Kapitel 01
Langsam öffnete er seine Augen und blickte sich um. Wo war er?
Weiß, viel weiß um ihn herum, sterile Luft... der Krankenhausflügel.
Warum war er denn jetzt schon wieder im Krankenhausflügel? Dann traf es ihn wie ein Schlag. Draco, die Reise in die Vergangenheit, Voldemort...! Sein Blick wanderte zur Seite, wo sein geliebter Slytherin lag. Er sah jünger aus, als zu dem Zeitpunkt als er ihn zuletzt gesehen hatte, vielleicht lag das aber nur daran, dass er schlief. Dann begann sich der Blonde zu rühren und wachte auf.
„Morgen, Honey.", murmelte er.
„Morgen, Schatz.", antwortete der Schwarzhaarige leise.
„Warum sind wir in Krankenhausflügel?"
„Keine Ahnung. Das letzte an das ich mich erinnere ist, dass wir Voldemort besiegt haben."
„Unsere Ketten sind aneinander gestoßen und dann verschwamm alles..."
Nachdenklich runzelte Draco die Stirn.
„Vielleicht sind wir zurück in der Gegenwart. Du siehst jünger aus, als neulich."
„Du auch, kann sein, dass du recht hast. Aber sagte Dumbledore nicht, man kann nicht zurück?"
„Was weiß ich? Vielleicht hat er sich ja geirrt, schließlich ist das Ding noch neu..."
„Hmmm..."
Die Tür ging auf und ein weißhaariger Dumbledore mit langem weißem Bart betrat den Flügel.
Vielsagend blickten sich die beiden an und dachten das gleiche: Gegenwart.
„Guten Morgen Ihnen beiden, schön, dass Sie wieder aufgewacht sind."
Er sah abwartend von einem zum anderen, doch beide blieben stumm.
„Nun, wie dem auch sei. Wissen Sie denn noch, was geschehen ist?"
Wieder schweigen.
„Der Zug wurde wieder einmal von ein paar Dementoren gestoppt und Sie beide haben sie erst vertrieben, sind dann aber bewusstlos geworden. Sie waren einen Tag ohne Bewusstsein. Hier sind ihre Stundenpläne, für heute sind Sie noch vom Unterricht befreit."
Er reichte jedem seinen Stundenplan.
„Haben Sie sonst noch irgendwelche Fragen?"
„Haben sie meine Schlange gesehen?"
„Seit wann haben Sie eine Schlange. Mr. Potter? Und nein, es wurde keine Schlange gefunden."
„Können Sie uns einen Tagespropheten bringen?"
„Tagespropheten? Ich glaube ich habe sogar gerade einen bei..."
Er kramte seine Taschen durch und reichte die Zeitung dann an Harry.
„Ist der von heute?", fragte Draco.
„Natürlich. Sonst noch irgendwelche Fragen? Nein? Gut. Wenn noch etwas ist können Sie sich ja an Poppy wenden."
„Und?", fragte Draco, als Dumbledore weg war.
„Erster Schultag, fünftes Schuljahr. Ich habe keine Schlange und Dementoren haben den Zug gestoppt. Das bedeutet, wir haben uns in den Ferien nicht im Tropfenden Kessel getroffen und uns vertragen und Voldemort lebt immer noch."
Eine Weile schwiegen sie, dann fragte Draco ganz leise: „Heißt das, wir hassen uns wieder?"
Heftigst schüttelte Harry den Kopf.
„Nein! Wir sind jetzt fast drei Jahre zusammen und wir wollten nach unserem Abschluss heiraten, ich kann dich nicht hassen!"
Seine Augen füllten sich bei dem Gedanken mit Wasser bis sie überliefen und in klaren Tränen über seine Wangen Perlten. Er drehte sich zur Seite, damit der Blonde es nicht sehen konnte und weinte still vor sich hin, doch der hatte es schon längst gesehen.
Schwerfällig aber leise kroch der aus seinem Bett und wankte zu seinem Freund. Fest schloss er ihn in seine Arme und küsste sanft die Tränen weg.
