr lösen, dann wären wir ein Leben lang voneinander abhängig. Wenn ich schmerzen habe fühlst du sie genauso wie ich und umgekehrt, wenn ich sterbe, stirbst du auch und umgekehrt. Bist du sicher, dass du das willst?~

~Ich würde alles dafür tun, dass es dir wieder besser geht, wenn nötig gebe ich dir mein Leben, Honey. Ich liebe dich!~

~Ich liebe dich auch!~

~Was soll ich tun?~

~Du weißt es schon, du musst in dich hineinhorchen.~

Schweigend hatte Snape den beiden bei ihrem zischenden Dialog zugesehen und beobachtete die Kugel in Jerrys Händen skeptisch. Sie war von einem leuchtenden Grün, doch wurde dieses von blutroten Striemen durchzogen, wie als ob dieser Rot das Grün gefangen hielt, in einem Netz oder so. Das Grün schien sich befreien zu wollen, doch das Rot drängte es zurück. Leise waren Dumbledore und die anderen Lehrer dazugetreten und beobachteten die Szene still.

Draco hob seine Hände und zwischen ihnen entstand eine Kugel, leuchtend grün wie Jerrys, doch ohne Rot. Er beugte sich vor, näherte sein Gesicht dem von Jerry. Langsam schlossen sich ihre Augen und in dem Moment, wo sich ihre Lippen zu einem zarten Kuss trafen vereinigten sich ihre Kugeln. Das Grün vereinigte sich und verdrängte das Rot, sprengte die Striemen und wuchs zu einer großen grünen Kugel an, die sie beide umhüllte, um sich dann in zwei Teile zu teilen und in den beiden Körpern der Jungen zu verschwinden.

Ein paar Sekunden vergingen, dann hob Jerry die Arme und schloss sie um Dracos Hals, zog ihn zu sich runter und küsste ihn voller Liebe.

~Danke, Schatz, danke.~

~Schon gut Honey, Hauptsache es geht dir wieder gut.~

~Ja, dank dir.~

Liebevoll lächelten sie einander an, als sie auf einmal ein räuspern vernahmen. Ihre Gesichter wurden zu den üblichen emotionslosen Masken, als sie sich der Person, Dumbledore, zuwandten.

„Ihnen scheint es ja wieder besser zu gehen, Mr. Phoenix. Darf man fragen, was genau das war?"

„Oh, wissen Sie das etwa nicht, Professor Allwissend?", fragte Jerry zynisch.

„Nanana, beherrschen Sie sich.", ermahnte Prof. McGonagall streng.

Zornig blickte der Schwarzhaarige sie an.

„Sie halten sich da mal bitte sehr schön raus, ich hab nicht mit Ihnen gesprochen."

„Regen Sie sich nicht auf, beruhigen Sie sich doch wieder.", ging Dumbledore zwischen.

„Ich beruhige mich, wann ich es will.", sagte Jerry bockig.

~Langsam wird's kindisch, Honey.~

~Ich weiß.~ Sie kuschelten sich aneinander.

„Können Sie jetzt bitte gehen? Jerry muss sich ausruhen."

„Sie haben meine Frage nicht beantwortet."

„Ich weiß. Gehen Sie jetzt, alle."

„Was sind Sie so stur, wir wollen Ihnen doch bloß helfen."

„Helfen, ja? So wie Sie Harry geholfen haben? Wollen Sie uns auch ausnutzen solange es geht und uns dann hängen lassen, wenn man Sie braucht? Nein danke, es reicht, dass Sie ihn kaputt gemacht haben, das müssen wir uns nicht auch noch antun.", erwiderte Jerry kälter als Eis, „Verschwinden Sie."

Von einer unsichtbaren Kraft erfasst wurden die Professoren bis auf Snape aus dem Raum geschoben und die Tür schloss sich.

Erschöpft sanken die Jungs eng umschlungen aufs Bett und schlossen die Augen.

„Bleibst du noch, Onkel Sev?"

„Wenn ihr möchtet schon."

„Ja, ist okay..."

Dann schlummerten die Jungs ein.

Seufzend setzte sich Snape auf die Bettkante und musterte die beiden schlafenden Jungs. Wenn sie schliefen sahen sie so jung aus, so unschuldig... Eine Weile beobachtete er sie so, als ihr schlaf mit einemmal unruhig wurde. Sie warfen ihre Köpfe hin und her, versteiften sich, ließen wieder locker, wimmerten. Dann schrieen sie, schrieen, als ob ein Crucitas-Fluch über sie gesprochen wurde, dann wachten sie gleichzeitig auf. Schweratmend, mit weit aufgerissenen Augen lag Draco da, während Jerry seine Augen wieder mit einer leidenden Miene schloss. Als er sie wieder öffnete hatte sich der Blonde immer noch nicht geregt. Vorsichtig setzte er sich auf, eine Hand an die Stirn gepresst, und blickte zu seinem Geliebten runter.

