Kapitel 3: Vertrauen
Eine Woche nach der Trennung von Ron verbrachte Hermione immer noch jede freie Minute an Harrys Seite.
Einmal, als sie an Harrys Seite saß und seinen Arm hielt, dachte sie darüber nach, was Harry sagen würde, falls er sehen konnte was sie tat. Die meisten Menschen hatten ihn nun aufgegeben - er atmete immer noch nicht, und ja - die Magie in seinen Venen wurde stärker, aber er sollte eingentlich bis jetzt seine gewöhnliche Atmung wieder aufgenommen haben. Professor Dumbledore erklärte bedrückt, dass Harry sich vielleicht den Gesetzen der Magie nicht widersetzen konnte - aber Hermione gab nicht auf.
Hermione würdigte zum ersten Mal in ihrem Leben den Daily Prophet. In jeder Ausgabe seit dem Vorfall, veröffentlichte die Zeitung einen Artikel über Harry, sie interviewten jeden der seine Erinnerungen teilen wollte. Hermione hatte vorsätzlich eine ganze Ladung von Erinnerungen beigesteuert, wollend, dass Harry als wundervolle Person, die er war, erinnert wurde. Beeinflusst von dem was sie erzählte, vergrößerte sie die Bewunderung der Öffentlichkeit für ihn, aber das war in Ordnung für Hermione. Die Prophet Reporter übertrieben nicht im geringsten, wenn sie Kommentare wie zum Beispiel "Tränen liefen ihr übers Gesicht..." schrieben - es war sehr hart für Hermione gewesen, die Erinnerungen ihrer vielen Abenteuer zurückzubringen, aber es fühlte sich gut an, sie von der Seele zu reden. Die Sache, die sie am meisten ermutigte war, sich Harrys Gesicht vorzustellen, wenn seine Augen vor Schock wegen der ganzen Publicity, fast aus seinen Augenhöhlen traten - Harry hatte immer eine sanfte Schwäche für Hermione, und fand es unmöglich wütend mit ihr zu sein, also musste er sich mit ihren missbilligenden Taten begnügen.
Zum Andenken an ihn, fing jedes Quidditch Spiel in der Zauberer Welt mit einer Schweigeminute an - jedes Ministerium Treffen begann auf dieser Art und Weise und sogar das Zauberer Radio Netzwerk hatte jeden Tag eine Schweigeminute. Muggel waren ursprünglich seines Todes nicht bewusst gewesen, aber wurden später, nachdem sie verzweifelt nach ihm gesucht hatten, von seinem Schicksal unterrichtet. Sie wollten ihn interviewen. Also, hielten sie auch vor ihren Sportspielen Schweigeminuten ab - aber sie hörten damit nach einem Monat wieder auf. Hermione konnte nicht absehen, wann die Zauberer Welt diese Schweige Momente aufgab - Harry bedeutete einfach zu viel für jeden einzelnen. Die Muggel wussten nicht halb so viel von dem was passierte, es war verständlich, dass es nicht so bedeutungsvoll für sie war.
Sogar falls Harry zum Leben zurückkehrte, war Hermione klar, dass es ein langer und schwieriger Prozess sein würde, bevor Harry, der Junge sein würde, denn alle so gut kannten. Hermione hatte im Stillen gelobt, dass sie ihm bei jedem Schritt seines Weges beistehen würde, falls er es so weit schaffte - sie würde ihn nicht mehr länger ohne ihre Freundschaft und Liebe gehen lassen.
Hermione schnappte plötzlich aus ihrem träumerischem Zustand und hielt ihren Atem an - Etwas hatte die Stille, die normalerweise in diesem Raum war gestört. Hermione erkannte, was das Geräusch war - es war Atmung! Sie schloss ihre Augen und murmelte ein Gebet in der Hoffnung, bevor sie nach unten auf den Körper vor ihr blickte.
Die unglaublichste Sache war passiert - Harry atmete! Es war wie Magie, dachte Hermione. Er hatte sich den Kritiken widersetzt, er hatte sich den Gesetzen der Magie widersetzt, und er hatte den Glauben von jeden widersprochen - Harry Potter war von den Toten zurückgekehrt.
Hermione schoss vor Freude in die Luft. Sie musste es einfach jemanden erzählen. Ein Wunder hatte vor ihren eigenen Augen stattgefunden. Hermione bemerkte bei sich einen plötzlichen Energieausbruch, als sie fast schon zur Großen Halle flog, wo jeden Moment das Abendessen serviert werden würde.
