Alles klar, here comes the fourth part of it. Read, enjoy and review. In this order. (Really sorry, it took me so long to write this!)

-Regen

DER VIERTE STREICH . . .

Irgendwo hatte ich mal gelesen, man falle normalerweise dann in Ohnmacht, wenn Geist oder Körper oder beide bis an ihre Grenzen getrieben worden sind.

Ich fühlte mich gerade mit Sicherheit ziemlich sehr überfordert, vor allem geistig. Aber mein Körper nahm darauf keine Rücksicht und weigerte sich, zusammenzuklappen. Woraus ich schloss, dass ich noch immer träumte; was ich aber nicht glauben konnte oder wollte oder beides.

Ich beschloss also, den ultimativen Traumtest zu machen.

Der 'ultimative Traumtest' ist nicht das übliche Kneifen oder Hauen. Nein, das bedeutet bei einem unruhigen Schläfer wie mir gar nichts. Ich habe es schon öfters geschafft, mich im Traum zu treten, beißen oder zu schlagen und bin erst Stunden später mit blauen Flecken aufgewacht, weil der Wecker geklingelt hat.

Bei meinen Träumen geht es deutlich subtiler zu. Zunächst gibt es drei Standardfragen zu beantworten.

Erstens: Wie fühlst du dich? - Danke, gut. Ich fühle mich ein wenig wie betäubt, überfordert von dem Gedanken, dass ich mich mit einem Buchcharakter unterhalte. Die Haare an meinen Unterarmen haben sich aufgerichtet.

Zweitens: Irgendwas unübliches? Deja-vus, Zurückspul-Vorgänge, Szenenwechsel etc? - Nein, bis jetzt nicht.

Drittens: Sind die fünf Sinne noch alle aktiv? - Nun, ich rieche, dass er sehr gut riecht. Ich sehe, dass er recht gut aussieht.. Außerdem schmecke ich noch ein bisschen Kinderriegel in meinem Mund. Ich höre ziemlich komische Sachen, die er mir über sich erzählt.

Und fühlen?

Guter Stichpunkt. Ich hatte plötzlich das dringende Bedürfnis, nachzufühlen, ob dieser Thom vor mir real war. Ob es wirklich jemanden gab, der in einer solchen hässlichen Robe herumlief, seltsam-violette Augen hatte und dessen Nase langsam rot anlief, weil er bemerkte, wie ich ihn anstarrte.

"Ich träume, oder?", murmelte ich leise vor mich hin.

Er zog die Augenbrauen hoch und erinnerte mich damit daran, dass er, selbst wenn er nicht real sein sollte, trotzdem eine richtige Person war. Eine so wirkliche Person, dass ich besser aufhören sollte, mir irgendwelche verliebten Gefühle einzureden.

"Bitte?"

Ich wollte es jetzt einfach wissen. Ich machte also entschlossen einen Schritt auf ihn zu, um festzustellen, ob ich ihn berühren konnte oder ob er als Trugbild verschwinden würde, als ich hart gegen etwas prallte, das definitiv vorher nicht da gewesen war.

Mein Kopf dröhnte, meine Knochen sangen und violette Schwaden spielten hinter meinen Augäpfeln. "

"Oh mein Gott!", stieß ich hervor und ließ mich zu Boden sinken. 'Ein ziemlich schmerzhaften Traum, Mädchen!', flüsterte eine leise Stimme in meinem Kopf.

Das Sonnenlicht schien auf einmal immer blasser zu scheinen, auch die erschrockene Stimme des Jungen, der sich für Thom von Trebond ausgab, wurde immer blasser, als er sagte:

"Oh, es tut mir leid, ich hatte mit jemandem gerechnet, der mehr..."

Dann war alles schwarz.



Als ich schließlich aufwachte, quälten mich furchtbare Kopfschmerzen. Verstärkt wurden sie außerdem von einem andauernden Geschrei um mich herum und einem Fuß, der mir wiederholt zwar sanft, aber immer noch recht aggressiv, in den Hintern gestoßen wurde.

Ich stöhnte laut auf und versuchte dem Fuß mit weiterhin geschlossenen Augen zu entgehen.

"Hallo, du Schlafmütze! Weißt du eigentlich, wie lange ich gebraucht habe, um dich hier zu finden? Und falls du's nicht wissen solltest, wir zwei haben gleich Deutsch bei der lieben Nina und ich habe noch weniger Bock drauf von ihr wegen Zuspätkommens angemacht zu werden als... als darauf, dein Grinsegesicht zu sehen. Was ist bloß mit dir los?", schrie mir meine zweitbeste Freundin ins Gesicht, nachdem ich angefangen hatte, sie glücklich anzulächeln.

Ich konnte ihr natürlich schlecht erzählen, dass ich gerade fast erwartet hatte, in einer Fantasy-Welt voller Zauberer und Ritter und... einem rothaarigen Kerl in meinem Alter zu erwachen. Ich meine, ich bin es wirklich gewöhnt, dass man über mich lacht. Ich fordere es meistens sogar heraus und genieße es geradezu. Aber nicht, wenn es mir so ernst dabei ist.

Ich verbrachte also auch den Rest des Schultages ohne irgendjemandem von meinem.. Traum (?) zu erzählen und versuchte die ganze Geschichte zu vergessen.

Das gelang mir auch perfekt, bis ich nach dem Mittagessen nicht mehr recht wusste, was ich tun sollte. Aus lauter Langeweile und Beschäftigungslosigkeit setzte ich mich in der Absicht an den Computer, mir die Zeit im Internet zu vertreiben.

Doch noch bevor der PC richtig hochgefahren war, spürte ich ein leises Klingeln im Kopf, so als gäbe es noch etwas, was ich unbedingt tun müsse, aber ich konnte mich einfach nicht mehr daran erinnern, was.