„Ich könnte dich auch nicht mehr hassen, Honey. Und ich glaube auch nicht, dass wir in dieser Zeit weiterleben können wie zuvor. Erstens weil wir uns lieben und ich das auch nicht verheimlichen möchte, zweitens, weil wir uns in den Jahren unter Garantie verändert, weiterentwickelt haben und drittens, weil wir auch im Unterricht schon viel weiter sind als sie. Das lässt sich nicht verheimlichen. Und außerdem, warum sollte ich meinen Verlobten verschweigen?"
Harry schwieg einen Moment und dachte nach.
„Du meinst also, wir sollen uns geben wie wir jetzt sind und nicht versuchen uns in unser altes Leben wieder einzufinden?"
„Ja. Ich denke wir sind in den letzten Jahren reif genug geworden das durchzustehen. Ich meine gegen meinen Vater und die andere Slytherins haben wir das ja auch geschafft."
„Hast recht. Ich hoffe nur unsere alten Freunde hier sind etwas reifer als die Fünftklässler von damals.", er kicherte leise, „Immerhin gehören wir jetzt wieder zu ihnen."
„Es wird alles viel zu leicht für uns sein, wir werden eigentlich so gut wie gar nicht lernen müssen. Das heißt wir haben mehr Zeit für uns..."
Verführerisch grinsend legte sich Draco neben Harry aufs Bett und zog diesen an sich.
„Ich liebe dich Honey.", hauchte er.
„Ich liebe dich auch Schatz.", erwiderte er eben so leise, bevor sich der Abstand zwischen ihren Lippen schloss und sie in einem zärtlichen Kuss versanken.
Ein Aufschrei ließ sie erschrocken wieder auseinanderfahren.
Ron und Hermine standen in der Tür und sahen aus, als hätten sie hätten sie zwei Erzrivalen beim knutschen erwischt, was sie ja auch haben, nur das die beiden schon seit langem keine Erzrivalen mehr sind.(Verwirrend. ^^) Von dem Schrei angelockt kam auch Mme. Pomfrey heran. Sie wurde zwar eine Spur blasser, zeigte sonst aber keine andere sichtbare Reaktion. Als sie sich wieder soweit gefasst hatte jagte sie die beiden Besucher raus und machte sich dann auf den Weg zum Direktor.
„Toll, echt toll. Aber ich schätze nicht, das die anderen viel anders reagieren werden."
„Mhmmm. Vielleicht können wir ja darum bitte die Prüfungen für die fünfte und sechste Klasse machen zu dürfen und dann in die siebte gehen. Das könne wir eh alles schon und dann hätten wir nur noch ein Jahr..."
„Wir können es ja versuchen."
Sie kuschelten sich dichter zusammen und drifteten gerade wieder in den Schlaf, als sich wieder die Tür öffnete und Dumbledore eintrat. Er musterte sie einen Moment, dann trat er zu ihnen ans Bett.
„Ist noch was Professor?", fragte Draco träge.
„Sie und Mr. Potter sind also ein Paar?"
„Sieht fast so aus, oder?"
„Ja."
„Professor, wir hätten da doch noch zwei Bitten. Zwei große Bitten.", begann Harry.
„So? Nun denn, nenne sie und ich werde sehen, was ich tun kann."
In dem Moment betraten die Professoren Snape und McGonagall ein. Sofort hatten die beiden wieder das Bild von dem stillen, vernünftigen Serverus vor Augen, einer der Slytherins mit dem sie von Anfang an gut klargekommen sind. Freundlich lächelten sie ihm zu.
„Also erstens würden wir gerne in ein neues Haus sortiert werden und zweitens würden wir gerne die Prüfungen der fünften und sechsten Klasse ablegen um in die siebte zu kommen. Wäre das möglich?"
„Äh... das sind zwei sehr... ungewöhnliche Bitten..."
„Das ist uns durchaus bewusst."
„Äh... die Prüfungen können Sie machen, wenn Ihre Hauslehrer damit einverstanden sind, aber ein neues Haus? Ich weiß nicht ob das geht..."
„Schade. Und, ist es denn dann okay, wenn wir die Prüfungen machen?"
„Ähm, wenn Sie möchten, warum nicht?", antwortete McGonagall zögerlich.
„Und Sie Professor Snape, sind Sie auch damit einverstanden?"
„Wenn Sie glauben zu bestehen, Potter, können Sie es gerne versuchen."
„So? Stellen Sie mir eine Aufgabe."