Der Lärm vom Zuschlagen der Tür zur Großen Halle, als Hermione sie aufriss, unterbrach die Stille, die normalerweise fiel, wenn ein Lehrer nicht sprach. Niemand schien die Erinnerungen aus seinem oder ihrem Kopf zu bekommen. Jeder stellte sich in Gedanken eine Frage, die sie hofften niemals beantworten zu müssen, "würde ich mutig genug sein so was wie Harry zu tun?" Das laute Aufschlagen der Türen riss sie aus ihren Trance Zustand heraus, und sie sahen alle mit der üblichen, erbitterten Hoffnung in ihren Augen auf.
"Er atmet!", schrie Hermione aus vollen Lungen, ihre Stimme durchbrach die Stille.
Die Wirkung dieser einfachen Wörter war augenblicklich - die ganze Schule war plötzlich auf ihren Füßen und jubelte. Gespräche, welche für eine lange Zeit nicht mehr an den Hogwarts Mahlzeiten stattgefunden hatten, brachen plötzlich aus - das Geplapper konzentrierte sich um einen Jungen, ihren Helden.
Grinsen wurden überall geteilt, und Dumbledore beschwor eine besonders große Lieferung von Butterbier für die Party, die bis in die Nacht gehen würde.
Doch es gab eine kleine und einfache Frage, die im Hinterkopf von jedem nagte, und die betraf Harry. "Wie wird Harry nun sein, wenn er zurück von den Toten ist?" - niemand wusste das wirklich. Die Erfahrung könnte ihn beträchtlich verändert haben - aber andererseits, wer würde nicht verändert sein, durch so ein Ereignis, wie das er durchgestanden hatte? Kein einziger Schüler konnte sagen, dass er sich nicht verändert hatte. Tief unten, spürte Hermione, dass Harry die gleiche lächelnde Person sein würde - er war schon lange vor dem Ereignis bereit gewesen zu sterben.
Hermione blieb jedoch nicht bei der Feier, da es noch etwas viel wichtigeres für sie gab. Sie huschte mit einem schönen Funkeln in ihren Augen und einem standhaften Grinsen auf ihrem Gesicht zurück zu dem Krankenzimmer.
Harry war so wie sie ihn verlassen hatte. Hermione verlor schon bald den Kontakt zur Realität, als sie seinem langsamen rhythmischen Atem beobachtete, wie er ein und aus atmete.
"Es geht ihm dann wohl besser", erklärte eine alte, aber fröhliche Stimme. Hermione sprang auf, sie war so in ihrem Glück eingehüllt gewesen, dass sie nicht bemerkte, wie jemand eintrat. Sie drehte sich, um zu sehen wer gesprochen hatte, und entdeckte, dass Professor Dumbledore hinter ihr stand. Sie hatte ihn schon seit einer langen Zeit nicht mehr so fröhlich gehört, dass sie seine Stimme nicht erkannt hatte.
"Wird er dieselbe Person sein, Professor?", fragte Hermione mit einem Zittern in ihrer Stimme.
Dumbledore dachte einen Moment darüber nach, bevor er antwortete.
"Ich fürchte, dass ich das nicht weiß, Hermione. Niemand hat dies vorher durchgemacht, aber ich bin bereit darauf zu wetten, falls es für jemanden möglich ist sich vollständig zu erholen, dann wird Harry das auch tun." Er sagte dies in einer beschwichtigenden Stimme, und als Hermione ihn ansah, sah sie, wie sich ein schwaches Lächeln in der Ecke von Harrys Lippen schlich.
Eine Woche später schien es, dass Harrys Verstand zurückgekehrt war - es war als ob er mit unerbittlicher Entschlossenheit wild um sich schlagen würde. Sein Zustand hatte sich kaum verändert - er war noch nicht bei Bewusstsein gewesen.
Wie üblich war Hermione an seiner Seite. Die Gedenkfeiern änderten sich zu Freudefeiern, als Harry Potter ein weiteres Mal als "Der Junge, der überlebte" bejubelt wurde. Der Daily Prophet veröffentlichte einen Artikel, der erklärte, dass der Wunder-Junge von den Toten zurückgekommen war- sie machten darauf aufmerksam, dass noch nie jemand zuvor dazu fähig gewesen war.
