Konsequenzen 13
Disclaimer: Nichts gehört mir, aber alles Herrn Tolkien!
@all: Leute , es tut mir mördermässig leid, das es so lange gedauert hat *schäm *. Erst gab meine Tastatur auf und einige Reparaturversuche später entschied ich mich dann doch, in eine neue zu investieren. Dann fiel ich in eine endlose trübe Schreibblockade. Naja, last but not least hab ich mich dann doch noch aufgerafft. Ich hoffe, ihr lebt alle noch, und wisst überhaupt noch, worüber es ging (
@darky: Eine zweite Chance für Ecthelion? Der Süße soll erst mal schwimmen lernen! *lach * ja, Gruß zurück auch an die Laterne!! Und viel erfolg bei deinem Neverwinters Night Projekt! *knuddel *
@Ari: Ob die sicher nach Bruchtal kommen? Ach komm, Ari, würdest du mir jegliche Garstigkeit zutrauen? *unschuldig schau *
@Bernadette: Nénime könnte Mandos sein? Gewagte These..we will see.
@amlugwens: fieser Spannungsaufbau? Na, das ist ja mal ein fettes Kompliment!!! Erestor? Ja, dem geht's wohl ganz gut ;-) Pappwände von Bruchtal.. ja, die hatten wir in meinem alten Wohnheim... jaja, in manchen Hallen hallts halt *g * Und ich unterstütze ganz klar die Forderung „Schwimmflügel für Ecthelion und Fallschirm für Glorfindel"
@Megchen: Ja, so eine Selbsthilfegruppe wäre eine feine Idee!
@Seelenspiel: du hast keine Ahnung, wer Nénime ist? Dann sei mal gespannt!
@Mystic: Süüüüüsse!!! Endlich geht's weiter! Nénime wirkt abschreckend? Uiuiui!
@Croton: Tja, rummachende Miezen werden hier schwerlich zu finden sein, vielleicht versuchst du es mal ne Ecke weiter?
@Fretti: Komm, cool bleiben, lass Croton leben!
@cbv: Gruß nach Californien! Halt die Ohren steif, alter Genosse.. und wenn ich auf Englisch schreiben werde (irgendwann) dann häng ich mich an dich!
@sandra: Dieses Kapitel ist für dich! Erstens, weil du mich immer ermutigt hast, weiter zu machen, zweitens, weil du fast alle Kapitel Korrektur gelesen hast und besonders als Trost für deinen wirklich schlimmen Tag. Kopf hoch, Süße, alles wird wieder gut werden... hinter irgendeiner Ecke steht schon Nénime!
** ** ** Kapitel 13: Abschied von Nénime
In diesem Moment betraten Nénime und Tjark die Küche. Eine unnatürliche Blässe zog über das Gesicht des geheimnisvollen Elben.
„Endlich!" hauchte er und sank völlig entkräftet zusammen, sanft aufgefangen von Tjarks starken Armen.
So sanft es dem grobschlächtigen Hünen möglich war, ließ er sich mit Nénime auf den Boden sinken, hielt ihn in seinem Schoß und strich ihm sanft das Haar aus dem Gesicht. „Du hättest das nicht tun dürfen."Flüsterte er besorgt zum dem bewusstlosen Elben. „Es war zu hart für ihn."Murmelte er, hilflos aber behutsam die zarte Gestalt in seinen Armen wiegend.
Langsam löste sich Glorfindel aus Elronds Umarmung und blickte zu den beiden Gestalten in der anderen Ecke hinüber. Er fühlte Liebe und Besorgnis in seinem Herzen aufwallen, denn wenn auch die gemeinsam in dieser Küche verbrachte Zeit kurz war, so war doch viel geschehen, und Glorfindel fühlte sich eng mit diesen beiden Wesen verbunden.
Elrond sah ihn fragend an, was hatte der Vanya vor? Behutsam ließ er ihn los und gab ihn frei. „Freigeben."Dachte der Elbenlord. „Wenn ich ihm meine Liebe und Achtung zeigen möchte, muss ich ihn freigeben. In Liebe halten und im Respekt freigeben."