„Ein Erkältungstrank. Zutaten von der Menge groß zu klein geordnet. Trank wird auch als Tee von Muggeln getrunken. Wirkung auf den Körper."
„Wird von Muggeln einfach Erkältungs-Tee genannt, Zutaten sind Anis, Brombeerblätter, bitterer Fenchel, Hagebuttenschalen, Quendelkraut und Schwarze Johannisbeerblätter. Er bringt den Körper zum schwitzen und hilft damit dem Immunsystem. Korrekt?"
„Korrekt.", grummelte Snape, „Sie sind für die Prüfungen zugelassen."
„Danke."
In den nächsten zwei Tagen machten sie ihre Prüfungen, zu ihrem Verdruss mussten sie alle Arbeiten der fünften am nächsten und alle Arbeiten der sechsten am übernächsten Tag schreiben, sodass ihre Tage eigentlich nur aus Arbeiten bestanden. Wahrscheinlich versuchten die Lehrer damit sie davon abzuhalten die zwei Klassen zu überspringen.
Zwei Tage nach der letzten Arbeit bekamen sie ihre Ergebnisse. Beide hatten in allen Fächern mit den besten Punktzahlen die zu erreichen waren bestanden, das hatten sie auch schon in der Vergangenheit, sie durften sogar apparieren. Auch wollte sich Dumbledore erkundigen, wie das mit dem Gesetz bei zaubern von Minderjährigen ist, wenn diese die Schule schon zwei Jahre bevor sie volljährig werden beendet haben.
Am selben Tag noch zogen sie in ihre neuen Zimmer, von den Fünftklässler- zu den Siebtklässler-Schlafräumen, oder sollten sie zumindest, denn da vorher alle Schlafsäle schon gefüllt waren bekamen beide Einzelzimmer.
Tags darauf fing für sie der Unterricht an.
„Pipifax...", grummelte Draco leise in Verwandlungen bei Prof. McGonagall.
„Du sagst es.", stöhnte auch Harry leicht entnervt und rutschte in seiner Bank etwas tiefer.
„Mr. Potter, Mr. Malfoy, könnten Sie bitte auch die Güte haben dem Unterricht zu folgen? Oder meinen Sie mit dem Stoff der Siebtklässler etwa auch unterfordert zu sein?", fragte sie spöttisch.
„Und wenn?", maulte Draco leise, doch sie hatte ihn gehört.
„Nun, wenn das so ist, möchten Sie dann vielleicht auch noch die Abschlussarbeit der Siebten Klasse belegen? Ich kann sie Ihnen gerne vorlegen."
„Glauben Sie etwa das schaffen wir nicht?"
„Draco, wir waren nicht durch mit dem Siebtklässlerzeug...", flüsterte Harry Draco zu.
„Glauben Sie etwa das schaffen Sie?"
„Was kommen denn für Themen dran?"
Prof. McGonagall zückte ihre Liste und begann vorzulesen.
„Nun, sie müssen die Verwandlung verschiedener Gegenstände in eine Vase, eine Maus, Feder und Papier, einen Blumenstrauß mit zwölf roten Rosen und einer blauen sowie das verwandeln eines Tisches in ein Schwein und umgekehrt beherrschen."
„Kinderkram, das haben wir damals in der fünften gelernt.", murmelte Harry leise.
„Nun, Professor, ja, ich glaube das Harry und ich das beherrschen. Und Sie?"
Seine Stimme hatte seine alte Arroganz und Überheblichkeit wieder, wie Harry sie schon lange nicht mehr vernommen hatte und grinste nur still und heimlich in sich hinein.
Jajaaa, so kannte er seinen Draco.
Zornig knallte seine Hauslehrerin ihm und dem Blonden zwei Bögen, sowie verschiedene Gegenstände und ein aus einem Tisch gezauberten Schwein hin und knurrte etwas von „Na dann machen Sie mal, Mr. Arroganz."
Eine viertel Stunde später waren sie fertig. Und Prof. McGonagall am Ende mit ihrem Latein.
Solche Schüler waren ihr noch nie untergekommen. Auf ihre Bitte an Dumbledore wurden den beiden die Prüfungsaufgaben der siebten ausgehändigt.