Harry wird mich töten, wenn er aufwacht, dachte Hermione glücklich - der Gedanken an einen lebenden Harry war die einzige Sache, die sie durch den normalen Schulalltag brachte. Sie war jeden freien Moment an seiner Seite - verließ ihn nur um zu Bett zu gehen, wenn Madam Pomfrey sie dazu zwang. Während sie an seiner Seite war, machte sie ihre Hausaufgaben, schlief neben ihn, immer noch seine Hand haltend. Sie lernte sogar, und Hermione fragte sich seltsamerweise, ob er sie verstehen konnte - er schien an den merkwürdigsten Zeiten zu lächeln - wie, wenn sie z.B. eine interessante Tatsache in "Hogwarts - A History" herausgefunden hatte und sie laut vorlas.
Es war einige Tage später, als Hermione schnell zu dem Geräusch von Harrys langsamen, tiefen Atemzügen etwas auf ihr Pergament kritzelte. Als sie jedoch beendete, was sie geschrieben hatte, hatte der tiefe Atem gestoppt. Sich zu Harry drehend stieß sie einen gellenden Schrei aus - Harry sah sie an.
Innerhalb von Minuten war der Raum mit Aurors gefüllt - das Ministerium sendete einige nach Hogwarts um Harry, während er sich erholte, zu beschützen. Jeder dachte, dass es ziemlich übertrieben war, und die Leute scherzten oft, dass nach Voldemort, Harry wahrscheinlich jeden anderen in seinem Schlaf stoppen konnte.
Als die Beschützer bemerkten, dass er bei Bewusstsein war, entspannten sie sich sichtlich, und man konnte den Respekt in ihren Augen erkennen, als sie Harry ansahen. Sie bewunderten ihn, so sehr wie die Schüler, erkannte Hermione. In dem Krieg, den sie gegen Voldemort gefochten hatten, gab es bei der Guten Seite sehr wenig Erfolg. Sie brauchten jemanden zum Verehren, genauso wie jeder andere, und dafür wählten sie Harry. Hermione konnte nicht anders, als sie geistig für ihre Wahl zu beglückwünschen.
Harrys Augen waren vernebelt - er konnte nichts sehen, aber seine Augen suchten verzweifelt durch den Raum. Post-Schock vielleicht? Als sich seine Augen schließlich fokussierten ließen sie sich auf ihr nieder. Plötzlich verließ der Schock sie, und wurde durch Ruhe ersetzt. Harry schloss seine Augen und schien zum Schlaf zurückzukehren – Hermione in Sicherheit zu sehen, schien ihn zufrieden gestellt zu haben.
Dies wurde ein üblicher Ritual für Hermione. Von Zeit zur Zeit, würde Harry seine Augen öffnen, sie sehen, und dann wieder schlafen.
Harry konnte noch nicht sprechen - und Hermione vermutete, dass er nicht hören konnte. Er konnte seinen Körper auch nicht bewegen, was Hermione sehr erschreckte. Von all den Leuten, wusste sie, dass er es bestimmt nicht verdiente gelähmt zu sein. Dumbledore versicherte ihr, dass es noch zu früh war, und der Daily Prophet begann Harrys triumphierende Rückkehr auszurufen.
In Harrys schwachen Zustand, war es ziemlich faszinierend sein Verhalten zu beobachten. Niemand war sicher, ob er sein Gedächtnis überhaupt zurückbekommen würde - aber es schien für Hermione, dass er wusste, wer sie war. Jeder andere dachte ähnlich - als Harry schließlich selbstständig Essen konnte, hatte er die Energie länger wach zu bleiben. Manchmal machte konnte er nicht einschlafen, obwohl seine Augen müde waren. Er hatte den Schlaftrank von Madam Pomfrey abgelehnt und wollte alles andere auch nicht zu sich nehmen. Tatsache war, es war niemanden erlaubt ihm den Trank zu geben, außer Hermione, der er überzeugt vertraute.