Glorfindel ging langsam und mit behutsamen schritten zu Tjark und Nénime hinüber und kniete neben ihnen nieder. Zögernd streckte er seine Hand aus und berührte den blassen Elben. Sein Gesicht war weiß wie eine Rosenblüte, sein Haar floss wie Tinte um ihn herum. Tjark blickte hilflos und kläglich zu Glorfindel auf „Es war zu viel für ihn. Ich habe ihn noch nie so gesehen... so schwach. Ich habe Angst. Was, wenn seine Kraft völlig aus ihm geflossen ist?" Zärtlich strich Glorfindel Nénime über das seidige Haar, suchte den Blickkontakt zu dem Menschen, nickte und nahm ihm behutsam den Elben aus den Armen. „Seine Kraft ist aus ihm geflossen!"dachte er. „Und ich weiß wohin! In mich ist sie geflossen, in mich! Ich habe ihn erschöpft! Und doch weiß ich, dass er es aus Liebe getan hat und er Frieden darüber hat, dass ich sein Geschenk angenommen haben."Ohne sich dessen bewusst zu sein, legte er seinen Kopf ein wenig schräg und betrachtete Nénime mit innerer Distanz. Wie unwirklich er war, wie leblos, fast so wie eine wunderschöne, aber kalte Figur aus Marmor. Zu perfekt um lebendig zu sein. Zu perfekt, um in einer Welt wie dieser leben zu können. Sachte drückte er dem Elben einen Kuss auf die Stirn „Ich danke dir, Nénime! Du hast so viel gegeben um mich glücklich zu machen. Du hast mir Liebe und Achtung gezeigt und mich in die innersten Winkel meiner eigenen Seele geführt, um mir zu zeigen wer ich bin. Ich liebe dich und ich danke dir dafür. Niemals werde ich dich vergessen, denn du bist eine der wichtigsten Personen meines Lebens geworden."
Unmerklich war Elrond an die Gruppe herangetreten und bückte sich zu dem leblosen Elben hinunter. Sanft legte er ihm seine wärmende Hand auf die kalte Stirn, ängstlich beobachtet von Tjark. Plötzlich flatterten Nénimes Lider und sein Blick klärte sich wie der Nachthimmel, nachdem ein frischer Wind die Wolken vertrieben hat.
„Glorfindel! Endlich!"Ein wunderschönes Lächeln zog über Nénimes Gesicht, welches noch schmaler wirkte als sonst. „Nicht wahr, nun weißt du endlich, wie sehr du Elrond liebst? Und was du Elrond bedeutest? Dass er alles, wirklich alles für dich tun würde, weil er dich wirklich liebt. Und du Elrond,"er wandte seinen Blick zu dem Noldo „du weißt jetzt, dass man um Freunde kämpfen können muss und dass man Liebe auch zeigen muss. Es genügt nicht, einfach nur davon zu sprechen!"Elrond war es nicht gewohnt, gemaßregelt zu werde, doch wusste er instinktiv, dass dieser Elb hier das volle Recht dazu hatte. Mehr als jeder andere. Ein strahlendes Lächeln breitete sich auf dem Gesicht des Elbenlordes aus, denn Erkenntnis war in sein Herz gedrungen.
Ehrfürchtig kniete Elrond nieder und senkte den Blick. „Ich danke euch." Nénime strahlte zurück und zauberte einen fragenden Blick auf Glorfindels Gesicht. „Elrond? Ist er...? Meinst du...?"
Tjark ergriff das Wort und seltsam belegt klang seine Stimme als er sprach, Nénimes Hand halten. „Ja, er ist ein Maiar. Ich jedoch bin ein Istari, gesandt ihm zu helfen."
„Gesandt?"Fragte Glorfindel mit unermesslichem Erstaunen. „Aber..."
„Aber du hast doch darum gebeten, nicht wahr?"Warf Nénime ein. „Als du aus Bruchtal gingst, da hast du dein Schicksal in Ilúvatars Hände gegeben und er hat dich erhört. Er sandte uns, dir zu helfen."
