Chap ONE!
Ich hätte mich eigentlich unglaublich cool fühlen müssen. Ich meine, ich lag da absolut nutzlos auf dem Rasen des Schulhofs herum und konnte einer Klasse Sechstklässlern zugucken, die sich mit 75-Meter-Sprints herumplagte.
Leider fühlt man sich aber gar nicht so furchtbar cool, wenn man sich morgens um halb 7 aus dem Bett gequält hat und dann um kurz vor 8 in der Schule ankommt, um festzustellen, dass der Unterricht in den ersten beiden Stunden für den zwölften Jahrgang ausfällt. Und dass zu allem Überfluss auch noch alle darüber Bescheid gewusst haben außer dir, weil du gestern leider nach der vierten Stunde mit „Kopfschmerzen" nach Hause gegangen bist. Der Zettel hing so ziemlich fünf Minuten später am schwarzen Brett. Schicksal!
Als ich das feststellte, war ich sofort zur Cafeteria gerannt, hatte mir ein paar Kinderriegel gegönnt und dann beschlossen, die verpasste Stunde Schlaf draußen auf dem Rasen nachzuholen. Ich hatte zwar keinen Wecker dabei, keine piepsende Uhr oder sogar ein Handy (das ich sowieso nicht besaß), aber ich machte mir eigentlich keine Sorgen, dass ich verschlafen könnte. Mit Sicherheit würde in der Zehn-Minuten-Pause ein ganzes Regiment von fußballspielenden Unterstüflern einen Krach machen, dass nicht einmal mein schwerhöriger Opa weiterschlafen konnte.
Ich hatte mich auf meine Regenjacke gelegt – ein gutes Stück von Tschibo, innen gefüttert, das meine Ma mir zuhause noch aufgeschwatzt hatte. Es könnte ja regnen.. Im Moment sah es aber gar nicht nach Regen aus, sondern eher nach einem genüsslichen Sonnenbad. Ich krempelte mir also die Hosenbeine hoch und legte mich gerade so hin, dass meine Beine die volle UV- Strahlung abbekommen konnten, während mein Kopf im Schatten einer Eiche ziemlich sicher vor einem Sonnenstich herumliegen konnte.
Nachdem ich vorsorglich noch einmal schnell die Uhrzeit geprüft hatte (8.20 Uhr), schloss ich die Augen und dämmerte selig weg.
Irgendwann hatte ich dann diesen Traum, den vermutlich alle Kinder und Jugendlichen und vielleicht auch noch ältere Leute haben- ich träumte davon zu schweben, und ich bewegte mich mit Schwimmbewegungen vorwärts. Es war ganz bequem und auch irgendwie weich. Ich begann mich gerade zu fragen, ob dieser Traum irgendeine Art von Erinnerung an die Zeit war, in der ich noch nicht geboren war und im Fruchtwasser meine Mutter herumdümpelte; da kam auf einmal diese Stimme aus der Dunkelheit. Es war eine dunkle Stimme. Sie erinnerte mich ein bisschen an den Jungen, in den ich in letzter Zeit ziemlich verschossen gewesen war, aber sie klang erwachsener, bestimmter und auch ein kleines bisschen arroganter.
„Komm zu mir, denn ich brauche dich. Komm zu mir, denn du bist nutzlos, wo du gerade bist. Ich kann dich nützlich machen..." In der Art ging es noch eine ganze Weile weiter, auch in einer fremden Sprache kamen noch ein paar Worte hinzu, bis ich endlich empört den Mund aufmachte. Es gefiel mir nämlich überhaupt nicht, für nutzlos gehalten zu werden und dass außerdem noch wildfremde Personen Forderungen an mich stellten passte mir schon gar nicht.
„Also bitte.." begann ich, und dann kam ein ziemlich lauter Knall, ein blendendes Licht und für eine ganze Weile konnte ich mich nicht mehr erinnern, wie man seine Muskeln dazu kriegen konnte, zu kontrahieren. Ich dachte nur immerzu: Mach die Augen auf, Andrea, mach endlich deine verdammten Augen auf oder setz dich hin oder fass dich zumindest mal an den Kopf, um festzustellen, ob du blutest!
Da kam wieder die Stimme, und diesmal klang sie schon sympathischer: weniger überheblich, könnte man auch sagen.
„Ich- ich- ich.. hätte nicht gedacht, dass es funktioniert!", stotterte sie ein bisschen herum, und ich wünschte mir, der Kerl würde ein kleines bisschen mehr denken und dabei noch ein ganzes Stück leiser, denn ich bekam Kopfscherzen von seinem Gestottere.
Naja, eigentlich hab ich die Geschichte geschrieben, um festzustellen, ob hier überhaupt irgendwer deutsche Sachen liest. Bitte schreibt mir doch was, ja?
