Hierzu muss ich sagen, dass ich nicht darauf aus war, eine Slash-Story zu schreiben, sondern einfach etwas über Liebe. Und da ich im Moment in dieser Herr-der-Ringe-Phase stecke, Arwen nicht wirklich leiden kann und Aragorn und Legolas einfach meine Lieblingscharaktere sind, bin ich hierher gekommen.
Vielleicht lest ihr einfach und seht selbst,
wie es euch gefällt, aber mir persönlich macht es sehr viel Spaß, mal sowas zu
schreiben.
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Serie: A Moment's Bliss
Title: Oktoberdämmerung
Author: Borrible
Category: Romance, General, Spiritual
Spoilers: einige Szenen aus Buch oder Film
Disclaimer: weder Aragorn, noch Legolas oder sonst jemand, der hier erwähnt wird, gehört mir
Feedback: Würde mich riesig freuen!
Rating: PG bis allerhöchstens PG-13
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A Moment's
Bliss
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Oktoberdämmerung
Ich bin zu Hause.
Das erste Mal seit so langer Zeit und endlich kann ich mir die Augenblicke nehmen, die ich brauche. Augenblicke der Ruhe und des Friedens, weit ab von allen Gefahren dieser Welt. Es tut nicht nur den Herzen der Hobbits gut.
Zärtlich flüstert der Wind durch die Blätter, die golden an den Bäumen hängen, und fährt mir durchs Haar. Und ich schließe die Augen, als mir Strähnen ins Gesicht wehen und ein süßer Duft von irgendwoher zu mir getragen wird.
Die Gärten Rivendells müssen denen der Valar gleichen, denn ich kenne keinen schöneren Ort in ganz Mittelerde. Ich durchstreife sie stundenlang, höre der Musik des Wassers und des Windes zu und finde Augenblicke dieses seltenen Glücks. Und bin dankbar, dass ich diesen Ort mein Zuhause nennen kann.
Doch mein Zuhause ist nicht mehr das, was es einmal war, seitdem …
Ich habe immer den Tag geliebt. Habe geliebt, wie sich die Sonne golden am Morgen erhebt und alles mit ihren warmen Strahlen berührt. Wie sie alles zum Leben erweckt, ihre Bahn zieht und dem Land ihre Liebe schenkt. Immer, wenn sie abends rot-golden im Westen versinkt und ein letztes Mal ihre Wärme ausschickt, weine ich für sie eine Träne. Und ich warte auf den Morgen, weil ich weiß, dass sie immer wieder zurückkehrt und ihre Strahlen aufs Neue aussendet.
Irgendwie glaube ich, dass du wie die Sonne bist.
Aus den Gärten kommend, stehe ich jetzt an einem Punkt, von dem aus sich der Hof Rivendells vor mir ausbreitet, nur verdeckt von einem Schleier von Blättern, die von einem hohen Baum vor mir an ihren Zweigen hängen.
Ich weiß nicht, warum ich stehen bleibe, doch aus irgend einem Grund scheint mir der Ausblick von dieser Stelle so vertraut … als hätte ich erst gestern hier gestanden und hätte hinunter geblickt, obwohl ich doch weiß, dass ich es nicht tat. Es sind Jahre vergangen, seitdem ich das letzte Mal hier war.
Es kommt mir wieder ganz plötzlich, warum es mir so vertraut ist.
Gestern hatte ich einen Traum.
Ich stand hier draußen, an eben dieser Stelle und die Dunkelheit der Nacht lastete schwer auf meinem Herzen. Doch ich sah auf in den schwarzen Himmel, und plötzlich wurde er von Sternen erhellt. So unzählig viele … Und sie brachten Licht in meine Dunkelheit.
Ich versuchte, nach ihnen zu greifen. Wie ich es immer tue. Obwohl ich doch weiß, dass sie für mich unerreichbar sind. Ich streckte meine Hand nach ihnen aus und es schien mir, als könnte ich sie berühren. Meine Fingerspitzen glitten über sie, als wären es Diamanten, die auf tiefblauen Samt gestickt sind. Und unter meiner Berührung schienen sie zum Leben erweckt zu werden. Jeder, den ich berührte, strahlte noch heller als zuvor.
