Vorbemerkung: Lilie heißt das? Das ist aber ein schöner Name. Da sieht man, ich hab auch nicht wirklich Ahnung davon, aber ich schreib es mal. ;-)
Ich freue mich, wenn es euch trotzdem gefällt, auch wenn mal zwei Mädels in den Ring steigen, metaphorisch gesprochen. Jetzt geht es aber weiter mit neuen Irrungen und Wirrungen. Fragezeichen auf eurer Stirn sind erwünscht, keine Sorge, sie werden in Ausrufezeichen umgewandelt, kommt Zeit, kommt neues Kapitel. Geschrieben ist schon so einiges. Viel Spaß! Gerätselt werden darf auf jeden Fall, es wird komplett anders, als ihr denkt, das versprech ich euch!
Kapitel 8: Hochzeit
Elrond sah mit gerunzelter Stirn von einem zum anderen.
Seine Tochter heiratete tatsächlich diesen - Menschen.
König hin, König her - er war ein Mensch und er würde sterben, dahinschwinden, wie die Pflanzen, wenn es Winter wird, und Arwen, sein Abendstern, würde mitschwinden, aus Gram, aufgezehrt, wenn ihre Tage verbraucht wären, wie die Blumen im Winde...
Aragorn strahlte Selbstzufriedenheit und Majestät aus. Er war in prachtvolle Gewänder aus Samt und Seide gehüllt, mit seiner Krone angetan und führte seine Königin an der Hand, um mit ihr den Bund einzugehen.
Arwens Gesichtsausdruck war geheimnisvoll, sie lächelte, schien von innen heraus zu strahlen.
Eine glückliche Königin.
Faramir, der Statthalter, versuchte sich nicht anmerken zu lassen, wie unglücklich er in diesem Augenblick war, als er das glückliche Königspaar sah. Eowyn, die an seiner Seite stand, zeigte offensichtliche Anzeichen von Unbehagen, ihr Gesicht erschien angespannt und sie bewegte sich kaum, war wie zu Stein erstarrt. Es war ihm mit einem Blicke klar, dass sie unglücklich darüber war, ihn nun zu heiraten, dass sie lieber an der Seite Aragorns gestanden hätte und nicht hier, bei ihm, dem zweiten Sohne Denethors, dem ewig Zweiten, Ungeliebten.
Der rothaarige Bruder Boromirs schluckte hart und versuchte seinerseits, gefasst zu bleiben, obwohl er am liebsten auf der Stelle diese Feier verlassen hätte.
Eowyn spürte Arwens blaue Augen in ihrer pochenden Mitte. Sie versuchte, sich nicht zusammenzuziehen, doch eine heftige spontane Kontraktion, unwillkürlich und nicht lenkbar, zerquetschte etwas in ihr. Warmer süßer Saft lief ihr die Innenseite ihrer zarten Schenkel herab, verborgen vor allen Augen, nur für sie fühlbar, doch hatte sie das Gefühl, alle Augen waren auf sie gerichtet, wussten, was in ihr vorging, in jeglicher Hinsicht.
Die Trauben füllten sie aus und ließen sie bei jeder Bewegung spüren, wem sie gehörte, wer sie genommen hatte, gekennzeichnet, als die Ihre in Besitz genommen... eine erregende Mischung aus Ausgefüllt sein, Unbehagen und dumpfer Lust.
Als Arwen Aragorn den Schwur leistete, spürte Elrond in sich eine winzige Perle weißglühender Wut zerplatzen. Er bemühte sich, seine Augen abschweifen zu lassen und richtete sie, stilles Einverständnis erheischend, auf seinen alten Freund und Berater.
Doch dessen Augen waren woanders.
Eine zweite weißglühende Perle zersprang in dem Fürsten von Imladris und Wellen von Hitze stiegen in ihm auf.