Und es war bereits klar, dass Harry sich erholte. Mit dem Daily Prophet, der die Welt ständig auf dem laufendem hielt und mit den täglichen Besuchen der Schüler in dem Krankenzimmer, fing Harry an, seinen Körper wieder zu beherrschen. Hermione konnte diese Erfahrung wirklich mit nichts anderem, als ein Baby zu versorgen, vergleichen
Eines Tages jedoch lernte Harry Potter etwas anderes zu tun. Das Oktober Fest war einige Tage entfernt, und Hermione erledigte gerade ihre Hausaufgaben, immer mit einem achtsamen Auge auf Harry. Plötzlich wurde die Stille durchbrochen.
"Hi, Hermione, wie ist mein Name?"
Es hörte sich, wie die einfältigste Frage auf der ganzen Welt an - Harry schien Hermiones Namen zu kennen, doch nicht seinen eigenen. Wenn Hermione nicht so geschockt wäre, seine Stimme zu hören hätte sie gelacht - es hörte sich lustig an, aber er hat seine Frage unschuldig gestellt.
"Dein Name ist Harry. Harry Potter." Antworte Hermione und spürte, wie Tränen in ihren Augen prickelten. Sie fühlte sich wie eine Mutter, die gerade beobachtete, wie ihr Kind sein erstes Wort gesprochen hatte.
"Ohh. Ich bin mir... nicht sicher, woher ich dich kenne, aber ich tue es." Sagte er unschlüssig. Sich ziemlich beschämend fühlend. Harry schien nun die meisten Dinge tun zu können, und seine Stimme hatte sich nicht ein bisschen verändert. Es schien, dass die einzige Sache, die er nicht hatte, sein Gedächtnis war.
"Mach dir keine Sorgen. Wir alle kennen dich, Harry. Du wirst dich langsam erinnern."
Unterstützt von dem Rest der Schule, fing Hermione eine der dümmsten Suchen in ihrem Leben an - Harrys Gedächtnis zu finden.
Einige der Gespräche waren sogar ziemlich witzig. Zwei Tage nachdem Harry anfing zu sprechen, waren seine Gryffindor Kameraden in dem Krankenzimmer versammelt. Harrys Gedächtnis war überhaupt noch nicht zurückgekehrt, aber er lernte schnell. Die Gryffindors erzählten ihm alle etwas über ihn.
"Du bist ein perfekter Wahrsage Schüler, Harry. Du bemühst dich wirklich hart für diese Unterrichtstunde", steuerte Lavender Brown bei.
"Du bekommst auch gute Noten... Professor Trelawney sagte dies sogar voraus", sagte Ron und versucht ein ernstes Gesicht beizubehalten, während er sich an Lavender kuschelte. Ron und Lavender sind nun "ein Paar" geworden, doch Ron schien immer mit Hoffnung zu Hermione zu blicken. Hermione beobachtete jedoch immer nur Harry.
Hermione schüttelte bei diesen lustigen Spielchen nur ihren Kopf. Nun, zumindest versuchten Fred und George ihm keine Gehirnwäsche zu unterziehen. Noch nicht.
"Nein, bin ich nicht." Sagte Harry zu Ron und Lavender.
Der geschockte Ausdruck, der sich über ihre Gesichter ausbreitete, war unbezahlbar.
"Und woher willst du das wissen?", fragte Ron ziemlich empört, sich fragend wie ihm jemand ohne Gedächtnis widersprechen konnte.
"Weil Hermione ihren Kopf geschüttelt hat." Antwortete Harry überzeugt.
Alle Augen blickten verwundert auf Hermione. Ihr Gesicht spiegelte die gleiche Verwunderung wieder. Sie war genauso überrascht wie die anderen.
"Was bringt dich dazu ihr zu glauben?", fragte Ron Harry streitsüchtig.
"Weil ich ihr vertraue." Antworte Harry einfach.
"Warum willst du nicht der attraktiveren Hexe vertrauen?", fragte Lavender Harry, legte ihr besonders bezauberndes Gesicht auf und flatterte mit ihren Wimpern.
Harry schnaubte verächtlich. "Hermione sieht für mich viel schöner aus." Antworte er glücklich.
Außer Lavender lachten alle bei Harrys herausforderndem Blick, der so aussah, als ob er Lavender herausfordern wollte, ihm zu widersprechen. Lavender sah zuerst ein bisschen verärgert aus, aber sogar sie schloss sich schließlich dem Lachen an, aber Harry sah vollständig verwirrt aus und fragte sich, was den so lustig an dem war, was er gesagt hatte.
Dieses Gespräch war nur eins von vielen, die auf Harrys langem Weg zur Genesung folgten.