Am Abend lagen sie gemeinsam in Harrys Bett im Gryffindor-Turm. Zwar sahen die Gryffindors ihn nicht gerne, vor allem Ron nicht, der noch immer kaum ein Wort mit ihm gewechselt hat und sprachen über ihren Tag.
„Das war wirklich eine echt freundlich Art von McGonagall uns zu sagen, dass sie uns hier nicht haben will...", knurrte Draco sauer.
„Mach dir keinen Kopf, jetzt ist eh egal, oder besser gesagt zu spät. Waren das im Ernst die Aufgaben für die Abschlussprüfungen? Ich glaubs ja nicht. Wir haben den größten Teil davon schon in der fünften und sechsten gemacht, kaum was war aus der siebten. Ich meine, ist das Niveau von Hogwarts wirklich so drastisch abgestiegen? Kein Wunder das da die Erwachsenen über uns schimpfen, wenn wir Schulabgänger nichts mehr draufhaben."
„Glaubst du wir haben bestanden?"
„Hast du einen Zweifel?"
„Nein, eigentlich nicht. Aber wenn wir bestanden haben heisst das wir müssen von Hogwarts weg. Wir sind noch nicht volljährig und dürfen deswegen nicht draußen zaubern. Was sollen wir dann machen? Und selbst wenn wir zaubern dürften, was sollen wir tun?"
„Hmmmm, weiß nicht. Erst einmal wollten wir heiraten. Dann würde ich glaub ich erst mal ein bisschen in der Welt herumreisen. Deutschland, USA, Korea, Australien... wär schon cool..."
„Keine schlechte Idee. Aber... mein Vater..."
„Der muss ja nicht wissen wo wir sind. Oder willst du zu ihm zurück?"
„Nein, nicht wirklich..."
„Siehst du."
Glücklich schliefen sie eng aneinandergeschmiegt ein.
Am nächsten Tag hatte sie dann auch die restlichen Abschlussarbeiten zu bewältigen. Nicht wirklich schwer, sie hätten mehr erwartet und waren schon fast so etwas wie enttäuscht.
Doch was sollten sie nun tun? Sie hatten die Schule mit Bravour abgeschlossen und standen jetzt da. Kein Ort zum Wohnen, kein Geld außer dem, dass sie in ihren Gringotts-Verliesen hatten, sie durften nicht zaubern und hatten auch so nicht wirklich eine Ahnung, was sie denn nun jetzt machen sollten.
Freundlicherweise bot ihnen Dumbledore an erst mal weiterhin im Schloss zu wohnen. Er saß dem Ministerium jetzt im Nacken, sie sollen doch endlich sagen was Sache ist. Dürfen Harry und Draco zaubern? Sie sind Minderjährig, haben aber einen besseren Schulabschluss als so manche Volljährige. Also warum sollten sie nicht zaubern dürfen?
Unterdessen konnten die beiden Jungs nichts anderes tun als warten. Denn wenn sie nicht zaubern durften bekamen sie auch keine Arbeit in der Zaubererwelt, außer vielleicht so etwas wie Wirt im Tropfenden Kessel. Doch so etwas würden sie nicht tun. Sie wollten nicht an einem Platz bleiben, sie wollten Reisen, die Welt sehen, weg von allem, was sie bisher genötigt hatte, einfach nur „frei sein". Wer wollte das nicht?
Dann endlich, nach drei langen Wochen bekamen sie die Genehmigung, sie durften als Minderjährige zaubern. Ihre Freude wahr... nun ja... begrenzt. Sie hatten sich erkundigt. Keiner wollte Minderjährige einstellen. Sie hatten zusammen entschlossen nicht professionell Quidditch zu spielen, sie wollten lieber als Team arbeiten. Dumbledore machte ihnen den Vorschlag doch erst einmal in Hogwarts zu bleiben und als VgddK-Lehrer zu arbeiten, nachdem er sie herausgefordert hatte. Zu seiner Verwunderung besaßen sie genug Qualitäten um selbst die Siebtklässler zu unterrichten. In diesem Jahr hatten sie keinen neuen Lehrer gefunden, sodass Snape diesen Posten zusätzlich auf sich nahm. Doch schon jetzt, ein paar Wochen nach Schulbeginn, zeigte sich, dass dies eine zu große Belastung ist, so dass Snape, der diesen Posten eigentlich schon immer haben wollte, ihn ihnen seufzend übergab. Seine Aufgabe war es jetzt ihnen als eine art Tutor mit Rat und Tat zur Seite zu stehen, wenn sie mal Fragen hatten oder sonst irgendwie Hilfe bräuchten. Auch sollte er noch in den ersten Stunden mit im Unterricht sitzen und sie unterstützen, falls ihnen alles über den Kopf wachsen sollte.
