Titel: Im Sinne der Liebe
Teil: 1/?
Inhalt.: Ein verliebter Kai, ein geheimnisvoller Fremder, ein Masa, der ... ähm, ich soll doch wirklich nicht schon alles in der Einleitung verraten, oder?
Warnungen: Oh Gott, muss ich das schon festlegen? In diesen Part noch keine. Aber wenn ich mir betrachte, was ich schon im Teil zwei geschrieben habe, könnt ihr mit `ner abrupten Höherbewertung rechnen. So Was von wegen MA, Lemon, Slash
Spoiler: Irgendwann nach Bd.2
Disclaimer: Also so langsam wie das bei Kodaka Kazuma vorangeht ist klar, das nichts von Kizuna meens ist.
A/N: Mein erster Versuch im Shonen Ai Genre. Hoffe jemand liest das. Und bittttöööööööö FB!!! *fleh*
************************************
Im Sinne der Liebe- Teil 1
"Das kann er mir nicht antun. Das wagt er nicht. Er nicht!" Wütend stürmte der alte Yakuza durch die Gänge seiner Residenz.
"Sir.. Was...?"
"Aus dem Weg Schwachkopf!" Erschrocken stürzte der Diener beiseite. Der alte Mann achtete gar nicht auf ihn und riss ohne Vorankündigung die Tür zum Zimmer seines Sohnes auf.
Überrascht sah der junge Mann auf. Mit einen Wisch fegte sein Vater den halbgepackten Koffer von Bett. Unterwäsche verteilte sich auf den Boden.
"Du kannst mich nicht aufhalten, Alter. "
"Rede nicht so mit mir" schnaubte Sagano Senior. "Ich bin immerhin dein Vater. Und du wirst dieses Haus nicht verlassen. Nur über meine Leiche!"
"Nichts dagegen. Was meinst du, Masa, kriegt der Alte einen Herzinfarkt und verreckt endlich?"
"Bon!!" protestierte der Angesprochene erschrocken. Trotz der Anstrengung, den wütenden Derwisch von Chef zu folgen, zeigte er keine Anzeichen von Erschöpfung.
"Du hast gepetzt, stimmt`s?"
"Tut mir leid. Ich kann nicht zulassen, dass Ihr das tut. Ihr begebt euch damit in große Gefahr."
"Genau, hör auf Masa! Auf mich tust du das ja schon lange nicht mehr. "
"Ich hab noch nie auf dich gehört." Wütend funkelten sich beide Saganos an.
Diplomatisch versuchte Masa den aufkeimenden Streit zu schlichten. "Bon, Samejima und Enjoji werden nicht sehr erfreut sein, wenn Ihr bei den beiden auftaucht." Gekonnt verschluckte der schwarzhaarige Mann das `wieder einmal´, was auf seiner Zunge lag.
"Pfft. Enjoji kann mich mal."
"Wie redest du denn von deinen Bruder? Masa, du hast ihn überhaupt kein Benehmen beigebracht!"
Kai plusterte sich auf. "Lass Masa in Ruhe! Du hast dich ja nie um mich gekümmert."
"Dann wird es Zeit, dass ich damit anfange. Masa, Kai darf bis au weiteres das Gebäude nicht verlassen. Ich mache dich persönlich verantwortlich, falls er doch verschwinden sollte." Sagano drehte sich auf seinen Hacken um und verließ den Raum.
"Ihr habt gehört, was Euer Vater gesagt hat." Mit einer Verbeugung folgte Masa ihm. Kai hörte leise das Türschloss einrosten.
"Unfair!" grummelte er leise. Das sein Vater ausgerechnet Masa als Verantwortlichen eingesetzt hatte. Wo er genau wusste, dass Kai Masa nie Schaden zufügen wollte. Das liess sich zwar nicht immer vermeiden, da Masa jede Gelegenheit nutze, sich als sein Beschützer aufzuspielen, aber hey, guter Wille zählte doch auch, oder?
"Verdammte Scheiße!" Grummelnd fegte Kai den letzten Rest Klamotten von Bett und schmiss sich frustriert darauf.