Eine Woche nach der Trennung von Ron verbrachte Hermione immer noch jede freie Minute an Harrys Seite.
Einmal, als sie an Harrys Seite saß und seinen Arm hielt, dachte sie darüber nach, was Harry sagen würde, falls er sehen konnte was sie tat. Die meisten Menschen hatten ihn nun aufgegeben - er atmete immer noch nicht, und ja - die Magie in seinen Venen wurde stärker, aber er sollte eingentlich bis jetzt seine gewöhnliche Atmung wieder aufgenommen haben. Professor Dumbledore erklärte bedrückt, dass Harry sich vielleicht den Gesetzen der Magie nicht widersetzen konnte - aber Hermione gab nicht auf.
Hermione würdigte zum ersten Mal in ihrem Leben den Daily Prophet. In jeder Ausgabe seit dem Vorfall, veröffentlichte die Zeitung einen Artikel über Harry, sie interviewten jeden der seine Erinnerungen teilen wollte. Hermione hatte vorsätzlich eine ganze Ladung von Erinnerungen beigesteuert, wollend, dass Harry als wundervolle Person, die er war, erinnert wurde. Beeinflusst von dem was sie erzählte, vergrößerte sie die Bewunderung der Öffentlichkeit für ihn, aber das war in Ordnung für Hermione. Die Prophet Reporter übertrieben nicht im geringsten, wenn sie Kommentare wie zum Beispiel "Tränen liefen ihr übers Gesicht..." schrieben - es war sehr hart für Hermione gewesen, die Erinnerungen ihrer vielen Abenteuer zurückzubringen, aber es fühlte sich gut an, sie von der Seele zu reden. Die Sache, die sie am meisten ermutigte war, sich Harrys Gesicht vorzustellen, wenn seine Augen vor Schock wegen der ganzen Publicity, fast aus seinen Augenhöhlen traten - Harry hatte immer eine sanfte Schwäche für Hermione, und fand es unmöglich wütend mit ihr zu sein, also musste er sich mit ihren missbilligenden Taten begnügen.
Zum Andenken an ihn, fing jedes Quidditch Spiel in der Zauberer Welt mit einer Schweigeminute an - jedes Ministerium Treffen begann auf dieser Art und Weise und sogar das Zauberer Radio Netzwerk hatte jeden Tag eine Schweigeminute. Muggel waren ursprünglich seines Todes nicht bewusst gewesen, aber wurden später, nachdem sie verzweifelt nach ihm gesucht hatten, von seinem Schicksal unterrichtet. Sie wollten ihn interviewen. Also, hielten sie auch vor ihren Sportspielen Schweigeminuten ab - aber sie hörten damit nach einem Monat wieder auf. Hermione konnte nicht absehen, wann die Zauberer Welt diese Schweige Momente aufgab - Harry bedeutete einfach zu viel für jeden einzelnen. Die Muggel wussten nicht halb so viel von dem was passierte, es war verständlich, dass es nicht so bedeutungsvoll für sie war.
Sogar falls Harry zum Leben zurückkehrte, war Hermione klar, dass es ein langer und schwieriger Prozess sein würde, bevor Harry, der Junge sein würde, denn alle so gut kannten. Hermione hatte im Stillen gelobt, dass sie ihm bei jedem Schritt seines Weges beistehen würde, falls er es so weit schaffte - sie würde ihn nicht mehr länger ohne ihre Freundschaft und Liebe gehen lassen.
Hermione schnappte plötzlich aus ihrem träumerischem Zustand und hielt ihren Atem an - Etwas hatte die Stille, die normalerweise in diesem Raum war gestört. Hermione erkannte, was das Geräusch war - es war Atmung! Sie schloss ihre Augen und murmelte ein Gebet in der Hoffnung, bevor sie nach unten auf den Körper vor ihr blickte.
Die unglaublichste Sache war passiert - Harry atmete! Es war wie Magie, dachte Hermione. Er hatte sich den Kritiken widersetzt, er hatte sich den Gesetzen der Magie widersetzt, und er hatte den Glauben von jeden widersprochen - Harry Potter war von den Toten zurückgekehrt.
Hermione schoss vor Freude in die Luft. Sie musste es einfach jemanden erzählen. Ein Wunder hatte vor ihren eigenen Augen stattgefunden. Hermione bemerkte bei sich einen plötzlichen Energieausbruch, als sie fast schon zur Großen Halle flog, wo jeden Moment das Abendessen serviert werden würde.
