Kapitel 29: Alptraum

Ich kann nicht all zu sehr inhaltlich auf eure Reviews eingehen (DANKE!!) denn sonst würde ich viel verraten, was noch sein mag... und die Zukunft ist zumindest für einige Leute noch ungewiss... ich kann nur sagen, dass sie für mich nicht mehr ungewiss ist, doch in dieser Geschichte ist sie es... sie steuern unaufhaltsam alle ihrem persönlichen Knalleffekt entgegen, so auch diese beiden hier... ich kann euch nur versichern, dies wird eine der wenigen Stories sein, die ohne Sequel fertig geschrieben wird und das in absehbarer Zeit (sagen wir noch einige Wochen?) Aber sie WIRD fertig. Das ist richtig erstaunlich, weil ich gerne mal Stories beginne und dann die Lust verliere, aber das hier ist neben Eadig eines meiner Lieblingsprojekte, und das nicht zuletzt wegen all der lieben Reviews! Also bitte weiterlesen und dranbleiben, dürfte sich lohnen. Ach, und Eomer von Rohan... Kuss zurück auf dein hinreißendes Grübchen, das man sehen kann, wenn du lachst! Und überhaupt, dieses Kapitel ist für dich, auch wenn du nicht mal halb so schüchtern bist wie mein Story-Eo... zum Glück ist dir ja auch nicht solches widerfahren. Aber anderes ist durchaus im Bereich des Möglichen. Jetzt bin ich aber stille! Lieb dich!!!!

"Möchtest du mich berühren?" fragte Glorfindel und nahm die große Hand des Königs in seine. "Du darfst mich anfassen, wo es dir beliebt, du darfst mich erkunden, mich streicheln, was du willst..."

Eomer zögerte.

Was war mit diesem Menschen los? fragte sich Glorfindel, als er dessen Hand an sein eigenes Herz legte und so verweilen ließ. Was hatte ihn so geängstigt, ihn so gebrochen, dass er das, was doch nur natürlich war, nicht wollte, dass es ihm Furcht einjagte, Lust zu empfinden?

"Ich muss dich nicht berühren, wenn es dir unangenehm ist, Eomer... es ist schade, aber ich würde es annehmen... und du fühlst doch etwas, es ist doch offensichtlich..."

Der König seufzte laut und ließ sich auf das Bett sinken, nahm Glorfindel in seiner Bewegung mit sich und zog seinen blonden Kopf an seine Schulter.

Ohne ihn anzusehen begann er zu sprechen.

"Ich war noch ein Junge. Kein Kind mehr, aber ein Junge, an der Schwelle zum Erwachsenen. Am Hofe von Edoras war ein Mann, der meinen Onkel beriet, ein seltsamer, unheimlicher Mann. Er wollte meine Schwester heiraten und wartete darauf, dass sie erwachsen wurde. Doch er wollte bereits von ihr etwas, was nicht richtig war, denn sie war noch ein Kind... und ich habe es erfahren... und er hat mich vor die Wahl gestellt, entweder sie oder ich... und ich habe nicht gezögert und mich angeboten. Ich wusste nicht, was er tun wollte... nur dass es etwas war, was verboten war, denn ich durfte nichts sagen... und er führte mich in die dunklen Verließe von Meduseld, und er zwang mich - er zwang mich..." Eomers Stimme brach und Glorfindel schlang seine Arme fest um seinen Geliebten, küsste seinen Hals, sah ihn nicht an, war einfach nur da. Dann fuhr Eomer fort: "Ich musste ihn berühren. Dort, wo du mich eben berührt hast... es war furchtbar, es war ekelhaft! Es war so groß, so rot, so geschwollen, und ich musste es anfassen... so lange, bis er... über meine Hand... es war so ekelhaft... und er hat so grässlich dabei gestöhnt... und Dinge zu mir gesagt... dass ich... dass ich... eine gute Hure werden würde..." über Eomers Gesicht liefen Tränen und Glorfindel umarmte ihn fester, sprach kein Wort, wollte ihn nicht unterbrechen. "Eines Tages hat er dann mich angefasst... ich wollte das nicht... hab mich gewehrt... da hat er mich in Ketten gelegt... und mir die Kleidung zerrissen... und mich so lange dort berührt, bis ich... bis ich... oh Glorfindel...." er konnte seine Tränen nun nicht mehr zurückhalten und sein stattlicher Körper wurde von Weinkrämpfen geschüttelt. Er hielt Glorfindel fest an sich gedrückt, als ob ihn der Elb retten könnte vor seinen Albträumen und seinen Erinnerungen, und genau das wollte Glorfindel auch, dem langsam dämmerte, welche Bürde der König jahrelang mit sich herumgeschleppt hatte. "Sprich es aus, Eo." Dieser Name. Eomer spürte, wie er getröstet wurde, alleine durch diesen Namen. Und er wurde ruhiger und fuhr fort: "Gut, ich will es dir sagen, Glorfindel. Er hat mich so lange berührt, bis mein Körper sich gegen mein Herz wandte und ich etwas empfand, was verboten war. Ich habe mich geschämt, geekelt, vor mir selbst noch mehr als vor ihm. Und als es dann ein Mal passiert war, da wurde es zur Gewohnheit... er ließ mich jeden Abend kommen und er musste mich gar nicht mehr in die Verließe bringen, es reichte, wenn ich in sein Zimmer kam, und zuerst berührte er mich, bis ich - bis ich... bis mich mein Körper betrog... und dann musste ich ihn... "

Eomer brach ab, verstummte.

Glorfindel tröstete ihn mit seinen Händen, seinen Lippen, seiner Anwesenheit. Doch eine Sache musste er erfahren, bevor er ihn aus dieser Vergangenheit befreien würde.

Eine wichtige Sache.

"Hat er jemals anderes getan als dich zu berühren... ich meine, mit seinen Händen?"

Eomer wagte zum ersten Mal seit langen Minuten Glorfindel anzusehen. Er hatte seine Hände um den Kopf des Elben gelegt und sah ihm direkt in die Augen.

"Was meinst du, Glorfindel?"

Noch nie hatte der Elb, weder bei Elben noch bei Menschen noch bei sonstigen Bewohnern Ardas solche Unschuld gesehen. Trotzdem musste er es wissen. Er musste es aussprechen, sonst würde er große Fehler machen.