So machten sich die Drei wenige Tage später gemeinsam auf den Weg zum Unterricht. Auf dem Plan stand: Fünfte Klasse Gryffindor und Slytherin. Ihre alten Klassen. Als sie den Raum betraten war in dem Raum eine große Unruhe.
„Habt ihr gehört? Wir bekommen bald einen neuen VgddK-Lehrer, endlich kein Snape mehr.", war Rons Stimme zu vernehmen.
„Zehn Punkte Abzug von Gryffindor für Beleidigung eine Lehrkraft.", durchschnitt Snapes kalte Stimme den Raum. Auf der Stelle setzten sich alle auf ihre und waren ruhig.
„So ist schon besser. Darf ich Ihnen Ihre neuen Lehrer in Verteidigung gegen die dunklen Künste vorstellen? Mister Potter und Mister Malfoy. Nein, sie sind nicht mit Professor anzureden, da sie nicht als Lehrer ausgebildet wurden. Beantwortet das Ihre Frage Miss Granger? Gut. Ihr werdet eure neuen Lehrer respektieren wie Sie mich respektieren, habe Sie mich alle verstanden? Auch Sie Mr. Longbottom? Das ist gut. Denn sollte Sie auch nur den kleinsten Fehler machen werde ich sofort zur Stelle sein. Sie können jetzt beginnen." Bei den letzten Worten wendete er sich den beiden neuen Lehrern zu. Diese nickten und traten vor.
„Also gut, beginnen wir. Ich denke nicht, dass wir uns noch mal extra vorstellen müssen, schließlich kennen wir uns ja alle schon lang genug. Sollte es trotzdem jemandem entgangen, sein so wendet dieser sich bitte leise an seinen Nachbarn und fragt diesen."
„Wir wissen nicht, welchen Stoff Sie in diesem Schuljahr durchgenommen habt, wir unterrichten was wir für nötig und angebracht halten bei der drohenden Gefahr von Seiten Voldemorts."
„Einiges wird Ihnen schon bekannt sein. Sollte dies der Fall sein werden wir das entweder schon wissen oder noch bemerken. Sehen Sie das einfach als eine Art Wiederholung des vorhergegangenen Stoffes an. Sollten diese Themen noch nicht beherrscht sein werden Sie solange üben, bis Sie diese beherrschen."
„Keiner wird faul auf seinem Hintern sitzen und sich einfach denken: der da vorne macht das schon. Alle werden mitarbeiten."
„Es wird in unregelmäßigen Abständen überprüft, ob Sie auch wirklich alles beherrschen, seien Sie daher immer gut vorbereitet."
„Noch irgendwelche Fragen? Nein? Gut, dann lasst uns nun beginnen."
„Heute werden wir Dementoren behandeln. Kann jemand erklären, was dies für Wesen sind?"
Fast alle Hände gingen in die Luft.
„Mr. Weasley."
Ron setzte seine Erläuterung an. Die Fehlenden Teile wurden von anderen Schülern erweitert und an einigen Stellen auch von den beiden neuen Lehrern. Die Schüler, vor allem Hermine, Schrieben eifrig mit. Sie waren erst skeptisch gewesen, ob ihre ehemaligen Mitschüler denn auch wirklich dazu geeignet waren ihnen etwas beizubringen, doch die bestimmte Art, die sie von Anfang an an den Tag gelegt hatten, hatte sie so beeindruckt, dass sie nicht weiter darüber nachdachten. Zudem war der Unterricht auch wirklich interessant, das Wissen der beiden enorm.
Auch Snape verfolgte staunend den Unterricht. Der Unterricht den die beiden machten schien den Schülern tatsächlich zuzusagen, sie arbeiten fleißig mit und unterhielten sich nicht heimlich mit ihren Nachbarn.