Warum hatte Masa ausgerechnet heute nach Hause kommen müssen? Mit Kyosuke wäre er auf jedenfalls leichter fertig geworden. Aber als dieser seinen Boss auf der Matte auftauchen sah, musste er natürlich petzen. Und Masa rannte direkt zu seinem Vater. Nur weil er gesagt hatte, dass er den Teufel tun werde, noch mal auf ihn zu hören. Jetzt war das Bahnticket natürlich futsch.
Dabei vermied Masa doch sonst nie die Konfrontation mit ihm. Er hatte richtig gute Chancen gehabt, diesen wenigstens so weit abzulenken, dass er verduften können.
Kai knurrte der Magen. Er hatte alles Essen, was die Diener ihm im Verlaufe des Tages brachten, abgelehnt. Langsam bereute er diese Trotzreaktion.
Aber es ging allmählich auf drei Uhr nachts zu. Und mit einem knurrenden Magen konnte er nicht schlafen. Seufzend schwank er sich schließlich aus dem Bett. Uhrzeit hin oder her, er musste was essen.
Es dauerte ein bisschen, bis er die Dietriche in seinem Schrank gefunden hatte, die Masa ihm mal gegeben hatte.
`Nur zur Vorsicht´, wie Masa gesagt hatte. Und nur zur Vorsicht hatte er Kai deren Benutzung beigebracht.
Auch wenn er wahrscheinlich einen Anfall bekommen würde, wenn er wüsste, was Kai momentan mit diesem Wissen anfing.
Leise fluchend hantierte dieser am Schloss rum "Verdammt, jetzt komm schon... Enttäusch mich nicht. Hach, was für ein Mist" Zum wiederholten Mal war ihm einer der Dietriche abgerutscht.
"Na endlich!". Einen Triumphschrei unterdrückend, schob er vorsichtig die Tür auf. Leise lachend umging er den schlafenden Wächter vor seiner Tür. Die Typen lernen es wohl nie!
Um diese Zeit war selbst in einem Yakuzahaushalt tote Hose. Unbemerkt näherte Kai sich dem Ziel. Kalte Essensgerüchte zeigten, wie nah er schon der verhofften mitternächtlichen Futterei war.
Sein Magen knurrte hörbar, während er die Küchentür aufschob.
Er bemerkte nicht die schwarze Gestalt, die sich aus der Dunkelheit hinter ihm löste. Eine Hand legte sich auf seinen Mund und unterdrückte seinen erschrockenen Schrei.
"Nicht schreien" flüsterte eine raue Stimme. "Brblabru" Wütend wand Kai sich in den Griff.
"Ruhig , Bon, ich bin es."
"Masa?????"
Erleichtert hörte Kai sich auf zu wehren.
"Hier werdet ihr nur Reste finden!", vernahm er die spöttisch Stimme in seinem Nacken. Der warme Atem des größeren Mannes strich über seinen Hals und liess Kais Nackenhaare zittern.
"Ist mir egal, ich habe Hunger !"
"Dann hättet ihr heute Abend was Essen sollen." versetze der Mann unbeeindruckt. "Diesen Knastfrass esse ich nicht!" verteidigte Kai sich trotzig.
Das Gefühl, so eng an Masas Brust gedrückt zu werden, verwirrte ihn.
"Ihr seid viel zu verwöhnt." Leise seufzend löste sich Masa von ihm.
"Kommt mit!"
"Aber ich habe Hunger!"
"In meinen Zimmer habe ich noch etwas."
In sich hinein grinsend folgte Kai Masa. Es war doch immer wieder das gleiche. Egal, was war, Masa konnte es einfach nicht lassen, Kai zu umsorgen.
"Wie eine Glucke!" mokierte sich ein Teil von ihm, den er aber ohne Skrupel zum Schweigen brachte, während er gemütlich neben Masa auf dessen Bett sitzend eine Pizza verschlang.
"Wo hast du so spät in der Nacht noch was zu futtern hergekriegt?" erkundigte er sich mampfend.
"Die Pizzalieferanten haben rund um die Uhr auf." antwortete Masa, während er seine Hälfte verspeiste.
Kai wischte sich die fettige Hand ungeniert an seiner Hose ab. Er verkniff sich die Frage, wieso die Pizza noch warm war und gerade seine Lieblingskombination an Beilagen enthielt. Salamipeperoni mit Trüffeln und viel Käse.