Glorfindel konnte es nicht glauben. Sicher, er hatte es gesagt, vielleicht war es auch so etwas ähnliches wie ein Gebet gewesen, aber niemals hatte er damit gerechnet, dass Ilúvatar es hören würde. Eru war weit fort und was interessierten ihn die Sorgen irgendwelcher Elben. Nénime schien seine Gedanken erraten zu haben. Er schüttelte den Kopf. „Du denkst in viel zu kleinen Kreisen und dann wieder in zu großen. Sieh mal: du denkst, Ilúvatar sei fern und kümmere sich nicht um die Herzensnöte der Elben. Doch vergisst du dabei, dass er euch, auch dich, in Liebe geschaffen hat, als Vanimar, vanimalion nostari, als Schöne, schöner Kinder Eltern, als ein Volk, ihm ausgesondert. Und auch wenn er fern ist, ist er doch immer nah, so wie der Nebel, der morgens auf den Wiesen liegt, flüchtig, nicht zu greifen, und doch berührt er dich. Ja, Glorfindel, du bist nur einer unter den Elben, nur einer in einem Volke und nur doch einer in deiner Einzigartigkeit."
Fest ergriff Nénime Glorfindels Hand und eine wunderschöne zart Röte überzog sein blasses Gesicht. Seine Augen leuchteten, und tiefe Liebe sprach aus ihnen. Man kam nicht umhin zu merken, wie wichtig ihm diese Worte waren, wie viel Wahrheit, Weisheit und Offenbarung in ihnen lag.
„Eines Tages wirst du das Meer sehen. Du wirst den Wind spüren, wie er durch dein Haar streicht, du wirst die Weite sehen und dich gleichzeitig so nah und so fern fühlen. Und du wirst die Wellen hören, die Wellen, die dem Lied der Ainur am ähnlichsten sind. Und du wirst wissen, wonach du dich in deinem tiefsten Herzen sehnst. Dann wirst du wissen, wo deine Seele ihr zu Hause hat und wohin dein Herz sich bergen möchte und alles wird auf einmal einen Sinn ergeben."Tränen glänzten in den Augen des Maiar. „Sei nicht zu streng mit dir. Es gibt so vieles, was du noch nicht verstehen kannst!"
„Ecthelion?"Fragte Glorfindel mit schwacher Stimme. Nénime nickte. „Ja. Zum Beispiel. Glorfindel,"er blickte dem Vanya fest in die Augen, „sei nicht zu streng mit dir. Du musst es nicht verstehen. Vertraue. Ich weiß, es ist so schwer für dich. Aber du bist nicht alleine. Du bist geliebt!"Er blickte zu Elrond der sofort seinen Arm um Glorfindels Schulter legte.
Es war gesagt worden, was zu sagen war. Sie wussten, dass es Zeit war, Abschied zu nehmen.
„Nénime.... werde ich dich jemals wieder sehen?"Glorfindels Stimme schwamm in Tränen.
„Ich weiß es nicht. Ich bin nur ein Maiar und unterstehe dem, der mich gesandt hat. Aber ich werde dich niemals vergessen. Niemals. Und du bist auch niemals alleine."Nénime legte seine Hand auf Glorfindels Herz. „Das Licht und die Liebe Ilúvatars sind in dir drin. Verzage nicht."
Nénime machte Anstalten aufzustehen und sofort erhob sich Tjark um ihm zu helfen.
„Seid gesegnet! Und nun geht, Erestor wartet auf euch!"
Glorfindel und Elrond wussten, das dies das Ende war. Das Ende einer schmerzhaften Geschichte, jedoch auch der Anfang einer neuen, einer schöneren. Die beiden Elben drehten sich um und gingen zur Tür. Gerade als Elrond die Klinke herunter drücken wollte, hörte er noch einmal Nénimes Stimme hinter sich.
„Elrond? Könntest du mir einen kleinen Gefallen tun?"der Fürst wandte sich um und verneigte sich tief. „Was immer ihr wünscht." Ein schelmisches Lächeln zog über Nénimes Gesicht und bildete einen seltsamen Kontrast zu seinem träumerischen Blick. „Könntest du vielleicht eine kleine Reise unternehmen? Vielleicht in zwei Wochen? Nach Mirkwood? Ich glaube, Thranduil würde sich dann sehr über deinen Besuch freuen. Ja.."Ein strahlendes Lächeln überzog das Gesicht des Maiar „Ja, das glaube ich ganz sicher!"
Noch einmal verneigte sich Elrond tief und verließ mit Glorfindel die Küche. Für immer.