„Okay. Nun, da wir jetzt wissen, was genau ein Dementor ist und was er tut, gehen wir über zu dessen Bekämpfung, bzw. Vertreibung. Wer kann mir den Spruch nennen, der einen Dementor in die Flucht jagt?"
Nur etwa die hälfte der Klasse meldet sich.
„Also das ist traurig. Die Hälfte von euch weiß nicht, wie man sich gegen einen Dementor zu wehren hat und das, obwohl Dementoren schon im Unterricht vor uns behandelt wurden, wie uns Professor Snape beteuert hat. Stellt euch mal vor, es kommen auf einmal wieder Dementoren nach Hogwarts, wie in unserem dritten Schuljahr und greifen einen der Schüler an. Was wollt ihr denn tun, wenn ihr euch nicht verteidigen könnt? Selbst bei denen, die den Spruch wissen ist es fraglich, ob sie ihn auch anwenden können. Er erfordert einiges an Können."
„Ms Parkinson?"
„Der Spruch ist Expecto Patronum, Sir."
„Korrekt. Sprecht mir bitte alle nach: Ex-pec-to Pat-ro-num, Expecto Patronum"
Die Schüler sprachen im Chor nach.
„Pat-ro-num, Mr. Goyle, nicht Pa-tro-num."
"Achten Sie auf Ihre Aussprache, Ms Patil, nicht die Silben verpfuschen. Es heißt Expecto Patronum, nicht Expecto Paktronum oder so etwas in der Art. Das gilt im Übrigen für alle. Eine Saubere Aussprache."
Noch einmal wiederholten alle den Spruch, dann klang es sauber.
„Nun die Bewegung des Zauberstabs. Das Wedeln muss so aussehen. Bitte macht das alle ein paar Mal nach. Sooo..."
„Locker aus dem Handgelenk, nicht so verkrampft, wir wollen den Dementor schließlich vertreiben und nicht durch Schläge noch mehr reizen., Mr. Crabbe. Nein, auch nicht so. Ohne den Arm zu bewegen, einfach aus dem Handgelenk. Naja, schon besser. Üben Sie das noch mal mit... Mr. Zabini. Er macht das richtig."
„Nein, Ms Granger. Sie wedeln zu stark... jetzt zu schwach. Sehen Sie? Sooo muss gewedelt werden. Ja, das ist besser."
„Okay, das haben ja jetzt alle mehr oder weniger drauf. Sie sollten trotzdem alle als Hausaufgabe noch etwas wedeln üben."
„Traut sich denn einer schon einen Versuch zu machen, einen Patronus zu erschaffen?"
„Wie wär es mit Ihnen Mr. Thomas."
Zögerlich stand Dean auf.
„Expecto Patronum" Er wedelte seinen Zauberstab und ein leicht silbriger Nebel erschien.
„Sehr gut für den Anfang. Fünf Punkte an Gryffindor."
„Noch jemand? Ja, Mr. Zabini."
„Expecto Patronum" Ein Wedeln und ein silberner Faden verließ die Spitze de Stabes.
„Auch für Slytherin fünf Punkte für diese gute Leistung."
„Noch jemand?"
„Ms Granger?"
„Expecto Patronum", Wedeln.
Nichts geschah. Unsicher sah sie die Lehrer an.
„Das ist am Anfang vollkommen normal. Sie müssen einfach nur in wenig üben, dann klappt es irgendwann."
„Können Sie uns mal Ihre vormachen?"
Harry und Draco sahen sich an und nickten sich dann gleichzeitig zu.
„Expecto Patronum", riefen sie im Chor und wedelten Synchron ihre Zauberstäbe.
Zwei Silberne Gestalten erschienen, aus Harrys Zauberstab ein Drache, aus Dracos ein Phoenix.
Massiv, in fester Gestalt mit klar sichtbaren Konturen und in vollster Schönheit, standen die Tiere neben ihren Herren. Lächelnd streichelten diese die beiden. Fasziniert betrachtete die Klassen die beiden Tiere.
Nachdem auch noch geklärt wurde, weshalb die Tiere ihre Form haben und nicht irgendeine andere, klingelte es und die Doppelstunde war vorüber. Die Klasse verließ den Raum und ließ drei Lehrer zurück. Zwei erschöpfte neue und einen im Stillen wirklich begeisterten, nach außen aber wie immer kühlen, Zaubertränkemeister.