Masa war, wenn auch in manchen Dingen ein Buch mit sieben Siegeln, leicht durchschaubar.
Aber eins verstand er nicht.
"Wieso hast du beim Alten gepetzt?"
Masa aß seinen Pizzarest erst gemütlich auf, bevor er sich bequemte zu antworten:
"Ihr wart offenen Argumenten nicht zugänglich. Und auf mich hättet ihr diesmal wohl nicht gehört. Ich musste zu härteren Mitteln greifen."
"Aber gleich meinen Vater!" schmollte Kai. "Warum hast du mich nicht wie letztens niedergeschlagen, als Sempai krank war?"
"Vielleicht will ich euch nicht immer verbeulen?"
"Masa !" Überrascht blickte Kai auf "War das eben ein Scherz?"
Grinsend begegnet Masa seinem Blick "Ich glaub schon, wieso?"
Dann wurde er aber abrupt ernst. "Bon... Warum wolltet Ihr so plötzlich weg? Und nicht sogar weg, sondern direkt hier ausziehen? Das liegt bestimmt nicht nur daran, wie sehr Ihr Samejima vermisst? Ich dachte, Ihr wäret über ihn hinweg!"
Kai mied seinen Blick. "Ich... musste einfach mal raus." Eine Hand fasst unter sein Kinn und zwang ihn mit sanfter Gewalt Masa anzuschauen.
"Du lügst!" Stellte dieser fest.
Erregt befreite sich Kai aus seinen Griff. "Und wenn? Es interessiert hier sowieso keinen was ich fühle." Wütend sprang er auf.
"Dir und den anderen geht es nur darum, dass ich sicher und behütet bin wie ein rohes Ei. Ich hab es satt!"
Er wandte sich um und wollte zur Tür hinausstürmen.
"Kai !" Bevor der Junge in den Flur stürmen konnte, hatte Massa ihn auch schon abgefangen. Sanft zog er ihn von der Tür weg und hielt ihn mit beiden Armen fast. "Das stimmt doch nicht." murmelte er .
"Doch !" bestritt Kai mit Tränen in den Augen.
"Was ist wirklich los?" Masa drehte ihn mit den Gesicht zu sich und zwang den Jungen, ihn erneut anzusehen.
"Lass mich los!"
"Diesmal nicht. Ich lass Euch nicht eher gehen, bevor Ihr mir verratet was los ist!"
"Das kann dir doch egal sein."
"Ihr wisst, dass das nicht stimmt."
"Ach, lass mich doch in Ruhe!" versetzte Kai wütend. "Was geht dich das an?"
"Sehr viel. Ich bin für Euch verantwortlich."
(Au, falsche Antwort.)
"Ach ja, das hatte ich ganz vergessen, mein Vater reißt dir den Kopf ab, wen ich verdufte."
"Und willst du, dass das passiert?" Aufmerksam schaute Masa in seine Augen. Kai konnte nicht ausweichen. "Nein, natürlich nicht!" sagte er leise.
"Gut, dann lass mich dir helfen." Masa führte den Jungen zum bett zurück und zwang ihn, sich hinzusetzen. Langsam liess er sich neben Kai nieder.
"Und nun erzählt- was ist los?"
"Ich ... ich habe mich verliebt." schluchzte der Junge leise.
Er traute sich nicht, in Masas Augen zu sehen. Dessen geistiges `schon wieder´ war nicht zu überhören.
"Ist es Samejima?" erkundigte er sich vorsichtig.
"Nein, dass war nur ne Ausrede" murmelte Kai.
"Vater wäre ausgeflippt, wenn er geschnallt hätte, dass es...."
"Schon wieder ein Junge ist?" vollendete Masa.
"Ja!" heulte der Junge.
"Dir ist doch bisher egal gewesen, was er dachte. Warum jetzt?"
"Dieses Mal ist es was besonderes."
"Ah." Masa schwieg.
"Ich will nicht, dass er davon erfährt. Er... er würde nur alles mies machen." redet Kai unsicher weiter.
"Bei Samejima hattet Ihr nicht solche Bedenken." sagte Masa schließlich mit rauer Stimme.
"Wieso ist es diesmal anders?"
"Ich glaube... diesmal ist es echt. "
"Echt?" Masa lachte leise. "War es dass beim letzten mal nicht auch?"
