A/N: Untertänigste Verzeihung für die Verspätung! *Schäm* Mir war gar nicht klar, wieviele darauf warten. Ich könnte jetzt sagen, dass ich meinen Block verloren habe (was auch ganz nebenbei stimmt) oder einfach keine Zeit hatte- oder mein PC wieder einen Breakdown hinlegte- aber na ja, ich nehme an, das würdet ihr mir sowieso net glauben oder? ;-)

Okay festschnallen, es geht weiter. Für die, deren Erwartungen ich wahrscheinlich nicht erfüllen kann- sorrrrrrrrryyyyyyyyyy.

Teil 13

"Das darf doch nicht wahr sein! Sind wir dich noch immer nicht losgeworden?"

"Freut mich auch, dich wiederzusehen.", konterte Kai und schubste den geschockten Enjoji beiseite. Um schnurstracks auf Ranmaru zu zusteuern.

"Sempai! Schön, dich zu sehen. Ich dachte schon, dieser Idiot hätte dich irgendwo auf seiner Reise verloren!"

Gutmütig lächelnd umarmte Ranmaru den Jungen. "Na ja, fast hätte er es auch geschafft."

"He, das war keine Absicht gewesen." Entrüstet zerrte Enjoji Kai von seinen Freund weg.

"Lässt du wohl die Pfoten von ihm. Das ist meiner.", raunte er seinen Bruder ins Ohr. Laut fuhr er fort: "Immerhin habe ich dich auch wieder aus den Fluss gezogen."

"Nachdem ich deinetwegen reingefallen bin."

"Wenn du dich nicht gewehrt hättest, als ich...."

Blitzschnell hielt Ranmaru ihm den Mund zu. "Nicht vor den Jungen!" flüsterte er errötend.

"Jungen???" Erbost stampfte Kai mit dem Fuß auf. Erst beachteten sie ihn nicht, und jetzt bezeichneten sie ihn auch noch als "Jungen"? "Ich bin 21!"

"Natürlich!" beschwichtigte ihn Ranmaru. "Es ist nur die Macht der Gewohnheit, weißt du? Immerhin bist du jetzt erwachsen geworden. Du siehst richtig gut aus...."murmelte er.

"Echt? Danke Sempai!" Kai wollte den Mann wieder um den Hals fallen. Doch Enjoji schob sich energisch dazwischen.

"Was soll das? Ihr habt euch 2 Jahre lang nicht mehr gesehen und müsst sofort wieder Süßholz raspeln.....Autsch!!" Er rieb sich seine schmerzende Stirn. "Was sollte das, Ran-chan?"

"Du kannst dich wirklich nicht benehmen! Wir haben Kai sehr lange nicht mehr gesehen. Es gibt bestimmt viel zu erzählen!"

"Oh ja. Ich würde gerne hören, wie dieser Volltrottel dich in einen Fluss geworfen hat."

"Nun, DAS muss ja nicht unbedingt sein." Verlegen lächelte Ranmaru.

Zwei Stunden später redeten sie immer noch. Nach 30 Minuten hatte Enjoji sein Wachhundverhalten aufgegeben und beteiligte sich rege an den Unterhaltungen. Nachdem sie alles durchgehechelt hatten, was die beiden auf ihrer Weltreise erlebt hatten( einzige Ausnahme Rans Flussbad) wandte sich Enjoji erschöpft an Kai.

"Und wo hast du die ganze Zeit gesteckt? Ich hoffe doch, du hast keinen allzu großen Mist angestellt."

"Enjoji! Sei doch mal netter zu ihm!"

"Ist schon gut, Sempai. Ich weiß ja, was für ein grober Klotz mein Bruder ist." Kais spöttisches Grinsen prallte an Kei ab.

Dieser schmollte. Von zwei Seiten attackiert zu werden- also wirklich. Wenigstens Ran-chan hätte zu ihm halten können!

"Aber ich muss dich leider enttäuschen. Ich hatte genug Geld gehabt, um ein paar Städte bereisen zu können. Hin und wieder hatte ich ein paar kleine Jobs, um über die Runden zu kommen. Also - nichts aufregenderes." Mit einem Achselzucken lehnte Kai sich zurück.

"Kein Wunder, bei der Geldmenge, die du Vater gestohlen hast.", knurrte Enjoji. Beschwichtigend legte ihm Ranmaru eine Hand auf die Schulter.

"Wie hat Masa dich eigentlich gefunden?" fragte er ablenkend. Kais Gesicht verdüsterte sich.

"Durch Zufall!" Er wollte aus verständlichen Gründen nicht auf die Eskapade vor der Kendoschule eingehen. Enjoji wäre explodiert. Manchmal nahm er seine Rolle als großer Bruder echt zu ernst.

"Da musste Masa ja verdammtes Glück gehabt haben." Enjoji runzelte die Stirn. "Vater hat über ein Jahr lang einen Großteil seiner Männer nach dir suchen lassen. Und Masa findet dich innerhalb von Acht Monaten."