Der Lärm vom Zuschlagen der Tür zur Großen Halle, als Hermione sie aufriss, unterbrach die Stille, die normalerweise fiel, wenn ein Lehrer nicht sprach. Niemand schien die Erinnerungen aus seinem oder ihrem Kopf zu bekommen. Jeder stellte sich in Gedanken eine Frage, die sie hofften niemals beantworten zu müssen, "würde ich mutig genug sein so was wie Harry zu tun?" Das laute Aufschlagen der Türen riss sie aus ihren Trance Zustand heraus, und sie sahen alle mit der üblichen, erbitterten Hoffnung in ihren Augen auf.
"Er atmet!", schrie Hermione aus vollen Lungen, ihre Stimme durchbrach die Stille.
Die Wirkung dieser einfachen Wörter war augenblicklich - die ganze Schule war plötzlich auf ihren Füßen und jubelte. Gespräche, welche für eine lange Zeit nicht mehr an den Hogwarts Mahlzeiten stattgefunden hatten, brachen plötzlich aus - das Geplapper konzentrierte sich um einen Jungen, ihren Helden.
Grinsen wurden überall geteilt, und Dumbledore beschwor eine besonders große Lieferung von Butterbier für die Party, die bis in die Nacht gehen würde.
Doch es gab eine kleine und einfache Frage, die im Hinterkopf von jedem nagte, und die betraf Harry. "Wie wird Harry nun sein, wenn er zurück von den Toten ist?" - niemand wusste das wirklich. Die Erfahrung könnte ihn beträchtlich verändert haben - aber andererseits, wer würde nicht verändert sein, durch so ein Ereignis, wie das er durchgestanden hatte? Kein einziger Schüler konnte sagen, dass er sich nicht verändert hatte. Tief unten, spürte Hermione, dass Harry die gleiche lächelnde Person sein würde - er war schon lange vor dem Ereignis bereit gewesen zu sterben.
Hermione blieb jedoch nicht bei der Feier, da es noch etwas viel wichtigeres für sie gab. Sie huschte mit einem schönen Funkeln in ihren Augen und einem standhaften Grinsen auf ihrem Gesicht zurück zu dem Krankenzimmer.
Harry war so wie sie ihn verlassen hatte. Hermione verlor schon bald den Kontakt zur Realität, als sie seinem langsamen rhythmischen Atem beobachtete, wie er ein und aus atmete.
"Es geht ihm dann wohl besser", erklärte eine alte, aber fröhliche Stimme. Hermione sprang auf, sie war so in ihrem Glück eingehüllt gewesen, dass sie nicht bemerkte, wie jemand eintrat. Sie drehte sich, um zu sehen wer gesprochen hatte, und entdeckte, dass Professor Dumbledore hinter ihr stand. Sie hatte ihn schon seit einer langen Zeit nicht mehr so fröhlich gehört, dass sie seine Stimme nicht erkannt hatte.
"Wird er dieselbe Person sein, Professor?", fragte Hermione mit einem Zittern in ihrer Stimme.
Dumbledore dachte einen Moment darüber nach, bevor er antwortete.
"Ich fürchte, dass ich das nicht weiß, Hermione. Niemand hat dies vorher durchgemacht, aber ich bin bereit darauf zu wetten, falls es für jemanden möglich ist sich vollständig zu erholen, dann wird Harry das auch tun." Er sagte dies in einer beschwichtigenden Stimme, und als Hermione ihn ansah, sah sie, wie sich ein schwaches Lächeln in der Ecke von Harrys Lippen schlich.
Eine Woche später schien es, dass Harrys Verstand zurückgekehrt war - es war als ob er mit unerbittlicher Entschlossenheit wild um sich schlagen würde. Sein Zustand hatte sich kaum verändert - er war noch nicht bei Bewusstsein gewesen.
Wie üblich war Hermione an seiner Seite. Die Gedenkfeiern änderten sich zu Freudefeiern, als Harry Potter ein weiteres Mal als "Der Junge, der überlebte" bejubelt wurde. Der Daily Prophet veröffentlichte einen Artikel, der erklärte, dass der Wunder-Junge von den Toten zurückgekommen war- sie machten darauf aufmerksam, dass noch nie jemand zuvor dazu fähig gewesen war.