"Nicht so." verteidigte Kai sich.
"Und wer ist der Glückliche?" erkundigte sich Masa neugierig.
"Das... das ist unwichtig." lenkte Kai ab.
"Unwichtig? Wenn Ihr ihn so liebt? Ich denke nicht. Warum vertraut Ihr mir nicht?" Täuschte sich Kai, oder schwang da eine Spur von Bitterkeit in der Stimme deines Beschützers mit?
"Wenn ich dir vertrauen könnte, warum hast du mich dann an den Alten verpetzt?" fuhr er auf.
"Ihr wisst warum. Momentan ist es einfach zu gefährlich. Solange wir nicht wissen, worin der letzten Zeit ständig Anschläge auf unsere Läden und Geschäfte verübt, besteht für Euch Gefahr."
"Ach was. Da ist doch ständig irgendein Krieg in Gange. Erzähl mir nicht, dass es diesmal anders ist."
"Das ist es aber!" sagte Masa ruhig. "Ein paar der Anschläge zielen auf Euch und Euren Vater ab. Unter den Wagen Eures Vaters und an Eurem Motorrad sind Spuren von Manipulationen gefunden worden."
"Und das sagst du mir erst jetzt?" fuhr Kai auf.
"Ich wollte Euch nicht beunruhigen. Aber jetzt ist es wichtig, dass Ihr versteht, warum Ihr nicht raus könnt. Euer Leben ist in Gefahr."
"Ich muss aber." Mit Tränen in den Augen sah Kai Masa an. "Bitte hilf mir."
"So wichtig ist er dir?" Fragend sah Masa ihn an.
"Bitte... Wenn ich dir wirklich etwas bedeute, dann tu was."
Der dunkle Mann schwieg einen Moment. "Euch ist klar, dass Euer Vater mir den Kopf im wahrsten Sinne es Wortes abreißen wird. Wollt Ihr das etwa?"
Der sanfte Ton seiner Stimme nahm der Frage etwas von ihrer Schärfe.
"Nein, natürlich nicht !" murmelte Kai.
"Na also. Ich werde morgen nach Tokio abreisen, um etwas über den oder die Attentäter herauszufinden. Verspricht Ihr mir, dass Ihr nichts versucht, um abzuhauen?"
"Das kann ich nicht." flüsterte Kai tonlos.
"Vielleicht... Möglicherweise kann ich ihm eine Nachricht übermitteln. Wenn Ihr das wollt." schlug Masa etwas unsicher vor.
"Nein !"
Er zog erstaunt einen Augenbrauen hoch. "Nein?"
"Er... weiß nicht, was ich für ihn empfinde. Er würde nichts davon wissen wollen."
Der Junge wandte sich mit schmerzverzehrten Gesicht ab.
"Oh. Ich verstehe." murmelte Massa betroffen.
"Das glaub ich nicht!" fauchte Kai.
"Mehr als Ihr denkt, Bon. Bitte, solange diese Situation nicht geklärt ist und ich nicht weiß, wer Euch schaden will, verlasst das Grundstück nicht. Mir zuliebe."
"Also gut." resignierend seufzte Kai. "Ich bin müde. Sehe ich dich noch morgen?"
"Ich glaube nicht. In zwei Stunden geht mein Flug."
"Aber du hast noch gar nicht geschlafen."
"Ihr seid mir wichtiger als ein bisschen Schlaf." Liebevoll zersauste Masa seine Haare.
"Dann gute Nacht , Bon!"
"Bis bald, Masa!"
Eilig verließ Kai das Zimmer. Ins einen eigenen Raum schmiss er sich aufs Bett und vergrub das Gesicht im Kissen.
"Für ihn bin ich nur ein kleines Kind. Verdammt, wenn ich kein Mann wäre, würde er mich nicht so behandeln." murmelte er in den feuchter werdenden Stoff.
Hinter dem Vorhang eines der Fenster zur Frontseite, beobachtete er zwei Stunden später, wie Masa das Haus verließ und in die wartende Limousine einstieg.
"Es tut mir leid , Masa. Ich kann nicht anders." Langsam schulterte er seinen gepackten Rucksack und schlich hinter der Limousine aus dem Hof. Unbemerkt von dem nachdenklich in die Dunkelheit hinausstarrenden Insassen des Wagens.