Ich frage mich, ob es etwas bedeutet. Bestimmt. Träume dieser Art von mir haben immer eine Bedeutung.
Ein seltsames Gefühl hat mich seit dieser Nacht befallen. Ich bin ruhelos, als würde mein Geist auf etwas warten, von dem ich nichts weiß. Dieses Gefühl hatte ich immer, wenn …
Du fehlst mir.
Jeden Morgen, den ich ohne dich erwache, jeden Abend, an dem mich der Schlaf einholt, in meinen Tagen und meinen Nächten. Ich habe versucht, dich zu vergessen. Ich habe es wirklich versucht.
Es tut mir Leid.
Ich sehe dich immer noch vor mir, dein Gesicht in dem Moment, in dem wir – in dem ich – über unser Leben entschieden habe. Nie habe ich einen Elben weinen gesehen. Du hast es nicht getan, aber da waren Tränen in deinen Augen. Ihr Glitzern hat dich verraten.
Ich wusste nie, dass Glück so vergänglich sein kann. So … sterblich.
Ich kann mich so gut daran erinnern wie an nichts anderes. Er ist für immer in mich eingebrannt, dieser Abschied. Wusstest du, dass selbst Narben schmerzen? Spürst du es so wie ich?
Uns ist damals ein letzter Moment zusammen geschenkt worden, als wir dort voreinander standen, einer dieser besonderen Augenblicke, die einen nie wieder verlassen. Und, selbst nach allem, was danach geschehen ist, bin ich dankbar dafür.
Damals habe ich es das letzte Mal gespürt – diese Wärme. Das Gefühl, dass ich in einem flüchtigen Moment mein ganzes Leben verbringen könnte.
Ich habe den Moment so oft durchlebt, als ich dich gehen ließ. Ich hoffe, du hast meine Worte nicht vergessen, kurz bevor ich dich auf die Stirn küsste.
Abschied hat inzwischen eine neue Bedeutung für mich.
Vergiss niemals, dass ich dich liebe …
Es war das letzte Mal, dass ich dich berührt habe.
Heute liegt ein Schatten über meinem Leben. Ein Schatten, der mich nicht alleine lässt, egal, was ich tue. Manche Wunden kann die Zeit nicht heilen. Vielleicht war die Entscheidung, die wir damals getroffen haben, richtig. Heute bin ich mir nicht mehr so sicher.
Bunte Blätter wirbeln um mich und ihre Farben vermischen sich vor meinen Augen. Rot, orange, gelb.
Golden.
So wie du.
Ich weiß nicht, wie viel Kraft ich noch für diesen Kampf habe. Es ist wie der Gang auf einem Drahtseil. So unsicher … Ich habe Angst vor dem Fall. Denn wer kann schon sagen, wo ich landen würde? Es fehlt nur noch ein klein wenig um mich aus der Balance zu bringen. Ich bin so kurz davor …
Ich sollte gehen. Meines Vaters Hof, der sich unter mir ausbreitet, den Rücken zukehren und den Schutz seines Hauses suchen. Die Welt wird still und ein Gefühl wie eine leise Vorahnung befällt mich.
Ich sollte wirklich gehen. Mein Körper gehorcht meinem Willen nicht mehr, ein Zittern durchfährt mich. Und ich weiß, dass es zu spät ist, als das Geräusch von Pferdehufen an mein Ohr dringt.
Ein leichter Windzug geht den Ankömmlingen voraus, wirbelt durch das Tor und bringt bunte Blätter mit sich; hebt sie vom Weg wie Botschafter, die diese Ankunft kundtun. Sie lassen nicht lange auf sich warten. Die Geräusche der Pferdehufe verstummen plötzlich in meinen Ohren, ebenso wie alles andere, als die Tiere ihre Reiter durch die Tore des wunderschönen Imladris tragen.
Ich glaube, in mir hört für einen Augenblick alles auf zu leben.
