Verschwörung

Kapitel 5

Legolas ließ von Jamilla ab und bat sie in ihren Zimmer zu bleiben. Er holte aus seinen Gemach seine Waffen und lief zu den Königlichen Räumen. Einige Palastwachen sprachen mit Aragorn. Dieser deutete Legolas an, ihm zu folgen.

"Was ist passiert?" fragte Gimli, der mit Gandalf dazugestoßen war. Aber Aragorn schritt eilig in das Schlafzimmer und blieb vor dem Bett stehen. Im Nebenzimmer kümmerte sich eine Heilerin um Arwen, die total fertig aussah. "Was ist geschehen?" informierte sich nun Gandalf.

"Es sind sechs Heilerinnen gestorben!" "Wie meinst du das?" wollte Legolas wissen. Aragorn schlug die Bettdecke auf.

"Wäöa!" rief Gimli aus. Das war der einzige Begriff denn Gimli, zu diesen Bild fand. Legolas blickte zu Seite. Er hatte ja schon einiges gesehen, aber das war echt ekelhaft. Auf Arwens Bettseite lag ein abgetrennter Frauenkopf, dem die Augen ausgestochen worden waren. Bei Aragorn war es ein Arm, auf dem mit Blut geschrieben, eine Nachricht stand.

Lass dich Warnen. Du wirst bald kein König mehr sein!

"Reden wir morgen darüber. Heute bin ich nicht mehr dazu fähig. Ich bin müde und will mich um Arwen kümmern!" beschloss Aragorn und es gingen alle zu Bett.

Es klopfte und ihr Liebling trat ein. Er hatte ihr gestern Nacht noch alles berichtet, bevor er sich schlafen legte. Hoffentlich würde das bald vorbei sein.

"Mae, ner arad Jamilla! (Guten Morgen)" Sie war noch damit beschäftig ihre Haare durchzukämmen, deshalb stellte sich Legolas auf den Balkon und lauschte dem fröhlichen Gezwitscher der Vögel. Ob Jamilla ihn begleiten würde, nach Hause in den Düsterwald? Sein Herz war noch nie bei einer Frau so aufgegangen.

"Ich bin soweit!" Sie hatte ein hellblaues Kleid mit kurzen Ärmeln an und ihre langen Haare ließ sie offen. "Ech al elen nin oltha! (Du bist der Stern meiner Träume)" Ihre Wangen färbten sich etwas rötlich und sie stellte sich auf die Zehenspitzen um ihn zu Küssen. "Danke für das Kompliment nîn Cunn! (mein Prinz)" Dann nahm er ihre Hand und liefen in den Speisesaal. Außer Arwen, waren alle anwesend. "Wie geht es der Königin, Herr?" fragte sie dort Aragorn. "Besser. Sie hat schon gespeist und sich dann wieder hingelegt. Der Schock steckt ihr noch in den Knochen! Aber jetzt essen wir endlich!" Merry grinste und haute rein. Aragorn sah auf, als Jamilla belustigt kicherte. Dafür machte Legolas ein schmerzverzehrtes Gesicht. Der König fragte Sam, ob er mitbekommen habe was passiert war. Der nickte und klärte den König auf. "Jamilla hatte Legolas mit den Trauben gefüttert! Sie tat dann so, als würde sie ihm eine Traube geben, aß sie dann aber selbst und Legolas biss sich auf die Zunge!" Aragorn lachte und rief Legolas nach, der die quietschvergnügte Jamilla hinaus verfolgte, er solle dann in sein Arbeitszimmer kommen. Er war sich sicher, das der Elb ihn gehört hatte.

"Hör auf... Ich hi... Bitte Legolas...Nein. Ach komm... iihi!" "Strafe muss sein!" Jamilla konnte nicht mehr. Sie lag auf den Rücken im Gras und wurde von Legolas durchgekitzelt. Sie war dankbar, als er sich dann endlich erbarmte und damit aufhörte. Sie legte ihren Kopf auf seinen Schoß und schloss verträumt die Augen. Er streichelte sanft ihre Wange.