TBC
Teil: 1/?
Inhalt.: Ein verliebter Kai, ein geheimnisvoller Fremder, ein Masa, der ... ähm, ich soll doch wirklich nicht schon alles in der Einleitung verraten, oder?
Warnungen: Oh Gott, muss ich das schon festlegen? In diesen Part noch keine. Aber wenn ich mir betrachte, was ich schon im Teil zwei geschrieben habe, könnt ihr mit `ner abrupten Höherbewertung rechnen. So Was von wegen MA, Lemon, Slash
Spoiler: Irgendwann nach Bd.2
Disclaimer: Also so langsam wie das bei Kodaka Kazuma vorangeht ist klar, das nichts von Kizuna meens ist.
A/N: Mein erster Versuch im Shonen Ai Genre. Hoffe jemand liest das. Und bittttöööööööö FB!!! *fleh*
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Im Sinne der Liebe- Teil 1
"Das kann er mir nicht antun. Das wagt er nicht. Er nicht!" Wütend stürmte der alte Yakuza durch die Gänge seiner Residenz.
"Sir.. Was...?"
"Aus dem Weg Schwachkopf!" Erschrocken stürzte der Diener beiseite. Der alte Mann achtete gar nicht auf ihn und riss ohne Vorankündigung die Tür zum Zimmer seines Sohnes auf.
Überrascht sah der junge Mann auf. Mit einen Wisch fegte sein Vater den halbgepackten Koffer von Bett. Unterwäsche verteilte sich auf den Boden.
"Du kannst mich nicht aufhalten, Alter. "
"Rede nicht so mit mir" schnaubte Sagano Senior. "Ich bin immerhin dein Vater. Und du wirst dieses Haus nicht verlassen. Nur über meine Leiche!"
"Nichts dagegen. Was meinst du, Masa, kriegt der Alte einen Herzinfarkt und verreckt endlich?"
"Bon!!" protestierte der Angesprochene erschrocken. Trotz der Anstrengung, den wütenden Derwisch von Chef zu folgen, zeigte er keine Anzeichen von Erschöpfung.
"Du hast gepetzt, stimmt`s?"
"Tut mir leid. Ich kann nicht zulassen, dass Ihr das tut. Ihr begebt euch damit in große Gefahr."
"Genau, hör auf Masa! Auf mich tust du das ja schon lange nicht mehr. "
"Ich hab noch nie auf dich gehört." Wütend funkelten sich beide Saganos an.
Diplomatisch versuchte Masa den aufkeimenden Streit zu schlichten. "Bon, Samejima und Enjoji werden nicht sehr erfreut sein, wenn Ihr bei den beiden auftaucht." Gekonnt verschluckte der schwarzhaarige Mann das `wieder einmal´, was auf seiner Zunge lag.
"Pfft. Enjoji kann mich mal."
"Wie redest du denn von deinen Bruder? Masa, du hast ihn überhaupt kein Benehmen beigebracht!"
Kai plusterte sich auf. "Lass Masa in Ruhe! Du hast dich ja nie um mich gekümmert."
"Dann wird es Zeit, dass ich damit anfange. Masa, Kai darf bis au weiteres das Gebäude nicht verlassen. Ich mache dich persönlich verantwortlich, falls er doch verschwinden sollte." Sagano drehte sich auf seinen Hacken um und verließ den Raum.
"Ihr habt gehört, was Euer Vater gesagt hat." Mit einer Verbeugung folgte Masa ihm. Kai hörte leise das Türschloss einrosten.
"Unfair!" grummelte er leise. Das sein Vater ausgerechnet Masa als Verantwortlichen eingesetzt hatte. Wo er genau wusste, dass Kai Masa nie Schaden zufügen wollte. Das liess sich zwar nicht immer vermeiden, da Masa jede Gelegenheit nutze, sich als sein Beschützer aufzuspielen, aber hey, guter Wille zählte doch auch, oder?
"Verdammte Scheiße!" Grummelnd fegte Kai den letzten Rest Klamotten von Bett und schmiss sich frustriert darauf.