Harry wird mich töten, wenn er aufwacht, dachte Hermione glücklich - der Gedanken an einen lebenden Harry war die einzige Sache, die sie durch den normalen Schulalltag brachte. Sie war jeden freien Moment an seiner Seite - verließ ihn nur um zu Bett zu gehen, wenn Madam Pomfrey sie dazu zwang. Während sie an seiner Seite war, machte sie ihre Hausaufgaben, schlief neben ihn, immer noch seine Hand haltend. Sie lernte sogar, und Hermione fragte sich seltsamerweise, ob er sie verstehen konnte - er schien an den merkwürdigsten Zeiten zu lächeln - wie, wenn sie z.B. eine interessante Tatsache in "Hogwarts - A History" herausgefunden hatte und sie laut vorlas.
Es war einige Tage später, als Hermione schnell zu dem Geräusch von Harrys langsamen, tiefen Atemzügen etwas auf ihr Pergament kritzelte. Als sie jedoch beendete, was sie geschrieben hatte, hatte der tiefe Atem gestoppt. Sich zu Harry drehend stieß sie einen gellenden Schrei aus - Harry sah sie an.
Innerhalb von Minuten war der Raum mit Aurors gefüllt - das Ministerium sendete einige nach Hogwarts um Harry, während er sich erholte, zu beschützen. Jeder dachte, dass es ziemlich übertrieben war, und die Leute scherzten oft, dass nach Voldemort, Harry wahrscheinlich jeden anderen in seinem Schlaf stoppen konnte.
Als die Beschützer bemerkten, dass er bei Bewusstsein war, entspannten sie sich sichtlich, und man konnte den Respekt in ihren Augen erkennen, als sie Harry ansahen. Sie bewunderten ihn, so sehr wie die Schüler, erkannte Hermione. In dem Krieg, den sie gegen Voldemort gefochten hatten, gab es bei der Guten Seite sehr wenig Erfolg. Sie brauchten jemanden zum Verehren, genauso wie jeder andere, und dafür wählten sie Harry. Hermione konnte nicht anders, als sie geistig für ihre Wahl zu beglückwünschen.
Harrys Augen waren vernebelt - er konnte nichts sehen, aber seine Augen suchten verzweifelt durch den Raum. Post-Schock vielleicht? Als sich seine Augen schließlich fokussierten ließen sie sich auf ihr nieder. Plötzlich verließ der Schock sie, und wurde durch Ruhe ersetzt. Harry schloss seine Augen und schien zum Schlaf zurückzukehren – Hermione in Sicherheit zu sehen, schien ihn zufrieden gestellt zu haben.
Dies wurde ein üblicher Ritual für Hermione. Von Zeit zur Zeit, würde Harry seine Augen öffnen, sie sehen, und dann wieder schlafen.
Harry konnte noch nicht sprechen - und Hermione vermutete, dass er nicht hören konnte. Er konnte seinen Körper auch nicht bewegen, was Hermione sehr erschreckte. Von all den Leuten, wusste sie, dass er es bestimmt nicht verdiente gelähmt zu sein. Dumbledore versicherte ihr, dass es noch zu früh war, und der Daily Prophet begann Harrys triumphierende Rückkehr auszurufen.
In Harrys schwachen Zustand, war es ziemlich faszinierend sein Verhalten zu beobachten. Niemand war sicher, ob er sein Gedächtnis überhaupt zurückbekommen würde - aber es schien für Hermione, dass er wusste, wer sie war. Jeder andere dachte ähnlich - als Harry schließlich selbstständig Essen konnte, hatte er die Energie länger wach zu bleiben. Manchmal machte konnte er nicht einschlafen, obwohl seine Augen müde waren. Er hatte den Schlaftrank von Madam Pomfrey abgelehnt und wollte alles andere auch nicht zu sich nehmen. Tatsache war, es war niemanden erlaubt ihm den Trank zu geben, außer Hermione, der er überzeugt vertraute.
Und es war bereits klar, dass Harry sich erholte. Mit dem Daily Prophet, der die Welt ständig auf dem laufendem hielt und mit den täglichen Besuchen der Schüler in dem Krankenzimmer, fing Harry an, seinen Körper wieder zu beherrschen. Hermione konnte diese Erfahrung wirklich mit nichts anderem, als ein Baby zu versorgen, vergleichen
Eines Tages jedoch lernte Harry Potter etwas anderes zu tun. Das Oktober Fest war einige Tage entfernt, und Hermione erledigte gerade ihre Hausaufgaben, immer mit einem achtsamen Auge auf Harry. Plötzlich wurde die Stille durchbrochen.
