Konsequenzen
Kapitel 3: Ein neuer Anfang?
DISCLAIMER: Mir gehört hier gar nichts, alles gehört Herrn Tolkien, bis auf meine Idee und die würde er wohl auch gar nicht haben wollen.
Vielen Dank für die Reviews, hier die Antworten:
@Shelley: Vielen Dank für die ausführlichen Reviews. Hier die erhofften Antworten, so gut ich sie geben kann. 1) Inhaltliche Hinweise: Der einzige Hinweis ist, dass es keinen gibt. Oder anders gesagt, ich kann keine Emotionalitäten in der Beziehung zwischen Elrond und Glorfindel finden. Die gibt es zwar prinzipiell nicht zwischen Elrond und irgendwem, aber das ist jedenfalls mein literarischer Bezug (literarische Bezüge in Sachen Glorfindel sind eh schwer zu finden, er ist ja alles andere als ein tragender Charakter.) 2) Warum er so lange braucht, um so zu empfinden: Manche Dinge brauchen ihre Zeit. Vieles wird einem erst nach langer Zeit klar. Es ist ja nicht so, dass Elrond irgendetwas * getan* hätte, vielmehr wird Glorfindel bewusst, das etwas nicht stimmt. Ich kenne das aus eigener Erfahrung, erst nach Jahren erkennt man, ausgenutzt oder vernachlässigt worden zu sein, eben weil es kein kurzer Zustand ist, sondern ein so lange andauernder. Man sagt sich also eine Zeit, "na ja, er hat viel zu tun", oder, "er hat halt einen schlechten Tag". Aber niemand hat eine so lange Phase, in der er zuviel zu tun hat und sich deshalb nicht kümmern kann. So habe ich mir das also gedacht: Jahrelang schon fühlt sich Glorfindel nicht ganz wohl, aber eines Tages fällt einfach der berühmte Tropfen, der das Fass zum überlaufen bringt, wieder einmal stand er scheinbar nur am Rande, aber dieses eine mal war ihm zu viel und er beschließt, dass es ihm reicht. 3) Elben und Menschen: Irgendwo muss eine fanfiction leider immer einen logischen Bruch haben. Jedenfalls habe ich noch keine einzige Geschichte gefunden, in der alles nach Tolkienschem Verständnis richtig wäre. Ohne die Menschen geht es nicht, wenn sie keine Elben gewohnt wären, würde die Geschichte nicht funktionieren. Nun muss ich entscheiden, ob dass zur Folge hat, dass ich eine bestimmte Idee fallen lasse, was ich schade fände, oder einen Kompromiss eingehe, so wie es eigentlich jeder hier tut. Ich hatte mich in diesem Fall dazu entschieden, das Elben/Menschen Verhältnis so wie Mystic in ihren Geschichten zu gestalten, weil es mir am schlüssigsten erschien. 4) Die Szenenwechsel werde ich auf jeden Fall klarer gestalten, vielen Dank für den Hinweis. Trotzdem, oder grade deshalb vielen Dank für deine Reviews, ich freue mich immer über konstruktive Kritik (und ein bisschen Lob)!
@Megchen und @Myrte: Vielen Dank für das Lob!!
@Mystic: Jahahaha, das Findelchen *gnahahahaha * Dein Dialog ist ja die Wucht in Tüten!!!!! Sosos, der Balrog und ich verwenden gleiche Sätze, ja?? *g * In wieweit ich Findel auseinandernehme, bleibt abzuwarten... schaun wir mal * g*!!!! Spaß hatte ich, auch wenn ich immer noch nicht ganz weiß, wo genau ich denn nun war (am Ende der Welt in so einem Kaff)... ganz fettes *knuddel * zurück!!!!! Nebenher... kann es sein, dass du da noch eine slash-storie am laufen hast, auf deren drittes Kapitel ich sehnsüchtig warte? ;-)
@amlugwen + ork: Nein, Örkchen, er nimmt nichts mit. Er ist nämlich so enttäuscht, dass ihm der Appetit gründlich vergangen ist. Ob es ein Fehler ist? Wollen doch mal sehen. Aber logisches Handeln kann man es echt nicht nennen! Warum er nicht kündigt? Naja, er ist ja nicht ANGESTELLT, dass ist ja der kasus knaxus! Er macht das ja alles aus reiner Gefälligkeit! In Elrond verknallt? Ich sag mal so: Es gibt sehr viele Sorten Liebe. Aber fast alle vernebeln das Hirn.