Warum hatte Masa ausgerechnet heute nach Hause kommen müssen? Mit Kyosuke wäre er auf jedenfalls leichter fertig geworden. Aber als dieser seinen Boss auf der Matte auftauchen sah, musste er natürlich petzen. Und Masa rannte direkt zu seinem Vater. Nur weil er gesagt hatte, dass er den Teufel tun werde, noch mal auf ihn zu hören. Jetzt war das Bahnticket natürlich futsch.
Dabei vermied Masa doch sonst nie die Konfrontation mit ihm. Er hatte richtig gute Chancen gehabt, diesen wenigstens so weit abzulenken, dass er verduften können.
Kai knurrte der Magen. Er hatte alles Essen, was die Diener ihm im Verlaufe des Tages brachten, abgelehnt. Langsam bereute er diese Trotzreaktion.
Aber es ging allmählich auf drei Uhr nachts zu. Und mit einem knurrenden Magen konnte er nicht schlafen. Seufzend schwank er sich schließlich aus dem Bett. Uhrzeit hin oder her, er musste was essen.
Es dauerte ein bisschen, bis er die Dietriche in seinem Schrank gefunden hatte, die Masa ihm mal gegeben hatte.
`Nur zur Vorsicht´, wie Masa gesagt hatte. Und nur zur Vorsicht hatte er Kai deren Benutzung beigebracht.
Auch wenn er wahrscheinlich einen Anfall bekommen würde, wenn er wüsste, was Kai momentan mit diesem Wissen anfing.
Leise fluchend hantierte dieser am Schloss rum "Verdammt, jetzt komm schon... Enttäusch mich nicht. Hach, was für ein Mist" Zum wiederholten Mal war ihm einer der Dietriche abgerutscht.
"Na endlich!". Einen Triumphschrei unterdrückend, schob er vorsichtig die Tür auf. Leise lachend umging er den schlafenden Wächter vor seiner Tür. Die Typen lernen es wohl nie!
Um diese Zeit war selbst in einem Yakuzahaushalt tote Hose. Unbemerkt näherte Kai sich dem Ziel. Kalte Essensgerüchte zeigten, wie nah er schon der verhofften mitternächtlichen Futterei war.
Sein Magen knurrte hörbar, während er die Küchentür aufschob.
Er bemerkte nicht die schwarze Gestalt, die sich aus der Dunkelheit hinter ihm löste. Eine Hand legte sich auf seinen Mund und unterdrückte seinen erschrockenen Schrei.
"Nicht schreien" flüsterte eine raue Stimme. "Brblabru" Wütend wand Kai sich in den Griff.
"Ruhig , Bon, ich bin es."
"Masa?????"
Erleichtert hörte Kai sich auf zu wehren.
"Hier werdet ihr nur Reste finden!", vernahm er die spöttisch Stimme in seinem Nacken. Der warme Atem des größeren Mannes strich über seinen Hals und liess Kais Nackenhaare zittern.
"Ist mir egal, ich habe Hunger !"
"Dann hättet ihr heute Abend was Essen sollen." versetze der Mann unbeeindruckt. "Diesen Knastfrass esse ich nicht!" verteidigte Kai sich trotzig.
Das Gefühl, so eng an Masas Brust gedrückt zu werden, verwirrte ihn.
"Ihr seid viel zu verwöhnt." Leise seufzend löste sich Masa von ihm.
"Kommt mit!"
"Aber ich habe Hunger!"
"In meinen Zimmer habe ich noch etwas."
In sich hinein grinsend folgte Kai Masa. Es war doch immer wieder das gleiche. Egal, was war, Masa konnte es einfach nicht lassen, Kai zu umsorgen.
"Wie eine Glucke!" mokierte sich ein Teil von ihm, den er aber ohne Skrupel zum Schweigen brachte, während er gemütlich neben Masa auf dessen Bett sitzend eine Pizza verschlang.
"Wo hast du so spät in der Nacht noch was zu futtern hergekriegt?" erkundigte er sich mampfend.
"Die Pizzalieferanten haben rund um die Uhr auf." antwortete Masa, während er seine Hälfte verspeiste.
Kai wischte sich die fettige Hand ungeniert an seiner Hose ab. Er verkniff sich die Frage, wieso die Pizza noch warm war und gerade seine Lieblingskombination an Beilagen enthielt. Salamipeperoni mit Trüffeln und viel Käse.
Masa war, wenn auch in manchen Dingen ein Buch mit sieben Siegeln, leicht durchschaubar.