** ** ** Die Sonne schien, die Luft war herrlich warm und süßer Duft von Blumen lag über den Wiesen. Selten hatte man die drei Elben so ausgelassen gesehen. Erestor sprang mehr, als das er ging und hatte einen seltsamen Hang, die ganze Zeit lachen zu müssen. „Ich habe keine Ahnung, wie lange ihr da überhaupt unten wart,"erzählte er, „aber ich hatte das Gefühl die Zeit wäre stehen geblieben. Dieser Wirt....ein absolut außergewöhnlicher Mensch. Er sprach mit mir über die seltsamsten Dinge...." Fragend blickte Glorfindel Elrond an. „Ob er auch...?"Der Noldo schüttelte den Kopf. „Nein, ich denk nicht. Er war nur ein gewöhnlicher Mensch. Doch wohin Ilúvatar seine Boten sendet, da geschieht Veränderung. Bei Elben, wie auch bei Menschen."
Erestor schüttelte sein blaubeerschwarzes Haar in der hellen Sonne. „Lasst doch dieses ernste Reden! Seht nur, was für ein Tag! Als hätte ein Sommerregen die Luft gereinigt... kommt, lasst uns laufen, lasst uns alles hinter uns lassen!"
Und mit diesen Worten begann der Berater zu rennen, einfach zu rennen, übermütig, ohne nachzudenken, ohne irgendetwas zu hinterfragen, einfach wild und frei über die Blumenwiese zu rennen. Elrond und Glorfindel sahen sich beide an, begannen zu lachen, Elrond nahm des Vanya Hand und die beiden liefen Erestor hinterher, die süße warme Luft einatmend, lachend, Bruchtal entgegen.
ENDE
So, ihr lieben, das wars in diesem Theater *gg *
Für alle, die jetzt von irgendwelchen Rangordnungen geplättet sind: Nénime ist ein Maiar, weil er auf der einen Seite eine gewisse Macht haben musste und auf der anderen Seite ganz klar ein Ilúvatar unterstellter Bote war. Als Valar wäre seine Position zu hoch gewesen, als Istari zu niedrig. Diese Rolle passte aber sehr gut zu Tjark, der ja die ganze Geschichte über weniger Macht hat als Nénime.
Ich hoffe, es hat euch gefallen... und keine Angst, das hier war nicht meine letzte Geschichte. *Irgendwie traurig bin, das es aus ist... * Nénime wird mir fehlen... * seufz *
Disclaimer: Nichts gehört mir, aber alles Herrn Tolkien!
@all: Leute , es tut mir mördermässig leid, das es so lange gedauert hat *schäm *. Erst gab meine Tastatur auf und einige Reparaturversuche später entschied ich mich dann doch, in eine neue zu investieren. Dann fiel ich in eine endlose trübe Schreibblockade. Naja, last but not least hab ich mich dann doch noch aufgerafft. Ich hoffe, ihr lebt alle noch, und wisst überhaupt noch, worüber es ging (
@darky: Eine zweite Chance für Ecthelion? Der Süße soll erst mal schwimmen lernen! *lach * ja, Gruß zurück auch an die Laterne!! Und viel erfolg bei deinem Neverwinters Night Projekt! *knuddel *
@Ari: Ob die sicher nach Bruchtal kommen? Ach komm, Ari, würdest du mir jegliche Garstigkeit zutrauen? *unschuldig schau *
@Bernadette: Nénime könnte Mandos sein? Gewagte These..we will see.
@amlugwens: fieser Spannungsaufbau? Na, das ist ja mal ein fettes Kompliment!!! Erestor? Ja, dem geht's wohl ganz gut ;-) Pappwände von Bruchtal.. ja, die hatten wir in meinem alten Wohnheim... jaja, in manchen Hallen hallts halt *g * Und ich unterstütze ganz klar die Forderung „Schwimmflügel für Ecthelion und Fallschirm für Glorfindel"
@Megchen: Ja, so eine Selbsthilfegruppe wäre eine feine Idee!
@Seelenspiel: du hast keine Ahnung, wer Nénime ist? Dann sei mal gespannt!
@Mystic: Süüüüüsse!!! Endlich geht's weiter! Nénime wirkt abschreckend? Uiuiui!
@Croton: Tja, rummachende Miezen werden hier schwerlich zu finden sein, vielleicht versuchst du es mal ne Ecke weiter?
@Fretti: Komm, cool bleiben, lass Croton leben!
@cbv: Gruß nach Californien! Halt die Ohren steif, alter Genosse.. und wenn ich auf Englisch schreiben werde (irgendwann) dann häng ich mich an dich!