@Laureliel: Ob ihm was passiert... na ja, vielleicht? *bööööses Grinsen *
@Ondin: So, eine Vermutung???? Da bin ich aber gespannt! In den Süden... klar, warum nicht *g *
Kapitel 3: Glorfindel blickte von einem zum anderen. Noch war er unentschlossen, doch was hatte er schon groß zu verlieren? Hatte er sich nicht dem Schicksal anvertraut? Und eben dieses Schicksal hatte ihm diese Reiter gebracht. Still nickte er vor sich hin. "Gut", sagte er, "Ich werde mit euch kommen, freiwillig, und nicht als Gefangener." Der Mann, der offensichtlich der Anführer der Truppe war, wendete sein Pferd. "Dann beweg dich mal! Elben sollen ja recht gut zu Fuß sein, habe ich gehört! Und ich hoffe sehr, dass du keine Angst vor Arbeit hast!"
Die Reiter versetzten ihre Pferde in einen moderaten Trab, so dass es Glorfindel noch möglich war, mit ihnen Schritt zu halten, wenngleich er auch recht schnell außer Atem kam. Nein, diese Menschen hatten sicherlich nicht vor, ihn zu schonen!
Nach einer ganzen Weile sah Glorfindel Rauch am Horizont: dort musste die Siedlung der Menschen sein, ein Dorf wohl, vielleicht auch eine kleinere Stadt. Je näher sie kamen, um so mehr konnte er erkennen: Türme, Dächer, Mauern, ein Tor... auf dieses ritt der Trupp nun zu und ein Wachposten erhob sich. Hämisch wandte sich der Anführer des Reitertrupps an den Mann: "Sieh nur, was wir hier feines haben! Einen Elben, der nur darauf wartet, seinen Dienst bei Rautlark antreten zu dürfen!"
Misstrauisch wandte der Wächter seinen Blick auf Glorfindel. Dieser sah ihn jedoch nur ernst an, bestätigend, dass er freiwillig hier war. Das Schicksal hatte ihn hierher getragen, das Schicksal, oder der Wille Ilúvatars. Und er würde sich darein fügen. Nach einem Nicken der Wachen setzte sich der Trupp wieder in Bewegung, nun, in den engen Gässchen im Schritttempo. Besorgt, aber ruhig blickte der Elb sich um: Wo war er nur hinein geraten? Was würde ihn erwarten? Und wer war der genannte Rautlark? An diesem Ort war alles so ganz anders als in Bruchtal: Grauer Rauch quoll aus viel zu niedrigen Schornsteinen und verbreitete einen beißenden Geruch, Schmutz bedeckte die Gässchen und die gedrungenen, windschiefen Häuser. Es roch nach Mist, nach verbranntem Fett und Zwiebeln, Hühner stoben auseinander und Kinder schrieen. Doch wenn Glorfindel den Blick hob, was in dieser Stadt niemand außer ihm tat, dann konnte er den Himmel sehen, blau und rein und weit wie über Bruchtal, wenn auch verschleiert von Rauch und Staub. Und doch: es war derselbe Himmel, der bisher segnend über ihm gespannt war. Es war trotz allem ein Stück Heimat und Sicherheit.
Endlich hielt der Trupp vor einem besonders schäbig aussehenden, doch für die sonst in diesem Ort überwiegenden Verhältnisse recht großen Haus. "Zum wilden Eber" prangte in vom Regen verwaschenen Buchstaben auf einem Schild.
"Los schon!" der Anführer gab Glorfindel einen Schlag in den Rücken. "Nur nicht so schüchtern! Freunde dich am besten gleich mit deiner neuen Bleibe an!" Die Männer, die inzwischen abgesessen waren und ihre Pferde am Gasthaus festgebunden hatten, stießen ihn unsanft vor sich her in die Spelunke.