"A Gwend daur! Mell lenwain i-phain a êl en-fuin nîn. A, ech egladil driw a mallen. Ner chen nîn hena gen, aníron anc lend lîn. Hin, triw sui ithilhílad, findil, mallen sui anor neth. I dhagnir en-nîf ar-vist lîn dantant or nin a dartha uireb. Gen aníron! Gen milin! Ech i veleth e- guilen. (Ach, holde Maid! Süßester aller Schätze und Stern meiner Nacht. Oh, du sanfter goldner Engel. Seit mein Auge dich geseh´n, sehn´ ich mich nach deinem süßen Munde. Augen sanft wie Mondenschein, Haar gülden wie die junge Sonne. Der Bann deines makellosen Gesichtes fiel auf mich und währet ewiglich. Ich begehre dich! Ich liebe dich! Du bist die Liebe meines Lebens.)"

Sie lauschte verzückt, seinen Gesang. Sie umfasste seinen Nacken und küsste ihn zärtlich. Er streichelte sie am Arm und der Kuss wurde immer leidenschaftlicher. Jemand räusperte sich. "Legolas, wir warten auf dich!" Der Elb seufzte und folgte Frodo. Vorher küssten die beiden Liebenden sich noch einmal.

"Ich habe den Vorschlag Gandalf befolgt. Nun hoffe ich das wir Antworten von unseren Verbündeten bekommen. Außerdem habe ich beschlossen das Fest abzusagen. Glaubt ihr immer noch, das Orks uns angreifen?" Gimli verneinte dies. "Ich denke es sind Wildmenschen!" "Können den Wildmenschen schreiben?" erkundigte sich plötzlich Merry. "Wieso willst du das wissen?" fragte ihn Aragorn "Na ihr habt doch von dieser geschriebenen Nachricht auf den Arm erzählt. Und da dachte ich mir das Wildmenschen dass doch nicht können!" "Da hat Merry Recht!" sagte Legolas. "Ich will gar nicht dran denken, das Menschen so wie wir, es gewesen sein sollten!" meinte Gandalf und Aragorn rieb sich die Stirn. Da kamen noch einige Probleme auf ihm zu. "Vielleicht hat ja die Heilerin die Nachricht geschrieben!" Alle schauten Pippin an. Frodo verpasste dem Hobbit eine Kopfnuss. "Wenn sie tot ist?" "Oh!" sagte der Hobbit und wurde rot wie eine Tomate. "Typisch Tuk!"

"Jamillaaa!" Jemand rief nach ihr. Sie blickte sich am Marktplatz suchend um. Ah da! Marlena winkte und lief an einen Schreier vorbei zu ihr. Dieser gab gerade bekannt, das es keine Feierlichkeiten geben sollte. "Hallo. Darfst du denn wieder aufstehen?" Marlena nickte. "Ich wollte ein bisschen ausreiten! Hast du Lust mitzukommen? Du kannst doch reiten oder?" "Ja ich kann reiten und komme sehr gerne mit. Hast du ein eigenes Pferd?" Ihre Freundin hackte sich bei ihr ein und erzählte, während sie zu den Stallungen unterwegs waren, das jede Heilerin ein Pferd vom Königspaar bekommen hatte.

"Ich werde in vier Tagen zu Osrath reiten. Einer von seinen Leuten war heute nacht hier und hat mir Kunde gemacht. 600 Krieger hat er bereits!" "Und der hat die zerstückelte Heilerin in das Bett gelegt?" fragte Mikor und striegelte sein Pferd weiter. Grelohed schüttelte den Kopf und grinste dreckig. "Du...?" Mikor wollte etwas erwidern doch der Soldat, hielt ihm die Hand vor dem Mund. "Psst. Da kommt diese Hexe und ihre Freundin. Hoffentlich haben die nichts gehört!"

"Und wie heißt sie?" Marlena wollte antworten, als sie angesprochen wurde. "Hallo mein Liebling!" Die Heilerin blieb stehen und schaute in eine Box. Dort stand ihr ehemaliger Freund. "Ich bin nicht mehr dein Liebling. Was willst du von mir?" zischte sie. "Bitte, lass es uns doch noch mal probieren!" bat Mikor sie. Doch Marlena blieb stur. "Vergiss es!" sagte sie und zeigte Jamilla ihr Pferd. Dann lieh sie eins für Jamilla.

Nachdem beide fort geritten waren, trat Grelohed zu den Jungen der vor Wut kochte. "Töte sie, denn sie könnte dich verraten!" Mikor nickte. "Wann?" "Wenn der günstigste Moment da ist!" sagte Grelohed und striegelte nun auch sein Pferd.