Aber eins verstand er nicht.
"Wieso hast du beim Alten gepetzt?"
Masa aß seinen Pizzarest erst gemütlich auf, bevor er sich bequemte zu antworten:
"Ihr wart offenen Argumenten nicht zugänglich. Und auf mich hättet ihr diesmal wohl nicht gehört. Ich musste zu härteren Mitteln greifen."
"Aber gleich meinen Vater!" schmollte Kai. "Warum hast du mich nicht wie letztens niedergeschlagen, als Sempai krank war?"
"Vielleicht will ich euch nicht immer verbeulen?"
"Masa !" Überrascht blickte Kai auf "War das eben ein Scherz?"
Grinsend begegnet Masa seinem Blick "Ich glaub schon, wieso?"
Dann wurde er aber abrupt ernst. "Bon... Warum wolltet Ihr so plötzlich weg? Und nicht sogar weg, sondern direkt hier ausziehen? Das liegt bestimmt nicht nur daran, wie sehr Ihr Samejima vermisst? Ich dachte, Ihr wäret über ihn hinweg!"
Kai mied seinen Blick. "Ich... musste einfach mal raus." Eine Hand fasst unter sein Kinn und zwang ihn mit sanfter Gewalt Masa anzuschauen.
"Du lügst!" Stellte dieser fest.
Erregt befreite sich Kai aus seinen Griff. "Und wenn? Es interessiert hier sowieso keinen was ich fühle." Wütend sprang er auf.
"Dir und den anderen geht es nur darum, dass ich sicher und behütet bin wie ein rohes Ei. Ich hab es satt!"
Er wandte sich um und wollte zur Tür hinausstürmen.
"Kai !" Bevor der Junge in den Flur stürmen konnte, hatte Massa ihn auch schon abgefangen. Sanft zog er ihn von der Tür weg und hielt ihn mit beiden Armen fast. "Das stimmt doch nicht." murmelte er .
"Doch !" bestritt Kai mit Tränen in den Augen.
"Was ist wirklich los?" Masa drehte ihn mit den Gesicht zu sich und zwang den Jungen, ihn erneut anzusehen.
"Lass mich los!"
"Diesmal nicht. Ich lass Euch nicht eher gehen, bevor Ihr mir verratet was los ist!"
"Das kann dir doch egal sein."
"Ihr wisst, dass das nicht stimmt."
"Ach, lass mich doch in Ruhe!" versetzte Kai wütend. "Was geht dich das an?"
"Sehr viel. Ich bin für Euch verantwortlich."
(Au, falsche Antwort.)
"Ach ja, das hatte ich ganz vergessen, mein Vater reißt dir den Kopf ab, wen ich verdufte."
"Und willst du, dass das passiert?" Aufmerksam schaute Masa in seine Augen. Kai konnte nicht ausweichen. "Nein, natürlich nicht!" sagte er leise.
"Gut, dann lass mich dir helfen." Masa führte den Jungen zum bett zurück und zwang ihn, sich hinzusetzen. Langsam liess er sich neben Kai nieder.
"Und nun erzählt- was ist los?"
"Ich ... ich habe mich verliebt." schluchzte der Junge leise.
Er traute sich nicht, in Masas Augen zu sehen. Dessen geistiges `schon wieder´ war nicht zu überhören.
"Ist es Samejima?" erkundigte er sich vorsichtig.
"Nein, dass war nur ne Ausrede" murmelte Kai.
"Vater wäre ausgeflippt, wenn er geschnallt hätte, dass es...."
"Schon wieder ein Junge ist?" vollendete Masa.
"Ja!" heulte der Junge.
"Dir ist doch bisher egal gewesen, was er dachte. Warum jetzt?"
"Dieses Mal ist es was besonderes."
"Ah." Masa schwieg.
"Ich will nicht, dass er davon erfährt. Er... er würde nur alles mies machen." redet Kai unsicher weiter.
"Bei Samejima hattet Ihr nicht solche Bedenken." sagte Masa schließlich mit rauer Stimme.
"Wieso ist es diesmal anders?"
"Ich glaube... diesmal ist es echt. "
"Echt?" Masa lachte leise. "War es dass beim letzten mal nicht auch?"
"Nicht so." verteidigte Kai sich.