Drinnen war es so düster und verraucht, dass Glorfindels Augen eine Weile brauchten, um sich zurecht zu finden. Rohe Tische und Stühle füllten den Raum, Talglichter verbreiteten weniger Helligkeit als einen durchdringenden Gestank und hinter der Theke tauchte ein massiger Kerl in schmierigster Kleidung auf. Um den feisten Bauch hatte er eine Schürze gebunden, deren ursprüngliche Farbe nur noch zu raten war. An dieser wischte er sich seine groben Hände ab, als er auf die Gruppe zutrat.
"He, Rautlark, sieh nur was wir hier für dich haben! Suchst du nicht immer eine Arbeitskraft? Der hier hat förmlich drum gebettelt, dass wir ihn mitnehmen... und wir sind ja schließlich keine Unmenschen, was?"
Rautlark, der Wirt, trat hervor und packte mit seiner Pranke Glorfindels linke Schulter. Abschätzend musterte er ihn. Der Elb blickte ängstlich von einem zum anderen... was würde ihn hier erwarten?
"Nicht viel dran!" Ließ sich Rautlark missvergnügt vernehmen. "Nun, für die Küche wird es reichen! Was wollt ihr für ihn?"
Der Anführer der Reiter schüttelte den Kopf. "Er wollte tatsächlich freiwillig mit uns kommen. Gib uns als Reisegeld, was dir beliebt!"
Rautlark nickte. "Zuvor bringe ich ihn in die Küche." Der Wirt packte fester um Glorfindels Schulter, so dass dieser sich gezwungen sah, mit dem massigen Menschen Schritt zu halten. Durch eine Tür betraten sie einen kleinen Korridor, in welchem sich Fässer mit Pökelfleisch und noch allerhand Undefinierbares befanden. Nach einigen Schritten teilte sich der Korridor nach Rechts und Links, sie waren nun in einem Nebengebäude, denn so groß konnte das eigentliche Haus nach Glorfindels Schätzung nicht sein. Sie bogen nach links ab, nach wenigen Schritten nach rechts, und wieder waren es nur wenige Schritte, bis der Gang zu Ende war. Der Wirt öffnete eine Tür, hinter der einige Stufen in die Dunkelheit hinab führten. Der Elb erschauerte. Arbeit, auch harte Arbeit, war eine Sache, aber Dunkelheit? Doch er hatte keine Wahl, fühlte er sich doch von Rautlark in den Keller geschoben. Am Ende der Treppe öffnete sich wieder eine Tür, diesmal in einen, für die beengten Verhältnisse dieser Stadt, großen Raum.
Zwei Wesen sahen ihn aus großen Augen an: in dem dämmerigen Licht, welches durch das Fenster unter der Decke fiel, erkannte er einen Menschen, über und über verschmutzt, doch kräftig und mit lebendigem Blick.
In der Ecke aber kniete ein Elb, verhärmt und mager blickte er ihn aus matten dunklen Augen an. Glorfindel war sich sofort sicher, dass dieser nicht freiwillig hier war. Ein schwaches Lächeln zog sich über das Gesicht des anderen, als er in Glorfindel einen Elben erkannte.
"Da hinten kannst du schlafen!" Rautlark zeigte auf eine Ecke, in der sich ein paar Strohmatten und graue Decken auf dem Boden befanden. Alles starrte vor Schmutz. Auch konnte Glorfindel nichts zu essen oder zu trinken erkennen, dass ihnen zur Verfügung gestanden hätte.
"Dann gute Nacht!" hörte Glorfindel noch Rautlarks Stimme, doch im selben Moment, als er sich umdrehte, schlug schon die Tür hinter ihm zu.
**** ***
Wird fortgesetzt!!
Hoffe, diesmal geht es schneller!!