Es muss so sein, denn ich spüre meinen Körper nicht mehr. Alles scheint plötzlich so weit fort.
Ich weiß, dass die Geschwindigkeit meines Herzschlags sich im Augenblick wahrscheinlich verdoppelt, mein Atem schneller wird, eine Wärme in mir aufsteigt, die ich zu lange nicht gespürt habe. Ein Sturm durch mein Blut fährt. Doch für einen Moment ist mir all dies nicht bewusst.
Es ist wie ein Schock, dich so plötzlich wieder zu sehen. Und doch wird mir nun klar, dass ich es hätte wissen müssen. Der Traum, diese Vorahnung …
Oh Elbereth …
Und als meine Augen dich finden, existiert nur ein einziger Gedanke in mir.
Wunderschön …
Ich hatte dich immer so in Erinnerung. Ich hatte dein Bild immer vor Augen und dennoch ist es nichts im Vergleich mit der Wirklichkeit. Valar, ich hatte vergessen, wie schön du bist …
Deine Bewegungen scheinen so fließend, als du von deinem Pferd gleitest, so leicht, als hättest du kaum Gewicht. Ich sehe durch den goldenen Schleier vor meinen Augen, wie du den Blick hebst, von der Schönheit um dich herum ebenso in den Bann gezogen wie ich von dir. Sehe, wie deine Augen über die Bäume streifen und du deinen Kopf langsam wendest – in meine Richtung.
Ich habe kaum gemerkt, dass dein Blick sich mir nähert, bis er plötzlich den meinen trifft, trotz der Blätter, die uns trennen. Und in dem Moment, als unsere Blicke sich vereinen, geschieht etwas so Mächtiges, dass es mir den Atem nimmt.
Vollkommene Ruhe umfängt meine Welt, als alles still steht und nichts Anderes mehr existiert. Nur du auf der einen Seite des Schleiers, und ich auf der anderen – deine Augen, die sich immer noch nicht von mir gelöst haben.
Ich kann nicht mehr denken.
Ist es wirklich wahr? Kann es wirklich sein, dass deine Seele noch immer zu meiner spricht wie sie es damals tat? So willig, so mühelos …
Ich weiß, dass ich in dem Augenblick meinen Kampf verloren habe. All die Mühen und Leiden nur dafür, meinen Willen aufrecht zu erhalten, verlieren plötzlich ihre Kraft.
Und ich falle.
Ich warte darauf, dass die drückende Angst, die ich immer gefürchtet habe, auf mich einstürzt, aber sie kommt nicht.
Ich falle, aber nicht so wie ich es gefürchtet hatte.
Ich falle, und doch fühle ich mich plötzlich voller Leben.
Obwohl ich weiß, dass ich es nicht sollte, dass ich mich irgendwo hätte festklammern sollen, kann ich doch nicht anders.
Ich weiß, dass es falsch ist, und dennoch habe ich nie etwas gekannt, das sich richtiger anfühlt als das hier.
Etwas, das sich richtiger angefühlt hat als du.
Es scheint, als hätten die Valar bestimmt, dass ich nicht mit dir leben kann. Doch ohne dich kann ich es auch nicht.
Und mir ist es egal, ob sie die Gnade haben, mir dafür zu vergeben.
Alles,
was zählt ist, dass du es tust.
I can't run anymore
I fall before you
Here I am
I have nothing left
Though I've tried to forget
You're all that I am
Take me home
I'm through fighting it
Broken
Lifeless
I give up
You're my only strength
Without you
I can't go on
Anymore
Ever again
I can't run anymore
I give myself to you
I'm sorry
I'm sorry
In all my bitterness
I ignored
All that's real and true
All I need is you
When night falls on me
I'll not close my eyes
I'm too alive
And you're too strong
I can't lie anymore
I fall down before you
I'm sorry
I'm sorry
All the times I've tried
To walk away from you
I fall into your abounding grace
And love is where I am
My only hope
My only peace
My only joy
My only strength
My only power
My only life
My only love
Evanescence
~ October