„Hey, Schatz, alles okay? Schatz?!"

Langsam schien der aus seiner Starre zu erwachen und fiel Jerry sofort um den Hals.

„W-Was war das?", fragte er mit ängstlicher Stimme.

„Lord Volltrottel, wer sonst."

„A-Aber wie..."

„Draco, hast du meine besonderen Connections vergessen? Nur weil man das Scheißteil nicht mehr sieht heißt das nicht, dass es nicht noch funktioniert."

„Oh..."

„Ja."

„Heißt das, du hast öfters solche Visionen?"

„Nein, nur, wenn er mal wieder extra blutrünstig ist."

„Oh Gott... wie lange musst du dir so was schon ansehen?"

„Seit er wieder auferstanden ist."

„Wie hältst du das nur aus...?"

„Das wirst du ab jetzt auch müssen, Schatz. Ich hab dich gewarnt, dass es so kommt. Ich hab Schmerzen, du hast Schmerzen. Ich hab Visionen, du hast Visionen. Ich sterbe, du stirbst. Und andersherum. Ich hab dich gewarnt."

„J-ja, aber sonst wärst du... ich meine..."

„Ich glaube, du hättest mich doch lieber nicht retten sollen. Deswegen musst du so leiden."

„N-nein... Nein. Wenn du das seit Jahren aushältst, kann ich das auch. Wir sind nicht mehr alleine."

Er sah Jerry fest an, bevor er ihn küsste.

„Wir schaffen das schon, irgendwie.", flüsterte er.

„Ja."

Als sie sich wieder lösten wurde ihnen zwei kleine Flakons mit einer klaren Flüssigkeit unter die Nase gehalten. Verwundert sahen sie auf.

„Professor Snape?", fragte Jerry verwirrt.

„Serverus, nenn mich Serverus, immerhin bist du der Freund meines Patenkindes."

„Das würden Sie nicht sagen, wenn Sie wüssten, wer ich wirklich bin.", murmelte er.

„Sag mir wer du wirklich bist und ich werde sehen, ob ich es dann noch mal sage. Du kannst mich übrigens duzen. Jetzt nehmt die Tränke, sie werden euch schon nicht vergiften."

Jeder nahm ein Flakon.

„Was ist das?"

„Ein Trank für traumlosen Schlaf."

Einen Moment war Stille, dann Begann Draco leise zu reden.

„Onkel Sev, vertraust du mir?

„Ja, natürlich."

„Glaubst du mir, wenn ich sage, dass ich Jerry wirklich liebe?"

„Ja."

„Vertraust du ihm?"

„...ja."

„Egal wer er ist?"

„...ja. Wenn du ihm vertraust glaube ich dir, dass man ihm vertrauen kann."

„Auch wenn du ihn vorher gehasst hast?"

„..."

„Onkel Sev?"

„Wer ist er Draco."

„Er ist meine große Liebe, ich weiß nicht, was ich machen würde, wenn ihr euch hasst."

~Ich hasse ihn nicht.~, zischte Jerry leise.

„Sag doch einfach, wer er ist."

„Und wenn du mich dann hinterher dafür hasst, das ich ihn Liebe?"

„Werde ich nicht. Ich könnte dich nie hassen, das weißt du doch."

„Doch, dafür schon." Er biss sich auf die Lippe und starrte angestrengt auf seine Hände.

„Jetzt sag doch einfach, Draco, mach es nicht noch schwerer, als es sowieso schon ist.", seufzte Jerry.

„Harry Potter.", hauchte Draco extremst leise.

„Was? Ich hab kein Wort verstanden.", sagte Snape sanft. Er sah, wie schwer es für sein Patenkind war.

„Harry Potter, Onkel Sev, ich liebe Harry Potter."

„... WAS!?!?!?!?!" Geschockt sprang Snape auf, „POTTER?!?"

„Nein, jetzt bin ich Jerry Phoenix."

„Ich... glaub es nicht. Mein Patenkind hat was mit Harry Potter."

„Siehst du, du kannst mich doch hassen.", sagte Draco leise und schmiegte sich trostsuchend an Jerry.

„JA!... NEIN!... Nein, ich hasse dich nicht, Draco, ich bin nur etwas... erstaunt...?"

„Und, wie war das mit dem duzen?", fragte Jerry mit herausforderndem Ton.