"Und wer ist der Glückliche?" erkundigte sich Masa neugierig.
"Das... das ist unwichtig." lenkte Kai ab.
"Unwichtig? Wenn Ihr ihn so liebt? Ich denke nicht. Warum vertraut Ihr mir nicht?" Täuschte sich Kai, oder schwang da eine Spur von Bitterkeit in der Stimme deines Beschützers mit?
"Wenn ich dir vertrauen könnte, warum hast du mich dann an den Alten verpetzt?" fuhr er auf.
"Ihr wisst warum. Momentan ist es einfach zu gefährlich. Solange wir nicht wissen, worin der letzten Zeit ständig Anschläge auf unsere Läden und Geschäfte verübt, besteht für Euch Gefahr."
"Ach was. Da ist doch ständig irgendein Krieg in Gange. Erzähl mir nicht, dass es diesmal anders ist."
"Das ist es aber!" sagte Masa ruhig. "Ein paar der Anschläge zielen auf Euch und Euren Vater ab. Unter den Wagen Eures Vaters und an Eurem Motorrad sind Spuren von Manipulationen gefunden worden."
"Und das sagst du mir erst jetzt?" fuhr Kai auf.
"Ich wollte Euch nicht beunruhigen. Aber jetzt ist es wichtig, dass Ihr versteht, warum Ihr nicht raus könnt. Euer Leben ist in Gefahr."
"Ich muss aber." Mit Tränen in den Augen sah Kai Masa an. "Bitte hilf mir."
"So wichtig ist er dir?" Fragend sah Masa ihn an.
"Bitte... Wenn ich dir wirklich etwas bedeute, dann tu was."
Der dunkle Mann schwieg einen Moment. "Euch ist klar, dass Euer Vater mir den Kopf im wahrsten Sinne es Wortes abreißen wird. Wollt Ihr das etwa?"
Der sanfte Ton seiner Stimme nahm der Frage etwas von ihrer Schärfe.
"Nein, natürlich nicht !" murmelte Kai.
"Na also. Ich werde morgen nach Tokio abreisen, um etwas über den oder die Attentäter herauszufinden. Verspricht Ihr mir, dass Ihr nichts versucht, um abzuhauen?"
"Das kann ich nicht." flüsterte Kai tonlos.
"Vielleicht... Möglicherweise kann ich ihm eine Nachricht übermitteln. Wenn Ihr das wollt." schlug Masa etwas unsicher vor.
"Nein !"
Er zog erstaunt einen Augenbrauen hoch. "Nein?"
"Er... weiß nicht, was ich für ihn empfinde. Er würde nichts davon wissen wollen."
Der Junge wandte sich mit schmerzverzehrten Gesicht ab.
"Oh. Ich verstehe." murmelte Massa betroffen.
"Das glaub ich nicht!" fauchte Kai.
"Mehr als Ihr denkt, Bon. Bitte, solange diese Situation nicht geklärt ist und ich nicht weiß, wer Euch schaden will, verlasst das Grundstück nicht. Mir zuliebe."
"Also gut." resignierend seufzte Kai. "Ich bin müde. Sehe ich dich noch morgen?"
"Ich glaube nicht. In zwei Stunden geht mein Flug."
"Aber du hast noch gar nicht geschlafen."
"Ihr seid mir wichtiger als ein bisschen Schlaf." Liebevoll zersauste Masa seine Haare.
"Dann gute Nacht , Bon!"
"Bis bald, Masa!"
Eilig verließ Kai das Zimmer. Ins einen eigenen Raum schmiss er sich aufs Bett und vergrub das Gesicht im Kissen.
"Für ihn bin ich nur ein kleines Kind. Verdammt, wenn ich kein Mann wäre, würde er mich nicht so behandeln." murmelte er in den feuchter werdenden Stoff.
Hinter dem Vorhang eines der Fenster zur Frontseite, beobachtete er zwei Stunden später, wie Masa das Haus verließ und in die wartende Limousine einstieg.
"Es tut mir leid , Masa. Ich kann nicht anders." Langsam schulterte er seinen gepackten Rucksack und schlich hinter der Limousine aus dem Hof. Unbemerkt von dem nachdenklich in die Dunkelheit hinausstarrenden Insassen des Wagens.
TBC