"Acht Monate? Ich dachte, Vater wäre elf Monate vorher gestorben." Vergewisserte sich Kai.

"Ist er auch. Aber Masa hatte ein paar Probleme, die Führung des Clans zu übernehmen.

"Oh." Das Thema interessierte Kai. "Wie viel weißt du darüber?"

"Ein paar der Familienmitglieder und angeschlossenen Clans hatten etwas gegen Masas Führung. Sie meinten, mit Vaters Tod wäre irgendetwas unstimmig. Zudem war Masanori zu lange weg gewesen."

"Weißt du, wo er war?" Neugierig beugte sich Kai vor. Enjoji schüttelte den Kopf. Sein Arm legte sich um Ranmaru, der sich automatisch eng anschmiegte. Kai verspürte einen Stich des Neides.

"Keine Ahnung. Weißt du es?"

"Nein." Kai senkte den Kopf. "Er erzählt mir nichts. Und er hat wirklich drei Monate gebraucht, um alles unter Kontrolle zu kriegen?" nahm er den Faden wieder auf.

"Ja.", antwortete Enjoji einsilbig. Mit einer Hand fuhr er durch Ranmarus Haar.

"Aber du willst nicht darüber reden.", folgerte Kai. Gespannt musterte er die beiden.

"Es würde nur deinen Seelenfrieden schaden. Falls du überhaupt einen hast.", fügte Enjoji sarkastisch hinzu. Im selben Moment zuckte er schmerzhaft zusammen, als Ran ihm in die Seite boxte. Kai beachtete jedoch nicht seine letzten Worte.

"Was meinst du damit?" Einen Moment schien es Enjoji, als leuchtete im Gesicht seines Bruders die pure Verzweiflung auf. Aber Bruchteile von Sekunden später sah er wieder nur das bemüht gleichmütige Gesicht Kais vor sich.

Entschuldigend drückte Ranmaru Enjojis Schulter und beugte sich dann soweit vor, dass er sich Auge in Auge mit Kai gegenüber sah.

"Kai... Wir wissen selber nichts genaues. Aber dir müsste doch aufgefallen sein, dass Masa sich verändert hat."

Stumm nickte Kai. Vorsichtig fuhr Ranmaru fort: " Er hat einiges tun müssen, um an der Macht zu bleiben. Wir haben von Enjojis Freunden in der Familie gehört, dass es manchmal zu ziemlich...brutalen...Übergriffen kam."

"Brutale Übergriffe? Was meinst du damit?"

Mitleidig beobachtete Ranmaru, wie Kais Gesicht weiß wurde. Sein Geliebter ließ sich davon nicht stören.

"Er hat fast 60% der untergeordneten Clanoberhäupter beseitigen und ersetzen lassen. Der Shouryuukai-clan hat im Zuge dieser... Säuberungen... ungefähr 40 Mitglieder verloren. Dazu kommen noch die 18 Personen, die lebensgefährlich verletzt in Krankenhäuser liegen und vermutlich die nächsten Tage nicht überstehen würden. Die Opfer des Brandes in Tokio nicht mitgezählt. Da dürften die Opferzahl bei 100 liegen." , schloss Enjoji kalt.

"Kai," beschwichtigend versuchte Ranmaru die harten Worte seines Partners zu mildern, " Masa musste das tun. Seine Vormachtstellung war in Gefahr."

"Nein!" Erregt sprang Kai auf. "Das kann ich nicht glauben. Masa ist nicht so. Ihm liegt nichts an der Macht."

"Sag das mal Miosuke Kasanori !" fauchte Enjoji. Er war ebenfalls aufgesprungen.

"Was?" flüsterte Kai bleich.

"Er war ein alter Freund der Familie nicht wahr? Vor ein paar Wochen hat die Polizei seinen zerstückelten Leichnam gefunden. Kurz zuvor hatte Masa wieder Kontakt zu ihm aufgenommen. Willst du behaupten, dass er damit nichts zu tun hat?"

"Nein!" Taumelnd stürzte Kai zurück in den Sessel. "Das würde Masa nie tun." Andererseits....

"Das ist noch nicht alles!", spuckte Enjoji aus.

"Kei! Das kannst du ihm nicht sagen. Es ist doch nur eine Vermutung." Vergebens zerrte Ranmaru an seinen Ellenbogen. "Setz dich hin, Kei!"

"Was soll er mir nicht sagen?" verlangte Kai zu wissen.

"Wenn du nicht so blauäugig wärst, wäre es dir selbst aufgefallen." Wütend befreite sich Enjoji aus Ranmarus Griff.

"Er hat Vater ermordet!"

Einen Moment lang herrschte Totenstille im Raum. Enjoji starrte immer noch den geschockten Kai an, während sich Ranmaru eine Hand vor den Mund gepresst hatte. Ungehindert strömten Tränen über sein Gesicht.