Hoffe, es hat euch gefallen und ich habe nicht zu viele Fragen aufgeworfen ;-) Anfragen, Lob und Kritik wie immer an die gleiche Stelle!! Auf bald!! :-D
DISCLAIMER: Mir gehört hier gar nichts, alles gehört Herrn Tolkien, bis auf meine Idee und die würde er wohl auch gar nicht haben wollen.
Vielen Dank für die Reviews, hier die Antworten:
@Shelley: Vielen Dank für die ausführlichen Reviews. Hier die erhofften Antworten, so gut ich sie geben kann. 1) Inhaltliche Hinweise: Der einzige Hinweis ist, dass es keinen gibt. Oder anders gesagt, ich kann keine Emotionalitäten in der Beziehung zwischen Elrond und Glorfindel finden. Die gibt es zwar prinzipiell nicht zwischen Elrond und irgendwem, aber das ist jedenfalls mein literarischer Bezug (literarische Bezüge in Sachen Glorfindel sind eh schwer zu finden, er ist ja alles andere als ein tragender Charakter.) 2) Warum er so lange braucht, um so zu empfinden: Manche Dinge brauchen ihre Zeit. Vieles wird einem erst nach langer Zeit klar. Es ist ja nicht so, dass Elrond irgendetwas * getan* hätte, vielmehr wird Glorfindel bewusst, das etwas nicht stimmt. Ich kenne das aus eigener Erfahrung, erst nach Jahren erkennt man, ausgenutzt oder vernachlässigt worden zu sein, eben weil es kein kurzer Zustand ist, sondern ein so lange andauernder. Man sagt sich also eine Zeit, "na ja, er hat viel zu tun", oder, "er hat halt einen schlechten Tag". Aber niemand hat eine so lange Phase, in der er zuviel zu tun hat und sich deshalb nicht kümmern kann. So habe ich mir das also gedacht: Jahrelang schon fühlt sich Glorfindel nicht ganz wohl, aber eines Tages fällt einfach der berühmte Tropfen, der das Fass zum überlaufen bringt, wieder einmal stand er scheinbar nur am Rande, aber dieses eine mal war ihm zu viel und er beschließt, dass es ihm reicht. 3) Elben und Menschen: Irgendwo muss eine fanfiction leider immer einen logischen Bruch haben. Jedenfalls habe ich noch keine einzige Geschichte gefunden, in der alles nach Tolkienschem Verständnis richtig wäre. Ohne die Menschen geht es nicht, wenn sie keine Elben gewohnt wären, würde die Geschichte nicht funktionieren. Nun muss ich entscheiden, ob dass zur Folge hat, dass ich eine bestimmte Idee fallen lasse, was ich schade fände, oder einen Kompromiss eingehe, so wie es eigentlich jeder hier tut. Ich hatte mich in diesem Fall dazu entschieden, das Elben/Menschen Verhältnis so wie Mystic in ihren Geschichten zu gestalten, weil es mir am schlüssigsten erschien. 4) Die Szenenwechsel werde ich auf jeden Fall klarer gestalten, vielen Dank für den Hinweis. Trotzdem, oder grade deshalb vielen Dank für deine Reviews, ich freue mich immer über konstruktive Kritik (und ein bisschen Lob)!
@Megchen und @Myrte: Vielen Dank für das Lob!!
@Mystic: Jahahaha, das Findelchen *gnahahahaha * Dein Dialog ist ja die Wucht in Tüten!!!!! Sosos, der Balrog und ich verwenden gleiche Sätze, ja?? *g * In wieweit ich Findel auseinandernehme, bleibt abzuwarten... schaun wir mal * g*!!!! Spaß hatte ich, auch wenn ich immer noch nicht ganz weiß, wo genau ich denn nun war (am Ende der Welt in so einem Kaff)... ganz fettes *knuddel * zurück!!!!! Nebenher... kann es sein, dass du da noch eine slash-storie am laufen hast, auf deren drittes Kapitel ich sehnsüchtig warte? ;-)
@amlugwen + ork: Nein, Örkchen, er nimmt nichts mit. Er ist nämlich so enttäuscht, dass ihm der Appetit gründlich vergangen ist. Ob es ein Fehler ist? Wollen doch mal sehen. Aber logisches Handeln kann man es echt nicht nennen! Warum er nicht kündigt? Naja, er ist ja nicht ANGESTELLT, dass ist ja der kasus knaxus! Er macht das ja alles aus reiner Gefälligkeit! In Elrond verknallt? Ich sag mal so: Es gibt sehr viele Sorten Liebe. Aber fast alle vernebeln das Hirn.
