Es freut mich, dass euch auch mein sehr romantisches Kapitel bei der Stange gehalten hat... und, keine Angst, jetzt wird es wieder dramatisch, wie gewohnt. Shelley, natürlich weiß ich, dass Glorfindel als Noldo nicht wie der Halbelb Elrond oder Arwen wählen kann zwischen Unsterblichkeit oder Sterblichkeit, aber du selbst hast die Lösung des Problems bereits gefunden: er hat sich verliebt. Und ein Elb, dessen Liebe stirbt oder ihn verlässt, der schwindet dahin. Es ist Glorfindels Entscheidung, sich so tief in eine Liebe einzulassen, dass es sein Leben kosten wird. Warum er das tut bzw. wie er das tut, kommt noch, versprochen.
M, du hast einen lustigen Freud'schen getan, indem du Goldleaf statt Glorfindel schriebst, aber wie gesagt, es ist ein Freud'scher... und so unrecht hast du ja nicht.
Chesed, danke für die Marathon-Reviews... hier ist ein Kapitel für dich, das dürfte dir gefallen.
Boromir, für dich extra ein netter kleiner Fehler hier in diesem Kapitel, hoffentlich liest du es auch und freust dich darüber, dass ich dabei an dich dachte! "Erschlagt den Übersetzer!!!"
Eomer, mein Herzkönig - danke für dein kurzes und so intensives Review - ja, so ist es! Lieb dich!!!!
Weiter geht's.
Warnung: Gewalt, böser Aragorn (ooc!), kein Sex.
Kapitel 22: Lossagung
Aragorn wandte sich um, griff Faramir an der Schulter. Sein Griff war hart, sein Blick wie kaltes Eisen. Der Alkohol, der noch vor Momenten so sichtbar in seinen Venen gekreist hatte, schien mit einem Mal verflogen und nichts als harte Gnadenlosigkeit sprach aus seinen Augen.
"Du kommst mir nicht in die Quere, Kleiner!" zischte der König und sein Griff wurde noch härter.
Faramir erwiderte den Blick und senkte seine Augen nicht. Nur zu gut hatte er noch den Anblick des geschändeten Elben vor sich und er gedachte nicht, diese Schmach ungerächt zu lassen.
"Du bist ihn nicht wert!" gab er zurück, und Aragorn hob erstaunt die Augenbrauen, denn aus Faramirs Worten klang etwas, das er nicht gewohnt war, - Verachtung.
"Ich bin der König!" donnerte er nach einer gewissen Zeitspanne zurück, die er brauchte, um wieder seine Fassung zu gewinnen, und er zog seinen Dolch und setzte ihn Faramir an die Kehle.
"Stich doch zu!" flüsterte der Statthalter Ithiliens und schob sein Kinn trotzig nach vorne, durchaus bereit, ein Opfer des Königs zu werden, wenn dies erforderlich wäre. Dann würde Gondor sehen, wen es auf dem Thron hätte - keinen anderen als einen brutalen, kalten Mörder.
"Das werde ich - wenn ich dich noch einmal mit ihm zusammen sehe! Er ist MEIN! Mein Elb, mein Gespiele, und du hast deine Finger von ihm zu lassen! Sieh lieber zu, dass du deiner Ehefrau Herr wirst!"
Aus Aragorns Worten sprach der blanke Hass.
Beide wussten nicht, dass sie beobachtet worden waren.
Legolas war nicht weit geflüchtet, sondern nur in den Gang und hatte sich zurückgeschlichen, um zu hören, was die beiden Männer nun tun würden.
"Keiner von euch wird seiner Ehefrau Herr werden!" sprach er nun mit klarer Stimme.
Überrascht starrten Aragorn und Faramir den Elben an, der nur mit einer Decke bekleidet, die er sich umgeworfen hatte, in der Tür stand.
"Ach... Legolas.... werde ich das nicht? Ich werde euch beide haben... Arwen und dich... und ich werde euer beider Herr sein!" gab Aragorn zurück, sein Tonfall bemüht locker und arrogant.
"Du wirst keinen von uns haben!" Aus Legolas' blauen Augen schossen helle Blitze des Zorns. "Du wirst mich nicht haben, denn nie werde ich vergessen, was du mir heute Nacht angetan hast - und du wirst Arwen nicht haben. Arwen liebt keine Männer, hat noch nie welche geliebt, und dich, dich wird sie als Allerletzten lieben, selbst wenn Mittelerde keine weiteren Bewohner mehr hat als nur sie und dich, selbst dann wirst du ihr Herz nicht erringen!"
"Welch... interessante Offenbarung." Aragorn spielte mit dem Dolch, schien in sich versunken zu sein, nachdem der sarkastische Satz verklungen war.
"Faramir, würdet Ihr mir bitte behilflich sein? Ich muss den Schmutz von Jahrtausenden abwaschen. Bitte helft mir, wieder ich selbst zu werden!"
Legolas streckte die Hand aus und Boromirs Bruder starrte ungläubig darauf, dann sah er zu dem König von Gondor, der immer noch mit seinem Dolch spielte.
"Ich... ich würde Euch gerne dienen..." flüsterte Faramir und ergriff die Hand des Elben.
"So sei es."
Legolas wandte sich um und verließ mit Faramir den Raum, um sich in eines der Badezimmer zu begeben.
Aragorn starrte immer noch auf den Dolch.
Mit einem Wutschrei feuerte er den Dolch dann in Richtung Tür, blind, egal, was er treffen würde, er würde das Richtige treffen.
Ohne ein Wort und ohne einen Seufzer oder einen Schrei sank er in sich zusammen, den Dolch tief in seiner Schulter aufragend.