@sandra: Dieses Kapitel ist für dich! Erstens, weil du mich immer ermutigt hast, weiter zu machen, zweitens, weil du fast alle Kapitel Korrektur gelesen hast und besonders als Trost für deinen wirklich schlimmen Tag. Kopf hoch, Süße, alles wird wieder gut werden... hinter irgendeiner Ecke steht schon Nénime!
** ** ** Kapitel 13: Abschied von Nénime
In diesem Moment betraten Nénime und Tjark die Küche. Eine unnatürliche Blässe zog über das Gesicht des geheimnisvollen Elben.
„Endlich!" hauchte er und sank völlig entkräftet zusammen, sanft aufgefangen von Tjarks starken Armen.
So sanft es dem grobschlächtigen Hünen möglich war, ließ er sich mit Nénime auf den Boden sinken, hielt ihn in seinem Schoß und strich ihm sanft das Haar aus dem Gesicht. „Du hättest das nicht tun dürfen."Flüsterte er besorgt zum dem bewusstlosen Elben. „Es war zu hart für ihn."Murmelte er, hilflos aber behutsam die zarte Gestalt in seinen Armen wiegend.
Langsam löste sich Glorfindel aus Elronds Umarmung und blickte zu den beiden Gestalten in der anderen Ecke hinüber. Er fühlte Liebe und Besorgnis in seinem Herzen aufwallen, denn wenn auch die gemeinsam in dieser Küche verbrachte Zeit kurz war, so war doch viel geschehen, und Glorfindel fühlte sich eng mit diesen beiden Wesen verbunden.
Elrond sah ihn fragend an, was hatte der Vanya vor? Behutsam ließ er ihn los und gab ihn frei. „Freigeben."Dachte der Elbenlord. „Wenn ich ihm meine Liebe und Achtung zeigen möchte, muss ich ihn freigeben. In Liebe halten und im Respekt freigeben."
Glorfindel ging langsam und mit behutsamen schritten zu Tjark und Nénime hinüber und kniete neben ihnen nieder. Zögernd streckte er seine Hand aus und berührte den blassen Elben. Sein Gesicht war weiß wie eine Rosenblüte, sein Haar floss wie Tinte um ihn herum. Tjark blickte hilflos und kläglich zu Glorfindel auf „Es war zu viel für ihn. Ich habe ihn noch nie so gesehen... so schwach. Ich habe Angst. Was, wenn seine Kraft völlig aus ihm geflossen ist?" Zärtlich strich Glorfindel Nénime über das seidige Haar, suchte den Blickkontakt zu dem Menschen, nickte und nahm ihm behutsam den Elben aus den Armen. „Seine Kraft ist aus ihm geflossen!"dachte er. „Und ich weiß wohin! In mich ist sie geflossen, in mich! Ich habe ihn erschöpft! Und doch weiß ich, dass er es aus Liebe getan hat und er Frieden darüber hat, dass ich sein Geschenk angenommen haben."Ohne sich dessen bewusst zu sein, legte er seinen Kopf ein wenig schräg und betrachtete Nénime mit innerer Distanz. Wie unwirklich er war, wie leblos, fast so wie eine wunderschöne, aber kalte Figur aus Marmor. Zu perfekt um lebendig zu sein. Zu perfekt, um in einer Welt wie dieser leben zu können. Sachte drückte er dem Elben einen Kuss auf die Stirn „Ich danke dir, Nénime! Du hast so viel gegeben um mich glücklich zu machen. Du hast mir Liebe und Achtung gezeigt und mich in die innersten Winkel meiner eigenen Seele geführt, um mir zu zeigen wer ich bin. Ich liebe dich und ich danke dir dafür. Niemals werde ich dich vergessen, denn du bist eine der wichtigsten Personen meines Lebens geworden."
Unmerklich war Elrond an die Gruppe herangetreten und bückte sich zu dem leblosen Elben hinunter. Sanft legte er ihm seine wärmende Hand auf die kalte Stirn, ängstlich beobachtet von Tjark. Plötzlich flatterten Nénimes Lider und sein Blick klärte sich wie der Nachthimmel, nachdem ein frischer Wind die Wolken vertrieben hat.