"Hi, Hermione, wie ist mein Name?"
Es hörte sich, wie die einfältigste Frage auf der ganzen Welt an - Harry schien Hermiones Namen zu kennen, doch nicht seinen eigenen. Wenn Hermione nicht so geschockt wäre, seine Stimme zu hören hätte sie gelacht - es hörte sich lustig an, aber er hat seine Frage unschuldig gestellt.
"Dein Name ist Harry. Harry Potter." Antworte Hermione und spürte, wie Tränen in ihren Augen prickelten. Sie fühlte sich wie eine Mutter, die gerade beobachtete, wie ihr Kind sein erstes Wort gesprochen hatte.
"Ohh. Ich bin mir... nicht sicher, woher ich dich kenne, aber ich tue es." Sagte er unschlüssig. Sich ziemlich beschämend fühlend. Harry schien nun die meisten Dinge tun zu können, und seine Stimme hatte sich nicht ein bisschen verändert. Es schien, dass die einzige Sache, die er nicht hatte, sein Gedächtnis war.
"Mach dir keine Sorgen. Wir alle kennen dich, Harry. Du wirst dich langsam erinnern."
Unterstützt von dem Rest der Schule, fing Hermione eine der dümmsten Suchen in ihrem Leben an - Harrys Gedächtnis zu finden.
Einige der Gespräche waren sogar ziemlich witzig. Zwei Tage nachdem Harry anfing zu sprechen, waren seine Gryffindor Kameraden in dem Krankenzimmer versammelt. Harrys Gedächtnis war überhaupt noch nicht zurückgekehrt, aber er lernte schnell. Die Gryffindors erzählten ihm alle etwas über ihn.
"Du bist ein perfekter Wahrsage Schüler, Harry. Du bemühst dich wirklich hart für diese Unterrichtstunde", steuerte Lavender Brown bei.
"Du bekommst auch gute Noten... Professor Trelawney sagte dies sogar voraus", sagte Ron und versucht ein ernstes Gesicht beizubehalten, während er sich an Lavender kuschelte. Ron und Lavender sind nun "ein Paar" geworden, doch Ron schien immer mit Hoffnung zu Hermione zu blicken. Hermione beobachtete jedoch immer nur Harry.
Hermione schüttelte bei diesen lustigen Spielchen nur ihren Kopf. Nun, zumindest versuchten Fred und George ihm keine Gehirnwäsche zu unterziehen. Noch nicht.
"Nein, bin ich nicht." Sagte Harry zu Ron und Lavender.
Der geschockte Ausdruck, der sich über ihre Gesichter ausbreitete, war unbezahlbar.
"Und woher willst du das wissen?", fragte Ron ziemlich empört, sich fragend wie ihm jemand ohne Gedächtnis widersprechen konnte.
"Weil Hermione ihren Kopf geschüttelt hat." Antwortete Harry überzeugt.
Alle Augen blickten verwundert auf Hermione. Ihr Gesicht spiegelte die gleiche Verwunderung wieder. Sie war genauso überrascht wie die anderen.
"Was bringt dich dazu ihr zu glauben?", fragte Ron Harry streitsüchtig.
"Weil ich ihr vertraue." Antworte Harry einfach.
"Warum willst du nicht der attraktiveren Hexe vertrauen?", fragte Lavender Harry, legte ihr besonders bezauberndes Gesicht auf und flatterte mit ihren Wimpern.
Harry schnaubte verächtlich. "Hermione sieht für mich viel schöner aus." Antworte er glücklich.
Außer Lavender lachten alle bei Harrys herausforderndem Blick, der so aussah, als ob er Lavender herausfordern wollte, ihm zu widersprechen. Lavender sah zuerst ein bisschen verärgert aus, aber sogar sie schloss sich schließlich dem Lachen an, aber Harry sah vollständig verwirrt aus und fragte sich, was den so lustig an dem war, was er gesagt hatte.
Dieses Gespräch war nur eins von vielen, die auf Harrys langem Weg zur Genesung folgten.