Regen
Ich hätte mich eigentlich unglaublich cool fühlen müssen. Ich meine, ich lag da absolut nutzlos auf dem Rasen des Schulhofs herum und konnte einer Klasse Sechstklässlern zugucken, die sich mit 75-Meter-Sprints herumplagte.
Leider fühlt man sich aber gar nicht so furchtbar cool, wenn man sich morgens um halb 7 aus dem Bett gequält hat und dann um kurz vor 8 in der Schule ankommt, um festzustellen, dass der Unterricht in den ersten beiden Stunden für den zwölften Jahrgang ausfällt. Und dass zu allem Überfluss auch noch alle darüber Bescheid gewusst haben außer dir, weil du gestern leider nach der vierten Stunde mit „Kopfschmerzen" nach Hause gegangen bist. Der Zettel hing so ziemlich fünf Minuten später am schwarzen Brett. Schicksal!
Als ich das feststellte, war ich sofort zur Cafeteria gerannt, hatte mir ein paar Kinderriegel gegönnt und dann beschlossen, die verpasste Stunde Schlaf draußen auf dem Rasen nachzuholen. Ich hatte zwar keinen Wecker dabei, keine piepsende Uhr oder sogar ein Handy (das ich sowieso nicht besaß), aber ich machte mir eigentlich keine Sorgen, dass ich verschlafen könnte. Mit Sicherheit würde in der Zehn-Minuten-Pause ein ganzes Regiment von fußballspielenden Unterstüflern einen Krach machen, dass nicht einmal mein schwerhöriger Opa weiterschlafen konnte.
Ich hatte mich auf meine Regenjacke gelegt – ein gutes Stück von Tschibo, innen gefüttert, das meine Ma mir zuhause noch aufgeschwatzt hatte. Es könnte ja regnen.. Im Moment sah es aber gar nicht nach Regen aus, sondern eher nach einem genüsslichen Sonnenbad. Ich krempelte mir also die Hosenbeine hoch und legte mich gerade so hin, dass meine Beine die volle UV- Strahlung abbekommen konnten, während mein Kopf im Schatten einer Eiche ziemlich sicher vor einem Sonnenstich herumliegen konnte.
Nachdem ich vorsorglich noch einmal schnell die Uhrzeit geprüft hatte (8.20 Uhr), schloss ich die Augen und dämmerte selig weg.
Irgendwann hatte ich dann diesen Traum, den vermutlich alle Kinder und Jugendlichen und vielleicht auch noch ältere Leute haben- ich träumte davon zu schweben, und ich bewegte mich mit Schwimmbewegungen vorwärts. Es war ganz bequem und auch irgendwie weich. Ich begann mich gerade zu fragen, ob dieser Traum irgendeine Art von Erinnerung an die Zeit war, in der ich noch nicht geboren war und im Fruchtwasser meine Mutter herumdümpelte; da kam auf einmal diese Stimme aus der Dunkelheit. Es war eine dunkle Stimme. Sie erinnerte mich ein bisschen an den Jungen, in den ich in letzter Zeit ziemlich verschossen gewesen war, aber sie klang erwachsener, bestimmter und auch ein kleines bisschen arroganter.
„Komm zu mir, denn ich brauche dich. Komm zu mir, denn du bist nutzlos, wo du gerade bist. Ich kann dich nützlich machen..." In der Art ging es noch eine ganze Weile weiter, auch in einer fremden Sprache kamen noch ein paar Worte hinzu, bis ich endlich empört den Mund aufmachte. Es gefiel mir nämlich überhaupt nicht, für nutzlos gehalten zu werden und dass außerdem noch wildfremde Personen Forderungen an mich stellten passte mir schon gar nicht.
„Also bitte.." begann ich, und dann kam ein ziemlich lauter Knall, ein blendendes Licht und für eine ganze Weile konnte ich mich nicht mehr erinnern, wie man seine Muskeln dazu kriegen konnte, zu kontrahieren. Ich dachte nur immerzu: Mach die Augen auf, Andrea, mach endlich deine verdammten Augen auf oder setz dich hin oder fass dich zumindest mal an den Kopf, um festzustellen, ob du blutest!
Da kam wieder die Stimme, und diesmal klang sie schon sympathischer: weniger überheblich, könnte man auch sagen.
„Ich- ich- ich.. hätte nicht gedacht, dass es funktioniert!", stotterte sie ein bisschen herum, und ich wünschte mir, der Kerl würde ein kleines bisschen mehr denken und dabei noch ein ganzes Stück leiser, denn ich bekam Kopfscherzen von seinem Gestottere.
Naja, eigentlich hab ich die Geschichte geschrieben, um festzustellen, ob hier überhaupt irgendwer deutsche Sachen liest. Bitte schreibt mir doch was, ja?
Regen