@Laureliel: Ob ihm was passiert... na ja, vielleicht? *bööööses Grinsen *
@Ondin: So, eine Vermutung???? Da bin ich aber gespannt! In den Süden... klar, warum nicht *g *
Kapitel 3: Glorfindel blickte von einem zum anderen. Noch war er unentschlossen, doch was hatte er schon groß zu verlieren? Hatte er sich nicht dem Schicksal anvertraut? Und eben dieses Schicksal hatte ihm diese Reiter gebracht. Still nickte er vor sich hin. "Gut", sagte er, "Ich werde mit euch kommen, freiwillig, und nicht als Gefangener." Der Mann, der offensichtlich der Anführer der Truppe war, wendete sein Pferd. "Dann beweg dich mal! Elben sollen ja recht gut zu Fuß sein, habe ich gehört! Und ich hoffe sehr, dass du keine Angst vor Arbeit hast!"
Die Reiter versetzten ihre Pferde in einen moderaten Trab, so dass es Glorfindel noch möglich war, mit ihnen Schritt zu halten, wenngleich er auch recht schnell außer Atem kam. Nein, diese Menschen hatten sicherlich nicht vor, ihn zu schonen!
Nach einer ganzen Weile sah Glorfindel Rauch am Horizont: dort musste die Siedlung der Menschen sein, ein Dorf wohl, vielleicht auch eine kleinere Stadt. Je näher sie kamen, um so mehr konnte er erkennen: Türme, Dächer, Mauern, ein Tor... auf dieses ritt der Trupp nun zu und ein Wachposten erhob sich. Hämisch wandte sich der Anführer des Reitertrupps an den Mann: "Sieh nur, was wir hier feines haben! Einen Elben, der nur darauf wartet, seinen Dienst bei Rautlark antreten zu dürfen!"
Misstrauisch wandte der Wächter seinen Blick auf Glorfindel. Dieser sah ihn jedoch nur ernst an, bestätigend, dass er freiwillig hier war. Das Schicksal hatte ihn hierher getragen, das Schicksal, oder der Wille Ilúvatars. Und er würde sich darein fügen. Nach einem Nicken der Wachen setzte sich der Trupp wieder in Bewegung, nun, in den engen Gässchen im Schritttempo. Besorgt, aber ruhig blickte der Elb sich um: Wo war er nur hinein geraten? Was würde ihn erwarten? Und wer war der genannte Rautlark? An diesem Ort war alles so ganz anders als in Bruchtal: Grauer Rauch quoll aus viel zu niedrigen Schornsteinen und verbreitete einen beißenden Geruch, Schmutz bedeckte die Gässchen und die gedrungenen, windschiefen Häuser. Es roch nach Mist, nach verbranntem Fett und Zwiebeln, Hühner stoben auseinander und Kinder schrieen. Doch wenn Glorfindel den Blick hob, was in dieser Stadt niemand außer ihm tat, dann konnte er den Himmel sehen, blau und rein und weit wie über Bruchtal, wenn auch verschleiert von Rauch und Staub. Und doch: es war derselbe Himmel, der bisher segnend über ihm gespannt war. Es war trotz allem ein Stück Heimat und Sicherheit.
Endlich hielt der Trupp vor einem besonders schäbig aussehenden, doch für die sonst in diesem Ort überwiegenden Verhältnisse recht großen Haus. "Zum wilden Eber" prangte in vom Regen verwaschenen Buchstaben auf einem Schild.
"Los schon!" der Anführer gab Glorfindel einen Schlag in den Rücken. "Nur nicht so schüchtern! Freunde dich am besten gleich mit deiner neuen Bleibe an!" Die Männer, die inzwischen abgesessen waren und ihre Pferde am Gasthaus festgebunden hatten, stießen ihn unsanft vor sich her in die Spelunke.