„... ja. Draco sagt er liebt dich und vertraut dir. Ich liebe ihn wie meinen eigenen Sohn, also werde ich wohl auch mit dir klarkommen müssen, wenn ich ihn nicht verlieren will. Aber wenn du ihm weh tust schwöre ich dir dich sehr langsam und qualvoll umzubringen."

„Das solltest du nicht tun, Serverus, wenn ich ihm wehtue tut es mir genauso weh wie ihm. Wenn du mich langsam und qualvoll tötest, tötest du ihn langsam und qualvoll. Draco hat vorhin unsere Seelen gebunden um meine vor Voldemort zu retten."

„Was? Stimmt das Draco?"

Stumm nickte der.

„Oh..."

Der blonde richtete sich auf und umarmte Snape.

„Danke, dass du ihn nicht hasst. Ich liebe ihn über alles, ich würde für ihn sterben. Wenn du ihn hasst, dann hasst du mich und ich will nicht, das du mich hasst.", hauchte er dem schwarzhaarigen Mann ins Ohr, sodass nur der es hören konnte, löste sich dann wieder und kuschelte sich zurück an Jerry.

„Bitte sag das niemandem, erst recht nicht Dumbledore, ja Serverus?", bat Jerry.

„Schon klar Potter."

„Jerry, oder Phoenix wenn du drauf bestehst, aber ich fände es besser, wenn du mich bei Vornamen nennst und duzt. Harry Potter gibt es nicht mehr, den hat Dumbledore schon vor einem halben Jahr sterben lassen ohne sich darum zu kümmern."

Am Ende klang Jerry verbittert. Tröstend gab Draco ihm einen kleinen Kuss.

„Ein gutes hat es. Wäre das nicht passiert wären wir wohl jetzt nicht zusammen und ich hätte die Chance auf die große Liebe verpasst. Sieh es doch so, Honey."

„Hast recht, Schatz, hast ja recht."

Sanft trafen sich ihre Lippen zu einem liebevollen Kuss. Snape lächelte leicht. Draco schien glücklich zu sein, wie noch nie zuvor in seinem Leben. Er war bestimmt nicht derjenige, der dieses Glück zerstören würde. Beide Jungs hatten es schwer gehabt in der kurzen Zeit, in der sie bis jetzt lebten und er gönnte es ihnen von Herzen, dass sie jetzt endlich glücklich waren und ihren schweren Weg nicht alleine gehen mussten. Denn das der Weg schwer war stand außer Frage. Wenn er so nachdachte war Potter, äh, Jerry gar nicht so, wie er immer gedacht hatte. Er war nicht wie sein Vater, die Zeit, die er in Slytherin gelebt hat war er eigentlich ganz normal. Er hätte nie erwartet, dass ausgerechnet Potter hinter der Maske des Jerry Phoenix stecken könnte. Obwohl es eigentlich leicht zu deuten gewesen wäre. Er sprach Parsel, außerdem hat Draco gesagt, er hätte ich mal gehasst. Spätestens da hätte er drauf kommen müssen, doch Jerry war ganz anders, als das Bild, das er von Potter hatte... egal, de Jungs mussten Schlafen.

Er räusperte sich vernehmbar.

Langsam lösten die Jungs ihre Lippen wieder voneinander und blickten ihn fragend an.

„Ihr solltet schlafen gehen, ihr seht erschöpft aus."

Beide nickten und kuschelten sich gemeinsam ins Bett, nachdem sie ihren Trank getrunken hatten, und waren kurz darauf auch schon eingeschlafen.

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Sorry, ich weiß der Teil ist nicht wirklich das Wahre, aber er ist wichtig, später (also der Seelenbund und Snapes Wissen). Ich hab in letzter Zeit ziemliche Probleme mit meinem PC, deswegen schreib ich jetzt bei einer Freundin von mir *sich hiermit lieb bedankt*, die mir die ganze Zeit über die Schulter guckt und sagt ich soll doch schneller machen *deathglare zu LonelyAngel*

Und VIELEN DANK für die ganzen lieben Reviews, die ihr mir geschrieben habt, eigentlich antworte ich ja immer mit einer ENS, aber da ich bei Angel schreibe kann ich nur kurz ins Internet (ihr PC wirft einen wegen so einem alten Virus den sie nicht wegbekommt immer schon nach ein paar Minuten raus und es ist schon fast Schwerstarbeit ein Kapitel hoch zu laden... *dem Ding eins über den Deckel geb*)

Hoffe ihr lest die nächsten Teile trotz dieses... Missgeschicks und reviewed schön fleißig. ^^

Bye, Assassin. *waves*