„Glorfindel! Endlich!"Ein wunderschönes Lächeln zog über Nénimes Gesicht, welches noch schmaler wirkte als sonst. „Nicht wahr, nun weißt du endlich, wie sehr du Elrond liebst? Und was du Elrond bedeutest? Dass er alles, wirklich alles für dich tun würde, weil er dich wirklich liebt. Und du Elrond,"er wandte seinen Blick zu dem Noldo „du weißt jetzt, dass man um Freunde kämpfen können muss und dass man Liebe auch zeigen muss. Es genügt nicht, einfach nur davon zu sprechen!"Elrond war es nicht gewohnt, gemaßregelt zu werde, doch wusste er instinktiv, dass dieser Elb hier das volle Recht dazu hatte. Mehr als jeder andere. Ein strahlendes Lächeln breitete sich auf dem Gesicht des Elbenlordes aus, denn Erkenntnis war in sein Herz gedrungen.
Ehrfürchtig kniete Elrond nieder und senkte den Blick. „Ich danke euch." Nénime strahlte zurück und zauberte einen fragenden Blick auf Glorfindels Gesicht. „Elrond? Ist er...? Meinst du...?"
Tjark ergriff das Wort und seltsam belegt klang seine Stimme als er sprach, Nénimes Hand halten. „Ja, er ist ein Maiar. Ich jedoch bin ein Istari, gesandt ihm zu helfen."
„Gesandt?"Fragte Glorfindel mit unermesslichem Erstaunen. „Aber..."
„Aber du hast doch darum gebeten, nicht wahr?"Warf Nénime ein. „Als du aus Bruchtal gingst, da hast du dein Schicksal in Ilúvatars Hände gegeben und er hat dich erhört. Er sandte uns, dir zu helfen."
Glorfindel konnte es nicht glauben. Sicher, er hatte es gesagt, vielleicht war es auch so etwas ähnliches wie ein Gebet gewesen, aber niemals hatte er damit gerechnet, dass Ilúvatar es hören würde. Eru war weit fort und was interessierten ihn die Sorgen irgendwelcher Elben. Nénime schien seine Gedanken erraten zu haben. Er schüttelte den Kopf. „Du denkst in viel zu kleinen Kreisen und dann wieder in zu großen. Sieh mal: du denkst, Ilúvatar sei fern und kümmere sich nicht um die Herzensnöte der Elben. Doch vergisst du dabei, dass er euch, auch dich, in Liebe geschaffen hat, als Vanimar, vanimalion nostari, als Schöne, schöner Kinder Eltern, als ein Volk, ihm ausgesondert. Und auch wenn er fern ist, ist er doch immer nah, so wie der Nebel, der morgens auf den Wiesen liegt, flüchtig, nicht zu greifen, und doch berührt er dich. Ja, Glorfindel, du bist nur einer unter den Elben, nur einer in einem Volke und nur doch einer in deiner Einzigartigkeit."
Fest ergriff Nénime Glorfindels Hand und eine wunderschöne zart Röte überzog sein blasses Gesicht. Seine Augen leuchteten, und tiefe Liebe sprach aus ihnen. Man kam nicht umhin zu merken, wie wichtig ihm diese Worte waren, wie viel Wahrheit, Weisheit und Offenbarung in ihnen lag.
„Eines Tages wirst du das Meer sehen. Du wirst den Wind spüren, wie er durch dein Haar streicht, du wirst die Weite sehen und dich gleichzeitig so nah und so fern fühlen. Und du wirst die Wellen hören, die Wellen, die dem Lied der Ainur am ähnlichsten sind. Und du wirst wissen, wonach du dich in deinem tiefsten Herzen sehnst. Dann wirst du wissen, wo deine Seele ihr zu Hause hat und wohin dein Herz sich bergen möchte und alles wird auf einmal einen Sinn ergeben."Tränen glänzten in den Augen des Maiar. „Sei nicht zu streng mit dir. Es gibt so vieles, was du noch nicht verstehen kannst!"
„Ecthelion?"Fragte Glorfindel mit schwacher Stimme. Nénime nickte. „Ja. Zum Beispiel. Glorfindel,"er blickte dem Vanya fest in die Augen, „sei nicht zu streng mit dir. Du musst es nicht verstehen. Vertraue. Ich weiß, es ist so schwer für dich. Aber du bist nicht alleine. Du bist geliebt!"Er blickte zu Elrond der sofort seinen Arm um Glorfindels Schulter legte.