Drinnen war es so düster und verraucht, dass Glorfindels Augen eine Weile brauchten, um sich zurecht zu finden. Rohe Tische und Stühle füllten den Raum, Talglichter verbreiteten weniger Helligkeit als einen durchdringenden Gestank und hinter der Theke tauchte ein massiger Kerl in schmierigster Kleidung auf. Um den feisten Bauch hatte er eine Schürze gebunden, deren ursprüngliche Farbe nur noch zu raten war. An dieser wischte er sich seine groben Hände ab, als er auf die Gruppe zutrat.
"He, Rautlark, sieh nur was wir hier für dich haben! Suchst du nicht immer eine Arbeitskraft? Der hier hat förmlich drum gebettelt, dass wir ihn mitnehmen... und wir sind ja schließlich keine Unmenschen, was?"
Rautlark, der Wirt, trat hervor und packte mit seiner Pranke Glorfindels linke Schulter. Abschätzend musterte er ihn. Der Elb blickte ängstlich von einem zum anderen... was würde ihn hier erwarten?
"Nicht viel dran!" Ließ sich Rautlark missvergnügt vernehmen. "Nun, für die Küche wird es reichen! Was wollt ihr für ihn?"
Der Anführer der Reiter schüttelte den Kopf. "Er wollte tatsächlich freiwillig mit uns kommen. Gib uns als Reisegeld, was dir beliebt!"
Rautlark nickte. "Zuvor bringe ich ihn in die Küche." Der Wirt packte fester um Glorfindels Schulter, so dass dieser sich gezwungen sah, mit dem massigen Menschen Schritt zu halten. Durch eine Tür betraten sie einen kleinen Korridor, in welchem sich Fässer mit Pökelfleisch und noch allerhand Undefinierbares befanden. Nach einigen Schritten teilte sich der Korridor nach Rechts und Links, sie waren nun in einem Nebengebäude, denn so groß konnte das eigentliche Haus nach Glorfindels Schätzung nicht sein. Sie bogen nach links ab, nach wenigen Schritten nach rechts, und wieder waren es nur wenige Schritte, bis der Gang zu Ende war. Der Wirt öffnete eine Tür, hinter der einige Stufen in die Dunkelheit hinab führten. Der Elb erschauerte. Arbeit, auch harte Arbeit, war eine Sache, aber Dunkelheit? Doch er hatte keine Wahl, fühlte er sich doch von Rautlark in den Keller geschoben. Am Ende der Treppe öffnete sich wieder eine Tür, diesmal in einen, für die beengten Verhältnisse dieser Stadt, großen Raum.
Zwei Wesen sahen ihn aus großen Augen an: in dem dämmerigen Licht, welches durch das Fenster unter der Decke fiel, erkannte er einen Menschen, über und über verschmutzt, doch kräftig und mit lebendigem Blick.
In der Ecke aber kniete ein Elb, verhärmt und mager blickte er ihn aus matten dunklen Augen an. Glorfindel war sich sofort sicher, dass dieser nicht freiwillig hier war. Ein schwaches Lächeln zog sich über das Gesicht des anderen, als er in Glorfindel einen Elben erkannte.
"Da hinten kannst du schlafen!" Rautlark zeigte auf eine Ecke, in der sich ein paar Strohmatten und graue Decken auf dem Boden befanden. Alles starrte vor Schmutz. Auch konnte Glorfindel nichts zu essen oder zu trinken erkennen, dass ihnen zur Verfügung gestanden hätte.
"Dann gute Nacht!" hörte Glorfindel noch Rautlarks Stimme, doch im selben Moment, als er sich umdrehte, schlug schon die Tür hinter ihm zu.
**** ***
Wird fortgesetzt!!
Hoffe, diesmal geht es schneller!!
Hoffe, es hat euch gefallen und ich habe nicht zu viele Fragen aufgeworfen ;-) Anfragen, Lob und Kritik wie immer an die gleiche Stelle!! Auf bald!! :-D
