Kapitel 11: Überraschung

Eowyn traute sich nicht neben Faramir Platz zu nehmen.

Immer noch lief ihr süßer warmer Saft aus ihrer geheimsten Kammer und sie fürchtete, dass noch mehr Trauben in ihrem Innersten platzen würden, wenn sie sich setzte.

Zudem gedachte sie nicht, mit ihm die Nacht zu verbringen. Doch was tun? Jetzt bereits sah Faramir sie mit einer Mischung aus Begehren und Sehnsucht an. Sie beschloss, Unpässlichkeit vorzutäuschen, er würde sicherlich nicht an ihrer Aufrichtigkeit zweifeln.

Er sah sie traurig an, als sie ihm von Krämpfen und Schmerzen erzählte und dass sie sich nun zurückzöge.

Im Vorübergehen warf sie Arwen einen Blick zu, den diese sofort auffing und erwiderte.

Auch sie stand auf, nickte Aragorn kurz zu und schickte sich an, den Saal zu verlassen.

Doch der König hielt sie an ihrem Handgelenk fest.

"So schnell, meine Königin? Willst du dich schon für unsere Hochzeitsnacht vorbereiten? Es ist noch früh und ich gedenke noch zu feiern und nicht die ganze Nacht dir zu opfern!"

Aragorn ließ sie los und erhob den Weinkelch, nahm einen großen Schluck daraus.

Arwens Augen verengten sich, sie zog ihre Hand zurück.

"Ich werde den Valar ein Teil von dir opfern, wenn du es wagen solltest, diese Nacht deine Hand nach mir auszustrecken... oder nächste Nacht... oder irgendeine Nacht!" flüsterte sie und verließ die Halle, ohne sich auch nur ein einziges Mal umzudrehen.