Es war gesagt worden, was zu sagen war. Sie wussten, dass es Zeit war, Abschied zu nehmen.
„Nénime.... werde ich dich jemals wieder sehen?"Glorfindels Stimme schwamm in Tränen.
„Ich weiß es nicht. Ich bin nur ein Maiar und unterstehe dem, der mich gesandt hat. Aber ich werde dich niemals vergessen. Niemals. Und du bist auch niemals alleine."Nénime legte seine Hand auf Glorfindels Herz. „Das Licht und die Liebe Ilúvatars sind in dir drin. Verzage nicht."
Nénime machte Anstalten aufzustehen und sofort erhob sich Tjark um ihm zu helfen.
„Seid gesegnet! Und nun geht, Erestor wartet auf euch!"
Glorfindel und Elrond wussten, das dies das Ende war. Das Ende einer schmerzhaften Geschichte, jedoch auch der Anfang einer neuen, einer schöneren. Die beiden Elben drehten sich um und gingen zur Tür. Gerade als Elrond die Klinke herunter drücken wollte, hörte er noch einmal Nénimes Stimme hinter sich.
„Elrond? Könntest du mir einen kleinen Gefallen tun?"der Fürst wandte sich um und verneigte sich tief. „Was immer ihr wünscht." Ein schelmisches Lächeln zog über Nénimes Gesicht und bildete einen seltsamen Kontrast zu seinem träumerischen Blick. „Könntest du vielleicht eine kleine Reise unternehmen? Vielleicht in zwei Wochen? Nach Mirkwood? Ich glaube, Thranduil würde sich dann sehr über deinen Besuch freuen. Ja.."Ein strahlendes Lächeln überzog das Gesicht des Maiar „Ja, das glaube ich ganz sicher!"
Noch einmal verneigte sich Elrond tief und verließ mit Glorfindel die Küche. Für immer.
** ** ** Die Sonne schien, die Luft war herrlich warm und süßer Duft von Blumen lag über den Wiesen. Selten hatte man die drei Elben so ausgelassen gesehen. Erestor sprang mehr, als das er ging und hatte einen seltsamen Hang, die ganze Zeit lachen zu müssen. „Ich habe keine Ahnung, wie lange ihr da überhaupt unten wart,"erzählte er, „aber ich hatte das Gefühl die Zeit wäre stehen geblieben. Dieser Wirt....ein absolut außergewöhnlicher Mensch. Er sprach mit mir über die seltsamsten Dinge...." Fragend blickte Glorfindel Elrond an. „Ob er auch...?"Der Noldo schüttelte den Kopf. „Nein, ich denk nicht. Er war nur ein gewöhnlicher Mensch. Doch wohin Ilúvatar seine Boten sendet, da geschieht Veränderung. Bei Elben, wie auch bei Menschen."
Erestor schüttelte sein blaubeerschwarzes Haar in der hellen Sonne. „Lasst doch dieses ernste Reden! Seht nur, was für ein Tag! Als hätte ein Sommerregen die Luft gereinigt... kommt, lasst uns laufen, lasst uns alles hinter uns lassen!"
Und mit diesen Worten begann der Berater zu rennen, einfach zu rennen, übermütig, ohne nachzudenken, ohne irgendetwas zu hinterfragen, einfach wild und frei über die Blumenwiese zu rennen. Elrond und Glorfindel sahen sich beide an, begannen zu lachen, Elrond nahm des Vanya Hand und die beiden liefen Erestor hinterher, die süße warme Luft einatmend, lachend, Bruchtal entgegen.
ENDE
So, ihr lieben, das wars in diesem Theater *gg *
Für alle, die jetzt von irgendwelchen Rangordnungen geplättet sind: Nénime ist ein Maiar, weil er auf der einen Seite eine gewisse Macht haben musste und auf der anderen Seite ganz klar ein Ilúvatar unterstellter Bote war. Als Valar wäre seine Position zu hoch gewesen, als Istari zu niedrig. Diese Rolle passte aber sehr gut zu Tjark, der ja die ganze Geschichte über weniger Macht hat als Nénime.
Ich hoffe, es hat euch gefallen... und keine Angst, das hier war nicht meine letzte Geschichte. *Irgendwie traurig bin, das es aus ist... * Nénime wird mir fehlen... * seufz *