„Das war gar nicht so schlecht für den Anfang. Machen Sie weiter so und Sie brauchen meine Hilfe gar nicht. Heute werde ich noch dabei sein, aber ab morgen können Sie auch alleine bleiben. Sie können mich ja dann rufen, falls Sie mich doch brauchen sollten."
Stumm nickten die beiden und gingen dann zum Lunch in die Große Halle, wo sie sich an einen kleinen Tisch, der am Rand neben dem Lehrertisch stand, niederließen und ihr Essen zu sich nahmen.
Danach hatten sie erst mal für zwei Stunden Pause, in der sie sich in ihr neues Zimmer zurückzogen um zu schmusen, kuscheln, küssen und entspannen.
Die nächste Klasse war wieder Gryffindor und Slytherins, diesmal der siebte Jahrgang.
Wieder hielten sie zu beginn ihren Vortrag über den Unterrichtsstoff und so weiter und begannen dann mit den verbotenen Flüchen.
Die Schüler waren mit dem Thema vertraut und konnten dementsprechend viel beitragen. Allerdings schien ihnen der Respekt vor ihren neuen Lehrern zu fehlen, auch wenn sie es nicht offen zeigten. Draco und Harry spürten es aber.
Immer wieder mussten sie die Schüler ermahnen nicht zu schwätzen und sich doch dem Unterrichtsstoff zuzuwenden. Als sie einen der Slytherins jedoch zum fünften mal ermahnen musste reichte es Harry.
„Unser Unterricht scheint Sie ja nicht sehr zu interessieren. Was gibt es denn so spannendes, das Sie sich gerade jetzt darüber unterhalten müssen?", fragte er mit eisiger Stimme.
„Nichts, Mr. Potter."
„Soso, nichts also. Wenn es so unwichtig ist wie nichts, können Sie es doch bestimmt der ganzen Klasse verraten, nicht war?"
„Äh..."
„Ja? Wir sind ganz Ohr."
„Ich... habe mich gefragt, ob sie schon mal den Imperius oder den Cruciatus erlebt haben."
„Nun, um Ihre Frage zu beantworten, ich habe beide schon erlebt. Sonst noch eine Frage?"
„Nein."
„Und Sie? Was ist mit Ihnen?"
„Ich... ja.", sagte er leise und blickte vor sich auf den Tisch, „M-mein Vater, in diesem Sommer... er wollte... wollte, dass ich... kann ich Sie... später sprechen?"
Seine Stimme war leise und dünn, und die unterdrückten Tränen schrieen nur so heraus, zumindest aus Sicht von Harry und Draco. Aus Sicht der anderen war er provokativ leise und in seinen Augen funkelte nur so die Herausforderung.
„Natürlich.", antwortete Harry sanft. Er spürte die Angst des jungen Mannes, spürte, dass er Hilfe brauchte, die er anscheinend woanders nicht gefunden hatte. Er war nicht mehr der starke Kerl, den er sonst mimte, er war einfach nur ängstlich.
Seine Hand suchte die seines Freundes und drückte sie kurz, bevor sie mit dem Unterricht weitermachten. Am Ende der Stunde schien auch diese Klasse Respekt vor ihnen zu haben. Hatten sie am Anfang nur zwei Jungs in ihnen gesehen, die Lehrer spielten und auch sonst nur hervorspielten, so sahen sie sie am Ende als zwei sehr wohl qualifizierte junge Männer, die durch ihre hohe Intelligenz hervorstachen und in ihrem Leben leider schon viel zu viel erlebt, vor allem im Zusammenhang mit schwarzer Magie und den Unverzeihlichen Flüchen.
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Ja, tataaaa, der zweite Teil. Ich weiß, er ist nicht so toll, hastig, unglaubwürdig,...
Naja, ich hoffe es hat euch trozdem noch irgendwie gefallen und ihr schreibt mir fleißig reviews.^^ Bis zum nächsten Teil kann es wie schon angekündigt noch eine halbe Ewigkeit dauern, es dauert immer, bis ich in die Gänge komme...
Desweiteren wollte ich mal verlauten lassen, das ich noch mehr neu hab, wieder Draco/Harry. Was genau? Lest selbst! ^^
~Assassin