Schließlich brach Kai das Schweigen.

"Du lügst!", machten sich seine Gefühle Luft. "Masa würde das nie tun. Niemals!"

"Sag niemals nie!", murmelte Ranmaru schluchzend. Langsam nahm er die Hand vom Mund. Und ging zu dem völlig aufgelösten Kai hinüber. Weinend klammerte sich der Junge an ihn.

"Sempai, sag dass.... das nicht wahr ist! Dass Enjoji gelogen hat!"

"Das kann ich nicht Kai-san." Bekümmert strich Ranmaru beruhigend über den an seiner Brust gebetteten Kopf. Mit einen Ruck wandte er sich Enjoji zu:

"Überlass das jetzt besser mir. Du hast schon genug angerichtet."

"Aber..."

"RAUS!!!"

Grummelnd verschwand der dunkelhaarige Mann. Ein bisschen sah er selber ein, was er da angerichtet hatte. Enjoji hatte kein hartes Herz. Es fiel ihm manchmal nur so schwer, nicht die Verantwortung für jeden zu übernehmen, der ihm Nahe stand. Masa hatte mal dazu gehört. Es schmerzt zu wissen, dass Vertrauen nicht immer erwidert wird. Und das sein armer kleiner Bruder da hineingeraten war... wütend schlug er seine Faust gegen die nächste Wand.

Ranmaru ignorierte die Geräusche aus dem Flur. Enjoji konnte er später immer noch verhätscheln und seinen emotionalen Mist aufräumen.

"Sempai..." Kais Tränen durchweichten sein Hemd.

"Es tut mir leid." Hilflos öffnete und schloss Ranmaru seine Hände.

"Kei war aufgebracht. Er ist felsenfest davon überzeugt, dass Masa für den Tod eures Vaters verantwortlich ist."

"Aber er hat doch keine Beweise, oder?" Flehend blickte Kai auf.

"Nein, die hat er nicht.", stimmte Ranmaru ihm zu.

"Aber... warum behauptet er dann so was?"

"Kai.... eurem Vater ging es zwar gesundheitlich schlecht, aber nicht so sehr, dass sein Leben gefährdet gewesen wäre. Enjoji hat herausgefunden, dass Masa unmittelbar nach seiner monatelangen Abwesenheit direkt ins Büro eures Vaters ging. Nur Minuten später kam er heraus und rief um Hilfe. Aber da war eurer Vater schon tot." Traurig wiegte Samejima den weinenden Jungen in seinen Armen. Seine Rede hatte Kai nicht beruhigen können. Ganz im Gegenteil.

Sein ganzer Körper bebte und schüttelte sich bei den Versuch den Schmerz zu unterdrücken, den er momentan empfand.

"Ma-Masa hat gesagt, seine Mission wäre so wichtig gewesen, dass Vater von ihrem Ergebnissen so geschockt war, dass...er starb. Dass es irgendetwas mit den Clanstreitigkeiten zu tun hatte."

"Das wissen wir nicht. Aber Enjoji vermutet..." Ungeduldig sah Kai auf, als Ranmaru zögerte.

"Was? Ich will es wissen!"

"Euer Vater hat Kei anvertraut, dass er Masa für immer weggeschickt hätte. Er wollte es nur nicht offiziell machen. Seine Krankheit hatte seine Position ziemlich geschwächt, so dass die Bekanntmachung von Masas Verbannung ihn die Führung gekostet hätte."

"Und deshalb glaubt er... glaubt er...." Kai war fassungslos.

"Ja." Beschämt vermied Ranmaru jeden Blickkontakt.

"Verdammt." Kai machte sich wütend von den Mann los. "Das soll Masa mir selbst erzählen."

Er riss die Tür auf und stürmte an den noch immer schmollenden Enjoji vorbei.

Unten auf der Straße versuchten Kais wartende Leibwächter verzweifelt, mit ihm Schritt zu halten.

"Bon, wartet doch. Wo wollt Ihr hin?"

Energisch riss Kai die Wagentür auf. "Nach Osaka. Aber ein bisschen flott!" Ungeduldig wedelte er mit seiner Hand.

"Musstest du ihm alles erzählen?"

"Du hast doch damit angefangen!", tadelte Ranmaru.

Zusammen standen sie am Fenster und sahen dem davon brausenden Wagen nach.

"Ich wünschte, er hätte davon nie erfahren." Mitleidig wischte er sich eine Träne weg, misstrauisch beäugt von Enjoji. "Wieso?"

"Er liebt Masa!"

"Was ganz was neues. Wobei hat uns eigentlich diese Nervensäge unterbrochen...?" Schelmisch grinsend beugte Kei sich zu Ranmaru hin.

"Du bist unverbesserlich!"

"Ich weiß..."

TBC

A/N: Hah! Noch ein Teil und dann bin isch fetisch! Hm. Aber wie es aussieht, hätte ich das Zwischenspiel wohl besser draußen lassen sollen, oder?